Vermisste Familie aus Drage

Trennungsabsichten des Partners? Grund, eine ganze Familie auszulöschen? Würde einem gesunden Menschen wohl nie in den Sinn kommen....man redet dann ja auch mit dem Partner...

Fremdgehen als Grund eine Familie auszulöschen? Auch kein Grund, man trennt sich dann halt, Kind hin, Kind her...

Ich versuche mir einen Grund vorzustellen....

@Merlinde
Die Polizei sagt aber auch, dass es keine Hinweise auf eine Trennung gäbe. Die Polizei hat einen möglichen Grund, aber voraussichtlich geht es dabei nicht um Trennung. Wir können hier rätseln wie wir wollen, wir werden den Grund, der letztendlich für uns auch nicht wichtig ist, nie erfahren. Er scheint im persönlichen Bereich zu liegen und deshalb sollte man darauf Rücksicht nehmen.

Das Motiv könnte alles Mögliche sein. Mysteriöser ist der zeitliche Ablauf. Das Motiv wird ein Problem privater Art gewesen sein, das letzten Endes auch wirklich keinen was angeht (bei aller Neugier, die mich auch umtreibt ;) ). Die Tat war ja vielleicht "für den Fall, dass..." geplant, nicht aber exakt für diesen Tag. Hinweise auf Psychosen o. Ä. gibt es scheinbar nicht, aber dass jemand, der so was macht, ein psychisch gesunder Mensch ist, ist ja wohl nicht der Fall. Ich denke eher, dass ein psychisches Problem als (alleiniger) Grund ausgeschlossen werden kann. Wisst ihr, wie ich meine? Bei dem Germanwings-Piloten war ja seine Psyche der GRUND für die Tat. Hier konnte Marco vielleicht mit einem anderem Problem nicht umgehen.

Das einzige Motiv wo ich mir komplette Ausweglosigkeit vorstellen könnte, wäre Insolvenz/Schulden/Zwangsräumung.
Man würde das gute Bild nach außen nicht mehr halten können und manch einer bringt dann die ganze Familie um, weil man eh finanziell verloren ist, aus "Liebe" weil die Angehörigen nicht mehr leben können ohne einen. Liebe ist das natürlich nicht!

Und kriminelle Machenschaften könnten allgemein dazu führen, dass bei Entdeckung alles zusammenbrechen würde, weiß der Partner davon ist der Grundstein auch gelegt, um diesen als "Zeugen" zu beseitigen.

Viel mehr fiele mir nicht ein.

@Catwhisperer

Catwhisperer schrieb:Das einzige Motiv wo ich mir komplette Ausweglosigkeit vorstellen könnte, wäre Insolvenz/Schulden/Zwangsräumung.

Könnte ein Grund sein, sich selbst zu töten. Aber hier wurde schon mal erwähnt, dass auch von finanziellen Problemen nichts bekannt sei. Eine Userin hat auch detailliert beschrieben, was dann mit dem Haus passiert wäre. Dieses steht jedoch seit dem 22./23.7.2016 leer. Aber ich kenne mich auch nicht so genau aus, wie es läuft, wenn nicht gesichert ist, dass Sylvia tot ist. Das Haus wurde vor 10 Jahren gebaut, stand irgendwo. Voraussichtlich ist es auch noch nicht ganz abbezahlt. Ich frage ich deshalb, warum die Bank, das Haus nicht weiterverkauft oder zumindest vermietet. Muss dabei eine bestimmte Frist eingehalten werden?

@Catwhisperer
Also, dass NUR dieses oder jenes ein Grund sein kann... So eine Diskussion ist müßig. Das Gefühl, dass das "ein Grund" ist, ist ja ein Gefühl, sprich subjektiv. Für Marco S. kann weiß der Geier was ein "Grund" gewesen sein. Dass es keine Liebe war, aufgrund derer er Sylvia und Miriam tötete, würde ich auch nicht zwingend sagen. Es war eben eine "kranke Liebe". Aber geliebt haben kann er sie durchaus.

@Marchie

Robin76 schrieb:http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Interview-Soko-Leiter-zum-Vermisstenfall-Schulze,drage388.html (Archiv-Version vom 28.06.2016)

Ich stelle diesen Artikel jetzt zum wiederholtem Male ein. Vielleicht solltest du ihn dir mal durchlesen.

Glaubst du im Ernst, dass man nur aus Hass töten kann? Klar hat er seine Familie geliebt, vielleicht zu sehr. Davon gehe ich auf jeden Fall aus.

Die große Frage ist auch, ob sich Marco und Sylvia einig waren in dem was geschah. Also beide für den Fall XY geplant haben, Ihre Leben zu beenden.

Es gibt im Strafrecht den Begriff des Doppelselbstmordes. Zwei planen einen Selbstmord. Dabei gibt es Fälle, dass der eine den anderen umbringt und sich dann selbst richtet. Es gibt auch Fälle, in denen das einseitig fehlschlägt.

Könnte es also sein, dass Marco Sylvia auf deren gemeinsamen Tatplan beruhend umbringen sollte und er anschliessend sich nicht selbst richten konnte und völlig aufgelöst mit den Fahrrad zur Brücke fuhr, deswegen auch dieser Aufwand, weil er innerlich durch den Mord an seiner Frau völlig emotional aufgewühlt war und dann um auch sicher zu gehen diese Selbsttötungsart wählte?

Was für mich z. B. ein absolut nachvollziehbarer Grund wäre, wäre eine unheilbare, tödliche Krankheit des Kindes. Das Leben des Kindes sozusagen vorzeitig zu beenden, um ihm Leid zu ersparen, und sich selbst und Sylvia die Trauer nicht antun zu wollen - das wäre ein meiner Meinung nach plausibler Grund, wo ich auch Verständnis hätte. (Und nein, ich würde das natürlich nicht tun und finde es auch nicht gut... Aber ich kann das nicht nur nachvollziehen, sondern verstehen...).

@Robin76
Häh? Ich habe doch genau das gesagt - dass er die beiden durchaus geliebt haben kann! Vielleicht solltest du meinen Post nochmal durchlesen...

@Catwhisperer

Catwhisperer schrieb:Es gibt im Strafrecht den Begriff des Doppelselbstmordes. Zwei planen einen Selbstmord. Dabei gibt es Fälle, dass der eine den anderen umbringt und sich dann selbst richtet. Es gibt auch Fälle, in denen das einseitig fehlschlägt.

Ich glaube, wenn man so etwas plant, dann braucht man sich nicht zu verstecken. Dann nimmt die ganze Familie Schlafmittel und legt sich händehaltend ins Bett. Alle gemeinsam.

@Marchie
Du zweifelst es aber an, ob er sie auch tatsächlich geliebt hat. Weshalb sprichst du von kranker Liebe?

@Catwhisperer
Theoretisch möglich - fehlt die Tochter. Wäre Frau Schulze als Mutter dazu fähig gewesen? Die Tochter hätte ja nach Deiner Theorie dann zuerst sterben müssen.
@Marchie
Das wäre für mich nun gar kein vorstellbarer Grund. Da kämpft man doch bis zum Schluss gemeinsam mit dem Kind.

Kranke Liebe IST Liebe. Und ich habe es nicht angezweifelt, sondern bin auf einen Beitrag von Catwhisperer eingegangen, der schrieb "Liebe ist das jedenfalls nicht!" Dem wollte ich etwas entgegensetzen. Ich persönlich gehe auch davon aus, dass Marco wenigstens die Tochter, wahrscheinlich aber auch die Frau, geliebt hat. Inwieweit meine Aussagen im Widerspruch zu dem von dir geposteten Link stehen, dürftest du auch noch mal erklären...

Trennungsabsichten,Fremdgehen,schwere Krankheit...und das Leben erscheint von einem zum anderen Moment einfach auswegslos.
Das zerreisst einen einfach und man sieht keinen Sinn mehr.Der eine findet sich damit ab und lebt irgendwie weiter der andere sieht eben keinen Sinn mehr.

@puntanorte
Da sieht man doch, wie subjektiv die Wahrnehmung bezüglich "vorstellbarer Grund" ist. ;) Ergo kann FÜR Marco S. alles ein Grund gewesen sein. Dass "man" da doch mit dem Kind kämpft etc., kann man doch pauschal nicht sagen. Ein hypothetisches Beispiel: Miriam hat unheilbaren Krebs. Der eine will es nicht wahrhaben, der andere läuft zum Wunderheiler, aber zu sagen "Ok, mein Kind kann nicht geheilt werden, jetzt erspare ich ihm und uns diesen Schmerz." kann ich nachfühlen und das wäre dann m. M. n. auch ein Mord aus Liebe.

@Robin76 Das Haus dürfte beiden oder einem der beiden Ehegatten gehören bzw. durch den Tod von MS ggf. dessen Erben. Die Bank kann deshalb weder "weiterverkaufen" noch vermieten.

@all
Finde alle Gedankengänge hier interessant. Trotzdem bewegen wir uns nach wie vor in der Theorie des erweiterten Suizids. Eine Fremdeinwirkung Dritter kommt für Euch gar nicht in Betracht bzw. ist zu sehr Verschwörung?

@puntanorte

puntanorte schrieb:Finde alle Gedankengänge hier interessant. Trotzdem bewegen wir uns nach wie vor in der Theorie des erweiterten Suizids. Eine Fremdeinwirkung Dritter kommt für Euch gar nicht in Betracht bzw. ist zu sehr Verschwörung?

Das ist lt. dem Kommissar absoluter Blödsinn. Vielleicht sollten wir das einfach akzeptieren.

puntanorte schrieb:Das wäre für mich nun gar kein vorstellbarer Grund. Da kämpft man doch bis zum Schluss gemeinsam mit dem Kind.

Das würde ich auch sagen. Man hat immer Hoffnung und von Krankheit gezeichnet sah ja Miriam jetzt eigentlich noch nicht aus. Wenn es also eine Krankheit gegeben hätte, dann wäre zuerst der Kampf angesagt gewesen.

@Robin76

Robin76 schrieb:Das ist lt. dem Kommissar absoluter Blödsinn.

Und deshalb vollkommen ausgeschlossen? Immerhin ist schon jemand mal aus diesem Ort spurlos verschwunden. Für so ein kleines Örtchen und eine ländliche Gegend schon erstaunlich.

Robin76 schrieb:Man hat immer Hoffnung und von Krankheit gezeichnet sah ja Miriam jetzt eigentlich noch nicht aus. Wenn es also eine Krankheit gegeben hätte, dann wäre zuerst der Kampf angesagt gewesen.

Da gebe ich Dir vollkommen recht.

@puntanorte
Wenn mich nicht alles täuscht, wurde der damals Vermisste zuletzt in Hamburg im Rotlichtmillieu gesehen, oder verwechsle ich da etwas? Ich meine davon in einem Bericht gelesen zu haben, bei dem es auch um die Schulzes ging. Wer weiß, an wen dieser junge Mann geraten ist. Das kann jetzt wahrlich nicht mit einer voraussichtlichen Familientragödie verglichen werden.

Natürlich kann sich ein Kommissar auch täuschen. Aber aufgrund der Erkenntnisse, die der Polizei vorliegen und die nicht an die Öffentlichkeit weitergegeben werden, gehe ich davon aus, dass die Polizei eigentlich genau weiß, was der Grund war. Das Problem ist nur, dass es keine Leichen gibt, die man letzendlich zum Abschluss des Falls uns zur endgültigen Klärung benötigt.