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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.682 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.01.2021 um 12:50
Zitat von monstramonstra schrieb:Handtasche, Geldbeutel und Handy lässt man normalerweise nur zurück, wenn man mal nur kurz weg ist. Oder geht und weiß, dass man diese Dinge nie wieder brauchen wird.
Dritte Variante: sie hat die Sachen nicht selbst in den Kofferraum gelegt.
Zitat von monstramonstra schrieb:Mir kommen diese Fotos vom Flughafengelände und dem Appartement-Gebäude sowie die Beschreibung ihres Tagesablaufs als Beamtin des mittleren Dienstes ziemlich einsam, grau und deprimierend vor.
Es ist da in der Tat mehr als trist, in der Realität noch mehr als auf den Fotos. Aber wie @Andante schon schreibt, sie war ja nicht ständig da. Sie hatte viel freie Zeit zu Hause und den Vorteil der Unkündbarkeit, das ist doch kein schlechter Job. Mir ist klar, dass man dennoch depressiv werden kann, aber wir wissen halt nichts über sie; für jemand, der gern zurückgezogen lebt, ist es auf dem Hahn gradezu ideal. Wie oft und mit wem sie alles telefoniert hat, wissen wir ebenfalls nicht. Es wird nur gesagt, dass sie auf dem Handy nicht viel telefonierte, aber im Tower sind Handys auch nicht erlaubt; ich nehme aber an, dass es da Festnetz gibt.
Zitat von monstramonstra schrieb:Auch als Person bleibt Birgit für mich blaß und unscheinbar.
Das hört man hier öfter. Weil sie nicht jung und sexy rüberkommt? Ich kann nur sagen, dass sie auf mich wie jemand wirkt, der sich für Fotos nicht extra in Szene setzt. Das finde ich sogar sympathisch. Sie ist halt nicht aus der Generation Instagramm, aber sie deswegen als "graue Maus" zu betiteln, wie das hier öfter geschieht - was soll das. Wir kennen sie einfach nicht, und darum können wir über ihr Wesen nichts sagen.

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23.01.2021 um 13:07
Zitat von melody46melody46 schrieb:Stimmt, aber dann braucht man auch keinen flugmodus mehr einstellen.
Wann wurde der Flugmodus denn angestellt? Weiß man das.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Zumal sie ja wusste, dass es mit der Arbeit dort bald vorbei sein würde, nachdem der DWD ab 1.5.15 dort nicht mehr mit eigenen Kräften vor Ort sein würde. Es wäre interessant, zu erfahren, wo BA dann hätte arbeiten sollen.
In der Tat.
Zitat von mistermister schrieb:Es wird immer so getan als wenn BA dadurch depressiv wurde. Jeder Mensch ist verschieden. Vielleicht liebte sie alles an ihrem Job. Die Schicht, und alles was da mit im Zusammenhang ist.
Ich hatte meine Assoziation geschildert. Und wenn ein Mensch zu Tode kommt, und man weiß nicht wie und warum, dann gibt es nun mal nicht viele Möglichkeiten:

Krankheit: ausgeschlossen
Unfall: sehr unwahrscheinlich
Verbrechen: möglich, aber sehr unwahrscheinlich (außer es gibt Anhaltspunkte, die wir nicht kennen) Solche Verbrechen sind sehr selten. Uns kommt es durch die intensive mediale und soziale Thematisierung nur so vor, als geschehen sie viel öfter.
Suizid: möglich und sehr wahrscheinlich (auch wenn es keine konkreten Anhaltspunkte gibt) Solche Suizide gibt es jährlich zu tausenden. Zumeist wird weder darüber berichtet noch darüber diskutiert. Außer vielleicht bei Robert Enke und Uwe Barschel.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.01.2021 um 13:10
Zitat von monstramonstra schrieb:Suizid: möglich und sehr wahrscheinlich (auch wenn es keine konkreten Anhaltspunkte gibt) Solche Suizide gibt es jährlich zu tausenden.
Finde ich sehr vermessen diese Aussage zu tätigen, ohne den Menschen zu kennen. Jeder die sie persönlich kannte, wertet die Todesursache genau anders herum als du es tust.


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23.01.2021 um 13:11
Zitat von monstramonstra schrieb:Wann wurde der Flugmodus denn angestellt? Weiß man das.
Es schwirrt hier immer diese uhrzeit 14 Uhr rum, ob das der Wahrheit entspricht weiß ich nicht.
Deswegen ist das ganze ja so verworren, weil immer gesagt wird sie muss nochmal zum Auto zurück gekehrt sein um den flugmodus einzustellen, oder ihr Mörder. Vorausgesetzt der Wagen stand überhaupt schon so früh in lautzenhausen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.01.2021 um 13:42
Zitat von mistermister schrieb:Finde ich sehr vermessen diese Aussage zu tätigen, ohne den Menschen zu kennen. Jeder die sie persönlich kannte, wertet die Todesursache genau anders herum als du es tust.
Das ist natürlich die Betrachtung von Außen, mit großer Distanz. Das ist nicht vermessen. Die, die das Opfer kannten, können das ganz anders sehen. Natürlich.

Das relativ häufige Phänomen des unangekündigten und unerklärten/unerklärlichen Suizid gibt es trotzdem. Auch das nur von Außen betrachtet.
Zitat von melody46melody46 schrieb:Es schwirrt hier immer diese uhrzeit 14 Uhr rum, ob das der Wahrheit entspricht weiß ich nicht.
Das war hier schon mal thematisiert worden, ich finde es aber nicht auf die Schnelle.

Das Anschalten des Flugmodus müsste doch identisch sein mit dem Ausloggen aus dem Funknetz. Der Zeitpunkt wäre ja bestimmbar. Und dass die Aktivierung des Flugmodus dafür ursächlich war, kann man nur erkannt haben, als man das Auto und das Handy im Kofferraum fand. Nach einer Woche dürfte aber der Akku leer gewesen sein. Vielleicht war beim Neustart noch der Flugmodus aktiviert? Unabhängig davon:

Der Flugmodus wird aktiviert, wenn man ungestört sein oder Akku sparen möchte. Birgit gehörte nicht der Generation an, die mit dem Smartphone verwachsen war. Drei Gründe sind denkbar:

- Vor einer längeren Fahrt mit dem Auto, z.B. weil es keine Freisprecheinrichtung gibt oder man nicht abgelenkt werden möchte.
- Vor einem Treffen/Gespräch mit einem Dritten.
- Weil man Zeit zum Nachdenken haben möchte (sie soll ja länger in ihrem Auto gesessen sein). Und/oder: Um sich nicht mehr von einem gefassten Entschluss abbringen zu lassen.

Ich tippe auf die erste oder dritte Möglichkeit. Und dann ist es nicht so rätselhaft, den Flugmodus anzumachen. Jedenfalls kein zwingender Hinweis auf ein Verbrechen.


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23.01.2021 um 14:32
Zitat von monstramonstra schrieb:Suizid: möglich und sehr wahrscheinlich (auch wenn es keine konkreten Anhaltspunkte gibt) Solche Suizide gibt es jährlich zu tausenden. Zumeist wird weder darüber berichtet noch darüber diskutiert. Außer vielleicht bei Robert Enke und Uwe Barschel.
Ja, das stimmt, trotzdem bringt es nichts, an einen Einzelfall mit Statistiken heranzugehen. Auch Morde gibt es nun mal.

Als ich anfing, mich mit dem Fall zu beschäftigen, hielt ich auch einen Suizid für wahrscheinlich. Ich wohne zwar nicht im Hunsrück, aber auch nicht weit weg, und seit ich mir die Umgebung des Verschwindens genau angesehen habe, glaube ich nicht mehr an einen Suizid.

Was einen geradezu anspringt:
- Die Lage des Gemeindeparkplatzes. Seitenstraße, Sackgasse, weder von der Hauptstraße noch von der Umgehungsstraße einsehbar; gleichzeitig nur ca 5 min Fußweg zum Appartementhaus.
- Die Lage des Auffindeortes. Nur wenige Minuten mit dem Auto vom Appartementhaus entfernt. Stillgelegte Straße, bewaldetes Gebiet, 15m vom Straßenrand entfernt in einer Schonung.
- Der Weg bzw die möglichen Wege zwischen Gemeindeparkplatz und Auffindeort (den BA im Falle eines Suizids zurückgelegt haben müsste). Ich weiß, wir können uns alle nicht in die Lage einer Suizidentin hineinversetzen, aber ich wage trotzdem die Aussage, dass die Auswahl des Parkplatzes und der Weg bei einem Suizid ganz sinnlos sind. Oder andersrum gesagt: Parkplatz und Auffindeort machen ganz klar einen Sinn, wenn es Mord war.
Ein Blick in Googlemaps reicht fast schon. Ich will jetzt nicht zu viel versprechen, aber ich habe vor, wenn das Wetter etwas besser und wärmer ist, den Weg oder die Wege zwischen Parkplatz und Auffindeort zu gehen. Im Moment regnets ständig.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.01.2021 um 16:34
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Ja, das stimmt, trotzdem bringt es nichts, an einen Einzelfall mit Statistiken heranzugehen. Auch Morde gibt es nun mal.
Die Statistik entscheidet nicht den Einzelfall. Das ist klar. Aber wenn es keine Anhaltspunkte für ein Verbrechen gibt und keine Anhaltspunkte für ein suizidales Geschehen, dann ist die Wahrscheinlichkeit für Letzteres nun mal signifikant höher. Das ist jedenfalls die richtige kriminalistische Vorgehensweise.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Ich weiß, wir können uns alle nicht in die Lage einer Suizidentin hineinversetzen, aber ich wage trotzdem die Aussage, dass die Auswahl des Parkplatzes und der Weg bei einem Suizid ganz sinnlos sind. Oder andersrum gesagt: Parkplatz und Auffindeort machen ganz klar einen Sinn, wenn es Mord war.
Ob das Parken oder der Weg zum Fundort bei einem Suizid "sinnvoll" wäre, ist der falsche Maßstab. Selbsttötungswillige planen ihren Tod nicht wie einen Einkauf. Wenn sie rational handeln würden, würden sie sich nicht töten wollen, sondern in eine Klinik gehen. Suizidalität ist ein vorübergehender Zustand und gut behandelbar. Aber trübt gewaltig die Sinne.

Ich gehe davon aus, dass die Polizei - in Abhängigkeit von den Ergebnissen nach dem Auffinden der Leiche - beide Möglichkeiten noch einmal intensiv abgeklopft hat. Wir wissen darüber nichts und können nur spekulieren. Ich glaube auch, wir würden wenig darüber erfahren, wenn nichts auf ein Verbrechen hindeutet.

Falls es ein Verbrechen war: Was sagen denn der Standort des Renault und der Fundort der Leiche aus?

Den Weg einmal zu gehen ist sicher verdienstvoll.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.01.2021 um 16:47
Was sich mir aufdrängt ist die -nach wie vor gültige- Aussage der zuständigen Ermittler, dass man keine relevanten Spuren und auch kein Motiv ermitteln konnte, trotz intensiver professioneller Arbeit. Ich halte einen Suizid daher nach wie vor für am wahrscheinlichsten.

Den Parkplatz am Gemeindehaus wird BA vermutlich gekannt haben. Die Vorteile dort liegen auf der Hand.
Ihr Wagen würde nicht allzu schnell auffallen (Ostern), und dieser Abstellort würde auch keine sofortigen Rückschlüsse auf ihren Aufenthaltsort ermöglichen. Sie könnte in den Bereich der Flugschneise gegangen sein, weil man annehmen darf, dass dieser Bereich aufgrund des wiederkehrenden hohen Lärmpegels, nicht sehr frequentiert ist.

BA ließ alle auf ihre Identität hinweisenden Dinge im Wagen zurück (Ausweise, Geldbörse, Handy).

Sie wird wohl nicht den geringsten Zweifel an der Umsetzung ihrer Absicht gehabt haben, da sie das Handy ansonsten auch im Flugmodus hätte mitnehmen können. Im Flugmodus ist das Handy nach meinem Verständnis ja nirgendwo ortbar, sondern erst wenn der Flugmodus wieder ausgeschaltet wird, und das Akku geladen ist.
Für einen ungeplanten Zwischenfall ("Was mache ich wenn’s nicht klappt … wenn irgendetwas schief geht?") hätte das Handy eine Option darstellen können, um sich z.B. Hilfe zu holen. Aber dieser Gedanke scheint nicht relevant gewesen zu sein.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.01.2021 um 18:14
Zitat von monstramonstra schrieb:Die Statistik entscheidet nicht den Einzelfall. Das ist klar. Aber wenn es keine Anhaltspunkte für ein Verbrechen gibt und keine Anhaltspunkte für ein suizidales Geschehen, dann ist die Wahrscheinlichkeit für Letzteres nun mal signifikant höher. Das ist jedenfalls die richtige kriminalistische Vorgehensweise.
Die Ermittler gingen aber nach dem Fund des Autos von einem Verbrechen aus. Und auch jetzt wird weiter u.a. in diese Richtung ermittelt.
Zitat von monstramonstra schrieb:Ob das Parken oder der Weg zum Fundort bei einem Suizid "sinnvoll" wäre, ist der falsche Maßstab. Selbsttötungswillige planen ihren Tod nicht wie einen Einkauf.
Ja. Ich weiß. Mit "sinnvoll" meinte ich auch nicht "geplant".
Angenommen, sie ist vom Mühlenwegparkplatz aus los gegangen. Dann musste sie erst mal am freien Feld entlang, gut sichtbar für die Leute, die da wohnen, bis zur Umgehungsstraße und diese dann, ziemlich auffällig, weil kein Fußgängerübergang, überqueren. Von da an gibt es verschiedene Wege, und die Wegführung in diesem Gebiet ist völlig blödsinnig, vielleicht weil es ehemalig Militärgebiet war und ursprüngliche Wege abgeschnitten oder aufgegeben wurden. Man landet schnell in diesem Ex-Kasernenviertel, aus dem man nur herausfindet, wenn man sich auskennt; aber gut, man kann dann auf der Straße landen, die am Flugfeld entlang führt, wo man ebenfalls gut sichtbar ist, und die mündet dann in die stillgelegte Straße. Oder vorher im Zickzack hin und her durch den Wald zu eben dieser Straße.
Man kann auch untern herum ein paar km die Bundesstraße gehen.
Zitat von monstramonstra schrieb:Falls es ein Verbrechen war: Was sagen denn der Standort des Renault und der Fundort der Leiche aus?
Wie gesagt, der Fundort liegt in bewaldeter Gegend ganz in der Nähe einer Straße, also mit dem Auto erreichbar. Deckt sich mit vielen Leichenfundorten, bei denen ein Tötungsdelikt vorliegt, Leichen kann man eben nicht weit tragen.
Der Parkplatz wirkt halt sehr ausgesucht, da kommt man nicht einfach so vorbei, aber die Wege dort führen nirgendwohin.
Selbstverständlich kann Birgit Ameis sich auch selbst an den Ort gelegt haben, und sie kann das Auto auch einfach nur so ohne Grund da geparkt und den Platz zufällig gefunden haben.
o.k. Aber wir haben auch schon über Wahrscheinlichkeiten gesprochen. Ich finde es einfach wahrscheinlicher, dass jemand anderes das Auto da geparkt hat, um schnell zum Flughafen zurück zu kommen, und die Leiche neben die Straße gelegt hat. Aber das ist nur meine Meinung und ich kann mich irren.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Den Parkplatz am Gemeindehaus wird BA vermutlich gekannt haben.
Warum denkst du das? Dort gibt es nichts (außer gut versteckten Glascontainern...), der taugt noch nicht mal zum Ausgangspunkt für einen Spaziergang.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.01.2021 um 18:19
Eins ist doch schon mal klar.
Von einem Suizid steht in diesem Bericht nicht ein einziges Wort.
Das sollte man auch mal zur Kenntnis nehmen.
Da steht nun mal geschrieben,das man von einem Kapitalverbrechen oder einem
tödlichen Unfall ausgeht.
Und das auch noch in Deutsch.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.01.2021 um 18:51
@Fliesenriese
Nun ja, über Suizide wird in der Presse eben nicht berichtet, sogar das Wort selbst wird meistens mit "kein Fremdverschulden" umschrieben. Aber du hast insofern recht, als es offenbar keinen klaren Hinweis auf Suizid gibt, denn sonst würde ja nicht weiter ermittelt werden. Allerdings gibt es auch für Mord keinen eindeutigen Anhaltspunkt (jedenfalls nicht für uns sichtbar), das ist ja von Anbeginn das Vertrackte an dem Fall.


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23.01.2021 um 19:11
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Warum denkst du das? Dort gibt es nichts (außer gut versteckten Glascontainern...), der taugt noch nicht mal zum Ausgangspunkt für einen Spaziergang.
Ich vermute, dass BA während der drei Jahre am Hahn auch den unmittelbar am Flughafen liegenden Ort Lautzenhausen erkundet haben wird. Was für Läden gibt’s dort? Wo könnte man mal etwas Essen gehen? Von wo aus kann man zu Wanderungen aufbrechen … etc.
Wie man das eben macht, wenn man sich über längere Zeit wiederkehrend am gleichen Ort aufhält. Dabei wird sie vermutlich auch den Bereich hinter dem Gemeindehaus zur Kenntnis genommen haben.

BA hat drei Jahre im Tower an ihrem Arbeitsplatz gesessen, und sich von da oben die Gegend angesehen.
Täglich starten und landen zig Maschinen am Hahn. Die damit verbundene Lärmbelastung ist bekannt.
Insbesondere in den Einflugschneisen:
In Anflugschneisen von Flugplätzen kommt es zu erhöhter Lärmbelastung, da sich die Luftfahrzeuge auf geringer Höhe befinden.
Wikipedia: Einflugschneise

BA sah im Dienst auf die Einflugschneise (Verlängerung der Start- und Landebahn). Man sollte davon ausgehen dürfen, dass sich in diesem Bereich aufgrund des Lärms kaum Menschen aufhalten. Derartige oder ähnliche Überlegungen könnten dazu geführt haben, dass sie am 04.04.2015 in diese Richtung ging.

Der Weg vom Gemeindehaus-Parkplatz zum Fundort (Bereich Flugschneise) erscheint wohl auch nicht allzu "abwegig":
Zitat von Spitzel1.0Spitzel1.0 schrieb am 09.11.2020:Was ich als Ortskundige beitragen kann, vom Parkplatz hinter dem Gemeindehaus gibt es einen Weg mit dem man zu Fuß die Kreisstraße 137 erreichen kann. Nach Überquerung der Straße führt ein Feldweg direkt in die Waldgemarkung Büchenbeuren.
Wenn ich zu einem Spaziergang in dieses Waldgebiet aufbrechen wollte, wäre der Parkplatz hinter dem Gemeindehaus gar nicht so abwegig.



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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.01.2021 um 19:34
@mitH2CO3
Ja, letzteres hast du schon mal verlinkt, und ich hab auch schon mal geschrieben, dass "gar nicht so abwegig" doch eine relative und vage Aussage ist. Für mein Dafürhalten ist dieser Parkplatz als Ausgangspunkt für einen Spaziergang allerdings ziemlich abwegig, vor allem dann, wenn man vom Flughafen kommt und in Anbetracht der Tatsache, dass es da Wälder, Wege, Straßen ohne Ende gibt. Also dass sie ohne Suizidabsicht von dort zu einem Spaziergang aufgebrochen ist, schließe ich für mich total aus.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:BA sah im Dienst auf die Einflugschneise (Verlängerung der Start- und Landebahn). Man sollte davon ausgehen dürfen, dass sich in diesem Bereich aufgrund des Lärms kaum Menschen aufhalten.
Dann frag mal @Ms.Daisy , da gehen Leute joggen und Fahrradfahren, Pilze sammlen... Der Fluglärm ist nur relativ, der würde Leute, die Großstadtlärm gewöhnt sind, gar nicht stören. Wir haben Freunde da ganz in der Nähe, also mich haben die Flugzeuge noch nie gestört. Das ist ein Provinzflughafen! und nicht Ffm. Im Bereich des Flughafens sind genauso viele oder besser gesagt genauso wenige Leute wie im Hunsrück auch sonst.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.01.2021 um 19:36
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Oder vorher im Zickzack hin und her durch den Wald zu eben dieser Straße.
Man kann auch untern herum ein paar km die Bundesstraße gehen.
Man kommt also von dort nicht so leicht zum Fundort? OK, dann verstehe ich das.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Die Ermittler gingen aber nach dem Fund des Autos von einem Verbrechen aus. Und auch jetzt wird weiter u.a. in diese Richtung ermittelt.
Wie es nun ermittlungstechnisch nach dem Fund der Leiche aussieht, das wissen wir nicht. Ein Verbrechen war zumindest nicht offensichtlich oder bekannt gegeben worden.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Ich finde es einfach wahrscheinlicher, dass jemand anderes das Auto da geparkt hat, um schnell zum Flughafen zurück zu kommen, und die Leiche neben die Straße gelegt hat. Aber das ist nur meine Meinung und ich kann mich irren.
Das kann man so interpretieren. Vorausgesetzt, das Fahrzeug wurde nicht von Birgit dorthin gefahren. Sondern sollte "versteckt" werden. Aber warum eigentlich? Der Täter hätte es ja auch vor dem Appartement-Haus stehen lassen können. Hätte das was geändert? Oder hat er die Leiche damit wegtransportiert? Oder ist Birgit noch gefahren und der Täter zurück? Richtig Sinn ergibt das auch nicht.

Zudem meine ich, mich an eine Zeugenaussage zu erinnern, nach der eine Person - vermutlich Birgit - noch eine Zeit lang im Wagen am Parkplatz gesessen haben soll.
Zitat von FliesenrieseFliesenriese schrieb:Von einem Suizid steht in diesem Bericht nicht ein einziges Wort.
Im Bericht, ich vermute der im "Stern", steht auch noch kein Wort über den Leichenfund.
Zitat von FliesenrieseFliesenriese schrieb:Und das auch noch in Deutsch.
Echt?
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Ich vermute, dass BA während der drei Jahre am Hahn auch den unmittelbar am Flughafen liegenden Ort Lautzenhausen erkundet haben wird. Was für Läden gibt’s dort? Wo könnte man mal etwas Essen gehen? Von wo aus kann man zu Wanderungen aufbrechen … etc.
Wie man das eben macht, wenn man sich über längere Zeit wiederkehrend am gleichen Ort aufhält. Dabei wird sie vermutlich auch den Bereich hinter dem Gemeindehaus zur Kenntnis genommen haben.
Das denke ich auch. Es macht jedenfalls Sinn, dass sie das Fahrzeug dort "versteckt" hat, damit nicht gleich klar ist, in welchem Umkreis zu suchen wäre.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Tatsache, dass es da Wälder, Wege, Straßen ohne Ende gibt
Vom Parkplatz aus?


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.01.2021 um 19:47
Zitat von monstramonstra schrieb:Vom Parkplatz aus?
Eben nicht vom Parkplatz aus! Am Parkplatz ist tote Hose, Ende, Finito, das sage ich doch die ganze Zeit! Man kommt von da nur in dieses elende Kaff oder eben nach 5 Minuten auf die Umgehungsstraße, das wars dann. Und besonders schräg ist es, vom Appartement aus diesen Parkplatz aufzusuchen, ich stelle nachher noch mal eine Karte ein.
Zitat von monstramonstra schrieb:Im Bericht, ich vermute der im "Stern", steht auch noch kein Wort über den Leichenfund.
Nein er meint den kürzlich eingestellten Bericht:
Zitat von cats1807cats1807 schrieb:https://ga.de/region/sieg-und-rhein/mehr-von-sieg-und-rhein/birgit-a-aus-lohmar-in-waldstueck-gefunden-todesursache-noch-unklar_aid-55761737
Zitat von monstramonstra schrieb:Aber warum eigentlich? Der Täter hätte es ja auch vor dem Appartement-Haus stehen lassen können. Hätte das was geändert?
Wenn Birgit wäre nicht zu Hause angekommen wäre und das Auto abends noch am Appartement gestanden, hätte man vermutlich noch am gleichen Tag nach ihr gesucht.


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23.01.2021 um 19:50
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Also dass sie ohne Suizidabsicht von dort zu einem Spaziergang aufgebrochen ist, schließe ich für mich total aus.
Gemeint war auch, dass sie diese Strecke ggf. mit Suizidabsicht gegangen ist (ich meine es sind ca. 4 km vom Parkplatz zum Fundort).

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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.01.2021 um 20:04
Der Bericht deutet aber schon in eine Richtung.
Die Staatsanwaltschaft in Bad Kreuznach erklärte am Dienstag, dass die Ermittlungen noch andauern. Ein „Todesermittlungsverfahren“ wurde dort bereits 2015 eingeleitet, das nach wie vor nicht abgeschlossen sei. Kriminaltechniker werten weiterhin die Untersuchungsergebnisse der Knochenfunde aus, wobei die Überreste inzwischen zur Bestattung freigeben worden seien, heißt es von der Staatsanwaltschaft.
(...)
Bislang gebe es noch keine Erkenntnisse darüber, ob die Lohmarerin einem Kapitalverbrechen zum Opfer gefallen sei oder einen tödlichen Unfall erlitten habe. Klarheit sollen weitere kriminaltechnische und rechtsmedizinische Untersuchungen bringen.
Quelle: https://ga.de/region/sieg-und-rhein/mehr-von-sieg-und-rhein/birgit-a-aus-lohmar-in-waldstueck-gefunden-todesursache-noch-unklar_aid-55761737

Demnach läuft bisher noch immer das Todesermittlungsverfahren nach § 159 StPO.

https://www.gesetze-im-internet.de/stpo/__159.html

Also kein Ermittlungsverfahren nach § 160 StPO.

https://www.gesetze-im-internet.de/stpo/__160.html

Ergo besteht noch kein Anfangsverdacht für eine Straftat.

Dann fällt noch auf: "keine Erkenntnisse über Kapitalverbrechen oder tödlichen Unfall". Die dritte Möglichkeit, Suizid, ist nicht erwähnt. Das verwundert. Wenn nunmehr
die Ermittlungen im früheren Umfeld von Birgit A. wieder aufgenommen und persönliche Gegenstände neu analysiert
werden, dann macht das eigentlich nur Sinn, wenn man noch hofft/erwartet, Anhaltspunkte für eine Beziehungstat oder für einen Suizid zu finden.

Es kann auch sein, dass ein Todesermittlungsverfahren ohne Ergebnis eingestellt wird, weil die Todesursache nicht ermittelt werden konnte.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Gemeint war auch, dass sie diese Strecke ggf. mit Suizidabsicht gegangen ist (ich meine es sind ca. 4 km vom Parkplatz zum Fundort).
Wenn das ihr Fußweg gewesen wäre, sieht er von oben so aus, als ob sie die Einflugschneise geradewegs angesteuert und dabei alle bebauten Gelände umgangen wäre. Oder den Flughafen umrunden wollte. Sie war kurz davor, diesen ungastlich wirkenden Ort nach drei Jahren zu verlassen. Gleichzeitig scheint ihr Tod so mit ihrem Arbeitsplatz verwoben. Hm.


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23.01.2021 um 20:21
Zitat von monstramonstra schrieb:Wenn das ihr Fußweg gewesen wäre, sieht er von oben so aus, als ob sie die Einflugschneise geradewegs angesteuert und dabei alle bebauten Gelände umgangen wäre.
So erscheint es mir auch. Die Skizze hatte übrigens die ortsansässige Userin @Spitzel1.0 erstellt.
Sie scheint zu wissen, dass man im Waldbereich auf der rot markierten Strecke laufen kann.
Der Gebäudekomplex in der Mitte ist die Polizeihochschule. Diese ist komplett umzäunt, so dass man da wohl auch nicht näher vorbeigehen kann (hatte ich zumindest so verstanden).


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23.01.2021 um 20:33
Zitat von monstramonstra schrieb:Wenn das ihr Fußweg gewesen wäre, sieht er von oben so aus, als ob sie die Einflugschneise geradewegs angesteuert und dabei alle bebauten Gelände umgangen wäre. Oder den Flughafen umrunden wollte. Sie war kurz davor, diesen ungastlich wirkenden Ort nach drei Jahren zu verlassen. Gleichzeitig scheint ihr Tod so mit ihrem Arbeitsplatz verwoben. Hm.
Das kann man so deuten. Aber die "Einflugschneise" auf dem Hahn darf man sich, wie gesagt, nicht so vorstellen wie Frankfurt oder London. Da landen oder starten halt ab und zu mal Flugzeuge, kann auch sein, dass da ein paar Stunden gar nichts passiert.
Und wenn sie diese "geradewegs angesteuert" hat, dann fragt man sich schon, warum sie nicht gezielt und gradewegs mit dem Auto dahin gefahren ist. Aber das ist dann wieder mit der psychischen Verfassung einer Suizidentin zu erklären... sorry, ich meine das nicht polemisch, aber ein bißchen drehst du dir das schon so, wie du es brauchst.

Ich hab mal ein paar Karten eingestellt.

Bildschirmfoto 2021-01-23 um 19.49.15Original anzeigen (1,5 MB)

Der rote Stern ist das Appartementhaus, der gelbe Punkt der Mühlenwegparkplatz. Die roten Pfeile bezeichnen die Umgehungsstraße, die BA für An- und Abfahrt zum Arbeitsplatz gefahren sein wird. Die gelbe gestrichelte Linie bedeutet den Autoweg zum Mühlenwegparkplatz. Die hellblauen Striche bezeichnen die Straße zwischen Appartement und Hauptstraße, die aber eine Sackgasse ist, sie ist nur zu Fuß zu benutzen.


Bildschirmfoto 2021-01-23 um 20.02.23Original anzeigen (1,4 MB)

Hier die Gegend südlich davon. Wie man sieht, viel Wald. Gelb der Parkplatz, rot wieder die Umgehungsstraße, blaue Pfeile der Weg, den @mitH2CO3 einstellte, also grob die Richtung Fundort. (Dieser Weg ist übrigens auf Googlemaps nicht zu sehen, bzw. er endet irgendwo mittendrin.)


Bildschirmfoto 2021-01-23 um 20.07.13Original anzeigen (1,6 MB)

Noch mal das Verhältnis Appartementhaus (roter Stern), Parkplatz (gelber Punkt) und Auffindeort (blauer Pfeil).

Für mich ist der Parkplatz einfach nicht plausibel, wenn Birgit Ameis ihn selbst angesteuert haben soll.


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23.01.2021 um 23:00
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Und wenn sie diese "geradewegs angesteuert" hat, dann fragt man sich schon, warum sie nicht gezielt und gradewegs mit dem Auto dahin gefahren ist. Aber das ist dann wieder mit der psychischen Verfassung einer Suizidentin zu erklären... sorry, ich meine das nicht polemisch, aber ein bißchen drehst du dir das schon so, wie du es brauchst.
Nein. Ich prüfe nur Einwände gegen meine These (mehr ist es nicht).
Aber Du verlangst zu viel Finalität von einer lebensmüden Person.
Zitat von TritonusTritonus schrieb:Für mich ist der Parkplatz einfach nicht plausibel, wenn Birgit Ameis ihn selbst angesteuert haben soll.
Vielen Dank für die Karten. Wäre sie zu Fuß von Parkplatz Richtung Wald, hätte sie die Umgehungsstraße überqueren müssen und wäre dann sehr schnell in der Einsamkeit gewesen. Ob sie dabei ein Ziel hatte, kann ich nicht sagen. Deshalb meinte ich auch "es wirkt so als ob". Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten, wie sie oder ihr Körper an den Fundort gekommen sind.

Warum der Parkplatz? Ich erinnere mich an meine Zeiten, als ich noch rauchte. Bei längeren Autofahrten fuhr ich von zu Hause los und um ein paar Ecken. Und dort, nicht vor meiner Wohnung, sondern etwas entfernt davon, hielt ich und rauchte noch mal eine Zigarette, bevor ich weiter fuhr. Ein Moment des Innehaltens, der Ruhe, des Nachdenkens.
Und jemand der verzweifelt ist? Die losfahren wollte, alles gepackt hatte. Und nach wenigen Metern merkt, sie kann die Strecke nicht fahren, die Angst hat, vor was auch immer? Fährt nach ein paar Metern wieder ab, auf einen abseitigen Parkplatz. Gerade deshalb. Sitzt im Auto, eventuell eine Stunde oder länger. Denkt nach. Geht irgendwann los. Will weg. Weit weg.

Aber das ist nur meine Assoziation. Und ich glaube, davon hängt weitaus mehr ab, welcher Möglichkeit man zuneigt. Und nicht von der Logik.


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