@MrsTeasedale :
MrsTeasedale schrieb:Der Ablageort und der Parkplatz mögen dem Täter vorher schon mal bekannt gewesen sein - ob gezielt für diese Tat oder einfach beiläufig.
Ich denke, der Täter kannte sich in der Gegend Flughafen und Drumherum, sowie in Wald und Feld aus. Wahrscheinlich lebt ( e? ) und arbeitet ( e? ) er dort. Die Kenntnisse schätze ich als mehr als "beiläufig" ein, andererseits aber nicht unbedingt gezielt auf das Verstecken von Leichen erworben und ausgerichtet.
MrsTeasedale schrieb:Aber dazu kommt der große Zufall, dass er erstens nicht auffällt, nirgends,
Wenn jemand aus der Gegend kommt und/oder länger dort tätig ist, fällt er ( irgendwann ) nicht ( mehr ) auf, weil er ja dort hingehört. Das ist nicht der "große Zufall", das ist normal.
Der ( große? ) Zufall an dem Fall ist das Zusammentreffen und die daraus entstandene Konstellation Täter-B.A., die bislang keinen Anknüpfungspunkt zum Täter bot. B.A. ist hier das Element, das "von außen" kam. Diese Konstellation scheint sich dort weder vorher schon einmal, noch nachher noch einmal ergeben zu haben, weshalb ich auch nicht an diese Sorte Täter glaube:
MissMary schrieb:Das glaube ich inzwischen auch: Jemand mit Zeit, analytischer Beobachtungsgabe und Frust ... Zudem war noch kaltes, regnerisches Wetter (Minimalisierung der Spaziergänger), Ostern mit anderen Bewegungsmustern ...
MissMary schrieb:Ich glaube auch, dass er durch geschicktes Beobachten sehr viel kombinieren konnte, ohne dass er sie jemals ansprach. Herkunftsort, Dienstplan, ...
All´ das hätte ihn nicht in die Lage versetzt, B.A. dazu zu bringen, ihr Auto auf den Gemeindehausparkplatz zu fahren. Dazu musste er sie kennen und sie ihm vertrauen. Was ich für wahrscheinlicher halte, als den weiteren "Zufall" des "schlechten Spurenlegers", der auf der kurzen Strecke keine feststellbaren Spuren hinterlässt. Auch wenn es den als Typ Mensch gibt, keine Frage.
MrsTeasedale schrieb:dass zweitens das Auto lange nicht auffällt
Dem Täter musste klar sein, dass das Auto buchstäblich sein größtes Problem war und dass man in dem Moment, in dem B.A. vermisst würde, nach ihr und dem Auto suchen würde. Dass es nie gefunden würde, wäre der Maximalerfolg gewesen. In der Kürze der Zeit unerreichbar. Er versteckte sozusagen die Nadel neben einem Nadelhaufen oder sorgte dafür, dass B.A. ihren Wagen selbst dort abstellte, wofür fehlende Fremdspuren im Auto ein starkes Indiz sein können. Ein Auto unmittelbar neben vielen weiteren auf dem Nachbarparkplatz, ganz offen.
Das Auto am Rande dieses speziellen Parkplatzes wäre auch noch eine Zeitlang weiter nicht "aufgefallen" ( im Sinne von "hätte nicht gestört" ), wenn man nicht gezielt danach gesucht hätte. Ich gehe weiter davon aus, dass der Täter die Gepflogenheiten um genau diesen Parkplatz kannte. Dass es irgendwann auffallen musste, musste ihm auch klar sein.
Auch diese Kenntnisse dürfte der Täter nicht primär zum Zwecke der Auffindeverzögerung des Fahrzeugs eines Mordopfers erlangt haben. Solche Kenntnisse seiner Umgebung und der Gepflogenheiten erlangt man mit der Zeit an dem Ort, an dem man sich aufhält und nutzt sie bei Notwendigkeit.
MrsTeasedale schrieb:dass BA erst so spät entdeckt wird.
Idealziel für diesen Aspekt wäre ebenfalls gewesen, dass die sterblichen Überreste B.A.´s
nie gefunden würden. Diese Möglichkeit ist für eine Leiche immerhin gegeben, leichter als bei einem Auto. Es braucht Kenntnisse, es kostet Zeit. Blöd, wenn ausgerechnet da jemand in die "besetzte" Badewanne will.
Die letztlich ausgesuchte Schonung deutet wieder auf jemanden, der sich a.) in der Gegend, b.) mit forstlichen Aspekten und c.) mit den Bewohnern des Waldes auskannte.
So eine Schonung wirkt von außen dicht und undurchsichtig.
@Tritonus hat den Selbstversuch gemacht.
Tritonus schrieb:einerseits dunkel und total dicht, andererseits, wenn mans versucht, überraschend leicht begehbar (ich bin im Wald auf eine gestoßen und habs ausprobiert), die Bäume sind sehr biegsam und die Nadeln noch ganz weich und elastisch.
Er wusste also a.) wo man sowas in der Nähe findet und wie man hinkommt, b.) dass es in bestimmten Stadien so einer Anpflanzung Jahre ( ich hab´ mich extra mit einem Profi darüber unterhalten ) dauert, bis da mal wieder jemand durchgeht, während derer c.) die Bewohner des Waldes sich damit beschäftigen und die Überreste vielleicht so weit auseinanderzerren, dass sie nie wieder jemandem auffallen.
MrsTeasedale schrieb:Das Zweite konnte er nicht kontrollieren.
Nach der Entscheidung und Durchführung der einzelnen Schritte konnte er
gar nichts mehr kontrollieren. Seine Entscheidungen und die daraus resultierenden Handlungen wirken im Ergebnis so erschreckend effizient.
Er konnte nur versuchen, aus der Situation für sich die besten Möglichkeiten zu erkennen und zu nutzen. Das hat er für mein Empfinden bemerkenswert gut hingekriegt und alle Handlungen deuten für mich auf einen bestimmten Typ. Da gibt´s keine Ausreißer, egal ob ich mir das chronologisch oder entgegengesetzt ansehe. Deswegen tu´ ich mich mit dieser Anhäufung von "Zufällen" so schwer.
MfG
Dew