Vermisste Familie aus Drage

Ich lese schon seit langem hier im Forum mit, heute muss ich aber mal aktiv werden da mir ein paar Gedanken nicht aus dem Kopf gehen. Ich weiß nicht ob das hier schon angesprochen wurde, habe leider nicht die ganze Diskussion gelesen. Also habt bitte Nachsicht :P.

Sollten Sylvia und Miriam irgendwo noch leben und eine Auszeit nehmen - hat schonmal jemand daran gedacht, dass Miriam ja kein kleines Kind mehr ist sondern Fragen stellen würde?
Ich denke, leider, dass das eine 'Auszeit' bzw. den Aufbau eines neuen Lebens irgendwo anders ziemlich erschweren wird. Miriam ist alt genug um Fragen zu stellen und zu verstehen das etwas nicht stimmt aber ich denke nicht das sie verstehen würde warum sie nicht mehr nach hause können. Ich würde mir wirklich wünschen, dass sie noch leben und es ihnen gut geht aber das ist für mich leider tatsächlich ein ziemlich großer Punkt dagegen.

Bezüglich dem Punkt, dass ein erweiterter Suizid vorliegt mit verschiedenen 'Tatorten', erschließt sich mir einfach kein Grund für das 'Warum'. Wenn man sich das Leben nehmen möchte dann ist einem doch eigentlich alles egal oder nicht? Warum will man unbedingt nicht gefunden werden?
Ich sehe da keinen plausiblen Grund.

Weil miriams leiche zb spuren hat die marco s etwas anhängen könnten? Wäre das eine möglichkeit?

Im Closer- Interview sagt die gr. Tochter, dass sie glaubt, dass M.S. seine Frau und Tochter getötet hat. Aber sie könnte ihn nicht hassen, weil er so liebevoll war.

Wieso traut man seinem Stiefvater sowas zu? Da muss doch etwas vorgefallen sein o. ä. , dass man jemand liebevolles so einordnet.
Oder sie sagt es, weil sie weiß die beiden sind abgehauen,als falsche Spur...wer weiß

@Erdbaerin

Manche machen da einen Unterschied. Vielleicht war dem Vater diese "Entscheidung" unangenehm und er schämte sich dafür, weil er eigentlich der tolle Vater und Ernährer war oder sein wollte. Und dann wollte er lieber nicht gefunden werden. Alle sollten einfach "verschwinden".

Mein Vater war da anders. Er begann auch suizid. Er hat sich aber nicht versteckt, sondern aufgebahrt. Er wollte genauso gefunden werden, um meiner Mutter zu zeigen "hey, du bist Schuld, dass ich das gemacht habe."

@Erdbaerin

Erdbaerin schrieb: kein Grund für das 'Warum'. Wenn man sich das Leben nehmen möchte dann ist einem doch eigentlich alles egal oder nicht?

Auch wenn man den Grund nicht sieht, kann es einen geben.
Es ist sogar sehr oft so, dass nach Suiziden viele Personen aus dem Umfeld sich das überhaupt nicht erklären können, keine Anzeichen gesehen haben und auch den Grund nicht kennen.

Alles, was bisher bekannt ist, deutet auf einen sogenannten erweiterten Suizid hin.
Die Tathandlung deutet darauf hin, dass der Täter mit seiner Familie verschwinden wollte.
Hinsichtlich der beiden Vermissten ist ihm das bislang auch gelungen.

Ich prophezeie weiter mutig, dass die in ein paar Jahren in oder an der Elbe ans Tageslicht gespült werden.

[Off topic:]
@wunderland
Danke für den interessanten Hinweis. Den Aspekt des Schuldvorwurfs hatte ich bislang gar nicht so bedacht.

Umgekehrt heißt das: der mutmaßliche Täter hier gab niemandem die Schuld, am Ehesten sich selbst.

@Catwhisperer
Jupp, genau das denke ich. Und natürlich gibt es Menschen, denen alles egal ist, wenn sie Suizid begehen. Aber es gibt halt auch andere.

Möglich ist aber auch, dass er sie tatsächlich gar nicht so akribisch versteckt hat, sondern sich zufällig einen so günstigen Ort ausgesucht hat, dass sie einfach noch nicht gefunden wurden. Warum er sich nicht am gleichen Ort das Leben nahm, würde ich auch damit begründen, dass er sich nicht selbst vergraben kann.

Was das plötzliche Ende der Spuren am Mühlenteich betrifft: Hier scheint mir wieder ein vorab hingestellter Anhänger sehr plausibel. Wenn er die beiden zum Beispiel mit Chloroform betäubt hat, wäre das ziemlich schnell gegangen und hätte vermutlich auch keine Spuren hinterlassen. Erst Silvia - daraufhin die Rufe von Miriam - dann Miriam und dann beide in den Hänger.

Hier stellt sich für mich nur die Frage: Wäre/Ist es wirklich niemanden aufgefallen, wenn er sich irgendwo (eventuell Reiterhof) einen Hänger geliehen hatte?

@stanislav38
hatte denn einer der Autos der Familie überhaupt eine Anhängerkupplung?

@SommerRendezvo

SommerRendezvo schrieb:Wieso traut man seinem Stiefvater sowas zu? Da muss doch etwas vorgefallen sein o. ä. , dass man jemand liebevolles so einordnet.

Vielleicht weil man seiner eigenen Mutter noch weniger zutraut, dass sie zusammen mit Miriam einfach alles hinter sich gelassen hätte. Die große Tochter war zu diesem Zeitpunkt sogar noch schwanger.

@Erdbaerin
Auch die Polizei sagt, dass ein Untertauchen mit einem Kind sehr schwierig wäre.

@Lars01
@stanislav38

Gibt es nicht ein Foto von seinem Astra, wo eine Anhängerkupplung zu sehen ist?

Auf dem Reiterhof hätte er vielleicht Zugang zu einem Anhänger gehabt, ohne Fragen zu müssen.

@wunderland

Vorab, das mit deinem Vater tut mir sehr leid!

Danke für deine Erläuterung, ich werde wohl einfach nie begreifen was in einem Kopf vorgeht wenn man wirklich nicht mehr leben will. Ich kann mir tatsächlich nicht vorstellen in was für einer schlimmen Situation man sein muss um nur noch Suizid als Ausweg zu sehen.

@GeorgeThorne

Wie oben bereits erwähnt -> ich werde das wohl nie begreifen können..

@Robin76

Danke, so genau habe ich mich leider nicht eingelesen, aber genau das hatte ich eben auch im Kopf.
Bezüglich der großen Tochter - wäre es vorstellbar, dass sie, im Falle eines Untertauchens von Sylvia und Miriam, Bescheid weiß aber geschworen hat den Mund zu halten?
Diese Spekulation ist vielleicht etwas weit hergeholt, aber ich finde das Verhalten der großen Tochter zum Teil schon etwas seltsam. Ein kurzes Beispiel als Erläuterung: Wenn mein Stiefvater meine Mutter und meine kleine Schwester umbringen würde, könnte ich dann wirklich einfach sagen ich hasse ihn trotzdem nicht? Es ist immerhin nur der STIEFvater, nicht der leibliche. Das würde ich doch eher sagen wenn ich weiß, dass es den beiden eigentlich gut geht, es also keinen Grund für Hass gibt.

Ich weiß ja auch nicht. Einmal heißt es, dass Miriam schon eine Woche nicht in der Schule war und ein anderes Mal, dass er eine Woche krank geschrieben gewesen sei. Sollte dies tatsächlich der Fall gewesen sein, hätte er genügend Zeit für irgendwelche Vorbereitungen gehabt. Vielleicht hätte er auch einen Wagen vom Reiterhof zur Verfügung gehabt. Irgendwie hängt die Lösung des Falles mit dem Mühlenteich zusammen. Aber so ein Hänger wäre doch bestimmt aufgefallen, weil der dann ja nicht nur mal kurz eine halbe Stunde dort gestanden hätte. Zudem hätte er diesen ja anschließend wieder irgendwo abstellen müssen bis er eventuelle Leichen endgültig verbracht hätte.

@Erdbaerin
Sie hat ihn anscheinend sehr lieb gehabt und bereits 13 Jahre gekannt. Er habe sogar einmal einen zusätzlichen Job angenommen, nur um ihr zu helfen. Ich denke mal, dass sie für ihn Gefühle hatte wie für einen leiblichen Vater und ich versuche mir gerade vorzustellen, ob man einem leiblichen Vater, einen erweiterten Suizid verzeihen könnte. Diese Frage ist sehr schwer zu beantworten. Aber ich denke schon, wenn man diesen Menschen geliebt hat. Man wird auf jeden Fall sein Verhalten entschuldigen, auch wenn man dabei weitere Familienmitglieder verloren hat.

Auf die Idee mit dem Hänger kam ich, als ich versucht habe alle von der Polizei ermittelten Fakten als wahr anzunehmen.
Also auch die Sichtung der Familie am Mühlenteich am Mittwoch.

Hätte es eine Tötung der beiden Frauen am Mühlenteich gegeben, hätte es für MarcoS (als mutmaßlichen Täter) das Problem des Wegschaffens der Leichen gegeben.

Die Zeugin hat nichts von einem Wegschaffen beobachtet und seine Spuren führen in die andere Richtung um den See herum.

Umfangreiche Suchmassnahmen haben dort in direkter Umgebung zu keinem Leichenfund geführt.

Wie hat er die Leichen dort also weggeschafft?

Hat er sie um den Teich herum zum Auto getragen?

Beide haben zusammen geschätzt 80-85 kg gewogen: Kann man das um den See herum tragen?(immerhin war Marco körperliche Arbeit gewohnt)

Hätte er dazu ein Hilfsmittel haben können (Schubkarre, Golftrolley (ein Golfplatz ist in der Nähe)oder ähnliches)?

Wäre ein solches Hilfsmittel aufgefallen?

Oder hat er an der Stelle des Übergriffs (der Tötung) etwas vorbereitet, wo er die Leichen kurzfristig deponieren konnte?

Ein Loch oder eine temporäre Konstruktion oder eben einen Anhänger, den er vorher dort geparkt hatte und später abgeholt hat.

Mir erscheint, von den genannten Möglichkeiten, die Variante mit einem vorher dort geparkten Anhänger als die praktischste.

@Robin76

Danke für die Info! Ich wusste nicht, dass sie so eine enge Bindung zu ihm hatte.
Damit hast du dann wahrscheinlich recht, man entschuldigt das Verhalten.

@Kreuzbergerin

Hätte man dann nicht Reifenspuren finden müssen? Zumindest wenn davon ausgegangen werden kann, dass dort am See nicht ständig und überall Autos herumfahren.
Es würde mich aber doch wundern, dass davon so niemand etwas mitbekommen haben soll wenn der See gerne von Spaziergängern genutzt wird.

@Erdbaerin
Direkt in der Nähe, wo die Zeugin die Ereignisse verortet hatte und die Polizei auch die Suchaktionen durchführte, verläuft ein durchgehend befahrbarer Weg.

Also: wieso sollten dort Reifenspuren auffallen?

@Kreuzbergerin
Gestern erwähnte ein User, dass man zu der Stelle, bei der Sylvia`s und Miriam`s Spuren endeten, auch gut mit dem Wagen hinfahren hätte können. Also könnte er auch die "betäubten" Personen ins Gebüsch gezogen haben, um den See gelaufen sein, in den Wagen gestiegen sein und an der besagten Stelle die Mädels eingeladen haben. Hunde hätten nichts erschnüffelt, weil es voraussichtlich keine Blutspuren gab und auch keinen Leichengeruch. Dazu hätten sie länger dort gelegen haben müssen. Auch im Auto dürften Hunde nichts erschnüffelt und die Spurensicherung nichts gefunden haben, weil sie auch dort für einen Leichengeruch zu kurz gelegen hätten oder gar nicht tot waren.

@Robin76


Meine Idee mit dem Anhänger ist ja nur eine von vielen Möglichkeiten.

Ich denke aber, dass er das alles geplant hat und etwas vorbereitet hatte.

Hätte er die beiden (wenn auch nur für eine Viertelstunde oder so) einfach nur ins Gebüsch gelegt, wäre die Gefahr deutlich höher gewesen, dass ein Spaziergänger (womöglich mit Hund) die Leichen gefunden hätte.

Und da denke ich, dass er etwas besser geplant hatte und dieses Risiko nicht eingegangen ist.

In diesem Zusammenhang erscheint es mir auch logisch, dass er den See umrundet hat. Weiterzugehen anstatt alleine den Weg, den sie zu dritt gekommen waren, zurück zu gehen, ist viel unauffälliger.

@Kreuzbergerin

Ich finde die Idee mit dem Hänger ja auch nicht schlecht, aber hätten da Hunde nicht genauso angeschlagen?

stanislav38 schrieb:In diesem Zusammenhang erscheint es mir auch logisch, dass er den See umrundet hat. Weiterzugehen anstatt alleine den Weg, den sie zu dritt gekommen waren, zurück zu gehen, ist viel unauffälliger.

Genau so gab es keine Zeugen, die ihn alleine zurücklaufen sahen. Das Umrunden macht Sinn.