sören42 schrieb: Der Täter hat vieles inszeniert, in Szene gesetzt. Dazu gehört schon ein planerisches Vorgehen. Das Fahrzeug aus dem Sichtbereich des Appartements zu schaffen (ob nun höchstpersönlich oder indem er BA dazu brachte), Verbringung von BA in eine Tannenschonung (immergrün, von oben nicht zu sehen!), eventuell ihr Handy in den Flugmodus bringen... Er muss dazu kein Mastermind gewesen sein, aber er muss in der Lage gewesen sein, in einer Extremsituation wie der Ermordung eines Menschen all diese Dinge im Auge zu behalten und abzurufen aus seinem Gedächtnis.
Da stimme ich dir total zu - ich glaube auch, dass er die Tat schon mehrfach "durchgespielt" hatte und dann den Plan in die Tat umsetzte - es funktionierte auch. Es stand gerade kein Zeuge an den Containern, es sah niemand aus dem Tower oder einem anderen Fenster und beobachtete BA, es stolperte kein Pilzsucher oder Geocacher durch die Fichtenschonung, es zeigte ihn niemand an oder merkte sich das Kennzeichen, als das Auto hinter der Schranke stand. Er ging schon auch Risiken ein - kleine und eventuell auch dadurch minimiert, dass das Wetter so schlecht war. Andererseits: Wenn Oma Erna an Ostern zum Kaffee kommt, entsorge ich vielleicht mein Altglas trotz Regen.
sören42 schrieb:Ich glaube nicht, dass es ein "Spinner" war in dem Sinne, dass er BA motivationslos einfach tötete, weil er irgendwie nicht bei Sinnen war oder einfach, um zu töten. Das glaube ich weniger. Es wird schon ein Motiv geben, das wir aber nicht kennen. Natürlich gibt es nie ein Motiv, das einen Mord rechtfertigt, insoweit kann man schon von "verrückt" sprechen.
Das glaube ich auch nicht. Und: Es gab danach keine vergleichbare Taten. Niemand schöpfte so viel Verdacht, dass der Täter (unseres Wissens nach) in den Fokus der Polizei geriet. Daher wieder die Frage: War es eine personenbezogene Tat? Oder war es eine Tat, die aus einer langen Phantasie entstand, man beobachtete, plante, beobachtete weiter, ....
sören42 schrieb:Ich denke, der Täter war da durchaus breiter aufgestellt, BA auf den Gemeindehaus Parkplatz zu locken, sofern es denn so war und er ihr Fahrzeug nicht posthum dort abstellte.
Eine Theorie: Ich habe die Fakten nicht im Kopf ... aber ich breite sie mal aus. Das Auto stand ja bereits auf dem Gemeindehausparkplatz, als der Brötchenzeuge dort vorbeikam. Was zu dem Ablauf:
A- BA war an dem Morgen nicht besonders müde (sie sprach ja auch noch fast eine Stunde mit ihrem Bruder). Sie beschließt, eventuell gar nicht mehr in Hahn zu schlafen, sondern heimzufahren. Packt ihr Auto, beschließt, das Grünglas oder was auch immer, das sie dabei hatte, noch im Container zu entsorgen (rein praktische Überlegung, man muss das ja ohnehin machen).
B- Da sie noch etwas "runterkommen" möchte, beschließt sie, so viel der Abfahrt wie möglich vorzubereiten. Sie belädt ihr Auto mit allem, was sie nicht mehr braucht und fährt das Altglas weg, so, dass sie später nur noch aufstehen muss und eine kleine Kiste mitnehmen - daher ist die Kiste auch nicht mehr da. Sie wird am Container überwältigt (siehe unten).
Täter beobachtet sie und folgt ihr. Eventuell bedroht er sie dort mit einer Waffe und bekommt sie daher ohne Widerstand in sein Auto, ihr Auto bleibt stehen. Er legt das Abschleppseil hinten ins Auto. In den folgenden Stunden erfolgt die Tötung.
Szenario A: Nachmittags schaut er nochmal bei dem Auto vorbei (vielleicht auch, um zu sehen, ob es noch da ist oder doch abgeschleppt wurde) und legt das Handy im Flugmodus ab). Dann schließt er das Auto wieder ab, entledigt sich mit der Leiche auch des Schlüssels (vielleicht hat er ja doch eine Frau etc. die nur über Ostern nicht da sind, er möchte keinerlei Spuren an anderen Orten legen.
Szenario B: Er räumt nachmittags schnell die noch verbliebenen Dinge aus dem Apartment, dass nicht der Eindruck entsteht, dass sie den Ort nicht verlassen hat und lässt sie, samt Box verschwinden (da nicht mehr viel da war, werden die Dinge heute einfach nicht vermisst, eventuell stellt er die Box auch mit der Leiche im Wald ab. Dann geht es weiter wie bei Szenario A.
sören42 schrieb:Was das Grillfest angeht: Gut, wir wissen ja nicht, wie die Aufgaben verteilt waren, vielleicht war das Grillfleisch/-gemüse, ggf. Getränke etc. längst besorgt worden von ihrer Familie.
Ja, wobei das vermutlich zweitrangig ist. Wenn ich meinen Arbeitseinsatz beendet habe, möchte ich ja eigentlich relativ schnell nach Hause.