Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

@IsleEsme

160 m ist, auch wenn es länger ist als erst gedacht ist, keine lange Strecke. Und es musste während diese Strecke passieren.

Es ist ziemlich sicher nicht während dieser Strecke passiert sondern in dem Haus, in das Inga ohnehin hinein wollte. Die Frage ist, wer hielt sich zu diesem Zeitpunkt noch im Haus auf oder betrat es kurz nach ihr. Es blieb genügend Zeit für ein Verbrechen und/oder eine Verdeckungstat mit unauffälliger Verbringung des Opfers mit einem Pkw.

@IsleEsme

Also ich tippe darauf, dass um 19.30 Uhr die Polizei eintraf oder eingeschaltet wurde. Gegen 18.30 Uhr wurde sie das letzte Mal gesehen. Ich finde, man muss den Eltern hier mehr Glauben schenken, die Medien haben auch das Feuerholzsammeln verbreitet, was sich letztendlich als Unwahrheit herausstellte.

@Hercule-Poirot

Ja, es wurde ja auch gesagt das sie sich eine Brause holen wollte. Ich stelle mir da eine Art Küche vor...und es ist sehr wahrscheinlich sowie Du es schreibst, das es in Verbindung mit diesem Haus passierte. Was ich mich frage, ist es nicht das gleiche Haus wo eben auch die Mutter Brote geschmiert hat?

@kirschbluete78

Ok jaa so wird es gewesen sein; erst sucht die Familie und Freunde - danach kommt die Polizei - zirka eine Stunde später.
Als die Polizei kam, war Inga wohl schon weg vom Wilhelmshof (falls das nun so ein szenario war wie wir uns das am plausiblesten vorstellen)
Soo mysteriöse alles

Oder es gibt einen Täter, eine Person, die höchstwahrscheinlich einen Bezug zum Wilhelmshof hat. Die wahrscheinlich Inga in einem unbeobachteten Moment in einen Keller oder Schuppen ziehen konnte und aus welchen Motiven auch immer eine Tötung vollzogen hat.
(Bettina Goetze, MDR, 3.5.2019)

Dies nur zur Erinnerung. - Das hält die Kriminologin Bettina Goetze für den wohl wahrscheinlichsten Tathergang. (Keine Entführung, wie in den vorangegangene Seiten öfter erwähnt.) - Sie erwähnt Keller und Schuppen und sagt das bestimmt nicht so dahin.

Regenwetter schrieb:Dies nur zur Erinnerung. - Das hält die Kriminologin Bettina Goetze für den wohl wahrscheinlichsten Tathergang. (Keine Entführung, wie in den vorangegangene Seiten öfter erwähnt.) - Sie erwähnt Keller und Schuppen und sagt das bestimmt nicht so dahin.

Das halte ich auch für am Wahrscheinlichsten, aber der Täter muss unmittelbar nach dem Abgreifen der Inga doch mit einer toten Inga das Grundstück Wilhelmshof mit einem PKW, noch am Abend verlassen haben.
Und offenbar hat das Niemand bemerkt, bzw. bei entsprechenden Personen Verdacht geschöpft.

Regenwetter schrieb:- Sie erwähnt Keller und Schuppen und sagt das bestimmt nicht so dahin.

Hätten das die Spürhunde nicht erschnüffelt?

@Regenwetter

Mit Entführung meint sie aber eine Entführung wie bei Natascha Kampusch und eine solche wurde hier auf den letzten Seiten nicht diskutiert.

Eine andere Variante, die man nicht gänzlich ausschließen kann, ist, dass es eine Entführung gegeben hat. Als Kriminologin ist das allerdings eine Variante, die ich nicht favorisieren würde. Klassische Entführungsfälle betreffen eher reiche Unternehmerfamilien, was hier nicht der Fall ist. Es wäre eher eine Entführungskonstellation wie im österreichischen Fall der Natascha Kampusch. Aber solche Fälle sind sehr, sehr selten.

https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/stendal/stendal/kriminologin-bettina-goetze-zu-vermisstenfall-inga-100.html (Archiv-Version vom 08.05.2019)

Sie lässt hier außen vor, dass sie jemand mit Bezug zum Wilhelmshof in ein Auto gezogen haben könnte. Eine Entführung mit schnellem Ausgang wie im Fall Mirco Schlitter, Levke Straßheimer und Felix Wille, Johanna Bohnacker etc.

Natürlich sind die Fälle so überhaupt nicht vergleichbar. Ich wollte lediglich die kurzzeitigen Entführungen vergleichen. Jemand der Inga sah und sie zum Auto lockte oder jemand, der Inga aus dem Auto sah und sie direkt ins Auto zog.

Ich tippe darauf, dass Bettina Goetze Ingas Mutter indirekt antwortet.

Diese sagt im Stern-Interview:

Die Gedanken gingen bei mir manchmal schon in die Richtung, dass sie womöglich in einem Verlies sitzt wie Natascha Kampusch.

Außerdem sagt sie:

Ich habe ihnen immer wieder gesagt, dass Inga nach meinem Gefühl am Leben ist. Und dass wir hoffen müssen, dass es ihr dort, wo sie gerade ist, einigermaßen gut geht.

Vielleicht ist mein Gedanke sehr abwegig, der mir eben in den Sinn kam, aber ich möchte ihn trotzdem mit euch teilen.
Mir kam gerade ein Rollkoffer in den Sinn.
Jemand der abgeholt/oder für das lange Wochenende den WH verlassen per Taxi/Zug/Mitfahrgelegenheit.
Ein Abfangen Ingas z.B. im Gebäude, in Bewusstlosigkeit versetzen und in einen Koffer packen, würde ein vollkommen unauffälliges Verschwinden erklären und möglicherweise auch eine Verwirrung der Spürhunde erklären.
Denn wer wäre in den Stunden nach der Entführung auf die Idee gekommen, jemanden mit einem Koffer zu kontrollieren?
Inga wurde im Wald vermutet, selbst wenn Autos kontrolliert wurden, ging es sicherlich nur um eine grobe Sichtung und evtl. Datenaufnahme.

nebelkind schrieb:Denn wer wäre in den Stunden nach der Entführung auf die Idee gekommen, jemanden mit einem Koffer zu kontrollieren?
Inga wurde im Wald vermutet, selbst wenn Autos kontrolliert wurden, ging es sicherlich nur um eine grobe Sichtung und evtl. Datenaufnahme.

Was würde diese Annahme ändern? Ob sie nun in einem Kofferraum, auf der Rückbank, im Laderaum eines Transporters, in einem Campingbus oder in einem Kofferraum entführt wurde, ändert doch nichts daran, dass eine Entführung nur mit einem Wagen möglich war. Es ändert auch nichts daran, dass nur Beobachtungen vor Ort die Lösung gebracht hätten, da es keine Videoüberwachung gab.
Also, welche Lieferanten kamen und fuhren wann und wo, welche PKWs parkten wann und wo, etc. Wer verliess nach ca 18:20 das Gelände, in welchem Vehikel auch immer. Das müsste sich doch grob erheben lassen.
Jeder Mitarbeiter kann angeben, welches Auto er fährt, wo er geparkt hat. Vielleicht erinnert man sich auch an weitere Autos daneben, oder von Kollegen. Vielleicht an Autos, die man dort noch nie gesehen hat. Auch die Besucher können Gleiches tun, auch die werden vielleicht schon jahrelang regelmässig dort sein. Dann hätte man ein "Zeit-Ort-Mapping" erstellen können von allen bekannten und unbekannten Fahrzeugen.
Ich glaube, dass im damaligen Polizeiaufruf immer nur Ingas Beschreibung und Kleidung etc gezeigt wurde. Vielleicht hätte man einen gezielten Aufruf bezüglich aller am Gelände parkenden Fahrzeuge starten müssen und wann diese den Hof verliessen.
Aber das wäre der gelebten Offenheit der Einrichtung vielleicht zuwider gelaufen, ich weiss es nicht.

schlecht finde ich immer bei solchen - wahrscheinlichen - Entführungsfällen, dass nur erst einmal ein Bild (klar das aktuellste) des Kindes veröffentlicht wird. Es könnte relevant sein, so schnell wie möglich so viele Bilder wie möglich des Kindes zu haben.

Erst ein Jahr nach Ihrem Verschwinden wurden neue Fotos veröffentlicht.

Seit einem Jahr vermisst
Polizei sucht mit neuen Fotos nach der kleinen Inga
Es ist ein rätselhafter Fall: Vor fast einem Jahr verschwindet die kleine Inga aus Sachsen-Anhalt. Von der damals Fünfjährigen fehlt bis heute jede Spur. Die Ermittler und auch Ingas Familie gehen davon aus, dass das Kind noch lebt. Deshalb veröffentlichen sie jetzt weitere Fotos, um möglicherweise neue Hinweise zu bekommen.

Quelle: https://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/Polizei-sucht-mit-neuen-Fotos-nach-der-kleinen-Inga-article17574516.html

da Inga , wenn sie noch lebt, ja auch älter wird, könnte sie auch irgend wann so weit sein zu überlegen wie sie entkommen könnte.
Dann fällt ihr vielleicht alles ein,, was ihr ihre Eltern , Geschwister immer gesagt haben. Sie wird für einen Täter auch immer ein "Risiko" darstellen, auch wenn sie angepasst und friedlich und ihrem Schicksal ergeben wirkt.
Ähnlich wie bei Natascha Kampusch...
allerdings war Natascha auch 10 Jahre alt und nicht erst 5 , dass macht natürlich auch noch einmal einen gewaltigen Unterschied aus.
Wenn ein täter so ein Kind festhält, geht er also auch immer ein Risiko ein.
Oder dass ein Nachbar etwas hört, sich über etwas wundert wie auch immer.

@MaryPoppins
Die Annahme würde mehrere Optionen ermöglichen für die Entfernung Ingas vom Wilhemshof.
Die Personen ohne eigenen PKW hätten so die Möglichkeit gehabt mit einer Mitfahrgelegenheit oder Taxi Inga vom WH zu entfernen, ohne das Wissen des Fahrers.
Zum anderen bestehe die Möglichkeit mit einem Rollkoffer die 3km bis zum Bahnhof Uchtspringe zu laufen und von dort den Weg mit Bahn in jegliche Richtungen fortzusetzen.

@nebelkind
Kennst du irgendeinen Entführungsfall mit einem Rollkoffer oder wie kommst du auf diese Überlegung? Für mich hört sich das schon sehr nach Science Fiction an. Vor allem, weil man jemanden vermutet, der sich am WH auskennt und der daher gewusst haben muss, dass um diese Zeit Abend gegessen wird und es keinerlei Videoüberwachung gibt.

https://www.bz-berlin.de/berlin/steglitz-zehlendorf/pirat-claus-brunner-transportierte-leiche-mit-sackkarre-durch-berlin

@ MaryPoppins

Science Fiction? Die Aufmerksamkeit der "normalen Leute" - die ja nichts ahnen - würde ich nie überschätzen. Vieles bekommen sie einfach nicht mit.

@Regenwetter
Vielen Dank! Ich wusste jetzt nicht mehr um welchen Fall es sich mit der Sackkarre handelte.

@MaryPoppins
Wieso sollte jemand, der augenscheinlich mit lediglich mit etwas Gepäck unterwegs, auf Videokameras und Essenszeiten acht geben?!

Hinzu kommt, man sollte nicht davon ausgehen, dass in so einer großen Einrichtung ALLE zu einer bestimmten Zeit essen. In den meisten Einrichtungen gibt es für so etwas gruppeninterne Regelungen, wobei idR jeder selbst entscheiden kann, ob er daran teilnimmt oder sich selbst später mit einer Tütensuppe oder einer bestellten Pizza versorgt.

Auch die dort wohnhaften Mitarbeiter werden sich sicherlich nicht an irgendwelchen Essenszeiten richten.

nebelkind schrieb:Die Annahme würde mehrere Optionen ermöglichen für die Entfernung Ingas vom Wilhemshof. Die Personen ohne eigenen PKW hätten so die Möglichkeit gehabt mit einer Mitfahrgelegenheit oder Taxi Inga vom WH zu entfernen, ohne das Wissen des Fahrers. Zum anderen bestehe die Möglichkeit mit einem Rollkoffer die 3km bis zum Bahnhof Uchtspringe zu laufen und von dort den Weg mit Bahn in jegliche Richtungen fortzusetzen.

Der Wilhelmshof ist sehr abgelegenn und nicht der Berliner Hauptbahnhof. An einer Einrichtung, wie dem Wilhelmshof würde eine Taxi, garantiert immer besonders auffallen.
Da sind garantiert nicht jeden Tag Taxen, die den WH anfahren und Gäste abholen.

Mit einem Rollkoffer 3 km zum Bahnhof Uchtspringe zu laufen, wäre mit Sicherheit auch auffällig. Eine lebende Inga würde sich in einem Rollkoffer auch bemerkbar machen, ansonsten müsste sie noch vorher mit Medikamenten komplett ruhig gestellt worden sein, viel eher wäre davon aus zugehen dass ihre Leiche in einen Rollkoffer gepackt wurde.

MaryPoppins schrieb:Kennst du irgendeinen Entführungsfall mit einem Rollkoffer

Es gab in Hamburg vor vielen Jahren mal einen Fall, von Kindesaussetzung, wo ein noch lebendes, von seinen Eltern ungewünschtes Neugeborenes in einem Rollkoffer beim Dammtor Bahnhof im Parkhaus des Hotel Radisson Blue abgestellt wurde.
Ein Geschäftsmann im Parkhaus wurde durch Jammergeräusche des Babys aus dem Koffer, auf den herrenlosen Koffer aufmerksam und die Polizei wurde alarmiert. Das Baby kam ins Kinderkrankenhaus, es konnte gerettet werden.

Dass eine lebende oder tote Inga ausgerechnet am Wilhelmshof oder durch Uchtspringe in einem Rollkoffer transportiert wurde, kann ich mir nicht vorstellen.

Denn Rollkoffer sind zwar in einem Parkhaus einer großen Hotelanlage Normalität. Wenn beim WH da jemand mit einem Rollkoffer über den Hof läuft, wird der ja evtl. auch auffallen.

Rotmilan schrieb:Dass eine lebende oder tote Inga ausgerechnet am Wilhelmshof oder durch Uchtspringe in einem Rollkoffer transportiert wurde, kann ich mir nicht vorstellen.

Ja, hier im Thread gab es schon so viele Theorien, vom Wolf gefressen, im Baum hängend gestorben etc.
Auf diesem frei zugänglichen und nicht überwachten Gelände war es nicht nur das einfachste, sondern vor allem das unauffälligste, mit Wagen an und abzureisen, so wie fast jeder dort.

Was ich mich noch frage ist, ob andere Diakonieeinrichtungen Elbe, Havel etc. auch Mitarbeiter- oder Patienaustausch mit dem Wilhelmshof pflegten? Vielleicht hatte der Täter den Bezug zu einer anderen Diakonieeinrichtung und kannte den Wilhelmshof nur über Kurzbesuche und fiel so durchs Suchraster.

Der Täter müsste ja irgendetwas zwischen Superman und Spiderman sein, um so kaltblütig ein derart hohes Risiko einzugehen.Entdeckung und Scheitern waren quasi garantiert.Ein vorsätzlicher Plan scheint mir unmöglich, der Ort waere extrem ungünstig für so ein Vorhaben.

MaryPoppins schrieb:Ja, hier im Thread gab es schon so viele Theorien, vom Wolf gefressen, im Baum hängend gestorben etc.
Auf diesem frei zugänglichen und nicht überwachten Gelände war es nicht nur das einfachste, sondern vor allem das unauffälligste, mit Wagen an und abzureisen, so wie fast jeder dort.

Ja, deswegen waere es so extrem wichtig ( gewesen) die Google Zeitachse auszuwerten.Absolut unglücklich, dass dies wohl nicht geschehen ist.

@Rotmilan
Die Frage ist, wie die Bewohner des WH ansonsten Besuche nach außerhalb gestalten.
Für Personen die fit zu Fuß sind, war/ist es sicherlich nicht abwegig den 3km entfernten Bahnhof zu Fuß zu erreichen. Alternativ bleibt nur Taxi oder der Transport mit einem Auto/der Einrichtung, man kann nicht davon ausgehen, dass alle eine Möglichkeit haben sich von Freunden/Bekannten abholen zu lassen.
Sollte es üblich gewesen sein, den Weg zu Fuß anzutreten, dann wäre es auch an diesem Tag nichts auffälliges gewesen.

Mein Anliegen zur Koffertheorie ist vor allem die Tatsache, dass man den Kreis der Verdächtigen sehr eng zieht und wahrscheinlich auch zu grob aussieht, wenn man lediglich von einem Täter mit Führerschein und/oder fahrbaren Untersatz ausgeht.

Versetzt euch doch mal bitte in die Lage, eines Täters ohne Fahrerlaubnis und eigenem Fahrzeug. Wie hätte er Inga tot oder lebendig vom WH wegschaffen sollen?!

nebelkind schrieb:Versetzt euch doch mal bitte in die Lage, eines Täters ohne Fahrerlaubnis und eigenem Fahrzeug. Wie hätte er Inga tot oder lebendig vom WH wegschaffen sollen?!

Es gibt eine Bushaltestelle südlich des Haupthauses. Aber im Bus wär wieder das Risiko einer Videoaufzeichnung. Mit einem grösseren Rollkoffer vom WH kommend macht man sich nach einer Kindesentführung sicher auch verdächtig, zumindest für die Ermittler. Videoaufzeichnungen des umliegenden Nahverkehrs wurden nach dem Verschwinden sicher alle gesichert und analysiert, zumindest entspricht das dem üblichen Standard.