Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

@DieCaro

da gab es auf den letzten Seiten schon Vermutungen zu, am besten liest du die mal eben, hab gerad auch nich mehr alles im Kopf, glaub ein Bsp . waren reiche Hintermänner die Angst haben aufzufliegen

DieCaro schrieb:zwei namhafte Anwälte finanzieren?

Also, ich kann nur sagen, dass der zweite (Johann Schwenn) namenhaft ist. Den anderen kenne ich nicht.
Könnte sein, dass der Anwalt aus Kiel der neue Pflichtverteidiger ist, und Schwenn der Kieler Kanzlei unterstützend zur Seite steht.

Und nun hören alle, dass Schwenn im Boot ist. Das schindet auf jeden Fall Eindruck.

SammyD schrieb:Ich könnte mir vorstellen das er jemanden in der Einrichtung mit Drogen versorgen wollte und dabei Inga entdeckt hat.

Ich glaube kaum, dass die Bewohner der Einrichtung Geld für Drogen gehabt haben. Woher hätten sie das haben sollen? Jeder, der dort lebt, lebt von HartzIV. Alkohol ist sicherlich denkbar, wenn auch verboten, aber die höherpreisigen Drogen sind nicht machbar.

Es gab ziemlich am Anfang nach Ingas Verschwinden einen Film über den Wilhelmshof. Dieser Film ist leider nicht mehr verfügbar. Die Bewohner, die dort gezeigt wurden, sind alles ehemalige Alkoholabhängige, für die es woanders keinen Platz mehr gegeben hat. Sie leben dort in der Natur mit Tieren, haben ein Dach überm Kopf und werden versorgt. Es war ein ziemlich trauriger Anblick, aber auch diese Seiten der Gesellschaft gibt es, und es ist gut, dass diese Menschen ein Zuhause gefunden haben.

Auf dem Wilhelmshof leben vorwiegend trockene Alkoholiker und Behinderte, wozu übrigens auch Entlassene aus der Sicherheitsverwahrung zählen. Es ist eigentlich ein "Gnadenhof", und ich bin dankbar dafür, dass man diesen Menschen Platz und Raum gibt, um in diesem Idyll zu leben.

Ein Drogenumschlagplatz ist das jedenfalls meiner Meinung nach nicht.

MarliPub schrieb:Und nun hören alle, dass Schwenn im Boot ist. Das schindet auf jeden Fall Eindruck.

Man muss Geld für einen solchen Anwalt haben, man muss auch Beziehungen haben. Woher kommt das Geld? Er war vollkommen abgebrannt in Italien verhaftet worden in einem bemitleidenswerten Zustand. Angeblich hatte er nur eine Bibel und die Visitenkarte seines Anwalts dabei, also nicht einmal ein Handy.

Woher kommt der Kontakt, woher kommt das Geld?

Aber für mich stellt sich auch die Frage, warum seine bisherigen Anwälte das Mandat niedergelegt haben.

@DieCaro
@MarliPub
Das wird bei beiden Anwälten über Pflichtverteidigung laufen. Bei solch schweren Delikten werden 2 Pflichtverteidiger beigeordnet, damit das Verfahren nicht platzt, wenn einer verhindert ist.

Darum haben die beiden vorherigen vermutlich niedergelegt, damit die jetzigen beigeordnet werden konnten.

JamesRockford schrieb:Aber für mich stellt sich auch die Frage, warum seine bisherigen Anwälte das Mandat niedergelegt haben.

Gewissen?

DieCaro schrieb:JamesRockford schrieb:
Aber für mich stellt sich auch die Frage, warum seine bisherigen Anwälte das Mandat niedergelegt haben.
Gewissen?

Folgende Beispiele sind häufig Grund für eine Mandatsniederlegung:

• Persönliche Anfeindungen;
  
  nicht gezahlter Vorschuss;
  
  Leugnen einer geschlossenen Honorarvereinbarung;
  
  vorsätzliche Falschinformation des Anwalts;
  
  schwerwiegende Pflichtverletzungen.

https://www.juraforum.de/lexikon/mandatsniederlegung#:~:text=Der%20Rechtsanwalt%20kann%20das%20Mandant,neue%20anwaltliche%20Vertretung%20zu%20suchen.

Vielleicht wurde er längst fallengelassen von seinen Hintermännern? Ohne Moos nichts los.

Aber für Schwenn hat er ja auch Geld. Dann kann es nur um Falschinformationen gehen.

Trine schrieb:Das wird bei beiden Anwälten über Pflichtverteidigung laufen. Bei solch schweren Delikten werden 2 Pflichtverteidiger beigeordnet, damit das Verfahren nicht platzt, wenn einer verhindert ist.

Verstehe, danke für die Info.
Ist es denn aber normal, dass jemand wie Johann Schwenn ein Pflichtverteidiger-Mandat annimmt? Also, er kann sich ja wahrscheinlich die Fälle aussuchen...

DieCaro schrieb:Von nun an wird B. von dem Anwalt Friedrich Fülscher aus Kiel und dem Hamburger Strafverteidiger Johann Schwenn vertreten.

Hier kann man sich einen ersten Eindruck von dem RA machen. Ein Sympathieträger vor dem Herrn!
https://www.rtl.de/cms/fall-maddie-mccann-anwalt-von-christian-b-im-rtl-interview-so-geht-es-seinem-mandanten-jetzt-4558060.html

MarliPub schrieb:Also, ich kann nur sagen, dass der zweite (Johann Schwenn) namenhaft ist.

Absolut... Wikipedia: Johann Schwenn

x-aequitas schrieb:DieCaro schrieb:
Von nun an wird B. von dem Anwalt Friedrich Fülscher aus Kiel und dem Hamburger Strafverteidiger Johann Schwenn vertreten.
Hier kann man sich einen ersten Eindruck von dem RA machen. Ein Sympathieträger vor dem Herrn!
https://www.rtl.de/cms/fall-maddie-mccann-anwalt-von-christian-b-im-rtl-interview-so-geht-es-seinem-mandanten-jetzt-4558...
MarliPub schrieb:
Also, ich kann nur sagen, dass der zweite (Johann Schwenn) namenhaft ist.
Absolut... Wikipedia: Johann_Schwenn

Aber Anwälte ticken da irgendwie anders. Es geht denen meiner Meinung nach nicht um Recht und Unrecht, sondern nur um die Auslegung der Paragraphen.

Diese Denkweise war ganz gut beschrieben in der Serie "Schuld" von Ferdinand von Schierach. Es ging nur darum, für den Mandanten das Grö0tmögliche herauszuholen, es ging nicht um Moral oder Schuld.

Wie die das selbst sehen würden, wenn sie selbst betroffen wären, würde mich echt mal interessieren.

Also, dass Herr Schwenn als Pflichtverteidiger zur Verfügung steht, wage ich zu bezweifeln. In entsprechenden Listen der Anwaltskammern habe ich ihn jetzt auf die Schnelle zumindest auch nicht gefunden. Die Frage der Finanzierbarkeit ist für mich somit weiterhin offen.

J. Schwenn gilt als "Star-Anwalt". Die Liste seiner Mandanten ist lang und eindrucksvoll. Deutlich "eindrucksvoller" fand ich persönlich jedoch das hier (Hervorhebungen von mir):

https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/justiz/id_43593752/kachelmann-prozess-neuer-verteidiger-gilt-als-wortgewaltig-und-streitbar-.html (Archiv-Version vom 21.05.2013)

Kachelmanns neuer Hauptverteidiger hat sich vorab bereits im Magazin "Cicero" zum Fall Kachelmann geäußert. Darin wirft er den Behörden fehlende Sachkenntnis in einem Vergewaltigungsprozess vor: „Wer mit der Zeit geht, hält den sexuellen Missbrauch für die Pest unserer Tage. Da mögen die fallenden Zahlen der Kriminalstatistik sagen, was sie wollen: Gegen den Glauben an den Missbrauch scheint kein Kraut gewachsen.

Halleluja!

RA Strate verteidigt im Babenhausen-Fall den Verurteilten pro bono. Grundsätzlich dürfen Anwälte zur Verhinderung von Dumping nicht unterhalb der gesetzlichen Anwaltsgebühren arbeiten, aber in Ausnahmefällen, etwa bei mittellosen Mandanten, schon.

Wer weiß, vielleicht arbeitet Schwenn hier, wie Strate, pro bono, weil ihn die Sache tatsächlich und/oder rechtlich interessiert. Vielleicht auch, weil sie medial in aller Munde ist, wer weiß das schon. Immerhin war Johann Schwenn schon an vielen bekannten Prozessen beteiligt.

PS: Johann Schwenn gilt als einer der prominentesten Vertreter der sog. Konfliktverteidigung. Zu diesem Begriff findet man im www viele Erläuterungen, etwa hier:

Wikipedia: Konfliktverteidigung

sundra schrieb:Ja, genau und wenn er sonst doch so helle war und seine Spuren beseitigte (denen man aber immer mehr auf die Schliche zu kommen scheint), kam er nicht darauf an sein Handy zu denken? Oder er stand in Kontakt und war nur eine Art Mittelsmann. Siehe das 30 minütige Telefonat, in der App.-Anlage in Portugal vor der Tat, falls er da mit drin hängt. Soll heißen, er benötigt sein handy um erreichbar zu sein für die Auftraggeber.

Genau, es scheint Methode zu haben, dass irgendwelche Mittelsmänner/Frauen an bestimmten Schaltstellen involviert sind. Es wäre ein zu großes Risiko, einfach so ins Blaue ein Kind abzugreifen, aber wenn jemand dabei hilft oder er weiß, das ein Kind gerade allein ist, ist das Risiko kleiner.
Vorhandene Pädo-Straftaten bei den Beteiligten garantieren Verschwiegenheit, ein mafiöses Netzwerk.
Omertà- schon im ganz kleinen Stil fängt das so an.

DieCaro schrieb:Die Frage der Finanzierbarkeit ist für mich somit weiterhin offen.

Vielleicht ist die Finanzierung die Medienwirksamkeit des Falles?! Möglicherweise hat Herr Schwenn großes Interesse an Publicity und hat sich angeboten?

@Andante - das meinte ich.

Hier ein Interview mit Schwenn:

https://www.zeit.de/campus/2015/06/berufe-oeffentlichkeit-beobachtung-prominent/seite-2

ZippundZapp schrieb:Vielleicht ist die Finanzierung die Medienwirksamkeit des Falles?! Möglicherweise hat Herr Schwenn großes Interesse an Publicity und hat sich angeboten?

Möglich, durchaus. Andererseits ist bei diesem Maß an Publicity dann die Fallhöhe auch eine ganz andere, falls man als Verlierer vom Platz geht. Rein altersbedingt wird Hr. Schwenn vermutlich auch nicht mehr die Gelegenheit haben, noch zig solcher medienwirksamen Fälle zu übernehmen. Das Risiko, mit einem der letzten Fälle grandios baden zu gehen und damit "in die Geschichtsbücher" einzugehen, muss man somit ebenfalls kalkulieren. Ich würde daher eher davon ausgehen, dass man sich diese Risiken sowie die zu investierende Zeit bei einem solch komplexen Fall angemessen in Geld aufwiegen lässt.

DieCaro schrieb:Andererseits ist bei diesem Maß an Publicity dann die Fallhöhe auch eine ganz andere, falls man als Verlierer vom Platz geht.

Ich glaube er kann da kaum als Verlierer vom Platz gehen. Sind die Beweise gegen den TV erdrückend, wird man nicht dem Anwalt sowie Schuld an einer Verurteilung geben, und er wird sich darauf berufen für ein faires Verfahren sorgen zu wollen.

Wir werden den Anwalt aber vermutlich an jedem einzelnen Prozesstag in den Medien sehen. Und zwar beinahe weltweit. Die Promo lässt sich mit Geld kaum bezahlen.

Svenco schrieb:Ich glaube er kann da kaum als Verlierer vom Platz gehen. Sind die Beweise gegen den TV erdrückend, wird man nicht dem Anwalt sowie Schuld an einer Verurteilung geben, und er wird sich darauf berufen für ein faires Verfahren sorgen zu wollen.

Wir werden den Anwalt aber vermutlich an jedem einzelnen Prozesstag in den Medien sehen. Und zwar beinahe weltweit. Die Promo lässt sich mit Geld kaum bezahlen.

Das sind alles schlüssige Argumente und ich will gar nicht bestreiten, dass das die Antriebsfeder für einen Anwalt sein könnte. Dennoch bleibt bei mir das Fragezeichen, ob es da nicht doch auch irgendwo "Unterstützer" geben könnte...

DieCaro schrieb:Dennoch bleibt bei mir das Fragezeichen, ob es da nicht doch auch irgendwo "Unterstützer" geben könnte...

Wobei man man doch mal scharf nachdenken müsste, ob CB so viele "passende" Unterstützer gehabt haben kann oder ob hier nicht vielmehr Wunschdenken im Spiel ist, damit die Sache auch ja passend wird.

Unterstützer des CB

a) in Portugal im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Maddie
b) auf dem Wilhelmshof im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Inga
c) bei der Bestellung des Verteidigers Schwenn.

Dieser CB muss ja wirklich ein superman sein bei so viel Unterstützern, scheint mir.