Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

Peoplevs.... schrieb:Oder unbemerkt angefahren und in eines der Gebüsche am Rand der Strecke geschleudert und damit vielleicht außerhalb des Suchgebietes der vielen Helfer und Beamten.

Ich würde dieses Szenario für sehr sehr unwahrscheinlich halten mit folgender Begründung:
Unfälle an Bahngleisen, sollten sie vom Zugführer selbst Tatsache unbemerkt bleiben, werden irgendwann bemerkt. Von einem der folgenden Zugführer, von Gleisarbeitern (Reparaturen, Wartungen etc.) oder von "Waldarbeitern" (damit meine ich diejenigen, die sich um das regelmäßige Freischneiden von Bahnstrecken kümmern).
Dass ein so zugetragener Unfalltod 5 Jahre lang unbemerkt bleibt, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Peoplevs.... schrieb:Zugegeben, das klingt alles sehr abenteuerlich aber vielleicht muss man auch Mal solche verrückten Ideen zulassen.

Ich kann dich verstehen. Seit die offizielle Vermisstenfahndung von LKA- & BKA-Homepage verschwunden ist, beschäftigt mich der Fall konstant und ich drifte auch dauernd in irgendwelche ziemlich steilen Theorien ab. Auf der Suche nach einem Grashalm, der womöglich eine neue Theorie eröffnet.

@Rotmilan
@MarliPub

Das sind ca. 2,5 km. Aber zugegebenermaßen auch eher unwahrscheinlich aus den von euch genannten Gründen.


Original anzeigen (2,0 MB)

Peoplevs.... schrieb:Sollte es einen Täter geben und keinen Unfall etc, wird die Polizei doch sicherlich eine Art Liste erstellt haben von allen Personen, die an diesem Tag vor Ort waren. Ich weiß nicht wie so etwas abläuft aber rein theoretisch müsste diese Liste recht vollständig sein. Neben den offensichtlich an diesem Tag anwesenden Personen (Familie, Freunde, etc.) wird doch über eine Art Befragungskette festgestellt werden können, wer noch da war. Zum Beispiel wird ein Zuschauer des Fussballspiels gefragt mit wem er da war, wenn er gesehen hat, wer neben ihm stand usw. Durch Abgleich der Ergebnisse der Befragungen müsste dann doch ein relativ klares Bild darüber bestehen, wer an diesem Tag vor Ort war.

Was ich damit sagen will ist dass die Wahrscheinlichkeit dass die Polizei den Täter bereits gesprochen hat bzw. auf der Liste hat, doch recht groß ist. Im Zuge der weiteren Polizeiarbeit werden sich dann bei dem ein oder anderen konkretere Verdachtsmomente ergeben haben. Ich kann es mir dann auch nur so erklären, dass (wie es hier ja auch schon das ein oder andere Mal geschrieben wurde) die Polizei einfach keine ausreichenden Beweise bezüglich bestimmter verdächtiger Personen hat, um diese Leute festzunehmen.

Es ist wahrscheinlich, dass die Polizei eine solche Liste aufgestellt hat, so gut sie es kann, und dass sogar alle oder fast alle Besucher und Anwesenden an jenem Tag dort aufgeführt worden sind. Nur, das allein hilft eben noch nicht weiter. Wieder ist es der Fakt, dass auf dieser Liste eben etwa 100 Personen, wie hier schon oft belegt, stehen müssten. Und im Schutz der 99 Unschuldigen kann sich der Täter recht gut verbergen. Um hier irgendwie weiterzukommen, muss die Polizei weitere Verdachtsmomente oder Indizien haben, die z.B. weitere Massnahmen rechtlich möglich machen würden - und die hat sie anscheinend nicht.

Sven1213 schrieb:Warum sollte er eine plötzlich vom Grillplatz kommende Inga entführen?
Der Täter entwickelt doch nicht urplötzlich eine Idee oder Gefühl für das Kind.
Zude

Doch, freilich, das ist das naheliegendste Szenario. Ich erinnere nur an die vielen anderen gleichartigen Fälle: es war fast immer reiner Zufall, oder wie man im Amerikanischen sagt: "the girl was at the wrong place at the wrong time." Elias war ganz zufällig Opfer im Hof des LaGeSo geworden, der andere Junge, der vor seinem eigenen Haus gesessen hat, war ebenso zufällig ein Opfer des Silvio geworden. Das Mädel, das bei IKEA entführt wurde, ebenso und so weiter und so weiter: Rein zufällig kreuzen sich der Weg des Opfers und des Täters, und wenn dieser in Stimmung ist und die Umstände die Tat ermöglichen, dann schlägt er zu. Das ist traurig, aber das ist Fakt. Wäre genau in dem Moment, als der Täter Inga sah, eine andere Person ganz zufällig aufgetaucht, wäre genau in diesem Moment ein anderes Auto vorbeigefahren, hätte genau in diesem Moment jemand etwas gerufen... es ist wahrscheinlich, dass Inga noch heute glücklich bei ihren Eltern leben würde.

@Sven1213

Du musst dir (falls du das noch nicht getan hast) einmal ansehen, wo überall auf dem Wilhelmshof Autos parken. Die parken nämlich überall auf dem Gelände und nicht nur auf dem großen Parkplatz.

Ich habe dir mal einen Screenshot gemacht und gelb eingekreist, wo, zum Zeitpunkt der Aufnahme, überall Autos standen. Je nachdem, welchen Weg Inga genommen hat, hätte sie praktisch direkt an einem Auto vorbeigehen müssen.


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Ich denke, dass es sehr bald geschah, nachdem sie nicht mehr gesehen werden konnte. Wahrscheinlich ist es innerhalb von Sekunden passiert. Inga ging am Auto vorbei, wurde reingezogen und die Person fuhr direkt mit ihr weg. Eventuell sogar über den Waldweg.

Dazu passt folgender Ermittlungsansatz:

In Sichtweite des Grillplatzes steht eine Holzhütte, von der ein befahrbarer Waldweg wegführt – und über den es ein Leichtes wäre, sich mit dem Mädchen vom Gelände zu entfernen...

https://www.bild.de/news/inland/vermisste-personen/inga-schon-vordem-wald-verschwunden-41017158.bild.html

Was kann "befahrbar" bedeuten? Für ein Geländefahrzeug, Straßenfahrzeug, Moped, oder Fahrrad?

Mit einem Geländefahrzeug würde man über den Waldweg vermutlich rasch und ungesehen zur alten Heerstraße gelangen können. Und über diese gen Osten zu einem Ort b.z.w. auf die B188. Und niemand hat es gesehen, weil es auf der Waldstrecke sehr einsam und verlassen aussieht.

@kirschbluete78
Tolles Foto! Ja, da sieht man genau, wie leicht es gewesen ist (wäre), Inga verschwinden zu lassen. Ist doch gar kein Problem, wenn die Autos da überall parken dürfen. Das war mir so nicht bewusst, danke. Dann ist es ja relativ klar, was passiert ist, müßte man nur noch wissen, wer dort geparkt hat.

@FritzPhantom

Das würde auch die Spuren erklären, die nur bis zum Waldrand von Inga gefunden wurden.

Allerdings wurden ja die Fahrzeuge überprüft.

Auch vor Ort drehen die Beamten jeden Stein um und suchen in Zimmern sowie anderen Räumlichkeiten nach Spuren. Auch jedes Fahrzeug wird von der Spurensicherung unter die Lupe genommen.

https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/20160427/inga-suche-1850-spuren-fuehren-ins-nichts?fbc=fb-shares

Mich würde interessieren, was in dem Zusammenhang "jedes Fahrzeug" bedeutet. Und wieso man, wenn wirklich alle relevanten Fahrzeuge überprüft wurden, nichts gefunden hat.
Ob man dann so weit gegangen ist und jedes Auto auf kleinste Spuren untersucht oder nur nach Haaren und offensichtliche Blutflecken etc. gesucht hat?

kirschbluete78 schrieb:Ich habe dir mal einen Screenshot gemacht und gelb eingekreist, wo, zum Zeitpunkt der Aufnahme, überall Autos standen. Je nachdem, welchen Weg Inga genommen hat, hätte sie praktisch direkt an einem Auto vorbeigehen müssen.

Vielen Dank für deine Mühe.

Ich sag einfach mal ganz ehrlich was ich denke.

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass dort ein Auto auf dem Wilhelmshof entlang fuhr und Inga in dieses verbracht wurde und dann was weiß ich wohin fuhr.
Auch glaube ich nicht, dass Inga an einem parkenden Auto vorbei ging und dann hinein gezogen wurde.
Das ist absolut nur meine persönliche Sichtweise und in keinster Art und Weise negativ in Bezug auf deinem Beitrag zu sehen.

Ich gehe davon aus, dass zum Beispiel der Leiter des Wilhelmshof ziemlich genau benennen könnte, welche Fahrzeuge dort parkten (Bei einer Luftbildaufnahme)
Das werden keine Besucher gewesen sein, sondern Fahrzeuge der Diakonie oder Fahrzeuge von Angestellten.
Ich hänge mich mal etwas weit aus dem Fenster und sage, dass Besucher der Bewohner zum größten Teil artig im Bereich des südlichen Besucher-Parkplatzes parkten.

@Sven1213

Das mit den Besuchern sehe ich genauso, die werden mehrheitlich auf dem Parkplatz geparkt haben. Es bleiben praktisch nur Mitarbeiter übrig und eventuell ein paar wenige Bewohner, die ein Auto hatten, falls überhaupt welche von den Bewohnern eines hatten.

Was ist denn deine Theorie? Du meintest, dass sie wahrscheinlich nicht weit verbracht wurde. Man hat auf dem Wilhelmshof praktisch jeden Stein umgedreht. Wie könnte ein Täter sie weggebracht haben?

Auch im Wald wurden so enge Menschenketten gebildet, dass sogar Haarspangen und Zigarettenschachteln gefunden wurden.
Das abgesuchte Gebiet ist sehr groß. Meinst du nicht, dass irgendetwas von Inga innerhalb von 5 Jahren gefunden worden wäre?

@kirschbluete78
Das betreffende Auto wird ja schon über alle Berge gewesen sein, als die Suche begann. Die normalen Besucher werden vielleicht auf dem Parkplatz geparkt haben.
Aber eventuell war es üblich, bis zu den Häusern vorzufahren, wenn man etwas abladen mußte oder so. Tatsache ist ja, dass es nicht ungewöhnlich war, dass Autos auf dem Gelände rumstanden, dh es wäre nicht weiter aufgefallen, wenn jemand auch wenn es kein Mitarbeiter war, mal da geparkt hätte. Abgesehen davon sind für mich auch die gerade nicht eingeteilten Mitarbeiter auch nicht aus dem Schneider.

@FritzPhantom

Ja, das finde ich auch einleuchtend. Trotzdem werden wohl die meisten Besucher auf dem Parkplatz geparkt haben. Von der Spurenlage auf dem Wilhelmshof und im Wald passt das auch alles. Inga wäre wahrscheinlich an einen völlig anderen Ort gebracht worden, während sich die Suche sehr lange auf den Wald konzentrierte.

Dann hätte eine viel schnellere Suche nach Inga auf dem Wilhelmshof auch nichts gebracht, denn sie wäre längst weg gewesen, noch bevor die Eltern die Polizei verständigten.

Aber die Frage bleibt trotzdem, warum man in keinem Auto eine Spur gefunden hat.

kirschbluete78 schrieb:Aber die Frage bleibt trotzdem, warum man in keinem Auto eine Spur gefunden hat.

Na ja, entweder es war doch kein ständiger Mitarbeiter, sondern jemand, der nur gelegentlich da war. Der ist halt dann einige Zeit nicht gekommen und so durchgeschlüpft.
Oder er hat eine Plane untergelegt und nachher richtig gut mit scharfen Putzmitteln geputzt. Keine Ahnung, ob man dann alle Spuren wegkriegt.
Und klar, die Besucher, die kein Kind entführen wollten, haben vorne am Parkplatz geparkt. Aber jemand, der auf der Suche war, hätte sich vielleicht auch unbehelligt hinten hinstellen können.

kirschbluete78 schrieb:Dann hätte eine viel schnellere Suche nach Inga auf dem Wilhelmshof auch nichts gebracht, denn sie wäre längst weg gewesen, noch bevor die Eltern die Polizei verständigten.

Aber die Frage bleibt trotzdem, warum man in keinem Auto eine Spur gefunden hat.

möglich wäre, dass er dieses Fahrzeug danach erst einmal nicht mehr / nie wieder benutzt hat , (zumindestens damit nicht wieder auf den Hof gefahren ist, evtl. Zweitwagen) das Fzg. verkauft hat, oder eine sogenannte Fahrzeugaufbereitung hat durchführen lassen. Das ist fast überall schnell möglich. Also gründliche Fahrzeugreinigung.

Bei einem Mitarbeiter würde auffallen, "oh der hat ein neues Auto". Zumindest wäre er mal darauf angesprochen worden.
bei einem Besucher , der nur ab und zu vorbeikommt, weniger.

Evtl. wurde auch ein Patient der Einrichtung dann entlassen, so dass es keine Notwendigkeit mehr gab, diesen zu besuchen.

oder der Besucher kam halt einfach nie wieder (Angst entdeckt zu werden) oder aber er ist so abgebrüht, dass er sich völlig normal verhält und ein- und ausgeht, ohne sich etwas anmerken zu lassen.

also für das Fzg. gibt es viele Varianten.

Der Wilhelmshof hat ja jetzt immer diesen "Stempel" hier verschwand ein Kind. Also sind auch die Leute / Besucher was auch immer, misstrauischer geworden. Überlegen vieles, sehen den Hof mit anderen Augen.
Kann hier wirklich jemand täglich so cool bleiben und sich nichts anmerken lassen, keine Angst vor Entdeckung zu haben ?

wenn man Wilhelmshof Stendal bei Google eingibt und auf Bilder drückt sieht man auch ein Fzg. das ganz nah an einem Gebäude parkt. Also parken , Zufahrt für Fahrzeuge dürfte auf dem Hof überall kein Problem gewesen sein. (Korrektur (rechts auf Fotos gehen)

@musikengel
Ich stelle mir das auch schwierig vor dort. Wie kann man da zur Tagesordnung übergehen. Ich meine, muss man ja wohl. Trotzdem wird der Gedanke immer wieder hochkommen bei Grillfesten etc. Die Leute werden schon die Augen offenhalten.

@morgenstern123

"Befahrbar" bedeutet, dass ein PKW durchfahren kann. Trotzdem kann natürlich mal ein Baum umgekippt sein und den Weg versperren. Befahrbar heisst also nur, dass der Untergrund befahrbar ist.
Einen öffentlichen Weg würde man so nicht bezeichnen. Der ist grundsätzlich befahrbar. Er könnte ja sonst nicht öffentlich sein.
In meiner Region (Brandenburg) würde ich annehmen, dass ein befahrbarer Weg denen zur Verfügung steht, die ihn nutzen müssen: Anlieger, Forstarbeiter, Jäger. Andere, haben da nichts zu suchen, sind aber trotzdem gelegentlich dort unterwegs, Pilzsammler z.B.
Wer sich gut auskennt, nutzt solche Wege als Abkürzung- oder wenn er angetrunken Auto fährt (um Kontrollen zu vermeiden)

Man kann davon ausgehen, dass auf einem Weg, der "befahrbar ist" nicht viel los ist.

@frauZimt
richtig...bei uns nennt man das einen "Promilleweg" - smile
und auch mit einem normalen PKW lassen sich die meisten Waldwege sehr gut befahren, vor allem wenn es nicht matschig ist.
nur bei sehr sehr schlechteren vorherigen Witterungsverhältnissen, dann wäre doch eine Geländewagen besser.

diese Möglichkeit der Waldwege wurde doch bestimmt von der POL auch in Erwägung gezogen ! und kontrolliert (frische Reifenspuren ??)

@musikengel
@frauZimt
Also wenn Ihr von den Waldwegen redet, die ich oben auf dem Foto sehe, die schauen eigentlich alle asphaltiert aus. Da wird es bei trockenen Wetter keine Reifenspuren geben. Dass sie von der Polizei abgefahren wurden, davon gehe ich aus. Da wäre man schnell mit dem Auto im Wald gewesen, wo keiner von außen reinguckt oder einem irgendwie aufhalten kann.

@FritzPhantom
selbst wenn es Reifenspuren gegeben hätte...erst mal nachweisen, von welchem Fahrzeug...
wenn das Fahrzeug für immer verschwindet, nützen auch die Spuren nichts mehr....

Auch auf Sandböden sehe ich hier selten Profilspuren. Nur wenn es matschig ist.

Und wie @musikengel schreibt: Zu welchem Auto soll denn ein Reifenprofil passen?

Promillweg ist gut. Werde ich mir merken