sallomaeander schrieb:Herr Labudde sprach in dem aktuellen Filmbeitrag des MDR von einem "Versprechen", mit dem das beobachtete Verhalten Ingas vor ihrem Verschwinden erklärbar sein könnte.
Nicht ohne Grund erinnert uns das Wort "Versprechen" an das Buch von Dürrenmatt bzw. den Film mit Heinz Rühmann:
Wie oft hat der Täter wohl zuvor schon kleine Kinder im WH angesprochen, versucht in ein kleines Gespräch zu ziehen, durch Bemerkungen die Aufmerksamkeit eines Kindes zu wecken versucht, um eine Erwartungshaltung, eine Neugier beim Kind zu implementieren?
Könnten sich andere, ehemals kleine Kinder daran erinnern? Wohl eher kaum, außer, sie hätten es ihren Eltern erzählt oder es wäre ihnen unangenehm gewesen.
Die Mutter von Inga erinnerte sich, dass Inga beim vorletzten Besuch auf dem WH einige Zeit unauffindbar war. Dies erwähnte sie in ihrem langen Interview, glaube vor zwei Jahren.
Wer war zu beiden Tagen anwesend im WH, beim vorletzten und beim letzten Besuch der Familie, Mai 2015?
Was mir persönlich unangenehm aufgefallen ist in der aktuellen Doku des MDR, ist der Kinderspielplatz im linken Bereich des Geländes, suggerierend, dies ist ein guter, sicherer Platz für Kinder. Nein, ist er nicht, für mich generell nicht. Auch wenn seit 10 Jahren wohl nichts auffälliges mehr vorgefallen ist, der Täter hätte die letzten 10 Jahre dort leben, arbeiten, präsent sein und weiter kleine Kinder beobachten können, die quasi unbewusst als Lockvogel dienten für eine weitere Aktion. Ich verstehe das wirklich nicht, warum dort weiterhin die Aufenthaltsqualität für (kleine) Kinder begünstigt wird.
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musikengel schrieb:wer konnte also jetzt wissen, dass die Fam. G. noch länger vor Ort geblieben ist ?
Gegenfragen: Wer konnte wissen, dass Familie G.
- an jenem Sonntag auf dem WH sein würde?
- zu wann ursprünglich geplant hatte, heim zu fahren?
Meine Vermutung ist, dass das alles eher irrelevant ist. Wir schauen ex post auf den Tag, der Täter sieht seine Chance in dem Moment, nutzt den Moment, hat vieles gedanklich schon x-mal durchgespielt und in seinem Fahrzeug ausreichend Equipment für eine Entführung mit "Komplikationen". Auch wenn Täter bei der Wahl eines Kindes gewisse Vorlieben hegen sollten, muss dies nicht immer so sein. Planbares wird geplant, die Chance wird versucht zu nutzen. Trial and error, bis es - grausamerweise - klappt.
Genauso möglich ist, dass Familie G. schon einige Zeit vom Täter beobachtet wurde, um eine Unaufmerksamkeit beim Einkaufen, bei einem Ausflug zu nutzen und dies sich dann auf dem WH ergab.