Vermisste Familie aus Drage

@Praline
Das denke ich auch. Ich schätze, dass keine 5 Prozent veröffentlicht sind von den Informationen, die die Polizei gesammelt hat.

@Corydalis

Corydalis schrieb:Ich schätze, dass keine 5 Prozent veröffentlicht sind von den Informationen, die die Polizei gesammelt hat.

Ich gehe auch davon aus, dass der Öffentlichkeit keinesfalls alle Erkenntnisse mitgeteilt wurden.

CappucinoTante schrieb:Mich wunderte es damals schon bei Aktenzeichen XY wie Marcos Mutter über Miri sprach : "Ich habe Miri in mein Herz geschossen" <-so in etwa
So was sage ich eigentlich wenn jemand in die Familie aufgenommen wird, jemand "fremdes" oder "neues"

Ich finde die Formulierung auch merkwürdig, aber wenn die Oma Kenntnis von einer "Fremdabstammung" gehabt hätte, hätte Herr Schulze das erst recht seit Jahren wissen müssen.

Praline schrieb:Ich denke schon, dass man annehmen darf, dass die Nachbarn -insb. die Nachbartochter, beste Freundin von Miriam Schulze-
bereits mehrfach (auf verschiedene Art und Weise -Handy, Festnetz, Haustür-) versucht haben werden, Familie Schulze zu kontaktieren,
bevor sie dann schliesslich Freitag Mittag Familie Schulze bei der Polizei als vermißt meldeten.

Praline schrieb:Das gleiche sollte eigentlich auch für den Arbeitgeber von Sylvia Schulze gelten

Das zeigt aber auch sehr anschaulich, um wie viel unauffälliger es gewesen wäre, wenn ein Pkw und auch Geldbörsen und Ausweise weg gewesen wären. Wahrscheinlich wäre schon beim Fehlen eines Pkw noch lange nicht die Polizei informiert worden. Das hätte ihm eigentlich auch klar sein müssen.'

@Corydalis

Corydalis schrieb:Das zeigt aber auch sehr anschaulich, um wie viel unauffälliger es gewesen wäre, wenn ein Pkw und auch Geldbörsen und Ausweise weg gewesen wären. Wahrscheinlich wäre schon beim Fehlen eines Pkw noch lange nicht die Polizei informiert worden. Das hätte ihm eigentlich auch klar sein müssen.'

Stimmt.
Es wurde ja spekuliert, ob Marco Schulze einen Fahrradausflug vortäuschen wollte, da sein grünes Fahrrad und dieses späterhin gefundene silberne Fahrrad fehlten. Diese These ist für mich allerdings nicht schlüssig, weil das Fahrrad der Tochter nicht vermißt wurde, sie selbst jedoch schon. Im Grunde halte ich insgesamt nicht viel von diesen "Vortäusch-Überlegungen". Ich gehe davon aus, dass Marco Schulze
Frau und Tochter im Affekt tötete, und sich im Anschluss (Zeit zwischen Delikten und Selbstmord) für seinen Suizid entschied und das wie und wo plante. Entsprechend gehe ich auch nicht von einem sog. "erweiterten Suidzid" aus, welcher u.A. dadurch gekennzeichnet ist,
dass die Selbsttötungsabsicht an aller erster Stelle steht, und Familienmitglieder "mitgenommen" werden. Auch fehlte ein Abschiedsbrief etc.

Im Fall Schulze spricht auch der Aspekt, dass die Leichen nicht zusammen aufgefunden wurden, für eine Kurzschlusshandlung mit anschliessendem Suizid. In diesem Fall hätte sich Marco Schulze auch nicht mit irgendwelchen "Täuschungsarrangements" o.Ä. aufhalten brauchen. Die verbliebenen Spuren im Haus, die von ihm ja auch nicht "wegarrangiert" wurden, liessen die Ermittler ja auch sogleich an ein Verbrechen denken.
Seine Leiche wurde -trotz Planung- gefunden, die von Frau und Tochter bisher nicht, da man keinen Hinweis auf deren Ablageort hat,
welcher vermutlich auch nicht zu einer von der Familie ansonsten frequentierten Gegenden gehören mag.
Vorausgesetzt es handelt sich um eine Affektat, hat Marco Schulze vermutlich auch nicht nach irgendwelchen (Ablage-) Orten mit guten Familienerinnerungen gesucht. Ich vermute eher, dass der Tatort auch der Ablageort sein könnte.

Zitat:

UPDATE (12.08.2015) Soko Schulze: Frage nach Herkunft von gelben Spanngurten

Noch immer gibt es keine neue Spur hinsichtlich des Verbleibs von Mutter und Tochter.

Einen neuen Zeugenaufruf verknüpfen die Ermittler mit der Ausstrahlung der Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst": Am silberfarbenen Fahrrad, mit dem 41-Jährige seinen letzten Weg zur Elbbrücke der B 209 bei Lauenburg antrat, befanden sich mehrere gelbe Spanngurte (s. Foto). Vermutlich hatte er sie auf diese Weise auch zur Brücke mitgebracht.

Wem ist am 23. oder 24. Juli ein Mann mit einem silberfarbenen Fahrrad aufgefallen, der mehrere gelbe Spanngurte auf seinem Gepäckträger transportierte?

Weiterhin gibt es immer noch keine neuen Hinweise dazu, von wo der Mann am Morgen des 23. Juli mit dem grauen Dacia Sandero kam, als er gegen 07.30 Uhr auf der Elbuferstraße in Höhe Stove, in Richtung Drage fahrend, gesehen worden war.

Hinweise nimmt die Soko Schulze unter der Telefonnummer (04181) 285 285 entgegen.

https://www.lka.polizei-nds.de/fahndung/fahndung_social_networks/winsendrage-familie-vermisst---polizei-bittet-bevoelkerung-um-mithilfe-110892.html (Archiv-Version vom 11.11.2016)

Diese Anfrage der Polizei stammt vom 12.08.2015
Demnach ist die Info, dass Marco Schulze noch zwei Tage nach dem Tod von Frau und Tochter lebte, doch gar nicht neu ...
Es scheint von Anfang an klar gewesen zu sein, dass es sich so verhielt.

Enterprise1701 schrieb:Wer kann mir eine plausible Antwort auf die Frage geben, warum man bei einem erweiterten Suizid noch weitere 2 Tage nach den ersten Tötungen warten sollte ? Allein das Risiko von einem Zeugen unabhängig von der Tat generell gesehen zu werden ist sehr groß.
Habe ich es richtig in Erinnerung, dass M.Schulze am Donnerstag wieder arbeiten hätte müssen ?

Cyrus114 schrieb:Vielleicht hat er überlegt, ob er sich stellen soll und hat es dann doch nicht fertig gebracht?

Ich habe bisher gedacht, dass ein erweiterter Suizid in schneller Folge passiert, denn wenn der Täter Zeit verstreichen lässt, bis zum eigenen Tod, wird er seinen Plan nicht zu Ende bringen können, weil er die Entschlossenheit nicht mehr hat. Hatte zuerst "Mut" geschrieben, aber das Wort Mut, scheint mir fehl am Platz.

Seit dem ich von der Überlegung lese, dass Herr Sch. möglicherweise 2 Tage gewartet hat, überlege ich neu.

Ich denke an Depressive, die unfähig sind, sich zu töten, weil sie sich zu nichts aufraffen können, während sie "im schwarzen Tunnel" sind. Auch nicht zum als Erlösung empfundenen Suizid.

Kritisch wird es (in in der Phase muss müssen Ärzte, Angehörige sehr aufpassen), wenn es den Patienten besser geht, nach dem eine Therapie angeschlagen hat.
Das Fatale ist, dass der Patient noch nicht über den Berg ist, aber Energie gewinnt. Es ist nicht selten, dass die neue Kraft für einen Suizidversuch genutzt wird.

Ich frage mich, ob Herr Sch. , nach dem er seine Frau und seine Tochter getötet und die Leichen versteckt hat, nicht einfach für eine Zeit vollkommen fertig war.
Vielleicht musste er sich erst mal sammeln, um seinen eigenen Suizid (der ja recht kompliziert war) ins Werk zu setzen.
Von einem Hochhaus springen, oder mit dem Auto in den Gegenverkehr rasen, wäre in gewisser Weise einfacher gewesen.
Er wollte aber von der Erdoberfläche verschwinden- und nicht gefunden werden (oder lange nicht).

Das wären meine Gedanken dazu. Es gibt natürlich andere Erklärungen.

Ich kann nachvollziehen, dass er sich erstmal verborgen hat.

Praline schrieb:Diese Anfrage der Polizei stammt vom 12.08.2015
Demnach ist die Info, dass Marco Schulze noch zwei Tage nach dem Tod von Frau und Tochter lebte, doch gar nicht neu ...
Es scheint von Anfang an klar gewesen zu sein, dass es sich so verhielt.

Danke, ich rätsel aber weiterhin woher die Polizei diese Annahme hat ? Hat die Polizei beim Eindringen in das Haus etwas festgestellt was darauf schliessen lässt ? Denn woher kommt die Annahme auf ZWEI Tage nach dem Mittwoch ? Warum nicht 3 oder 4 Tage ?

Enterprise1701 schrieb:Warum nicht 3 oder 4 Tage ?

Kann ich dir auch nicht beantworten.
3 oder 4 Tage sind wahrscheinlich nicht möglich.
Ich glaube, so genau ist die Gerichtsmedizin.

Hier im thread wurden ja verschiedene Überlegungen angestellt, die 1,5-2 Tage betreffend.

Aber wenn er so war, wie beschrieben, zwischenmenschlich und vor allem auch mit der Tochter, passt es für mich nicht noch zwei Tage auszuharren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das aushält. Dann würde ich wirklich an einen klassischen Mitnahmesuizid denken, der kann es ja dann aber nicht gewesen sein. Allein die Gefahr gefasst zu werden könnte man doch wenn es ein "gemeinsamer Tod" hätte sein sollen, nicht aushalten können?

Und auch die Annahme er wollte es perfekt vertuschen alles und gemeinsam quasi als verschwunden gelten, die heile Familie für die Nachwelt bleiben, wovon ja aufgrund seines Auffindezustandes ausgegangen wird. Das passt für mich nicht. Daran stört mich, dass die Pässe da waren, die Autos da waren, dass dahingehend dann eben nicht mehr inszeniert war. Und letztlich ja auch ein mögliches Motiv für die Polizei erkennbar belassen und nicht "verschleiert" wurde offenbar. Die Anspielung bei der Freundin von M. bezüglich der Reitferien. Oder hat er sich am Ende nur verzettelt und es dann nicht mehr so perfekt ausführen können?

Laienhaft gedacht : hat sich M.Schulze regelmässig rasiert, bedeutet täglich ? Wurde er beim Auffinden mit einem ungepflegten 2-3 Tagebart gefunden ? Das könnte ein Indiz für einen späteren Suizid darstellen.

Über diese neue Erkenntnis bin ich nach wie vor irritiert. M.Schulze hätte durchaus in dieser Zeit mit dem Auto sonstwo hinfahren können, warum blieb er in der Nähe von Drage ? Verstehen tue ich diese Aussage von Krüger immer noch nicht.

Praline schrieb:Demnach ist die Info, dass Marco Schulze noch zwei Tage nach dem Tod von Frau und Tochter lebte, doch gar nicht neu ...Es scheint von Anfang an klar gewesen zu sein, dass es sich so verhielt.

Mal davon ausgehend, dass Frau und Tochter ebenfalls tot sind: Niemand weiss doch wirklich, wann sie starben. Sollte Marco Schulze erst um den 24.7. in der Elbe ertrunken sein, wäre es durchaus möglich, dass die beiden auch erst an diesem Tag starben.

Erscheint mir jedenfalls durchaus wahrscheinlicher als dieser ambitionierte Fahrplan, nach dem am Tag des Verschwindens noch Ausflüge gemacht wurden, Telefonate geführt wurden, zwischendurch Frau und Kind verschwanden, ohne aber Leichenspuren im Auto zu hinterlassen, Marco Schulze beide mit dem Auto abtransportierte, vorher oder nachher umbrachte, sorgfältig versteckte, das Auto wieder nach Hause fuhr, und dann mitten in der nach noch eine 30 Km Radtour machte, um in die Elbe zu springen.

@Praline

Praline schrieb:weil das Fahrrad der Tochter nicht vermißt wurde,

Wo wurde den erwähnt das die Tochter ein Fahrrad hatte, bzw. es noch da stand. Soweit ich weiß haben sie das silberne aus der Nachbarschaft bekommen. Vielleicht war es für Miri, da sie aus dem Kinderfahrrad raus gewachsen war und Sylvia hatte gar keins. Es wurde auch nichts geschrieben von Fahrradtouren, sondern das gerne zum Elbestrand gelaufen sind.

Kaietan schrieb:Mal davon ausgehend, dass Frau und Tochter ebenfalls tot sind: Niemand weiss doch wirklich, wann sie starben. Sollte Marco Schulze erst um den 24.7. in der Elbe ertrunken sein, wäre es durchaus möglich, dass die beiden auch erst an diesem Tag starben.

Eher nicht, weil die Ehefrau zur Arbeit gegangen wäre.

Praline schrieb:Wem ist am 23. oder 24. Juli ein Mann mit einem silberfarbenen Fahrrad aufgefallen, der mehrere gelbe Spanngurte auf seinem Gepäckträger transportierte?
....
Diese Anfrage der Polizei stammt vom 12.08.2015
Demnach ist die Info, dass Marco Schulze noch zwei Tage nach dem Tod von Frau und Tochter lebte, doch gar nicht neu ...
Es scheint von Anfang an klar gewesen zu sein, dass es sich so verhielt.

Das wurde wirklich unterschiedlich kommuniziert. Im Themenwiki gibt es unter "Online-Artikel" einen Bericht des Winsener Anzeigers vom 22. Juli 2016 (pdf). Ganz zum Schluss des Artikels werden Zeugen gebeten, sich zu melden, die Marco in der Nacht zum 23. Juli mit dem Rad zur Lauenburger Brücke haben fahren sehen.

@Lissy61

Lissy61 schrieb:Wo wurde den erwähnt das die Tochter ein Fahrrad hatte, bzw. es noch da stand. Soweit ich weiß haben sie das silberne aus der Nachbarschaft bekommen. Vielleicht war es für Miri, da sie aus dem Kinderfahrrad raus gewachsen war und Sylvia hatte gar keins

Hier ist ein Hinweis zu finden:

Drage (Niedersachsen) – Eine Dose Bohneneintopf, zwei Flaschen Wein und ein rotes Damenfahrrad – die letzten Gegenstände, die aus dem Schuppen und rotgeklinkerten Einfamilienhaus getragen werden.

https://www.bild.de/regional/hamburg/kriminalfaelle/das-gesterhaus-von-drage-52608810.bild.html

Lissy61 schrieb:Es wurde auch nichts geschrieben von Fahrradtouren, sondern das gerne zum Elbestrand gelaufen sind.

Einfach mal im Thread stöbern ;-) Darüber wurde ja nicht nur 1x spekuliert.

@Grasmücke

Grasmücke schrieb:Das wurde wirklich unterschiedlich kommuniziert.

Das kann ja jeder für sich entscheiden welcher Quelle man glaubt. Im Zweifelsfall gehe zumindest ich von der offiziellen Darstellung aus.
https://www.lka.polizei-nds.de/fahndung/fahndung_social_networks/winsendrage-familie-vermisst---polizei-bittet-bevoelkerung-um-mithilfe-110892.html (Archiv-Version vom 11.11.2016)

Enterprise1701 schrieb:Denn woher kommt die Annahme auf ZWEI Tage nach dem Mittwoch ? Warum nicht 3 oder 4 Tage ?

Vielleicht wusste jemand sicher, ab wann der benutzte Stein von der Baustelle gefehlt hat bzw. wann er sicher noch da war. Also quasi Beobachtungen durch Zeugen, die sich nicht auf die beteiligten Personen, sondern auf "beteiligte" Gegenstände beziehen.

Strigoaica schrieb:Vielleicht wusste jemand sicher, ab wann der benutzte Stein von der Baustelle gefehlt hat bzw. wann er sicher noch da war. Also quasi Beobachtungen durch Zeugen, die sich nicht auf die beteiligten Personen, sondern auf "beteiligte" Gegenstände beziehen.

Ui sehr clever !!! Gute Beobachtung. Der Stein hätte durch die Bauarbeiter vermisst werden können bzw es könnte auffällig gewesen sein. Toll.

@Kaietan

Kaietan schrieb:Mal davon ausgehend, dass Frau und Tochter ebenfalls tot sind: Niemand weiss doch wirklich, wann sie starben.

Und eben deshalb höre ich ganz gerne den Ermittlern zu. Wenn Herr Krüger sagt, dass Marco Schulze sich zwei Tage nach der Tötung
von Frau und Tochter suizidiert hat, glaube ich ihm das. Die Polizei kann auf Ermittlungsergebnisse zurückgreifen, die sie dann zu dieser entsprechend fundierten Aussage befähigt. Der behördlichen Anfrage aus 08/2015 (s. Link oben) konnte man diese Information ja auch bereits entnehmen.

Praline schrieb:Das kann ja jeder für sich entscheiden welcher Quelle man glaubt. Im Zweifelsfall gehe zumindest ich von der offiziellen Darstellung aus.

Ist ja gut.
Ich habe eben nach Gründen gesucht, warum wir alle die Nacht vom 22. auf den 23. im Kopf hatten und überrascht waren, als in einem neuen Video gesagt wurde, Marco sei 2 Tage später zu Tode gekommen.