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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

11.655 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Entführung, München ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

20.09.2018 um 09:26
Kann man es nicht einmal gut sein lassen? Wie um Himmels Willen, soll denn dieses grüne Kabel nach fast vier Jahrzehnten noch Erhellung bringen?
Wenn der Werner M. sich ungerecht verurteilt fühlt, soll er die Wiederaufnahme beantragen.
Ich finde die Diskussion an dieser Stelle unwürdig und auch pietätlos.
Bruder hin, Bruder her.

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

20.09.2018 um 09:50
Das Wild und Janovsky in Landsberg waren, als der Brief eingeworfen wurde und da wohl keine Fingerabdrücke (außer denen vom Postboten?) auf dem Briefumschlag waren, ist das durchaus ein Indiz für die Mittäterschaft von Wild oder Janovsky.


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2r2n ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

20.09.2018 um 09:56
@scanit
Zum Klingeldraht: Es steht alles in den Akten. Und als Bruder und Nebenkläger habe ich Akteneinsicht. Ich fühle mich verpflichtet, darauf hinzuweisen.
@JosephConrad
Wenn keine Fingerabdrücke drauf waren, ist das ein Indiz?
Und: Warum haben sie den Brief nicht am nachmittag eingeworfen, als sie in Landsberg waren. Warum erst nach 18.00 Uhr, als sie nicht mehr in Landsberg waren?
@JagBlack
Unsere Telefonnummer stand im Telefonbuch und am 16.09. kam die ganze Geschichte ab 6.00 Uhr in der Früh dauernd im Radio. Mit Nennung des Namens.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

20.09.2018 um 10:06
Zitat von 2r2n2r2n schrieb:Wenn keine Fingerabdrücke drauf waren, ist das ein Indiz?
Und: Warum haben sie den Brief nicht am nachmittag eingeworfen, als sie in Landsberg waren. Warum erst nach 18.00 Uhr, als sie nicht mehr in Landsberg waren?
Wo steht, dass die beiden nach 18:00 nicht mehtr in Landsberg waren? Dass habe ich hier im Forum nicht gefunden. Könnte es sein dass Herr M. von sich aus dorthin gefahren ist?

Wenn Her Mazurek einem der beiden den Brief mitgegeben hat: "schmeiß' den mal für mich ein" und der dann in Landsberg merkt: "oh ganz vergessen, dann schmeiß ich ihn eben hier ein" wären Fingerabrücke von ihm auf dem Brief.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

20.09.2018 um 10:11
Übrigens habe ich mir die erwähnten Bayerischen Abitursaufgaben LK Mathe 1981-1985 kommen lassen.
Da wurden durchaus Entscheidungsbäume verlagt:

baum
1982 Wahrscheinlichkeitsrechnung III, Aufgabe 2, Teil der Lösung


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

20.09.2018 um 11:07
Hier ein paar Gedanken von mir zu einigen Themen:

1. Jeder Täter macht Fehler
Problematische Ereignisse der Tat hier werden oft "von hinten" bzw aus unserer heutigen Sicht betrachtet. Beispielsweise die zuletzt gestellte Frage, warum die Täter ihr Vorhaben gefährdeten, indem Sie den Erpresserbrief zu spät einwarfen. Oft wird dann recht schnell behauptet die Täter hätten keinen Plan gehabt - oder sie waren dumm - oder sie waren Kinder.

Eventuell naheliegender sind jedoch ganz banale Gründe, Widrigkeiten oder Zufälle die die Abgabe verzögerten. Beispielsweise könnte es sein das in der Straße wo sie wohnten die Briefkästen erst später gelehrt wurden als in Landsberg. Oder sie wurden durch Ereignisse abgelenkt. Oder einer der Täter musste sich erst absetzen, weil die anderen damit nichts zu tun hatten. Es kann, gerade wenn man mit anderen zusammenarbeitet, eine Vielzahl von Problemen entstehen, die auch der planführende Täter nicht immer beeinflussen kann. Erst durch solche Fehler werden die meisten Täter erst überführt.

2. Welche Rückschlüsse gibt das erkennbare Täterverhalten auf sein Wesen und seine Psyche?
Es gibt in der internationalen Kriminalfallgeschichte unglaublich viele absurde, unglaubliche Vorgänge und ganz verschiedene Tätermotivationen. Als absurdestes Beispiel fällt mir hier immer sofort der Fall von Armin Meiwes (Kannibale von Rothenburg) ein. Dem einen oder anderen mag dieser durch und durch absurde Fall bekannt sein, der neue Maßstäbe für die menschlichen Abgründe gesetzt hat. Aber auch der Zodiac Killer, Dagobert, Gäfgen, etc. sind hier zu nennen. Insbesondere hochintelligente Täter zeigen oft ein unempathisches oder für normale, geerdete Personen nicht nachvollziehbares Verhalten.

Es hat in der Geschichte der Kriminalfälle auch immer wieder besonders "clevere" Täter gegeben, die beispielsweise bewusst Spuren gelegt und andere, unschuldige Menschen damit in eine Falle gelockt haben. Diese unschuldigen Personen gingen dann ins Gefängnis, während der wirkliche Täter auf freiem Fuß blieb. Ein Beispiel: Edward Wayne Edwards. Edwards hing seine Morde mehrfach erfolgreich anderen Menschen an, die dem Opfer in irgendeiner Weise nahe standen, und war besessen von der medialen Aufmerksamkeit, die mit den Mordfällen einherging. Edwards suchte sich auch manches Mal ein Opfer aus, weil er von dieser Person zuvor in der Zeitung gelesen hatte.

Ich glaube man kann folgendes grundsätzlich feststellen
  • Auch erwachsene Täter zeigen Verhalten das andere als infantil bewerten würden
  • Viele Taten werden getrieben von "psychologischen Sonderbarkeiten" der Täter
  • Fast jeder Täter macht während seiner Tat Fehler. Aussage des Richters: "Es war ein fast perfektes Verbrechen".
  • Auch ein perfekt geplantes Verbrechen ist oft Ereignissen unterworfen, die sich der Planung entziehen.
  • Die Tatdurchführung war an diverses Wissen, Erfahrung und logistische Vorraussetzungen (Werkraum, Werkzeuge, Auto) gekoppelt.
  • Die Täter haben ihr Wissen und ihre Fähigkeiten überschätzt
  • Es gibt hier eine besonders große Anzahl von "seltsamen" Spuren, die Krimi-Clichés zu entsprechen scheinen

Die Clever und Smart - These
Ich möchte gerne nochmal den Blick auf eine Theorie von mir werfen. Bevor ich dies tue, zitiere ich aber noch ein paar Einzelbeiträge von robernd aus diesem Forum. Diese Einzelbeiträge sind Mosaiksteine, die eigentlich ziemlich gut zu meiner These passen.
Zitat von roberndrobernd schrieb am 22.03.2018:Aus meiner Sicht haben die meisten Beteiligten die Täter völlig unterschätzt. Ich kann mir vorstellen, dass die weit mehr geplant haben und dem Zufall weniger überlassen haben als wir uns vorstellen.
Zitat von roberndrobernd schrieb am 22.03.2018:Das Radio war höchsten ein Jahr alt (im Handel seit Okt 1980). Normalerweise sieht ein Radio nach einem Jahr noch aus wie neu. Das besagte war aber ordentlich ramponiert. Warum, kann man vermuten oder auch nicht (vielleicht hat er es selbst "künstlich gealtert"). Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Radio im Umfeld des Täters benutzt wurde. Er müsste damit rechnen, dass es früher oder später der Öffentlichkeit präsentiert wird.
Zitat von roberndrobernd schrieb am 21.03.2018:Obwohl ich es anfangs ausgeschlossen habe, finde ich mich inzwischen damit ab, dass die Abspielgeschwindigkeit vom Täter verändert wurde. Das ist schwer zu erreichen, ohne einen Kassettenrecorder oder ein Diktiergerät bewusst zu manipulieren.
Was robernd hier zum Ausdruck bringt ist etwas, das auch ich glaube: Nämlich das die Täter intelligent und hochmanipulativ vorgingen. Ich gehe allerdings noch einen Schritt weiter als Robernd.

  • Das Radio: Künstlich gealtert. Die Initialien sind dann auch bewusst platziert - ggfls. eingekratzt um eine falsche Spur zu legen
  • Das Diktiergerät: Mindestens die Abspielgeschwindigkeit bewusst verändert.
  • Die Briefe: Ausländischer Duktus um zu verwirren
  • Der Durchdruck. Ich kann mir nicht vorstellen das der Täter diesen einfach übersehen hat, sondern das der Durchdruck gefunden werden sollte um auf andere Täter zu weisen.
  • Das Tape - Abschließend halte ich es für möglich, das das Tastenwirrwar (die Schaltgeräusche, der Doppelklack, die Geschwindigkeit, etc) insgesamt eine Fakespur ist.

Die genannten Spuren (es gibt noch mehr) sind auffallend "ausgeprägt" und sprechen für mich alle die gleiche Sprache: Sie sind für mich zu konkret und zu komplex als das sie wahr erscheinen - und sie bedienen im Grunde klassische Kriminaltat-Clichés. Sie haben nicht nur die Polizei über Jahre beschäftigt - sondern auch uns hier im Forum. Damit haben sie erreicht was sie erreichen sollten.

Warum sollte jemand künstliche Spuren legen?
Wie robernd schon schrieb musste den Tätern klar sein das die Kiste irgendwann gefunden wird. Die Täter hätten die Kiste später ja mit Sicherheit nicht ausgegraben und wieder abtransportiert.Auch war möglich das Jemand im Wald (trotz Schalldämpfer-Rohrsystem) Ursulas Schreie hört und sie befreit wird. Zum Dritten wäre denkbar das die Täter selbst die Position der Kiste im Wald verraten hätten, nachdem sie das Lösegeld erhalten hatten. (Brief mit Formulierung "Ursula befindet sich im oberen Weingarten, 20m vom Weg entfernt. Stelle wurde markiert mit 4 kleinen Tannen").

Den Tätern musste also klar sein das die Kiste und alle Objekte genauestens untersucht werden würde. Unter dem Aspekt macht die Verfremdung des Radios viel Sinn. Alleine dieses Detail deutet aber auf eine generelle Denk- und Vorgehensweise der Täter hin. Es sagt uns zum einen das der Haupt-Täter viel kriminaltechnisches Hintergrundwissen hatte. Zum anderen liegt Nahe, dass er die Fake-Spurenlegung nicht nur einmal, sondern mehrfach durchgeführt hat (Wie gesagt: Radio, Durchdruck, Diktiergerät, Duktus, Tape).

Meine Einschätzung dazu:
Wenn es zutrifft das es sich bei den genannten Dingen überwiegend um gelegte Scheinspuren handelt, muss der Täter jemand gewesen sein der sich mit Kriminalfällen und der Spurenauswertung gut auskannte. Hier deutet dann alles auf die Tatbeteiligung eines Polizisten, eines ehemaligen Polizisten (Harald W)... oder den Sohn eines Polizisten (Werner M.).

Wer ist "Fred Clever"?
Wie wir wissen wurde als Fluchtfahrzeug das Auto von Clever & Smart gewählt und ein Comic dieser Art lag auch der Kiste bei. Wenn man sich etwas näher mit Clever & Smart beschäftigt (Ich habe die Serie jahrelang gelesen) fällt auf, das beide bei der Polizei beschäftigt sind. Sie sind Polizisten des Geheimdienstes. Das passt schonmal gut zu der Vermutung der Tatbeteiligung einer Person, die der Polizei irgendwie nahesteht. Weiterhin fällt auf das "Fred Clever" im Comic jemand ist, der Alles und Jeden täuscht. Fred Clever ist in der Lage sich zu verkleiden und damit zu täuschen. Dieses passt natürlich ganz wunderbar zur Vorgehensweise der Täter, denen ich unterstelle genau dies mit den Fakespuren getan zu haben. Weiterhin passen auch die Figuren "Clever & Smart" perfekt zum Wesen der 2 angenommenen Täter. Fred Clever ist gewitzt und schlau. Jeff Smart ist eher ein kleiner Trottel. Verschiedene Details und Widersprüche in der Tatdurchführung (unterschiedliche Bohrungen im Rohr, zu späte Briefabgabe, etc) zeigen, das es auch hier Parallelen geben kann.

Abschließend:
Wenn es Spuren gibt, die auf die Tatbeteiligung von Schülern hinweist, sollte man diesen Spuren natürlich nachgehen. Die Denkweise, die Tatausführung, die notwendigen Erfahrungen versch. Art, die Logistik, etc. die der ganzen Tat zugrunde liegen deuten für mich allerdings nach wie auf einen erwachsenen Täter und einer der Polizei nahestehenden Person.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

20.09.2018 um 11:26
@SirMarvel

Ich persoenlich habe nie Clever und Smart gelesen, aber laut allen Inhaltsangeben, die ich finden kann, sind das Agenten des Geheimdienstes und keine Polizisten.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

20.09.2018 um 11:54
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Ich persoenlich habe nie Clever und Smart gelesen, aber laut allen Inhaltsangeben, die ich finden kann, sind das Agenten des Geheimdienstes und keine Polizisten.
Offiziell sind es "Agenten", die in vielen Fällen Entführungen und Verbrechen nachgehen oder jemanden beschützen müssen. "Agent" und "Polizist" meint aber beinahe das gleiche. FBI Agenten sind ja im Grunde auch Polizisten bzw. "Ermittlungsbeamte."


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

20.09.2018 um 12:57
Zitat von 2r2n2r2n schrieb:Die Drahtenden waren stark korrodiert, allerdings fehlten den Kabeln die typischen Waldanhaftungen, die man nach einer Überwinterung im Wald erwarten würde.
Bei der Überwinterung im Wald würde ich kaum Anhaftungen erwarten. Die Isolierung ist aus Kunststoff und recht glatt. Durch Regen und Schnee wird sie regelmäßig gewaschen. Speziell über Winter hatten auch wir Leitungen im Freien (nicht im Wald) auf dem Boden liegen, die im Frühjahr noch neu aussahen.
Außerdem wurde die Leitung von den Schülern aufgewickelt, danach wieder abgewickelt, ausgemessen und wieder aufgewickelt. Dabei rieselt einiger Dreck herunter.
Zitat von JagBlackJagBlack schrieb:Also für mich erscheinen die Details über den Grabbesuch und die Oberstufe als ob sie hier aus dem Forum entnommen worden sind, oder täusche ich mich da?
Es sei denn, 2r2n hat diese Info nicht nur uns mitgeteilt.
Zitat von JagBlackJagBlack schrieb:Der Täter hatte bekannterweise von der Entführung Abstand genommen, nachdem die Mutter ein Lebenszeichen der Tochter wollte.
Deine Formulierung mit "nachdem" ist prinzipiell richtig. Vielfach steht an dieser Stelle "weil". Damit kann ich mich nicht anfreunden. Die Mutter hatte am Telefon nach einem Lebenszeichen gefragt. Ich vermute, dass der Täter das gar nicht gehört hat, weil er die Telefonzelle bereits verlassen hatte. Die Frage nach dem Lebenszeichen erfolgte erst 10 sec vor Gesprächsende. Länge dieses Gesprächs: 50,5 sec. Länge des vorhergehenden Gesprächs: 50,6 sec. Daraus schließe ich, dass in beiden Fällen die Verbindung durch den Verbrauch des eingeworfenen Gelds automatisch beendet wurde.
Zitat von scanitscanit schrieb:Kann man es nicht einmal gut sein lassen? Wie um Himmels Willen, soll denn dieses grüne Kabel nach fast vier Jahrzehnten noch Erhellung bringen?
Was soll ein altes Tonbandgerät noch an belastbaren Informationen bringen? Das Kabel wurde wenigstens wenige Jahre nach der Tat untersucht. Das Tonbandgerät erstmalig nach 25 Jahren.
Zitat von scanitscanit schrieb:Wenn der Werner M. sich ungerecht verurteilt fühlt, soll er die Wiederaufnahme beantragen.
Das geht nur mit neuen Fakten. Und Ermittlungsmöglichkeiten aus dem Knast heraus halten sich in Grenzen.
Zitat von scanitscanit schrieb:Ich finde die Diskussion an dieser Stelle unwürdig und auch pietätlos.
Für mich sieht es so aus, dass sich durch die Diskussion im Forum dank des Engagements verschiedener Mitglieder wertvolle neue Denkansätze und Interpretationen ergeben haben.


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20.09.2018 um 13:12
@ErwinKöster

Wie gesagt, ich kenne mich nicht aus...

https://www.eulenwelt.de/eulenwelt.htm (Archiv-Version vom 24.09.2018)

Aber wenn ich mich so umsehe, dann sind Eulen doch ganz kapitale Raubvoegel, je nach Unterart mit einer Spannweite von 50 bis 170cm. Von den kleineren Arten kommt zumindest eine in der Gegend nicht vor. Koennte eine Eule denn in so einem dichten Wald ueberhaupt fliegen? Kaeme sie da durch? Die Photos von damals zeigen dicht beieinander stehende Baeume. Ein solcher Vogel koennte auch nur auf einem dickeren Ast sitzen, sonst bricht er durch.

Es waere wirklich gut, wenn Du jemanden fragen koenntest, der so etwas weiss.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

20.09.2018 um 15:16
Wenn ich die oben verlinkte Liste durchgehe, dann kaemen die folgenden Arten in Betracht:

- Rauhfusskautz (53-60cm Spannweite), ausschliesslich nachtaktiv
- Schleiereule (84-95cm Spannweite), ausschliesslich nachtaktiv
- Steinkautz (55-60cm Spannweite), mag offenes Gelaende, manchmal tagsueber aktiv, nicht sicher, ob er am Ammersee vorkommt
- Sumpfohreule (95-105cm Spannweite), mag offenes Gelaende, manchml tagaktiv, nicht sicher, ob sie am Ammersee vorkommt
- Uhu (160-170cm Spannweite), fast ausgestorben, mag Mittelgebirge, ueberwiegend daemmerungs- und nachtaktiv
- Waldkautz (94-104cm Spannweite), streng nachtaktiv
- Waldohreule (84-95cm), vor allem daemmerungs- und nachtaktiv


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

20.09.2018 um 17:57
Ich bin ja empfänglich für jede alternative Theorie, aber glaubt ihr wirklich, die Finder des Drahtes haben etwas mit der Entführung zu tun? Anstatt den Draht einige Monate später mit aufs Internatszimmer zu nehmen, hätten sie ihn besser im Wald hängen lassen oder zumindest anderweitig entsorgen können, nachdem sich die Polizei nicht dafür interessiert hat. Ob man die ehemaligen Schüler durch den Vorwurf, dass es dort keine Eulen gab bzw. diese nachtaktiv sind zu einer entsprechenden Aussage drängen kann?


Den Flohmarktleuten hätte man viel stärker auf die Füße steigen müssen. War nicht die Aussage, dass WM gar nicht auf dem Flohmarkt gesehen wurde? Wie @robernd schon einmal zusammengefasst hat, waren die Angaben von WM dafür viel zu detailliert. Erinnert man sich später an ein Notstromaggregat, welches abseits in der Wiese steht? Dann der Haribokarton mit den gebrauchten Bändern, der Mineralienspuren aufweist (ich denke, das lässt sich in den Untersuchungsakten nachlesen). Da keines der Bänder mit dem TK 248 bespielt wurde, würde sich an der Situation nichts ändern, wenn die Aussage wäre: "WM war hier, hat aber nur die Bänder gekauft." Aber nach meiner Einschätzung lag bereits das Gutachten von Frau Dr. B. vor und man war nicht daran interessiert, die Flohmarktgeschichte nachzuweisen.


Ich wohne nicht allzu weit von Beverungen entfernt und habe dort Bekannte (Eltern/Geschwister von einem Freund). Leider bin ich absolut kein Flohmarktgänger, sonst hätte ich das Corpus Delicti anno 2007 vielleicht rechtzeitig erworben. Ist schon verrückt, auf welche Gedanken man kommt...


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

20.09.2018 um 18:20
Zitat von HeinzHaferkampHeinzHaferkamp schrieb:Leider bin ich absolut kein Flohmarktgänger, sonst hätte ich das Corpus Delicti anno 2007 vielleicht rechtzeitig erworben. Ist schon verrückt, auf welche Gedanken man kommt...
Faszinierend! Das ist so ähnlich, wie in die Vergangenheit zu reisen und seinem Großvater die Freundin auszuspannen.

Gruß RoBernd


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

20.09.2018 um 22:17
Guten Abend,

ich weiss nicht ob das hier schon einmal kund getan wurde. Ich mach es jetzt einfach mal...

Inzwischen bin ich der Auffassung dass es M. nicht war, weil wer einen Hund so grausam im Suff nach der Wiesn in der Gefriertruhe ums Leben bringt (was grauenhaft und unheimlich abscheulich ist) der macht sich nicht die Mühe und „schmueckt“ eine Kiste aus und macht es dem Opfer scheinbar bequem (nach der Denkweise der Taeter) auch wenn er einen oder Mittaeter hat. Wer einen Hund so grausam tötet ist eiskalt. Solchen Leuten ist es m.E. nach egal wie es einem Menschen in einer Kiste ergeht. Suff hin oder her. Wer keine Empathie für Tiere hat, hat wohl auch wenig Empathie für Kinder/Menschen. Diese Tatsache spricht m. E. nach gegen M.als Taeter.

Einer der Taeter hatte wohl ein gewisses Mass an „Empathie“, jedenfalls mehr als der Andere, sonst waere der Bau der Kiste nicht so aufwendig gewesen und die Beigaben nicht so unterschiedlich. Dass all das fingierte Spuren sein sollen glaube ich nicht.

Wie die Tat ablief und im Hinblick auf die Spuren spricht m.E. einiges auf zumindestbeinen Taeter mit massiver Persoenlichkeitsstörung! Ein weiterer Taeter hatte m.E. nach eine weiche/menschliche Seite.

Allein aus diesen Aspekten würde ich M. zwar nicht als Taeter ausschliessen, aber auch ganz stark in eine andere Richtung ermitteln. Man liesst von starken Ermittlungen gegen den Ex Polizisten, gegen diesen alkoholkranken Helfer und die Freunde von M. aber das wars dann auch schon. Von Ermittlungen gegen ehemalige Schüler habe ich nichts gelesen! Überhaupt nichts! Wurde in diesem Umfeld denn überhaupt ermittelt? Was sagen die Akten dazu?

In der Kiste befanden sich Gegenstaende die m.E. nach auf junge Erwachsene als Taeter schliessen lassen. Es waren Getraenke und Suessigkeiten in der Kiste. Als würde sich ein Kind nur von Süssigkeiten ernaehren!? Absurde Idee! Bestimmt nicht! Und das mit dem Bezug zu Clever und Smart sehe ich inzwischen nicht mehr als Zufall. Ich sehe ebenfalls einen Zusammenhang. War eigentlich von einem gelben oder von agip gelben Fiat die Rede? Diese Farbe war damals doch sehr modern.

Einer der Taeter muss m.E.n. ein jugendlicher/junger Erwachsener mit absoluter Persoenlichkeitsstörung gewesen sein. Der Andere ebenfalls ein junger Erwachsener mit einem gewissen Mass an „Empathie“ im Vergleich zum Anderen. Aber eben nicht nur ein Mitlaeufer sondern ein gleichberechtigter Taeter ebenfalls überdurchschnittlich intelligent aber eben weicher vom Charakter her.

Für mich spricht hier vieles dafür dass es intelligente junge Erwachsene waren aus dem Umfeld des Tatortes.

Untermauert wird diese These mit der Skizze „Wahrscheinlichkeitsbaum“. Was sollte es denn sonst sein? Taktische Zeichen? Falls ja welche denn? Oder was sonst?

Sogar noch ein Teil eines Zirkelkreises im Durchdruck.
Komische Zufaelle. So viele Indizien sprechen in diese Richtung!

Ich glaube, dass der oder die Mittaeter hier auch mitlesen. Sie tragen diese schwere Last dieses Verbrechens seit Jahrzehnten mit sich herum - schon ihr Leben lang und mit jedem Tag des Alters wird die Last schwerer fuer sie.

Vielleicht sollte zumindest der Mittaeter ohne diese massive Persönlichketsstörung nach all den Jahren ein Zeichen setzen und seine offenbar verjaehrte Tat eingestehen.

Wenn hier wirklich ein unschuldiger im Gefaengnis einsitzt der mit diesem Verbrechen nichts zu tun hat, dann wiegt die Schuld der Taeter noch viel viel schwerer.

Ein restliches Leben lang!


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20.09.2018 um 22:29
Zitat von HeinzHaferkampHeinzHaferkamp schrieb:Anstatt den Draht einige Monate später mit aufs Internatszimmer zu nehmen, hätten sie ihn besser im Wald hängen lassen oder zumindest anderweitig entsorgen können, nachdem sich die Polizei nicht dafür interessiert hat.
Der Hintergrund könnte sein, dass es Zeugen unter den anderen Schülern gibt, die Kenntnis von dem Draht hatten, aber nicht sicher waren, in welcher Beziehung die beiden Finder mit dem Draht standen. Durch das Lagern im Zimmer wurde der Eindruck verfestigt, dass sie lediglich die Finder waren.


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20.09.2018 um 23:32
@MaxiM3838

ME war diese Kiste ein Kreuzung zwischen einer Gefaengniszelle, einem Sarg, einem Bunker und einem Eigenheim in einer anderen Welt, welches mit einer Nabelschnur mit der Oberflaeche verbunden ist - wobei sich diese Aspekte irgendwie ueberlagerten oder vermischten. Ich stimme zu, dass sich das psychotisch anhoert.

Trotzdem konnte der Haupttaeter ja offensichtlich ueber laengere Zeit klar genug denken, um seinen Plan in die Tat umzusetzen. Aber was passierte nach der Tat? Welcher der beiden (es waren fuer mich mindestens zwei Taeter) hat angerufen?

Haben sie beide weitergelebt, als sei nichts gewesen? Ich kann es mir orgendwie nicht vorstellen, dass sie sich normal weiterentwickelt haben.


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20.09.2018 um 23:44
Zitat von scanitscanit schrieb:Ich finde die Diskussion an dieser Stelle unwürdig und auch pietätlos.
Sie ist weder das eine noch das andere. Für manche Personen erscheint sie vielleicht unbequem - das ist aber wohl beabsichtigt.

Wie soll außerdem Material für ein WAV gesammelt werden (ohne dem geht es nicht) wenn man es jetzt gut sein lässt?
Zitat von SirMarvelSirMarvel schrieb:Es sagt uns zum einen das der Haupt-Täter viel kriminaltechnisches Hintergrundwissen hatte
Nur weil er ein Radio zerkratzt, eine Abspielgeschwindigkeit verändert und ein paar ausländisch verfremdete 0815 Erpresserbriefe zusammengeklebt hat? Ich würde sagen da reichen ein paar "Derrick" und "Der Alte" aus den Siebzigern aus.

Harald W. war im übrigen nicht bei der Kripo und schon gar nicht bei der SpuSi.
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Ich persoenlich habe nie Clever und Smart gelesen, aber laut allen Inhaltsangeben, die ich finden kann, sind das Agenten des Geheimdienstes und keine Polizisten
Ich habe die Hefte schon als Kind gelesen was eigentlich nicht so gut ist; bei den Sprüchen und Slapstickeinlagen mit Sicherheit keine geeignete Lektüre für ein zehnjähriges Mädchen.

Die beiden sind Agenten des T.I.A. (Ibañez nimmt sich hier offenbar einen bestimmten Geheimdienst zum Vorbild und nicht das FBI) bekommen aber häufig Aufgaben übertragen die eigentlich für die Polizei bestimmt sind und nicht für Nachrichtendienste. Fred Clevers Agententricks und Dr. Bakterius' Erfindungen sind aber fallweise so krass wie die Idee, so eine Kiste zu konstruieren. Da könnte schon ein Zusammenhang bestehen.

@SirMarvel

Wie würdest du die Auswahl der Lektüre in der Kiste bewerten? Das sieht doch eher nach hastig zusammengekauftem Ramsch als nach sorgfältiger Planung aus. Ein wichtiges Indiz dafür, dass kein bestimmtes Kind als Opfer vorgesehen war.

Was aber interessant ist: Es konnten keine brauchbaren Spuren an sämtlichen Gegenständen festgestellt werden. Nur weil es in der Kiste nass war und 1981 die SpuSi noch lange nicht so perfekt war? Oder weil die Täter in diesem Punkt wirklich so raffiniert waren keine Spuren zu hinterlassen?

Bezüglich der Eule ist es nicht nur fraglich, ob die sich überhaupt in so einem Dickicht bewegen wie die Stelle des Klinfeldrahts damals war, sondern auch warum sie sich direkt am Seeweg tagsüber aufhalten sollten. Die sind normalerweise sehr scheu; zahlreiche Spaziergänger mit Hund gab es im Mai sicher schon.

Gruß EK


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

20.09.2018 um 23:56
@ErwinKöster

Wenn man sich die Auswahl der “Literatur” in der Kiste ansieht, dann faellt auf, dass einige sehr weit verbreiteten Genres fehlen, wohingegen andere mehrfach auftreten.

Oder anders ausgedrueckt, es gibt keine Arztromane, keine Pferderomane und keine Heimatromane. Dafuer aber Western, Krimi, Horror und dann noch die Liebesromane. Und dazu die beiden Comichefte.

Das spricht fuer eine bewusste Auswahl und gegen ein zufaelliges Greifen vom Wuehltisch. Ich glaube uebrigens auch nicht, dass jemand genau diese Zusammenstellung von Themen auf einen Wuehltisch packen wuerde.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

21.09.2018 um 00:04
Ich frage mich ja auch schon die ganze Zeit, ob Maenner Liebesromane lesen, aber ich bin mir irgendwie sicher, dass das eine den Sachen ist, die ich niemals erfahren werde.


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21.09.2018 um 00:17
@AnnaKomnene

Also genau das Spektrum das man als mainstream bezeichnen könnte. Wobei Liebesromane noch deplazierter wirken als der Rest.

Endgültig krank wird es dann aber bei John Sinclair "Das Grauen lauert überall". Nur empathielose Gedankenlosigkeit oder bereits Pathologie?

Ich glaube irgendwo gelesen zu haben dass das Zeug im Juni am Grabbeltisch in Germering angeboten wurde. Germering ist ein ganzes Stück von Eching entfernt.

Was sich gegen die Theorie mit den Jugendlichen/Schüler einwenden lässt ist die Tatsache dass die Vorbereitungen zur Tat jemanden mit einem größeren Fahrzeug und einer Fahrerlaubnis benötigt haben. Vor allem die Kiste musste transportiert werden wenn sie nicht vor Ort gefertigt wurde.

Entweder hatten die Jugendlichen einen älteren Komplizen oder einer von ihnen war mobil.

Wir dürfen auch nicht die Schüsse im westlichen Weingarten vergessen, die dort regelmäßig abgefeuert wurden, sogar in der Tatnacht. Wenn nicht Schüler geschossen haben, wer dann? Gab es da im gemeinsamen Aufenthaltsgebiet vielleicht Kontakte. Da könnten Ex-Schüler des LEH helfen.


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