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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

11.655 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Entführung, München ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

21.01.2021 um 01:51
Zitat von FaktenfinderFaktenfinder schrieb:Ist er vielleicht damals nach Bayern z. B. nach Münchrn gewechselt und war ein solcher Bezirksbeamter?
Mazureks Eltern sind nie nach München gezogen (soweit im Urteil ersichtlich), sondern lebten in Oberhausen. Mazurek zog 1972, im Alter von 22 Jahren, nach München bzw. Umgebung. Steht auf derselben Seite im Urteil, ein paar Absätze weiter unten. Warum sollte das überhaupt relevant sein?

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

21.01.2021 um 03:47
Zitat von julina32julina32 schrieb:Die Darstellung von WM auf Seite 15 zum Thema Tatortkenntnis klingt absolut glaubhaft.
Ah ja?

B9E18D84-8337-48A6-BA5B-C43F0E4989B9Original anzeigen (0,5 MB)



Also wurde da, wo die Kiste versteckt war, gar nicht gejagt? Aber Mazurek will das nicht gewusst haben, aber natürlich so einer wie (Achtung, Holzauge bzw. Wink mit dem Zaunpfahl) Harald W., die Allzweckwaffe aus Sicht von WM als Alternativtäter? Aber war Harald W., da dort nicht gejagt wurde, dann doch gar nicht am Ort?

Und was soll das um das Auto? WM hatte welche (nicht bloß eines, s. Mehrzahl) aber irgendwie doch nicht, jedenfalls ausgerechnet nicht am 15.9.? Warum nicht? Wo waren seine Autos da im Einsatz?

Und bei diesen nicht am Tattag vorhandenen Autos wäre er Gefahr gelaufen, aufgehalten zu werden? Von wem denn? Von nicht vorhandenen Jägern? Wie Harald W. einer war?

Sorry, ich finde da wenig „absolut glaubhaft“.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

21.01.2021 um 04:17
Nachtrag: Und wieso überhaupt der 15.9. ohne Auto? Das war der Entführungstag, an dem Ursula (evtl. betäubt) zu Fuß ganz ohne Auto über den Trampelpfad zur bereits eingesetzten Kiste verbracht wurde..

Richtig ist dass, dass die ca. 60 kg schwere Kiste vermutlich per Auto so weit wie möglich an den Vergrabungsort gebracht und bereits eingesetzt gewesen sein muss, bevor Ursula dort eingesperrt wurde.

Angenommen werden kann, dass das Verbringen zum Ort und das Einsetzen der Kiste nicht am Entführungstag war, sondern vorher. Wo waren Mazureks Autos da im Einsatz? Also die Tage vor Ursulas Verschwinden und nicht nur am 15.9.?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

21.01.2021 um 04:24
Zitat von julina32julina32 schrieb:Das ist halt das Problem, wenn Sesselpuper blos vom Schreibtisch aus urteilen, Einfach nicht geländegängig.
Darauf kann nur jemand kommen, der von sich ausgeht ..
Zitat von 245HCT74245HCT74 schrieb:So ist es. Wir sind sehr häufig in einem Wald nebenan mit unserem Hund unterwegs. Da glaubt man den Wald schon zu kennen, dann entdeckt unser Hund wieder was Neues, wo man schon gefühlt tausendmal vorbeigekommen ist.
Du bringst mich da auf eine Idee. Als die Familie Mazurek noch die „heile“ Familie war – abgesehen von der 7,65 mm und 100 Schuss Munition in der Schublade – war die Tochter 3 Jahre alt, seine Ehefrau EM gut zu Wege und der geliebte Hund Susi hat gelebt. Und wenn man eine heile Familie ist, so gehören auch dazu die üblichen Sonntagsspaziergänge und die macht man im Wald. Und wenn man einen Kinderwagen/Buggy hat, parkt man natürlich auf dem Parkplatz im Weingarten. Die normalen Gassigänge mit dem Hund darf man auch nicht vergessen.
Mazurek hat entweder den Platz beim Pilze sammeln entdeckt – ein besonders ergiebiger Geheimplatz für viel Schwammerl – oder beim Spazierengehen mit dem Hund, oder jemand anders aus der Tätergruppe kannte die Lichtung. Bekannter weise hat Janovsky noch mehr Pilze gesammelt als Mazurek.
Der Beschuldigte Mazurek zeigte im Jahr 1974 auch keinerlei Skrupel, den Hund der Familie aus nichtigem Anlass in die Tiefkühltruhe im Keller zu sperren, wo er am nächsten Tag von seiner Ex-Ehefrau, der Zeugin Elfriede W., erfroren aufgefunden wurde.
Später als Patchwork-Familie hat die heile Familie Mazurek sicherlich auch viel unternommen – wenn nicht gerade mal die Zange geflogen kam – da waren die beiden Kinder etwa 10 Jahre alt und ging im nahegelegenen Weingarten spazieren.

Die Lichtung zu entdecken, war also kein Kunststück, auch nicht für Unterbelichtete.

Und wie schon @Andante treffend den Wald bezeichnete - es war kein Dschungel!

JagBlack


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21.01.2021 um 04:33
Zitat von AndanteAndante schrieb:Richtig ist dass, dass die ca. 60 kg schwere Kiste
Die Kiste wurde - soweit ich mich erinnere entweder am 5. oder 6.Oktober gewogen. Da war sie seit dem Vergraben unter der Erde und an diesem Wiegetag bereits vollgesaugt mit Wasser, weil sich die Bretter bereits verformt hatten.
Das würde bedeuten, dass die Kiste ursprünglich leichter war als 60 kg.

JagBlack


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

21.01.2021 um 04:34
Und zum Abschluss und bevor jemand mit dem Hinweis kommt, dass nicht Mazurek seine Unschuld beweisen muss, sondern der Staat ihm seine Schuld:

Letzteres ist klar, aber entlastende Momente, die nur der Angeklagte oder Beschuldigte selber kennt und nicht der Staat, wie Alibi oder hier Erwerb des TK 248 nach der Tat oder Frage der Verfügbarkeit von Autos auf Seiten Mazureks in der ersten Septemberhälfte 1981, kann nun mal nur der Beschuldigte bzw. Angeklagte selber bringen.

Und nein, „der Staat“ kann es wirklich nicht. Weil der, kaum zu glauben, nicht lückenlos alle seine Bürger rund um die Uhr überwacht. Das ist dann halt die Kehrseite bei Alibi und sonstigem. Rosinentheorie (staatliche Überwachung gerne, aber nur, wo es mir nützt, aber sonst pfui) ist da nicht.


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21.01.2021 um 04:43
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Aber was regst du dich auf, die Familie Rupp war in der Öffentlichkeit auch eine Kannibalentruppe, bevor die in Ingolstadt auf Reset drücken mussten. 🤗 Im übrigen sollte man bei rechtlichen Problemstellungen seine Emotionen möglichst im Griff haben, das verhindert sonst eine klare, unbefangene Sichtweise
Ich kenne die Familie Rupp zwar nicht und ich weiß auch nicht, was du mit deinem Post sagen willst, und was die rechtliche Problemstellung angeht, scheinst du eine verwirrte Sichtweise an den Tag zu legen. Anders kann ich mir dein OT nicht erklären oder ist Mazurek jetzt sogar ein Kannibale?

JagBlack


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21.01.2021 um 04:50
Zitat von JagBlackJagBlack schrieb:oder ist Mazurek jetzt sogar ein Kannibale?
Interessanter Gesichtspunkt. Der eröffnet ganz neue gedankliche Möglichkeiten dank @ErwinKöster...
Zitat von JagBlackJagBlack schrieb:ErwinKöster schrieb:
Aber was regst du dich auf, die Familie Rupp war in der Öffentlichkeit auch eine Kannibalentruppe, bevor die in Ingolstadt auf Reset drücken mussten. 🤗



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21.01.2021 um 05:22
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Bezüglich des Grases wurde festgestellt, dass das Wachstum der Gräser nicht ausreichend mit den von P. angegebenen Grabezeiten übereinstimmen konnte. Dadurch war klar dass schon im August gegraben worden sein musste. Und nicht von 5. bis 10.9.
Sehe ich genauso. Bei einer so ungenauen Bestimmung von 4-6 Wochen (da hätte der Dr. der Botanik vielleicht mal direkt einen parallelen Feldversuch in demselben Boden und unter denselben klimatischen Verhältnissen starten sollen), führt die goldene Mitte von 5 Wochen, rückgerechnet vom 04.10. nicht zum von KP angegeben Grabungszeitraum.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Der botanische Sachverständige gab bezogen auf den 4.10. seine Stellungnahme ab und sagte, das Gras sei etwa 4 bis max. 6 Wochen alt. Das passt schon mit Aushub und Pflanzung Anfang bis frühe Mitte September.
Musst du für deine Rechnung beide Augen zudrücken?
Was sagt denn Pfaffinger zur Grasbepflanzung. Hat er die schon vor dem eigentlichen Lochgraben angesetzt?

Quelle: Auf derselben Seite 76 im Strafurteil steht:
Diese Bäumchen hätte alle am Gipfel
oder am gipfelnahen Stamm Auftragungen gezeigt, die vor Wildverbiss
. hätten bewahren sollen. W
Wir erinnern uns.
Wann sind die Jäger im Wald. Das weiss am besten der Jäger.
Was war im Verrichtungseimer? Wasser mit Tierfutterresten
Wer hat die beste Ortskenntnis im Wald, neben Hundebesitzern - auch im dicksten Dickicht, der Jäger
Wie kamen die Wildtierhaare in die Kiste?
Wer kennt sich mit Tierverbiss und Kiefern am besten aus?
Wer sieht sich selbst nicht vom Hochsitz aus?
Wer wurde zur Tatzeit mit einem Ford Transit im Wald gesehen?

Warum schreibt WM in seinen Erwiderungen, dass das Profil viel besser auf einen Jäger passt und warum
baut ein Ermittler eine Indizienkette zu diesem?
Zitat von AndanteAndante schrieb:Also wurde da, wo die Kiste versteckt war, gar nicht gejagt? Aber Mazurek will das nicht gewusst haben, aber natürlich so einer wie (Achtung, Holzauge bzw. Wink mit dem Zaunpfahl) Harald W., die Allzweckwaffe aus Sicht von WM als Alternativtäter? Aber war Harald W., da dort nicht gejagt wurde, dann doch gar nicht am Ort?
Siehe oben. Man merkt, dass du sachlich dieses Argument nicht widerlegen kannst
Zitat von AndanteAndante schrieb:Und was soll das um das Auto? WM hatte welche (nicht bloß eines, s. Mehrzahl) aber irgendwie doch nicht, jedenfalls ausgerechnet nicht am 15.9.? Warum nicht? Wo waren seine Autos da im Einsatz?
Komisch, deckst du grade schlechte Ermittlungsarbeit auf? Der Mercedes war am Tattag grundiert. Er hatte an dem Tag einen geliehenen Range Rover. Vielleicht wäre die Kiste darein gegangen. VIELLEICHT.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Und bei diesen nicht am Tattag vorhandenen Autos wäre er Gefahr gelaufen, aufgehalten zu werden? Von wem denn? Von nicht vorhandenen Jägern? Wie Harald W. einer war?

Sorry, ich finde da wenig „absolut glaubhaft“.
Ich benutze mal dein häufig eingesetztes "VIELLEICHT" und fasse zusammen: Ich finde das absolut schwammig widerlegt, auch die nach deiner Einschätzung noch nicht so richtig begonnene Pilzsaison ist nicht der Burner.

PS: Die "Allzweckwaffe" ist nicht der Jäger von WM, sondern der Täter, wenn es nach einem Ermittler gegangen wäre.


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21.01.2021 um 07:08
Zitat von JagBlackJagBlack schrieb:Ich kenne die Familie Rupp zwar nicht und ich weiß auch nicht, was du mit deinem Post sagen willst
Doch, die kennen wir schon, auch wenn über das Thema nachvollziehbarer Weise hier nicht gern gesprochen wird. Stichwort "Dämonisierung", um einen Solidarisierungseffekt mit den Deliquenten zu verhindern?? Der Unterschied ist natürlich, dass WM den Hund tatsächlich schockgefroren hat, was er auch zugegeben hat, aber wie ist diese Tat rechtlich einzuordnen?

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Todesfall_Rudolf_Rupp
Zitat von AndanteAndante schrieb:Es ist unerheblich, was die zeitgenössische Presse schreibt. Entscheidend ist, was im Urteil steht. Denn nur das haben die Richter gemacht und unterschrieben. Sie haben nicht gemacht und unterschrieben, was in der zeitgenössischen Presse steht.
Also zumindest in diesem Fall war es sehr wohl relevant was die Presse berichtet hat. Oder bist du da anderer Ansicht? Das Thema "Vierte Gewalt" müssen wir hier aber nicht diskutieren.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

21.01.2021 um 07:23
Ich weiss ja nicht wie andere ihre normalen Spaziergänge im Wald ausüben, aber bei normalen Spaziergängen ohne hund, halten wir uns auf den normalen wegen auf und gehen nicht Querfeldein. Schon aus Schutz der Tiere und weil wir eben nicht Ärger mit dem Förster haben wollen. Somit kann man bei normalen Spaziergängen gar nicht irgendwelche geschützte Ecken für verstecke für irgendwas entdecke, wie m vorgeworfen wird. Die einzigen, die aus meiner Sicht die Möglichkeit haben derartige Orte zu entdecken und die Lage dort einzuschätzen sind Kinder ohne eltern, weil unbedarft oder Jugendliche, weil rebellisch oder Pilzsammler oder der Förster/Waldarbeiter, weil beruflich dort unterwegs. Es sei denn man unterstellt m, dass er eine Stelle im Wald von vorneherein geplant hatte und demnach gezielt eine Stelle suchen musste. Dies wurde aber nie abgefragt und Belege für derartige Tätigkeiten gibt es auch nicht.

Die Schilderungen von m in seiner Stellungnahme halte ich für absolut glaubhaft und nachvollziehbar.

Was denkt ihr eigentlich, was zuerst da war?
Die Kiste, die den Tätern zufällig in die Hände fiel und danach kam der Gedanke an ein Verbrechen.
Oder gab es zuerst die Stelle im Wald und daraufhin kam der Gedanke dort ein Verbrechen zu verüben.
Oder stand als erstes der Wunsch nach Geld oder das entdecken von uh? Oder gab es vielleicht sogar als erstes diese spannende Story aus dem Buch, woraus der Gedanke entstand, das doch irgendwie nachzuahmen?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

21.01.2021 um 07:35
Zitat von roberndrobernd schrieb:Die Wahrscheinlichkeit, dass P das Loch gegraben hat UND dass M sich im Wald auskennt beträgt W = 0,8 x 0,2 = 0,16 =16 %.
Es sind zwei unabhängige Bedingungen die erfüllt sein müssen, wenn P für M das Loch gegraben hat.
Ich schreibe doch noch einmal etwas dazu, weil das wirklich völliger Unsinn ist und dir ja offenbar sogar Leute zustimmen.

Das Ereignis, für das du eine Wahrscheinlichkeit berechnen willst, lautet "Pfaffinger grub das Loch für Mazurek".

Bevor wir zu einer Wahrscheinlichkeitsberechnung kommen, überlegen wir erst einmal, welche Bedingungen wirklich dafür vorliegen müssen und ob diese gegeben sind. Das sind solche mit adäquat kausalem Zusammenhang.

P. muss mobil gewesen sein (✔️), er muss Grabewerkzeug gehabt haben (✔️), er muss körperlich in der Lage gewesen sein (✔️) und Mazurek muss ihm einen Grund gegeben haben (✔️).

Keine notwendige Bedingung ist, dass Mazurek sich im Wald auskannte, dass die Frau von Pfaffinger gut kochen konnte und der Ammersee eine angenehme Badetemperatur hatte. Verblüffend, aber wahr.

Man könnte tatsächlich mit einigem Aufwand eine Wahrscheinlichkeit für die Hypothese berechnen, dass Pfaffinger das Loch gegraben hat. Dafür sind die Zeugenaussagen, die allgemeine und besondere Seltenheit von grundlosen Spatenfahrten mit Mofa, die alternativlose Erklärung der Sichtung nahe der Aumühle und die Sichtung abends nach der Entführung sowie seine eigene Aussage heranzuziehen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass er das Loch gegraben hat, ist demzufolge sehr groß. Wäre ich seriös, würde ich ohne Formeln und Berechnung keine Zahl nennen. Aber hier ist es ja wurscht. Also: Es ergibt sich eine Wahrscheinlichkeit von 99,9%.

Ein ganz anderes Ereignis, das logisch und rechnerisch nicht für eine bedingte Wahrscheinlichkeit taugt, ist die Auswahl der Stelle im Wald durch den Auftraggeber Mazurek. Dafür ist nämlich zu überlegen, wie diese Stelle wohl entdeckt worden sein könnte.

Mazurek muss den Wald nicht wie seine Westentasche gekannt haben, wenn er einen Entführungsplan hatte und sich mit dem Wald und seinen Gegebenheiten ganz einfach vertraut machte und gezielt eine geeignete Stelle für die Kiste suchte.

Es bleibt bei den mathematisch einwandfrei ermittelten 99,9% Wahrscheinlichkeit für das Ereignis "Pfaffinger grub das Loch für Mazurek".
Zitat von Spekulatius666Spekulatius666 schrieb:Oder gab es vielleicht sogar als erstes diese spannende Story aus dem Buch, woraus der Gedanke entstand, das doch irgendwie nachzuahmen?
Möglich. Ich denke, Mazurek hat neben seinem Bedürfnis, mit einem Coup auf einen Schlag zu viel Geld zu kommen, zu viel Clever & Smart gelesen.
Zitat von Spekulatius666Spekulatius666 schrieb:Es sei denn man unterstellt m, dass er eine Stelle im Wald von vorneherein geplant hatte und demnach gezielt eine Stelle suchen musste.
Genau das kann man hier unterstellen.
Zitat von Spekulatius666Spekulatius666 schrieb:Dies wurde aber nie abgefragt und Belege für derartige Tätigkeiten gibt es auch nicht.
Er hätte es erstens kaum zugegeben und zweitens gibt es selbstverständlich keine "Belege", weil Mazurek dafür gesorgt hat, alles unbeobachtet und spurenlos vorzubereiten. Es war Pfaffinger der dann wie der Spaten im Walde alles verpfuschte.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

21.01.2021 um 07:47
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Dämonisierung
Also ich sehe hier überhaupt keinen Zusammenhang zwischen dem Fall Rupp, einer Familientragödie mit falschen Geständnissen und dem Fall Hermann. Mazurek hat nicht gestanden oder ein falsches Geständnis zurückgenommen. Von Dämonen und Kannibalismus ist überhaupt nicht die Rede. Allein schon Leichenteile oder deren Organe an Hunde zu verfüttern entbehrt jeglicher Auffassung, kein Hund würde so etwas fressen. Und dass der Leichnam 9 Jahre später doch gefunden wurde, anzunehmen ist ein schlichter Verkehrsunfall, hat das Gericht nicht davon abgehalten zu glauben, dass Rupp doch ermordet wurde, von wem auch immer aus der Sippe.
Also bring es endlich auf den Punkt und sage, was du mit diesem Vergleich bezwecken willst?

JagBlack


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

21.01.2021 um 07:54
Zitat von laikaaaaalaikaaaaa schrieb:Warum sollte das überhaupt relevant sein?
Na ja ich habe überlegt ob sich so eine sinnvolle Verknuepfung zwischen zwei Personen konstruieren lässt. Lässt sich aber wohl nicht.

Ich gehe an den Fall etwas anders ran als einige hier. Das Urteil ist existent, ob es „richtig“ ist, ist wie man dieser Diskussion entnehmen kann strittig. Was mit „richtig“ gemeint ist überlasse ich mal Eurer Interpretation.

Denken in alle Richtungen ist trotz Urteil weiterhin erlaubt so lange Gesetze und Forenregeln eingehalten werden.


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21.01.2021 um 07:57
Zitat von AndanteAndante schrieb:Also wurde da, wo die Kiste versteckt war, gar nicht gejagt?
Das würde aber insbesondere bedeuten, dass Mazurek wusste, dass er nicht versehentlich für ein Karnickel (falschen Hasen) oder gar für ein Wildschwein gehalten und erschossen werden würde.
Auch die Blickrichtung eines Jägers in Richtung der Lichtung entfällt, da ja dort die jagtfreie Zone war.
Ungewöhnlich ist, dass in so einem kleinen Wäldchen sich so eine Zone befindet.
@Andante
Wurde Mazurek darauf angesprochen im Verhör oder kam die Info unbedacht von Mazurek?

JagBlack


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21.01.2021 um 08:01
Zitat von julina32julina32 schrieb:Wann sind die Jäger im Wald. Das weiss am besten der Jäger.
Kannst du nicht lesen? Mazurek schreibt, dass das Dickicht, wo die Kiste verborgen war, nicht zu den Waldgebieten gehört, in denen gejagt wurde. Er will selbiges aber nicht gewusst haben.

Damit will er vermutlich sagen, dass er schon deshalb nicht der Täter sein kann, weil er subjektiv Angst vor evtl. anwesenden Jägern gehabt haben müsse. Was natürlich kein Argument gegen seine Täterschaft ist.
Zitat von julina32julina32 schrieb:Wer hat die beste Ortskenntnis im Wald, neben Hundebesitzern - auch im dicksten Dickicht, der Jäger
Wie kamen die Wildtierhaare in die Kiste?
Wer kennt sich mit Tierverbiss und Kiefern am besten aus?
Wer sieht sich selbst nicht vom Hochsitz aus?
Wer wurde zur Tatzeit mit einem Ford Transit im Wald gesehen?
Klar, Harald W., Mazureks Lieblingsverdächtiger, auf den er ja fleißig in all seinen Stellungnahmen hindeutet und worauf einige gerne hereinfallen. Wussten wir aber schon.
Zitat von julina32julina32 schrieb:Warum schreibt WM in seinen Erwiderungen, dass das Profil viel besser auf einen Jäger passt und warum baut ein Ermittler eine Indizienkette zu diesem?
Warum Mazurek so was schreibt, s.o. Und die „Indizienkette“ genau dieses Ermittlers hatte vor Gericht keinen Bestand. Steht aber alles im Urteil (S, 285, 286).
Zitat von julina32julina32 schrieb:Ich benutze mal dein häufig eingesetztes "VIELLEICHT" und fasse zusammen: Ich finde das absolut schwammig widerlegt
Widerlegen musst DU. Mazureks Täterschaft ist festgestellt.
Zitat von julina32julina32 schrieb:Die "Allzweckwaffe" ist nicht der Jäger von WM, sondern der Täter, wenn es nach einem Ermittler gegangen wäre.
Soso. Angeklagt haben aber die, die nicht der Ansicht dieses einen Ermittlers waren. Und was von dessen Ansichten zu halten war, wurde im Urteil zerpflückt, was ich wohl schon erwähnte.


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21.01.2021 um 08:04
Zitat von JagBlackJagBlack schrieb:Also bring es endlich auf den Punkt und sage, was du mit diesem Vergleich bezwecken willst?
Ich habe den Vergleich in Bezug auf Justizirrtümer verstanden und das unbedingte festhalten an urteilen, selbst wenn zweifellos nachträglich bewiesen wurde, dass das vom Gericht angenommen Szenario falsch war. Im Fall Rupp ging es ja auch um fragwürdige Verhörmethoden, wenn ich mich Recht entsinne...
Zitat von PalioPalio schrieb:Möglich. Ich denke, Mazurek hat neben seinem Bedürfnis, mit einem Coup auf einen Schlag zu viel Geld zu kommen, zu viel Clever & Smart gelesen.
Ernsthaft? Wie kommst du zu der Annahme, dass er clever &smart Leser war?
Zitat von PalioPalio schrieb:Genau das kann man hier unterstellen
Ich sehe das nicht so. Eine zwingende Schlussfolgerung ist es für mich nicht.
Zitat von PalioPalio schrieb:Er hätte es erstens kaum zugegeben und zweitens gibt es selbstverständlich keine "Belege", weil Mazurek dafür gesorgt hat, alles unbeobachtet und spurenlos vorzubereiten. Es war Pfaffinger der dann wie der Spaten im Walde alles verpfuschte.
Und es wäre Frau und Kindern oder Freunden nie aufgefallen, dass er auf einmal ungewöhnlich oft weg ist oder im Wald? Warum würde jemand, der ein so aussergewöhnliches Verbrechen plant, selbst an so ungewöhnliche Kleinigkeiten wie Lesestoff und Lampe denkt, ausgerechnet jemanden wie Pfaffinger beauftragen mitzuhelfen? Er war unzuverlässig, Alkoholiker, ihm wäre doch als allererstes ein Licht aufgegangen nach Auffindung der Kiste im Wald, egal ob beim auffinden der Leiche oder bei geglückter Erpressung mit Freilassung.warum hätte m auf Pfaffingers Loyalität setzen können? Freundschaft nicht, das bisschen Geld auch nicht. Warum sonst? Warum das Risiko Pfaffinger überhaupt eingehen? Am Ende aller Planungen die Lust verloren? Selber zu faul? Macht für mich überhaupt keinen Sinn?


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21.01.2021 um 08:07
Zitat von AndanteAndante schrieb:Pfaffinger sagte ja, dass er das Loch morgens und abends gegraben habe, weil da weniger Im Wald los gewesen sei. Frühmorgens wird es nicht gewesen sein, und abends vielleicht nicht so spät, er hatte ja auch offensichtlich keine Beleuchtung dabei. Vielleicht lag seine Grabezeit knapp außerhalb der Tagesjagdzeit. Evtl. wusste er ja auch, wann üblicherweise in der Gegend mit Jägern zu rechnen war.
Liebe Matheaffine!
Bitte rechnet mal aus, wie viel Aushub es gegeben haben muss (Lochgröße, nicht Kistengröße)und wie viele cm hoch es auf der Lichtung aufgeschüttet sein müsste. Da hätte die Polizei ja das angepflanzte Gras, den Aushub, die natürliche Moosschicht und dann den natürlichen Boden finden müssen.


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21.01.2021 um 08:13
Zitat von AndanteAndante schrieb:Klar, Harald W., Mazureks Lieblingsverdächtiger, auf den er ja fleißig in all seinen Stellungnahmen hindeutet und worauf einige gerne hereinfallen. Wussten wir aber schon.
Ich denke, er ist nicht nur m lieblingsverdächtiger. Zurecht denken auch andere so. Im übrigen steht es m doch frei, andere zu verdächtigen. den Begriff Hereinfallen finde ich entwürdigend und beleidigend, impliziert er doch, man wäre etwas naiv.
Zitat von AndanteAndante schrieb:Und die „Indizienkette“ genau dieses Ermittlers hatte vor Gericht keinen Bestand. Steht aber alles im Urteil
Wie war das noch genau? Der Ermittler wurde abgesetzt, die Ermittlungen abgebrochen, ein ehemaliger Polizist, einer von uns, niemals... Irgendwas klingelt doch da...


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21.01.2021 um 09:00
Zitat von julina32julina32 schrieb:Sehe ich genauso. Bei einer so ungenauen Bestimmung von 4-6 Wochen (da hätte der Dr. der Botanik vielleicht mal direkt einen parallelen Feldversuch in demselben Boden und unter denselben klimatischen Verhältnissen starten sollen), führt die goldene Mitte von 5 Wochen, rückgerechnet vom 04.10. nicht zum von KP angegeben Grabungszeitraum.
Außerdem sei. der unter dem Erdaushub freigelegte Moosrasen nicht wesentlich länger als 4 Wochen abgedeckt gewesen. Die Zeitangaben des Sachverständigen Dr. ____ bezogen sich jeweils auf seine erste Ortsbegehung am 04.10.1981.
U S.76

4.10 - [10.9..5.9] = [24 .. 29 Tage] = [4 W - 4T .. 4 W + 1T]

Kann schon sein. Warum nicht? Der Erstaushub war dann 4 Wochen +1Tag alt. Wieviel Erde wohl am ersten Grabungstag angefallen ist?


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