Mordfall Elias (6)

@Feelee
Wie @MaryPoppins schon geschrieben hat, können Hunde feststellen, welche Spur die neuere ist und in welche Richtung sie geht. Was sie natürlich nicht können ist. dem Hundeführer mitzuteilen. wie frisch eine Spur ist, ob sie von von heute, gestern oder von vorgestern ist.

@Seefahrer

Seefahrer schrieb:Was sie natürlich nicht können ist. dem Hundeführer mitzuteilen. wie frisch eine Spur ist, ob sie von von heute, gestern oder von vorgestern ist.

Nicht? Schade.

Aber ganz im Ernst. Mir war es nicht klar, dass die Hunde dies so deutlich riechen. Das ist ja wirklich eine gute Hilfe. Denn draußen auf der Wiese und den Häusern müssten ja einige Spuren, eben auch alte Spuren, von Elias zu finden sein.

Was @custos15 damals auch geschrieben hat: dass es unseriös und unsinnig ist, Spuren über eine Autobahn zu verfolgen . Selbst wenn das Fenster des PKWs geöffnet ist, verteilen sich bei der Fahrtgeschwindigkeit die Geruchsmoleküle dermassen stark, inklusive Verwirbelungen/Wind, dass der Hund keiner zusammenhängenden Geruchsspur mehr folgen kann. Schon gar nicht nach 9 Wochen, wie derzeit im Fall Inga geschehen. Das scheint eher der letzte Strohhalm zu sein, an dem sich Ermittler klammern. Die Hunde verfolgen, wenn sie hier überhaupt etwas verfolgen, wohl eher einem Tiertransporter oder Futtertransporter.

@MaryPoppins
Diese Art der Suche ist auch deutlich kritisiert worden. Siehe dazu den u.a. Artikel:

Vermisste Inga: "Da kann man gleich eine Kristallkugel befragen"
Die fünfjährige Inga wird seit zwei Monaten vermisst. Bei der Suche setzte die Polizei jetzt speziell ausgebildete Hunde ein. Polizeihauptkommissar Michael Lang ist skeptisch, ob das wirklich etwas bringt.
Seit zwei Monaten wird die fünfjährige Inga aus Schönebeck in Sachsen-Anhalt vermisst. Das Mädchen verschwand am 2. Mai in einem Waldstück bei Stendal. Trotz umfangreicher Suchaktionen und Zeugenbefragungen konnte sie bisher nicht gefunden werden.
Jetzt setzte die Polizei sieben Hunde auf die Fährte. Diese speziell ausgebildeten Mantrailer führten die Beamten über fünf Autobahnen bis nach Dresden - insgesamt eine Strecke von mehr als 220 Kilometern.
Können die Hunde das wirklich schaffen? Michael Lang, 50, ist da skeptisch. Der Polizeihauptkommissar ist stellvertretender Leiter der Ausbildungsstelle für Diensthunde bei der Polizei Rheinland-Pfalz, wo auch Mantrailer trainiert werden.
SPIEGEL ONLINE: Warum lässt die Polizei Mantrailer-Hunde für sich schnüffeln?
Lang: Diese Personenspürhunde haben einen sehr sensiblen Geruchssinn. Sie können, anders als normale Fährtenhunde, den individuellen Geruch von Menschen wahrnehmen. Das heißt: Sie merken nicht nur, dass irgendein Mensch einen bestimmten Weg genommen hat. Sondern sie können auch bestimmen, welcher Mensch das war. Und sie sind auch auf Asphalt im Stadtgebiet einsetzbar. Der herkömmlich ausgebildete Fährtenhund ist nur auf natürlichem Untergrund erfolgreich, etwa auf Wiesen, in Wäldern und auf Äckern.
SPIEGEL ONLINE: Wie nimmt der Mantrailer-Hund Witterung auf?
Lang: Der Mensch verliert Hautschuppen überall dort, wo er sich bewegt. Bevor die Hunde eine Fährte aufnehmen, riechen sie zunächst an einem Kleidungsstück. Dann verfolgen sie den Geruch anhand der verlorenen Hautpartikel.
SPIEGEL ONLINE: Welche Hunderassen kommen dafür infrage?
Lang: Es sind meist Jagdhunde, die für die Aufgabe geeignet sind, etwa der Bloodhound, der bayerische Gebirgsschweißhund oder der amerikanische Coonhound. Sie sind zum Teil seit Jahrhunderten dafür gezüchtet worden, angeschossenes Wild ausfindig zu machen. Und das können sie viel besser als zum Beispiel ein Schäferhund, dessen Zucht nach anderen Schwerpunkten betrieben wurde.
SPIEGEL ONLINE: Können Mantrailer-Hunde nach zwei Monaten einen Menschen aufspüren?
Lang: Das ist theoretisch möglich. Allerdings halte ich die Erfolgswahrscheinlichkeit für sehr gering. Unsere Hunde kommen in der Regel zum Einsatz, wenn eine Person sechs Stunden bis maximal acht Tage verschwunden ist. Die Hautpartikel verwehen mit der Zeit. Deshalb ist es zum Beispiel auf einer völlig freien Fläche auch schwierig für einen Hund, die Witterung zu behalten.
SPIEGEL ONLINE: Im Fall Inga sollen die Hunde eine Fährte über mehr als 200 Kilometer Autobahn verfolgt haben. Ist das möglich?
Lang: Unsere Hunde können das nicht. Ich halte ein solches Vorgehen auch für unseriös. Da kann man gleich eine Kristallkugel befragen. Wenn eine vermisste Person in ein Auto gestiegen ist, verliert der Hund die Spur. Und auch wenn man unterstellt, dass Hautschuppen über die Autolüftung ins Freie gelangen, scheitert der Hund auf einer solch langen Strecke.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/fall-inga-polizist-nennt-spezialhund-suchaktion-unserioes-a-1042895.html

@Seefahrer
Die Polizei muss im Fall Inga eben schon sehr verzweifelt sein, dass sie das überhaupt versucht. Leider hat es auch nie einen Zeugenaufruf gegeben, dass sich JEDER der an diesem Tag am und um den Wilhelmshof befunden hat, melden soll, egal ob er etwas beobachtet hat. Wäre jeder Anwesende befragt worden, hätte man eher gewusst, welche Fahrzeuge sich wann und wo am Gelände befanden. Oft erinnert man sich welches Auto direkt neben einem parkte, oder man erinnert sich an ein Auto weils ne Beule oder einen Aufkleber hatte. Vielleicht hätte sich wer an Lieferanten und deren Fahrzeuge erinnert. Auch auf XY ungelöst kam nur die Frage "Wer hat Inga gesehen", "Wer hat etwas auffälliges beobachtet" , etc.
Im Fall Elias wurde gleich von Anfang an gefragt "Wer hat sich in Schlaatz nahe dem Spielplatz zw 15:00 bis 19:00 aufgehalten" , hier soll sich jeder melden, unabhängig davon, ob er was gesehen hat!

Diese unterschiedlichen Vorgehensweisen kann ich mir nur so erklären, dass man im Fall von Inga evtl. tatsächlich davon ausging, dass das Mädchen sich verirrt hatte oder nahe der Grillanlage verunglückt ist. Als sie tagelang nicht auftauchte, wurden die Ermittlungen ausgeweitet.

Bei Elias wurde zwar am Anfang nicht von einem Verbrechen gesprochen. Jedoch denke ich, haben die Ermittler schnell erkannt, dass es nicht viele Möglichkeiten gab. Entweder, Elias ist in den Fluss gefallen oder entführt worden.

Nur so kann ich mir erklären, dass bei beiden Kindern unterschiedlich vorgegangen ist. Hinzu kommt noch, dass Elias Mutter schnell an die Öffentlichkeit gegangen ist. Auch wenn dies bei vielen Menschen komisch ankam, scheint es den Zweck erfüllt haben, dass so viele Helfer freiwillig zusammen kamen. Die Familie von Inga hält sich bis heute im Hintergrund.

Kapiere nicht, warum von der Polizei ein Zusammenhang zwischen Elias und Inga "ausdrücklich" verneint wird?...

http://www.volksstimme.de/nachrichten/sachsen_anhalt/1506412_Polizei-sucht-nun-schon-zwei-Kinder.html

@MaryPoppins

Das verstehe ich auch NOCH nicht.
Vielleicht um die Öffentlichkeit nicht zu beunruhigen.

Fakten hat die Polizei ja auch keine welche eine Verbindung einräumen könnten, bin mir aber sicher das deren Köpfe genauso brummen wie unsere :-)

@Elefant100
Naja, weiss nicht, ob die Polizei immer weiss was sie tut? Hatte im Fall Inga auch erst die Hoffnung, dass die Ermittlungen was bringen. Aber als ich XY ungelöst sah und nur eine Wiederholung der eh schon bestehenden TV Beiträge kam mit der Frage "Wo ist Inga", statt einen Aufruf zu starten, es sollen sich alle melden die am und ums Gelände waren und bisher nicht befragt wurden... Und jetzt die unseriöse Aktion mit Suchhunden auf der Autobahn. Und als Draufgabe die Verneinung eines Zusammenhangs zwischen Inga und Elias!
Wenns einen Täter gibt, wird der sich totlachen!

@MaryPoppins

Dennoch müssen/ werden die sich mit diversen Fragen auseinander setzen müssen.

Wie oft schon mussten viele Taten geschehen bis der jenige- sollte es ihn geben- Fehler machte?

Dennoch denke ich, wird die Polizei auch nicht alles der Öffentlichkeit melden. Ich hoffe dann immer, dass sie viel mehr weiß und nur hofft, dass man Indizien erhält oder sich noch Zeugen melden. Allerdings warte ich bei Inga schon lange.

Ich denke schon, dass es für einen Mantrailer möglich ist, die letzte Spur zu verfolgen. Und zwar dadurch, dass der letzte "Geruchsabdruck" von der Wohnung auf den Spielplatz aufgenommen wird und es ab dort eben weitergeht. Leider finden sich in den Presseveröffentlichungen zu diesem Punkt überhaupt keine näheren Informationen. Man sieht zwar überall Hunde suchen, nur eben nicht vom Spielplatz aus in eine bestimmte Richtung.

Hier wäre auch die Frage zu klären, ob es für das Spielen von Elias auf dem Spielplatz an diesem Tag außer der Mutter noch unabhängige Zeugen gibt. Die Polizei bittet immerhin um Zeugen für den Zeitraum schon ab 15 Uhr, obwohl Elias nach Aussagen seiner Mutter erst um 17 Uhr zum Spielen rausging.

Meine Frage ist also, ob Elias überhaupt an diesem Nachmittag auf dem Spielplatz war. Können Zeugen oder Suchhunde das bestätigen? Ist dieser Fakt gesichert oder verlässt man sich hier einzig auf die Aussagen der Mutter?

Es geht darum, dass nicht noch mehr Kinder verschwinden! Es wäre mir lieber, die Polizei sagt, ein Zusammenhang wird nicht ausgeschlossen! Vielleicht gibts dann Panik unter den Eltern, aber es gibt dann zumindest kein 3.Opfer!

Ein Zusammenhang entsteht doch nicht nur allein deswegen, weil 2 Kinder spurlos verschwunden sind. Ein Zusammenhang wäre möglicherweise gegeben, wenn beispielsweise in beiden Fällen kurz vor dem Verschwinden ein blaues Auto mit bärtigem Fahrer, der beobachtend herumstand oder sich anderweitig auffällig verhielt, gesichtet worden wäre. Das ist aber nicht der Fall, es wurden in beiden Fällen keine sich überschneidenden Beobachtungen gemacht.

Dass wiederum das Fehlen von solchen Beobachtungen für einen Zusammenhang spricht, halte ich für sehr wenig wahrscheinlich. Es würde bedeuten, dass es einen Täter gibt, der sich überregional Opfer sucht und den perfekten Masterplan entwickelt hat, wie man ungesehen Kinder entführt. Wenn man bedenkt, dass in der Regel Trieb für solche Kindesentführungen der Auslöser ist, spricht das alles andere als für ein kontrolliertes Vorgehen des Täters. Denn dadurch, dass er den Trieb eben nicht unter Kontrolle hat, kommt es überhaupt erst zur Tat.

Ich sehe es als kein gutes Zeichen, dass der Kleine schon über mehrere Tage verschwunden ist, und so langsam wird einem Angst und Bange. Auch bei einem Erwachsenen ist ein plötzliches Verschwinden furchtbar tragisch, aber bei einem Kind hat man zusätzlich die Gewissheit, dass es, zumindest nicht für einen längeren Zeitraum hinweg, allein überleben kann.

Auch sehe ich nicht wirklich, dass die Polizei eklatant anders vorgeht als im Fall Inga. Zuerst wurde von einem Unfall ausgegangen, weil Unfälle nun mal viel häufiger passieren als Morde oder Entführungen. Allein die Zahl der ertrunkenen Kinder in den letzten Wochen ist erschreckend :( Die Wahrscheinlichkeit, ein verunfalltes Kind aber selbst nach Tagen nicht gefunden zu haben – also dass der Unfall an einer total blöden, uneinsehbaren Stelle geschah – ist zwar vorhanden, aber wiederum vergleichsweise gering. Deswegen greift die nächste Wahrscheinlichkeit, wenn das Auffinden des Kindes selbst nach mehreren Tagen ausbleibt: ein Verbrechen. Sollte Elias nicht bald gefunden werden, wird diese Wahrscheinlichkeit, genauso wie im Fall Inga, als neue Theorie der Ermittler herangezogen. Allerdings bin ich mir sicher, dass diese Möglichkeit von Anfang an in Betracht gezogen wurde, weil man schließlich in alle Richtungen ermitteln und alle Varianten einbeziehen muss. Trotzdem geht man primär zunächst einmal vom Wahrscheinlichsten aus, und das ist nun mal ein Unfall.

Folgende Möglichkeiten sind in meinen Augen gegeben (bitte ergänzt mich ruhig, sollte ich etwas vergessen oder nicht bedacht haben):

- Elias verunfallte in der näheren Umgebung und wurde bisher nicht gefunden (beispielweise wie der Junge, der ein Loch in den Sand grub und unbemerkt verschüttet wurde).

- Elias entfernte sich vom Spielplatz und verunfallte (beispielsweise in dem nahe gelegenen Fluss oder auf eine andere Weise, die ein schnelles Auffinden erschwert)

- Elias entfernte sich vom Spielplatz und verlief sich und
a) verunfallte möglicherweise dann
b) irrt immer noch durch die Gegend

Was bei b) kaum vorstellbar ist, ist die Tatsache, dass ihn bisher niemand gesehen oder gefunden hat. Selbst wenn Passanten ihn ignoriert hätten, so wäre Elias früher oder später doch sehr verzweifelt gewesen, wenn er nicht mehr nach Hause findet und hätte sich weinend an Spaziergänger gewandt. Sollte Elias sich also tatsächlich verlaufen haben und immer noch leben, dann muss er wirklich irgendwo im tiefsten, menschenleeren Wald oder Dickicht unterwegs sein.

- Elias entfernte sich vom Spielplatz und fiel dann einem Verbrechen zum Opfer – welcher Art auch immer, und welcher Tätertyp auch immer (bekannt oder fremd)

- Elias wurde direkt vom Spielplatz weggelockt/entführt – auch hier wieder: Von welchem Tätertyp auch immer, fremd oder bekannt.

@MaryPoppins
Du hast jetzt schon gefühlt 1000 mal den Inga und Elias Zusammenhang gepostet. Dich da immer wieder zu wiederholen, ist genauso überflüssig wie das ständige Off-Topic was welches Kind trinkt und wann es eingeschult wird etc.. Das macht den Thread für Leute die nicht den ganzen Tag hier lesen einfach unlesbar.

@MaryPoppins

MaryPoppins schrieb:Es geht darum, dass nicht noch mehr Kinder verschwinden! Es wäre mir lieber, die Polizei sagt, ein Zusammenhang wird nicht ausgeschlossen!

Was würde es für die Ermittlungen bringen, wenn die Polizei feststellt, dass ein Zusammenhang nicht auszuschließen sei?
Wieso würden dann nicht noch mehr Kinder verschwinden?

Ich finde auch, dass es schwer ist, da einen Zusammenhang zu finden. Wer oder was auch immer dahinter stecken mag oder ob es entflohene Täter sein könnten oder eine Organisation oder ein nur ganz blöder Unfall. Einfach nur Zufall oder organisiert. Nur wer sucht sich einfach an solchen unscheinbaren Orten ein Kind aus? Gerade bei Inga, wo doch nicht jeder weiß, dass an so einem Ort plötzlich Kinder rumlaufen und dann fährt man weiter zu einem Plattenbau.

Der Fall Inga könnte auch etwas animiert haben, weil es einen Weg gibt so Jemanden einfach verschwinden zu lassen und dann ermutigt das nochmal zu so einer Tat.

Hoffe man darf das so schreiben.

Vielleicht hat die Polizei, uns unbekannte, Details die dazu beitragen einen Zusammenhang ausschließen zu können!

Vielleicht sollte allerdings immer erst von einem Verbrechen ( oder Unglück)ausgegangen und auch in diese Richtung ermittelt werden, um nicht vielleicht wichtige Zeit zu verlieren! Sollte es sich dann nicht bestätigen, weil das Kind gesund wieder auftaucht oder gefunden wird,ist es doch nur ein Grund zu Freude!

Egal ob man weiß, ob es Zussmmenhänge gibt oder nicht. Wer ein Kind "klauen" will, der schafft das früher oder später. Egal ob dies hier ein Täter oder verschiedene Täter sind. Egal ob die Öffentlichkeit dies weiß, oder nicht.

@Seefahrer

Wäre das nicht zu auffällig?

Wir werden sowieso nicht Alles erfahren, da die Polizei ja nicht Alles preis geben kann durch Ermittlungen.

Sicherlich wollen die auch nicht das Panik aufkommt, obwohl jetzt viele Eltern noch mehr verunsichert sind.

Gerade dieser Artikel beschreibt es gut:

http://www.rtl.de/cms/vermisstenfaelle-inga-und-elias-wie-viel-angst-muessen-eltern-haben-2374972.html (Archiv-Version vom 12.07.2015)