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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

11.655 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Entführung, München ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.12.2020 um 01:53
Zitat von dundee10dundee10 schrieb:Spricht eben zu Recht gegen ihn, man quält nicht willkürlich Tiere.
Für mich ist das ein kleines Indiz, das im Urteil zu recht aufgenommen wurde.

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.12.2020 um 01:59
Zitat von dundee10dundee10 schrieb:Für mich ist das ein kleines Indiz, das im Urteil zu recht aufgenommen wurde.
Als Indiz kann das aus meiner Sicht nicht wirklich herhalten.
Natürlich muss der Charakter eines möglichen Täters beleuchtet werden.
Aber ich gehe davon aus, dass das Gericht hier bereits durch diese Information voreingenommen gewesen sein könnte.
Ich will dem Gericht nichts unterstellen, auch der Staatsanwaltschaft nicht.
Aber Fakt ist nun einmal auch, dass 1 Jahr vor der Verjährung eben Mazurek als mutmaßlicher Täter verurteilt wurde, auf Grund von wirklich fragwürdigen Indizien und unter Ausschließung anderer möglicher Alternativ-Täter, die es ja durchaus gab.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.12.2020 um 02:05
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Natürlich muss der Charakter eines möglichen Täters beleuchtet werden.
Aber ich gehe davon aus, dass das Gericht hier bereits durch diese Information voreingenommen gewesen sein könnte.
Ja, richtig, das glaube ich auch in dem Sinne, dass das Gericht sowieso voreingenommen war, das ist ganz schlecht, aber seinen Hund in die Gefriertruhe zu stecken, das ist doch auch besonders mies, würde wahrscheinlich nicht mal die Mafia machen.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.12.2020 um 02:08
@dundee10: Ohne Frage ist das mies. Aber sollen wir jetzt jeden auf Grund einer nicht immer in allen Teilen ganz glänzenden Vergangenheit ins Gefängnis schicken?
Hier geht es doch einzig und alleine um die Frage: Ist Werner Mazurek der Täter?
Die Staatsanwaltschaft hat ohne Zweifel ganz viel präsentiert und das Gericht hat sich aus meiner Sicht bezüglich des Tonbandes einen eigenen Sachverstand angeeignet und es dann als bewiesen angesehen, dass es sich um ein Tatmittel handelt.
Diese "Wahrscheinlichkeit", dass dieses Tonbandgerät benutzt wurde, wie es die BLKA-Gutachterin dargelegt hat, ist einfach lächerlich.
Es gibt keine DNA, keine Augenzeugen, nichts, was direkt auf Mazurek hinweist, das meine ich.
Auch diese handwerklichen Fähigkeiten und das Abhören des Polizeifunkes stehen nicht unbedingt im Zusammenhang mit der Tat.
Ich denke, dass Mazurek ohne das Tonband-Gutachten keinesfalls hätte verurteilt werden können.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.12.2020 um 02:11
Auf Seite 11 der bei radonmaster veröffentlichten Erklärung von WM zum Prozess 2009 auf Seite 11 geht es noch um weitere Gründe, warum P den WM belastet haben sollte, auch um eine - von WM nicht bestrittene - Anzeige wegen Betruges gegen P aus irgendwie Sommer 1981. Das Gericht beurteilt das wie folgt:
Die Kammer konnte nach umfassender Prüfung kein Motiv für ein falsches
„Geständnis“ und insbesondere kein Motiv des Falschbelastung des Angeklagten Mazurek erkennen.
Keiner der Erklärungsversuche des Zeugen (P) erschien der
Kammer auch nur annähernd plausibel. Dass (P) das
„Geständnis“ nur deshalb abgelegt haben will, um eine mildere Strafe hinsichtlich der eingeräumten Bagatelldelikte zu erhalten, ist abwegig.
Abgesehen davon, dass ihm vor seinem „Geständnis“ keinerlei Versprechungen oder Zugeständnisse gemacht wurden, musste ihm auch bewusst sein, dass er durch dieses „Geständnis“, mit dem er sich selbst der
Beteiligung an einem Verbrechen bezichtigte, niemals mit einer Strafmilderung rechnen durfte, über die im Übrigen auch nicht die Vernehmungsbeamten hätten befinden können. der nicht nur schlau war, sondern auch mit den Strafverfolgungsbehörden Erfahrung hatte und gerade erst eine Haftstrafe verbüßt hatte, durfte auch nicht ernsthaft damit rëchnen, nach diesem „Geständnis“, endlich in Ruhe gelassen zu werden.

(P) hätte allenfalls dann seine Ruhe gehabt, wenn er eine plausible und objektiv überprüfbare Erklärung für die beobachteten Spatenfahrten gebracht hätte. Auch die nachgeschobene Begründung, er habe sich die Belohnung verdienen wollen, überzeugt nicht. Zum einen hält es die Kammer für schlichtweg unglaubwürdig, dass er ernsthaft meinte eine Belohnung zu erhalten, wenn er einen eigenen Tatbeitrag an diesem Verbrechen einräumt. Zum anderen ist es auch nicht nachvollziehbar, warum dann mit seinen Angaben bis zum Mittag des 26.02.1982 wartete. Wenn es ihm tatsächlich um die Belohnung im Entführungsfall Ursula Herrmann gegangen wäre, hätte er gleich bei seiner ersten Befragung durch die Zeugin KOM’in am 22.10.1981 entsprechende Angaben machen können.
Quelle: Urteil


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.12.2020 um 02:14
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Aber sollen wir jetzt jeden auf Grund einer nicht immer in allen Teilen ganz glänzenden Vergangenheit ins Gefängnis schicken?
Nein. um Gottes willen nicht. Ich hab doch meine Zweifel am Urteil hoffentlich zu Genüge zum Ausdruck gebracht.
Deswegen bin ich hier!!


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.12.2020 um 02:14
Zitat von AndanteAndante schrieb:Die Kammer konnte nach umfassender Prüfung kein Motiv für ein falsches
„Geständnis“ und insbesondere kein Motiv des Falschbelastung des Angeklagten Mazurek erkennen.
Keiner der Erklärungsversuche des Zeugen (P) erschien der
Kammer auch nur annähernd plausibel. Dass
„Geständnis“ nur deshalb abgelegt haben will, um eine mildere Strafe hinsichtlich der eingeräumten Bagatelldelikte zu erhalten, ist abwegig.
Abgesehen davon, dass ihm vor seinem „Geständnis“ keinerlei Versprechungen oder Zugeständnisse gemacht wurden, musste ihm auch bewusst sein, dass er durch dieses „Geständnis“, mit dem er sich selbst der
Beteiligung an einem Verbrechen bezichtigte, niemals mit einer Strafmilderung rechnen durfte, über die im Übrigen auch nicht die Vernehmungsbeamten hätten befinden können. der nicht nur schlau war, sondern auch mit den Strafverfolgungsbehörden Erfahrung hatte und gerade erst eine Haftstrafe verbüßt hatte, durfte auch nicht ernsthaft damit rëchnen, nach diesem „Geständnis“, endlich in Ruhe gelassen zu werden.

(P) hätte allenfalls dann seine Ruhe gehabt, wenn er eine plausible und objektiv überprüfbare Erklärung für die beobachteten Spatenfahrten gebracht hätte. Auch die nachgeschobene Begründung, er habe sich die Belohnung verdienen wollen, überzeugt nicht. Zum einen hält es die Kammer für schlichtweg unglaubwürdig, dass er ernsthaft meinte eine Belohnung zu erhalten, wenn er einen eigenen Tatbeitrag an diesem Verbrechen einräumt. Zum anderen ist es auch nicht nachvollziehbar, warum dann mit seinen Angaben bis zum Mittag des 26.02.1982 wartete. Wenn es ihm tatsächlich um die Belohnung im Entführungsfall Ursula Herrmann gegangen wäre, hätte er gleich bei seiner ersten Befragung durch die Zeugin KOM’in am 22.10.1981 entsprechende Angaben machen können.
Was denkst Du über die 20.000 DM Belohnung und der scheinbar zugesicherten Arbeitsstelle bei einer Spedition für Pfaffinger?
Da gab es einen Schriftverkehr zwischen Pfaffinger und einem Ermittler.
Die Infos dazu findest Du bei Youtube in der Doku "Ich war es nicht! Zwei Urteile und viele Zweifel".
Vor allem soll Pfaffinger ja Täterwissen gehabt haben, so unterstellte es das Gericht, aber Pfaffinger kann dann nicht einmal die Stelle zeigen, wo er das Loch gegraben hat?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.12.2020 um 02:18
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Wie stehst Du zu den 20.000 DM Belohnung und der scheinbar zugesicherten Arbeitsstelle bei einer Spedition?
Da gab es einen Schriftverkehr zwischen Pfaffinger und einem Ermittler.
Die Infos dazu findest Du bei Youtube in der Doku "Ich war es nicht".
Ich kenne den Schriftverkehr nicht. Ich glaube weder, dass ein Ermittler rechtsverbindlich eine Belohnung noch eine Arbeitsstelle versprechen kann. Ich glaube auch nicht, das P so was geglaubt hat.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.12.2020 um 02:19
Zitat von AndanteAndante schrieb:Wie stehst Du zu den 20.000 DM Belohnung und der scheinbar zugesicherten Arbeitsstelle bei einer Spedition?
Da gab es einen Schriftverkehr zwischen Pfaffinger und einem Ermittler.
Die Infos dazu findest Du bei Youtube in der Doku "Ich war es nicht".
Ich kenne den Schriftverkehr nicht. Ich glaube weder,
Die Belohnung und eine mögliche Anstellung Pfaffingers könnten aber erklären, wieso er eine falsche Aussage machte.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.12.2020 um 02:22
@Stefan1477

Meine Güte, der Mann war Beschuldigter im Fall Herrmann. Der wollte seinen A..... retten. An Belohnung hat der weniger gedacht.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.12.2020 um 02:26
@Andante: Schau Dir mal das Video an: https://www.youtube.com/watch?v=avWfBPQRC8U (Video: Ich war es nicht! Zwei Urteile und viele Zweifel (37 Grad ZDF 26.04.2016))
Minute 29:51


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.12.2020 um 02:28
Offenbar kam der erste Hinweis auf M tatsächlich vom LKA selbst. Dem namentlich nicht genannten "Informanten" waren Mazureks Schulden und sein geplanter Fischkutter aufgefallen.


IMG 20201231 021614Original anzeigen (0,2 MB)
Zitat von SkupinSkupin schrieb:musste er mit dem Spaten mindestens quer durch Oberschondorf laufen. Rückzu in verdreckter Kleidung, da es an einigen Tagen wohl auch geregnet hatte. Auffälliger geht es dann nicht.
Manche verstehen nicht oder wollen nicht verstehen, dass niemand ausser Personen die komplett daneben sind tagelang mit einem Asservat coram publico durch die Gegend fahren. Und dass P. zurechnungsfähig war hat ja das Urteil wortreich bestätigt. Dazu war P. nach Zeugenaussage ein "ausgehöhlter" Alkoholiker, der es nicht schaffte die Radmuttern einer Felge zu lösen. Und da soll er im Loch herumgeturnt sein? Das ist nicht realistisch und wird nur deshalb plakativ vertreten um seine Aussage aufrechtzuhalten.

PS diese Akte stammt von 2r2n.


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31.12.2020 um 02:30
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:Es gibt keine DNA, keine Augenzeugen, nichts, was direkt auf Mazurek hinweist, das meine ich.
Ja genau, da stimme ich eben überein, das ist komisch, wir haben einen Fall wo es vor Spuren nur so wimmelt. aber keine Spur weist eben auf Mazurek direkt hin. komisch.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.12.2020 um 02:36
Zitat von Stefan1477Stefan1477 schrieb:@Andante: Schau Dir mal das Video an:
Nein, so ein Gedöns, noch dazu womöglich mit für passend empfundener Musik untermalt, schaue ich mir prinzipiell nicht mehr an, seit ich irgendwas im ZDF gesehen habe, wo sich zu Anfang qietschende Gefängnistore öffnen und aus dem OFF irgendeine Stimme dazu was von flächendeckenden Justizirrtümern und zigtausenden von unschuldig in Verliesen der BRD schmachtenden Gefangenen raunte. Der Rest (ich glaube, es ging u.a. um den Fall Böhringer) war dementsprechend einseitig

Klar weiß ich , was der sog. „Anreißer“ sowohl im Journalismus wie auch im Schulunterricht bedeutet. Und ich bin bereit, ihn mit anzutun. Aber alles hat mal Grenzen, wobei der Anreißer im Unterricht natürlich nötig und von den meisten Lehrern richtig gestaltet ist.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.12.2020 um 02:38
Zitat von AndanteAndante schrieb:Aber alles hat mal Gren
Kann ich verstehen, bin selber Jahrgng 1968.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.12.2020 um 02:40
@Andante: Da machst Du es Dir aber etwas leicht: Der Brief wird da auf jeden Fall gezeigt.
Er ging an den damals leitenden Ermittler S.
Selbst der Richter sagt: Es gab bis dahin nur die Information, dass er (Pfaffinger) mit einem Spaten gesehen wurde, also stand er doch keinesfalls unter Druck.
Nein, der Richter sagt, er hat es von sich aus erzählt.
Für mich bleibt also nicht, dass er da aus Angst raus musste sondern eine große Motivation hatte (die 20.000 DM).


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.12.2020 um 02:46
Jetzt einmal zu diesem Harald W.: Gegen ihn gab es ja nie eine Anklage, obwohl der später leitende Ermittler Helmut Ehling zahlreiche Indizien gegen W. präsentieren konnte.
In einem abgehörten Telefongespräch soll W. einen Bekannten als den Kistenbauer bezeichnet haben.
Man fand auch heraus, dass W. eine Werkstatt nutzen konnte, in der es die gleichen Kunststoffrohre gab, die auch hier in dem Fall Verwendung fanden:

https://www.sueddeutsche.de/bayern/herrmann-prozess-verpatzte-ermittlungen-1.386950


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.12.2020 um 03:14
Die Doku ist schon extrem einseitig, aber im Vergleich zu manchen anderen Kriminaldokus noch ganz in Ordnung gemacht, fand ich.

Dennoch hier mal für alle ein Screenshot von dem besagten Brief:

kpOriginal anzeigen (0,1 MB)

Leider wird der in der Doku nicht wirklich eindeutig, in welchem Kontext der Brief genau entstanden ist.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.12.2020 um 03:28
@laikaaaaa: Ich bin davon überzeugt, dass der Brief an den Leiter der 1. Soko ging, aber den Namen möchte ich jetzt hier nicht schreiben. Es ist scheinbar jener Polizist, der schließlich wegen Differenzen mit dem BLKA abgezogen wurde.
Da gab es ja nur einen Herrn S.
Dieser wurde auch während des Strafprozesses verhört.
In jedem Fall war Herr S. davon überzeugt, dass man den Fall hätte damals schon lösen können und Mazurek hätte als Täter überführen können.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

31.12.2020 um 03:32
Zitat von laikaaaaalaikaaaaa schrieb:Dennoch hier mal für alle ein Screenshot von dem besagten Brief:
Ich lese da nichts von „Leistung und Gegenleistung“ im Sinne einer Mazurek zu Unrecht belastenden Aussagen heraus. Weder versprach ein Polizeibeamter dem P eine Arbeitsstelle bei einem privaten Arbeitgeber für eine bestimmte Aussage, auf die sich P nun beruft, noch verpflichtet sich P gegenüber den Ermittlern, eine bestimmte Aussage zu machen, falls die Polizei den privaten Arbeitgeber so weit kriegt, ihn -P - einzustellen.

Nicht mal die Anschrift eines konkreten Speditionsarbeitgebers nennt P. Im Gegenteil, die Ermittler sollen ihm eine Anschrift nennen.

Nicht umsonst wird P im Urteil als „schlau“ bezeichnet....Der wusste (meistens) schon, was er tat.


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