brigittsche schrieb:Das ist natürlich nur ein Beispiel, aber ich wollte damit zeigen, dass die große Entfernung es leichter macht, jemanden über ein "Alibi" auszuschließen.
Richtig. Es bedeutet aber auch im Umkehrschluss, dass man bei räumlich in der Nähe befindlichen, potentiellen Verdächtigen ein sehr exaktes Zeitraster der Geschehnisse benötigt, um jemanden zu überführen, der beispielsweise Frau A. in einer Arbeitspause umgebracht, sie in einer weiteren versteckt und dann nach Dienstschluss verbracht hätte.
Wer in der Lage ist, einen Menschen umzubringen, ist ja möglicherweise auch abgebrüht genug, dabei seinem gewöhnlichen Tagewerk nebenher nachzugehen.
Ich kann gar nicht ganz nachvollziehen, warum hier teils die Bedeutung elektronischer Geräte klein geredet wird, wenn es darum geht, einen möglichst exakten Ablauf der Geschehnisse zu rekonstruieren.
In der jüngst hier verlinkten Archivversion des Stern-Artikels (an dieser Stelle vielen Dank) stand ja auch beispielsweise, dass man um die hundert (!) Mitarbeiter des Towers und ihre Zeiten geprüft hat, die wohl vom Zugangssystem des Towers ("Hochsicherheitsbereich") erfasst wurden. Ein weiteres elektronisches System, das ja sehr präzise Daten liefert.
Man hat also schon sehr viele Alibis auch in der Tatortnähe überprüft.
Die Frage ist eben nach wie vor, was überhaupt geschehen ist. Ohne dieses Wissen, ob Frau A. etwa selbst ihr Auto bewegt hat, oder ob sie von jemandem angesprochen wurde, wann sie überhaupt zu Tode kam, nützen die Alibis vor Ort nicht allzuviel.
Wie lange dauert es, einen Menschen zu töten? Die Polizei wird mehr wissen über die Todesursache, aber ohne exakte Zeiten zu wissen, wird man sehr viele Menschen, die in der Nähe waren, nicht per Alibi ausschließen können.