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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.683 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Der Fall Birgit A. aus Lohmar

04.12.2020 um 20:03
Zitat von mistermister schrieb:Und wenn ein möglicher Täter nichts persönliches am Fundort verloren hat, wird man wohl nicht weiterkommen. Vielleicht findet man ja noch die Autoschlüssel, oder den Korb, vielleicht noch Reste von der Kleidung ( Jacke?)
Ein bisschen habe ich Hoffnung, dass aus der Spurenlage am Fundort wenigstens geklärt werden kann, ob es ein Tötungsdelikt oder Suizid war.
Immerhin darf man nicht vergessen, dass die Ermittler schon sehr viele Fakten gesammelt haben und vielleicht ergibt sich aus der Kombination alter und neuer Fakten wenigstens ein Tathergang.

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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

04.12.2020 um 20:06
@Kreuzbergerin
Bleibt abzuwarten was letztlich noch gefunden wurde. 5 Jahre sind eine lange Zeit, die Überreste werden in alle Richtungen verteilt werden.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

04.12.2020 um 21:45
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Ein bisschen habe ich Hoffnung, dass aus der Spurenlage am Fundort wenigstens geklärt werden kann, ob es ein Tötungsdelikt oder Suizid war.
Immerhin darf man nicht vergessen, dass die Ermittler schon sehr viele Fakten gesammelt haben und vielleicht ergibt sich aus der Kombination alter und neuer Fakten wenigstens ein Tathergang.
Zum derzeitigen Zeitpunkt sollte man die Aufklärung des Schicksals von BA nicht abschreiben. Das wäre zu früh.
Niemand weiß, wie weit die Untersuchungen der Hinterlassenschaften am Fundort fortgeschritten sind oder was dabei herausgekommen ist. Eine weitere Unbekannte in diesem Fall sind mögliche andere Erkenntnisse, die ausschließlich den Ermittlern bekannt sind.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

04.12.2020 um 22:20
Zitat von DubiosxxxDubiosxxx schrieb:Einen Suizid würde ich auch nicht ausschliessen.
Birgit Ameis könnte genau so gut alles exakt geplant haben.
Ich habe zwischenzeitlich auch etwas zu einem Suizid tendiert, bin aber davon abgekommen. Meine Gründe:

1. Es gibt Leute, denen man gar nichts anmerkt und sie sterben, aber ich würde mal behaupten, dass das nicht die
Mehrheit ist. Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der so mit beiden beiden im Leben steht und keine
disbezüglichen Vorerkrankungen hatte, einfach sehr gering ist.

2. Ihr Bruder (wir nehmen mal an, sie kannten sich gut und standen sich nah) merkte nichts.

3. Der Tag lief erst ab wie geplant (Packen, vermutlich Schlafen).

4. Niemand ist irgendwas aufgefallen

5. Würde man -vermutlich ohne Jacke- in einen Wald laufen und dort kilometerweise herumlaufen? Ich würde doch
versuchen, wenig Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen - ohne Jacke bei dem Wetter eher schwierig

6. Die Polizei hätte bei eindeutigen Suizidspuren schon eine Erklärung abgegeben.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

05.12.2020 um 00:12
ich denke immer noch gegen die "Tendenz" hier...für mich war es ein Suizid.

und zwar ein gut geplanter...passt meiner Meinung nach zur Persönlichkeit von Frau A., aber das ist natürlich nur meine subjektive Meinung.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

05.12.2020 um 00:37
Zitat von VentilVentil schrieb:ich denke immer noch gegen die "Tendenz" hier...für mich war es ein Suizid.
und zwar ein gut geplanter...
Kannst du ja auch denken. Das bleibt dir unbenommen.
Viele andere User (mich eingeschlossen) halten einen ohnehin selten vorkommenden Bilanzsuizid hier für sehr unwahrscheinlich.
Bilanzsuizid

1 Definition

Unter einem Bilanzsuizid versteht man einen Selbstmord, der auf einer "vernunftmäßigen" Abwägung der Lebensumstände basiert.


2 Hintergrund
Bei dieser Form des Suizids wird die persönliche Bilanz der gegenwärtigen Lebensumstände gezogen und so negativ bewertet, dass der Suizid die Konsequenz dieser Überlegungen ist. Vielfach geschieht dies bei alten oder schwerkranken Menschen und kann als letzter Ausdruck individueller Freiheit und Selbstbestimmung angesehen werden. Die Selbsttötung ist in den meisten Fällen exakt geplant und vorbereitet.
Quelle:https://flexikon.doccheck.com/de/Bilanzsuizid
Von Vladeta Ajdacic-Gross

Soziologe. Wissenschaftlicher Oberassistent an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich. Mitbegründer und Vizepräsident des Forums für Suizidprävention und

Suizidforschung Zürich (FSSZ)
Ein von langer Hand vorbereitetes, gezieltes Handeln
liegt nur einem kleinen Teil der Suizide – den Bilanzsuiziden – zugrunde (10–15%).
Quelle: https://phzh.ch/globalassets/phzh.ch/ueber-uns/ph-akzente/3-2007/vaj_phakzente07-3.pdf (Archiv-Version vom 04.08.2020)
Nur wenige Selbstmorde sind echte Bilanzsuizide, bei denen ein psychisch Gesunder Bilanz über sein Leben zieht und sich dann selbst tötet. Viel öfter sind Suizidhandlungen Kurzschlussreaktionen, die im Verlauf von Lebenskrisen oder von schweren psychischen Erkrankungen auftreten. Der Betroffene sieht keinen anderen Ausweg mehr als „Schluss zu machen“. Meist liegen zwischen dem Entschluss zur Selbsttötung und seiner Ausführung nur wenige Stunden, und der direkte „Auslöser“ kann ein banaler Streit sein – eben der berühmte Tropfen, der das (fast) volle Fass zum Überlaufen bringt.
Quelle: https://www.apotheken.de/krankheiten/hintergrundwissen/4665-selbstmord

Ich meine die These vom gut vorbereiteten Suizid ist in dem Fall extrem unwahrscheinlich. Dem muss man sich freilich nicht anschließen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

05.12.2020 um 00:55
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:1. Es gibt Leute, denen man gar nichts anmerkt und sie sterben, aber ich würde mal behaupten, dass das nicht die
Mehrheit ist. Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der so mit beiden beiden im Leben steht und keine
disbezüglichen Vorerkrankungen hatte, einfach sehr gering ist.
Plötzlicher, natürlicher Tod ist auch eher unwahrscheinlich in diesem Fall.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:2. Ihr Bruder (wir nehmen mal an, sie kannten sich gut und standen sich nah) merkte nichts.

3. Der Tag lief erst ab wie geplant (Packen, vermutlich Schlafen).

4. Niemand ist irgendwas aufgefallen
Dass der Bruder nichts bemerkte, ist aus meiner Sicht kein Argument gegen Suizid. Und auch nicht, dass der Tag ablief, wie geplant. Gibt genug Suizidenten, bei denen das genauso war.
Wenn man wirklich fest zum Suizid entschlossen ist, achtet man darauf, dass niemandem etwas auffällt. Denn man will den Suizid nicht vereitelt wissen oder riskieren, dass Verwandte oder Freunde einen evtl. Notarzt rufen und man gegen den eigenen Willen womöglich wegen Selbstgefährdung noch in der Psychiatrie übernachten darf.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:5. Würde man -vermutlich ohne Jacke- in einen Wald laufen und dort kilometerweise herumlaufen? Ich würde doch
versuchen, wenig Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen - ohne Jacke bei dem Wetter eher schwierig
Das wäre einem in diesem Fall und dieser Ausnahmesituation womöglich egal. Man weiß ja, dass das eigene Leben kurz vor dem Ende selbst bestimmten Ende steht.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:6. Die Polizei hätte bei eindeutigen Suizidspuren schon eine Erklärung abgegeben.
Welche eindeutigen Spuren, außer evtl. einem Gegenstand welcher zur Strangulation geeignet ist, sollte nach 5 Jahren darauf hinweisen? Was, wenn BM den Suizid mittels Medikamenten verübt hat und die Tablettenpackung nicht dabei war?
Eine Medikamentenpackung kann auch längst durch Vögel verschleppt sein und von Greifvögeln zum Nestbau benutzt worden sein.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

05.12.2020 um 01:53
Für mich ist das stärkste Argument gegen einen Suizid, dass sie Babysachen strickte für die Enkel auf die sie sich freute. Wie makaber wäre das, wenn man parallel schon seinen Suizid planen würde? Die Sachen würden doch immer eher an den Suizid erinnern als an die liebe Omi/Mutter. Würde sie ihrer Tochter das antun? So kurz vor der Geburt der Enkel? Und auf eine Kurzschlusshandlung weist auch nichts hin, BAs Verhalten wurde von allen als ganz normal beschrieben. Irgendwem wäre doch wohl mal aufgefallen, dass sie bedrückt wirkte, sich zurückzog, nachdenklich war oder ähnliches. Und das ordentliche Räumen des Zimmers/Parken etc. sieht auch nicht nach Kurzschluss aus. Da parkt man doch nicht noch rückwärts ein trotz seelischer Krise? Wozu? Ich kann mir einen Suizid einfach nicht vorstellen, wenn ich die Gegebenheiten berücksichtige.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

05.12.2020 um 02:15
Ach ja, zu den Gegenständen, die in der Nähe des Leichnams gefunden wurden und BA zugeordnet werden konnten.... Natürlich weckt das Hoffnung auf Spuren. Aber ich fürchte, es wird sich dabei hauptsächlich um ihre Kleidung handeln, Schuhe, Brille, Schmuck, vielleicht ein Ehering mit Gravur, der Autoschlüssel (wäre auch logisch).. Die Kiste würde mich eher überraschen, wäre aber noch am ehesten ein Ansatzpunkt, im Gegensatz zu den anderen genannten Sachen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

05.12.2020 um 06:19
Zitat von causa_y_efectocausa_y_efecto schrieb:Ach ja, zu den Gegenständen, die in der Nähe des Leichnams gefunden wurden und BA zugeordnet werden konnten.... Natürlich weckt das Hoffnung auf Spuren. Aber ich fürchte, es wird sich dabei hauptsächlich um ihre Kleidung handeln, Schuhe, Brille, Schmuck, vielleicht ein Ehering mit Gravur, der Autoschlüssel (wäre auch logisch).. Die Kiste würde mich eher überraschen, wäre aber noch am ehesten ein Ansatzpunkt, im Gegensatz zu den anderen genannten Sachen.
...nicht unerwähnt sollte hierbei das geäst bleiben, das am fundort abgeschnitten, und wohl auch zum teil zur untersuchung mitgenommen wurde.

ich habe den eindruck, daß die ermittler einen guten job machen, und ganz akribisch vorgehen- da läuft mit sicherheit einiges im hintergrund.

mfg: domlau


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

05.12.2020 um 08:25
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Wenn du deine Theorie auf einem Fehler aufbaust, funktioniert deine Theorie nicht.

Es ging genau genommen gar nicht um "meine" These, sondern um die Prüfung der These, dass ein Fremder BAs Auto fuhr und ihr Handy bediente. Dagegen spricht, dass keine Spuren im und am Auto und auch nicht am Handy gefunden wurden, was ich für unwahrscheinlich halte, weil der Täter die eventuell getragenen Handschuhe für die Displaybedienung ausgezogen haben müsste. Du hast dann die Hilfsannahme vorgebracht, dass er spezielle Touchscreen-Handschuhe getragen haben könnte. Diese Hilfsannahme wurde bisher noch nicht erwähnt, sie würde die These also ergänzen. Je mehr Ergänzungen eine These nachträglich braucht, desto mehr wird sie geschwächt. Eine Ergänzung war beispielsweise auch Folie und Klebeband für die Zwischenlagerung der Leiche.

Die Hilfsannahme, dass er Touchscreen-Handschuhe trug, ist eine Ergänzung der These, der ich gerade nicht anhänge.

Ich habe zunächst unterstellt, dass du diese These und auch deine Hilfsannahme als Standpunkt vertrittst, denn warum solltest du sonst damit argumentieren? Du hast dann von mir den Nachweis verlangt, dass du einer bestimmten These anhängst. Das hat mich überrascht.

Nach einigem Hin und Her hast du dann erklärt, keine besondere These zu vertreten, nur Suizid für wenig wahrscheinlich zu halten.

Es ging dir also nur darum, eine Hilfsannahme für die These anderer vorzubringen. Dieser Hintergrund war für mich tatsächlich nicht erkennbar, das muss ich zugeben und ich hoffe, ich habe deine Absicht nun richtig verstanden.
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Du hast einen Denkfehler gehabt, das ist doch auch gar kein Problem.

Ist die Nichtberücksichtigung der Hilfsannahme, dass der Täter Touchscreen-Handschuhe trug, ein Denkfehler? Ich bezweifle das. Dafür muss man natürlich weiterdenken, ob sie etwas an den Wahrscheinlichkeiten ändert. MMn. nach ändert die Möglichkeit von Spezialhandschuhen nichts an den Gegenargumenten. Es ist nicht so, dass man in Kenntnis dieser Möglichkeit zu dem Ergebnis kommt: "Wow, ja genau so muss es gewesen sein, das erklärt alles."

Erstens halte ich es für genauso unwahrscheinlich, dass der Täter zufällig eher nicht gebräuchliche Touchscreen-Handschuhe trug (und keine Abdrücke/Fasern/DNA hinterließ) wie die Version, dass er die Handschuhe auszog (und keine Spuren hinterließ), zweitens bleiben die restlichen Argumente unberührt:
Zitat von PalioPalio schrieb:Ich bleibe dabei, es spricht summa summarum sehr viel mehr dafür, dass BA das Handy selbst in den Flugmodus stellte: Die Annahme von Spezialhandschuhen beim Täter, keine Nachweise von fremden Spuren oder eines Abwischens, Flugmodus-Einstellung bei einem fremden Handy ist deutlich ungewöhnlicher als ein simples Ausschalten, wichtigster Punkt: Handy wird vom Täter grundlos hinterhergetragen.
_________________________
Zitat von MettMaxMettMax schrieb:Warum Null Spurenlage?
Es gab zumindest im Auto Spuren, die konnten bis auf die unbrauchbaren Mischspuren am Lenkrad durchaus Personen zugeordnet werden konnten.
Ich spreche natürlich von den Null-Fremdspuren.
Zitat von MettMaxMettMax schrieb:Und ein Handydisplay kann man auch mal abwischen...

Das wäre aber wieder aufgefallen. Vermutlich waren noch reichlich Fingerabdrücke von BA drauf, ein saubergewischtes, fingerabdruckfreies Display nach dem Umstellen in den Flugmodus wäre ja mal ein zarter Hinweis auf Spurenverwischen und als Auffälligkeit nicht unterschlagen worden.

Im Ergebnis bleibe ich bei der Auffassung, dass BA am frühen Nachmittag vermutlich noch lebte und erst dann etwas passierte. Die Situation sieht nach Aufbruch aus. Alles ist verpackt bis auf die Milchflasche und die Klappbox. Da fehlen noch ein paar Handgriffe, die sie nicht mehr gemacht hat. Entweder weil sie in den Wald lief, um sich umzubringen oder weil sie auf ihren Mörder traf.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Das wäre einem in diesem Fall und dieser Ausnahmesituation womöglich egal. Man weiß ja, dass das eigene Leben kurz vor dem Ende selbst bestimmten Ende steht.
Beim Suizid hätte sie übrigens nicht nur die Jacke weggelassen, sie hätte auch die Tabletten oder andere/weitere Utensilien zur Selbsttötung ohne ihre Umhängetasche mitgetragen.
Zitat von MettMaxMettMax schrieb:Viele andere User (mich eingeschlossen) halten einen ohnehin selten vorkommenden Bilanzsuizid hier für sehr unwahrscheinlich
Da sind wir uns wieder einig. Die weite Entfernung vom Auto, die lange Zeit bis zum frühen Nachmittag, die fehlende Jacke und Tasche lassen keinen festen Entschluss erkennen, sondern allenfalls ein verzweifeltes Losrennen ins Ungewisse. Das Bild eines geplanten Suizids ist für mich auch schief.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

05.12.2020 um 09:37
@Palio

Auch nach deiner langen und umständlichen Erklärung wird deine Aussage:
Zitat von PalioPalio schrieb:und das Umstellen in den Flugmodus erfordert eine Bedienung des Touchscreens, wofür der Täter die Handschuhe hätte ausziehen müssen
nicht wahrer. Der „Täter“ hätte seine Handschuhe nicht ausziehen müssen, so wie du es schreibst.

Hier noch einmal mein schon zitierter Text aus dem Jahr 2012. Touchscreen Handschuhe konnte man schon damals ab 6 Euro kaufen.
Touchscreen-Handschuhe sind also eine sinnvolle Erfindung, um klamme Finger beim Tippen auf dem Smartphone oder Tablet bei Schnee und Eiseskälte zu vermeiden. Aber leider ist dieses Accessoire nicht immer ganz billig. Online ist das günstigste Paar für sechs Euro zu bekommen. Wählerisch bei Farbe und Design darf der Nutzer dann aber nicht mehr sein.

Anwender, die weder lange nach einem passenden Modell suchen noch Geld für ein Touchscreen-taugliches Paar ausgeben wollen, solange sie noch Handschuhe besitzen, können diese einfach mit einem Trick aufrüsten und dadurch zu Touchscreen-Handschuhen upgraden.
Quelle:

https://www.netzwelt.de/news/94209-so-geht-s-so-handschuhe-touchscreen-tauglich.html


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05.12.2020 um 09:49
Zitat von causa_y_efectocausa_y_efecto schrieb:Für mich ist das stärkste Argument gegen einen Suizid, dass sie Babysachen strickte für die Enkel auf die sie sich freute. Wie makaber wäre das, wenn man parallel schon seinen Suizid planen würde? Die Sachen würden doch immer eher an den Suizid erinnern als an die liebe Omi/Mutter. Würde sie ihrer Tochter das antun? So kurz vor der Geburt der Enkel? Und auf eine Kurzschlusshandlung weist auch nichts hin, BAs Verhalten wurde von allen als ganz normal beschrieben. Irgendwem wäre doch wohl mal aufgefallen, dass sie bedrückt wirkte, sich zurückzog, nachdenklich war oder ähnliches. Und das ordentliche Räumen des Zimmers/Parken etc. sieht auch nicht nach Kurzschluss aus. Da parkt man doch nicht noch rückwärts ein trotz seelischer Krise? Wozu?
Es tut mir leid, es so direkt zu sagen, aber aus meiner Sicht sind deine Überlegungen überhaupt kein Argument gegen eine Suizidannahme.
Ich weiß nicht, inwieweit du dich mit dem Thema Suizid schon beschäftigt hast oder in deinem persönlichen Umfeld davon betroffen warst. Bei Suizid ist es oft der Fall, dass die Hinterbliebenen mit genau solchen Fragen, wie du sie verständlicherweise gestellt hast, zurückbleiben und im Nachhinein keine für sie logischen oder plausiblen Erklärungen für den Entschluss und das Handeln ihres freiwillig aus dem Leben geschiedenen Angehörigen finden können. Statt dessen bleiben sie in ihrer Trauer mit unerklärbaren Widersprüchen und offenen Fragen zurück und werden lernen müssen, mit dieser Ungewissheit ihr eigenes Leben weiter zu führen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

05.12.2020 um 10:34
@Kielius
Genau so.
Ganz oft gibt es da keine Kausalkette, die man im Nachhinein zurückverfolgen und verstehen könnte. Das liegt in der Vielschichtigkeit der menschlichen Psyche begründet, wo ganz verschiedene, ja gegensätzliche Zustände, Emotionen und Meinungen nebeneinander her bestehen können. Auch Depressionen äußern sich keinesfalls immer in Bedrücktsein und Traurigkeit. Ich kannte über viele Jahre eine Frau, die zwar für mein Gefühl ein paar eigenartige Verhaltensweisen hatte, aber selten betrübt sondern immer freundlich, oft heiter wirkte und viel lachte. Nach ihrem Tod erfuhr ich, dass sie unter extrem starken Depressionen gelitten hatte, schon ihr ganzes Leben lang.
Babysachen häkeln und Suizidgedanken haben schließen sich keinesfalls aus. Das ist auch nicht makaber. Das sind einfach zwei Enden ihrer Psyche.
Womit ich nicht sagen will, dass das jetzt Suizid gewesen sein muss. Ich tendiere immer noch eher zu einem Verbrechen, dafür spricht, finde ich, der Auffindeort.
Es gibt natürlich auch Menschen, die sich aus einem klar erkennbaren Grund suizidieren: unüberbrückbare Schulden, unheilbare Krankheit, diagnostizierte Depression etc. Aber ich weiß noch nicht mal, ob das die Mehrheit der Fälle ist.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

05.12.2020 um 11:18
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Es gibt natürlich auch Menschen, die sich aus einem klar erkennbaren Grund suizidieren: unüberbrückbare Schulden, unheilbare Krankheit, diagnostizierte Depression etc. Aber ich weiß noch nicht mal, ob das die Mehrheit der Fälle ist.
Nein, das ist beileibe nicht die Mehrheit der Suizide.
Klar geplanter/strukturierter Suizid = recht selten vorkommender "Bilanzsuizid", siehe oben.
Der mit Abstand größere Teil hat mindestens zum Zeitpunkt des Suizids/Suizidversuchs psychische Probleme.
Bis zu 90 Prozent der Suizidopfer sind psychisch krank und leiden an gut behandelbaren psychischen Erkrankungen wie Depression und Alkoholabhängigkeit.
Quelle: https://www.thieme.de/de/psychiatrie-psychotherapie-psychosomatik/alle-40-sekunden-suizid-64582%20.htm (Archiv-Version vom 07.11.2020)


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05.12.2020 um 11:33
Zitat von PalioPalio schrieb:Ich habe zunächst unterstellt, dass du diese These und auch deine Hilfsannahme als Standpunkt vertrittst, denn warum solltest du sonst damit argumentieren?
Damit argumentiert man z.B., wenn es darum geht, ob eine Aussage wahr oder unwahr ist.

Deine Annahme @Palio "der Täter muß seine Handschuhe ausgezogen haben, um das Handy bedienen zu können" ist unwahr.
Wahr ist, wie @Kreuzbergerin schrieb, dass man ein Handy z.B. mit Touchscreenhandschuhen (spurlos) bedienen kann.

Wenn die wahre Prämisse lautet: es ist möglich z.B. mit Touchscreenhandschuhen den Flugmodus (spurlos) einzustellen,
dann ist ein gültiger Schluß, dass der Täter das Handy (spurlos) in den Flugmodus gestellt haben könnte.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

05.12.2020 um 12:58
Zitat von KieliusKielius schrieb:ch weiß nicht, inwieweit du dich mit dem Thema Suizid schon beschäftigt hast oder in deinem persönlichen Umfeld davon betroffen warst.
Ich würde sagen, es spielt keine Rolle, denn selbst wenn ich eigene Erfahrungen mit Suizid hätte oder sich in meinem Umfeld viele Leute das Leben genommen hätten, würde mich das nicht zu einer allgemeinen Suizid-Expertin machen. Ich denke, Suizid ist eine sehr individuelle Angelegenheit und erlaubt keine exakten Vorhersagen oder in jedem Fall zutreffenden Schlüsse aus dem Verhalten. Ich denke bis zum allerletzten Moment weiß nicht einmal derjenige, der "auf der Brücke steht" ob er wirklich springen wird oder nicht.
Ich habe nicht behauptet, dass Babywäsche stricken einen Suizid komplett ausschließt. Ich habe es als in meinen Augen stärkstes Argument dagegen bezeichnet. Also im Sinne einer Pro- und Kontra-Liste, was spricht dafür und was spricht dagegen.. und innerhalb einer solchen Liste würde ich die erwarteten Enkel (mit denen sie sich ja gedanklich in positiver Weise beschäftigte, strickte etc.) ganz nach oben auf die Kontra-Seite bezügl. Suizid schreiben. Zum einen wegen der Vorfreude und zum anderen, um ihrer Tochter gerade zu diesem Zeitpunkt kurz vor der Geburt, keinen Kummer zu machen. Das mag dich nicht überzeugen, bleibt aber dennoch ein Argument.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

05.12.2020 um 13:21
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Damit argumentiert man z.B., wenn es darum geht, ob eine Aussage wahr oder unwahr ist.
Diese Argumentation wäre dann ohne irgendeine These im Hintergrund. Das machen wir hier ja in der Regel nicht. Den meisten geht es doch um die Herausforderung, die wahrscheinlichste These zum Fall zu finden.
Hypothetische Überlegungen im kriminalistischen Sinne beinhalten in großem Umfang auch Erfahrungswerte. Der Erfahrungswert ist, dass die meisten Menschen Handschuhe ohne diese spezielle Funktion besitzen.

Wenn ich also schreibe, dass der Täter (ausgehend von Standardhandschuhen) kein Handy bedienen kann, ist das zunächst mal richtig.
Wenn der Einwand kommt, er könnte spezielle Touchscreen-Handschuhe angehabt haben, ist das auch richtig, muss aber entsprechend bewertet werden. Ist das wahrscheinlich? Macht es die These, dass ein Fremder das Auto fuhr und später das Handy umstellte, plausibler?

Anderes Aussagebeispiel:

"Die Leiche muss Flüssigkeiten verloren haben, ein von Menschen und Hunden unbemerktes Zwischenlagern ist unwahrscheinlich."

Hilfsannahme: "Der Täter hatte Folie und Klebeband dabei."
Damit ist die Prüfung nicht beendet. Hier ist weiter zu überlegen, wie wahrscheinlich es ist, dass ein möglicher Täter sich hier so vorbereitete.

Genauso ist beim Handschuheinwand vorzugehen:

"Er musste die evtl. getragenen Handschuhe ausziehen, um das Display zu bedienen, daher wären Spuren zu erwarten."

Hilfsannahme: Er trug spezielle Touchscreen-Handschuhe.

Auch damit ist das Nachdenken nicht beendet. Wie wahrscheinlich ist es, dass er zufällig solche Handschuhe trug, damit die Spurenlage erklärt werden kann und kann sie damit auch wirklich erklärt werden?
Dazu Überlegungen von mir:
Zitat von PalioPalio schrieb:Ich halte es für abwegig, dass der Täter
a) zufällig Touchscreen-Handschuhe trug oder
b) sich diese extra besorgte, weil er plante, das Handy von BA in den Flugmodus zu stellen,
c) dass er das Risiko einging, den Ermittlern das Handy mit möglichen Spuren von ihm hinterherzutragen.

Es hätten dann im Übrigen Handschuhspuren am Handy festgestellt werden können und auch DNA wie im Fall C. Böhringer, wo der Neffe Handschuhe trug und seine DNA, die er beim Anziehen außen hinterließ, auf das Opfer übertrug.
Diese Handschuhe sind ja nun speziell zum Bedienen des Handys gedacht, und damit regelmäßige DNA-Aufnehmer und Überträger. Wenn er die Handschuhe zum Bedienen seines eigenen Handys nutzte, wird seine DNA an den Fingerkuppen der Handschuhe außen gewesen sein.
Es wäre nahezu gleichermaßen Täter-DNA auf BAs Handy zu erwarten wie bei einer Bedienung ohne Handschuhe.
Das Handy wird sorgfältigst auf DNA untersucht worden sein.
Im Fall des ermordeten CDU-Politikers Lübcke hat eine einzige Hautschuppe, ein winziges Partikel zum Täter geführt:
Beim Hemd ergab sich eine Spur, die nicht von Lübcke selbst stammte. Eine mutmaßliche Hautschuppe - hundertprozentig könne man das nicht bestimmen, sagt Schneider, der fortan von einem "hautschuppenähnlichen Partikel" spricht.
Diesen weniger als einen Millimeter kleinen Partikel untersuchten die Molekularbiologen auf verschiedene genetische Merkmale, sogenannte Allele, hin. Neun von 16 möglichen waren auswertbar, eine Minimalspur, doch groß genug, um beim Abgleich mit einer Datenbank zu strafrechtlich auffällig gewordenen Menschen zu einem Treffer zu führen. 
https://www.hessenschau.de/panorama/luebcke-prozess-fragen-antworten-noch-mehr-fragen,prozess-blog-mordfall-luebcke-104.html

Ein möglicher Täter hat im Fall von Birgit Ameis keine Fingerabdrücke, keine Handschuhspuren und keine DNA hinterlassen. Weder im Auto noch am Handy oder anderen Gegenständen. Die einfachste Erklärung ist, dass ein eventueller Täter weder Auto- noch Handykontakt hatte.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

05.12.2020 um 13:56
Zitat von PalioPalio schrieb:Ein möglicher Täter hat im Fall von Birgit Ameis keine Fingerabdrücke, keine Handschuhspuren und keine DNA hinterlassen. Weder im Auto noch am Handy oder anderen Gegenständen.
Lieber @Palio, du hast die Quelle für wesentliche Teile deiner Behauptung (farbig markiert) vergessen anzugeben. Würdest du das bitte nachreichen?

Denn:
Zitat von PalioPalio schrieb am 23.11.2020:Es gilt die Regel, wer behauptet, muss belegen.
hier nochmal die Ausgangsbehauptung:



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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

05.12.2020 um 14:33
Ich weiß ehrlich nicht, ob man einen Mord so planen kann, dass man in dem Auto, am Handy, etc. keine Spuren hinterlässt. Ich könnte es mir eventuell bei einer Mitfahrt auf dem Beifahrersitz vorstellen, aber ich bin da leider nicht kompetent. "Sichtungen" kann man ja auch nicht planen, auch wenn es an der Fundstelle des PKWs keine direkten Anwohner gibt.
Zitat von causa_y_efectocausa_y_efecto schrieb:Ich habe nicht behauptet, dass Babywäsche stricken einen Suizid komplett ausschließt. Ich habe es als in meinen Augen stärkstes Argument dagegen bezeichnet.
Ich sehe das wie du, ich finde, es zeigt halt eine emotionale Bindung an die noch ungeborenen Kinder. Das bedeutet nicht, dass diese Emotion nicht von anderen Emotionen überlagert gewesen sein kann. Ich fände es aber etwas ungewöhnlich, dass jemand, der so fest im Leben stand und so planvoll handelt, so plötzlich und ohne Vorwarnung und ohne ein Wort des Abschiedes von den Kindern einfach sein Leben beendet. Natürlich kann es sein. Aber war es so?


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