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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

11.655 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Entführung, München ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.04.2018 um 00:06
@yasumi

Ach so, aber dieser Draht war nur 130m lang. Das waere einfach nicht genug Zeit gewesen mit einem Bewegungsmelder.

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.04.2018 um 00:38
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Die Zeugin, die das Tonbandgeraet gesehen hat, war wahrscheinlich seine zehnjaehrige Tochter
Ich dachte die Tochter konnte sich bei der Einvernahme nur an die Beerdigung erinnern, wo sie mit ihrer Schulklasse war. M jr. hat von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch gemacht. Das müssen dann also andere Zeugen gewesen sein.
allg0 sollte man nicht allzu ernst nehmen. Seine Tatversionen haben sich anderorts als nicht zutreffend erwiesen.

Gruß EK


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.04.2018 um 07:50
@ErwinKöster

Es ist egal, welche Geräte M besaß. Sicherlich wird M - wie fast jeder andere - Geräte besessen haben, mit denen solche Aufnahme rein theoretisch möglich gewesen wäre.

Dass TK248, was die Gutachterin untersucht hatte - war es höchstwahrscheinlich nicht, denn andernfalls müsste man schon eine plausible nicht weltfremde Erklärung finden, warum nicht eins der Tonbänder mit dem TK248 bespielt war, warum der Wiedergabekopf genau passend für diese Bänder stand und warum der Aufnahmekopf nicht auch entsprechend korrigiert wurde. Genau das deckt neben anderen Indizien die Flohmarktdarstellung.

Ich hatte Dich schon mal diesbzgl. gefragt, bist aber der Antwort schuldig geblieben.

Ob sich ein Zeuge wirklich nach 26 Jahren and an den Typ genau erinnern kann, muss außerdem stark bezweifelt werden, schon die ganze Serie damals glich wie einem Ei dem anderen. Es gab nur ganz wenige Unterscheidungsmerkmale (eine taste weniger o.ä.), die man kaum über 26 Jahre noch im Gedächtnis behält. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Zeuge wirklich ausreichnend das Gerät in Erinnerung hatte. Obgleich ich Tonbandgerät-Begeisterter war, tue selbst ich mich heute schwer, die Tonbandgeräte zu identifizieren, die meine Freunde besessen hatten, man hat allenfalls grob die Marke noch in Erinnerung, aber auch das nicht immer. Da hat man sich die notwendigen Unterscheidungsmerkmale nicht ausreichend gemerkt, da diese auch für die eigentliche Funktion nicht nötig waren. Der Mensch hat eben kein fotografisches Gedächtnis.

Zeugenaussagen werden gerade diesbzgl. meist überschätzt.

Auf der folgenden Seite kannst Du Dir ja mal selber ein Bild von der Serie machen:

http://www.tonbandmuseum.info/grundig7b-tk248.html

Außerdem


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.04.2018 um 10:32
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Und haben die Ermittler nicht diejenigen Verkaufsstellen im Kreis Landsberg, die Sonnenschein-Batterien führten, überprüft,
Batterietyp und Produktionswoche (ist eingestanzt) waren bekannt. Sonnenschein hatte in dieser Woche um die 400 Stück davon produziert, von denen rund 1/3 keinen Herstelleraufdruck hatten (so die verwendete). Selbst das Metall, mit dem der Kurzschluss erzeugt wurde, war zumindest grob bekannt. Die Polizei hatte einen gigantischen Aufwand um die Batterie herum betrieben. Von schlampigen Ermittlungen kann auf den Routine-Ebenen wirklich keine Rede sein.
Auf höherer Ebene schon eher. So hat z.B. ein Gutachter der recht neuen Batterie (ca. 1 Jahr alt) einen sehr schlechten inneren (elektrischen) Zustand bescheinigt. Ob sich dieser bereits durch über zwei Wochen Tiefentladung neben der Kiste ergeben hätte, ist offen geblieben. Aus der Nennkapazität (44 Ah) hat er trotzdem die Leuchtdauer (100 h) der ständig eingeschalten Kistenbeleuchtung berechnet. Er ist aber nicht auf die Idee gekommen, die tatsächliche noch vorhandene Kapazität abzuschätzen oder mit einem Vergleichsexemplar zu ermitteln. Nach der Zustandsbeschreibung sollte es kaum mehr als 1/3 der Nennkapazität gewesen sein. Ja, ist schon klar, dass ich mit Gutachtern nicht klarkomme ;) Im speziellen Fall ist die Leuchtdauer nicht wirklich relevant. Es wäre jedoch schon interessant, ob die Batterie zu Beginn neuwertig war oder nicht.
Es wurden Vertriebswege und viele Verkaufsstellen in München samt Einzugsbereich überprüft. Bei allen gefundenen Käufern war die Batterie vorhanden. Diese Batterien gab es aber auch anonym in einigen Baumärkten.
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Stimmt das? (Gutachten über MC) Falls ja, gibt es dazu irgendwo mehr Informationen?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es in den 1980ern auch zu den Tonfolgen ein Gutachten gegeben hat. Ich habe es nicht, oder ich finde es nicht. Damals wurde praktisch alles von Kriminalämtern oder Universitätsinstituten begutachtet. Natürlich kein TK 248, das ist erst später vom Himmel gefallen.
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Ach so, aber dieser Draht war nur 130m lang. Das waere einfach nicht genug Zeit gewesen mit einem Bewegungsmelder.
Kannst du das erläutern?
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb:Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Zeuge wirklich ausreichnend das Gerät in Erinnerung hatte. Obgleich ich Tonbandgerät-Begeisterter war, tue selbst ich mich heute schwer, die Tonbandgeräte zu identifizieren, die meine Freunde besessen hatten,...
In meinem Fall betrifft es auch meine eigenen Geräte. In den 1960ern hatte ich ein Telefunken M23 (Archiv-Version vom 05.05.2018) völlig umgebaut (schrottreif ersteigert, mono auf stereo, neue Laufwerksteuerung usw.). Ich kann mich zwar an innere technische Details erinnern, aber äußerlich habe ich Probleme. Wo war die Andruckrolle? Wo war der Netzschalter?
Ähnlich geht es mir mit einem ITT-Kassettenrecorder aus den 1970ern. Das Gerät war auch total umgekrempelt (doppelte Geschwindigkeit, Netzteil raus, Akkus rein) und seit vielen Jahren verschrottet. Typenbezeichnung? Selbst wenn ich im Internet Bilder davon suche, kann ich mich für keins entscheiden. Nicht zuletzt mein TK 248 Vergleichsgerät. Vor 3/4 Jahr habe ich damit viele Wochen experimentiert. Aber welche Schieberegler hatte es? Wie sieht der Netzschalter aus? Ich muss wirklich in den Keller gehen und nachsehen.

Gruß RoBernd


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.04.2018 um 12:05
Zitat von roberndrobernd schrieb:Ähnlich geht es mir mit einem ITT-Kassettenrecorder aus den 1970ern. Das Gerät war auch total umgekrempelt (doppelte Geschwindigkeit, Netzteil raus, Akkus rein) und seit vielen Jahren verschrottet. Typenbezeichnung?
So ist es mir auch mit dem Tonbandgerät gegangen, das ich mir in der Schulzeit gekauft hatte und es 4 Jahre so gut es ging intensiv nutzte. Ich habe sehr lange suchen und vergleichen müssen, bis die wenigen Merkmale, die ich noch in Erinnerung hatte, für ein bestimmtes Gerät zutrafen. Diese waren aber ausreichend markant, so dass ich es als Akai X-165D identifiziert hatte. Bzgl. der Einschätzung von Akai-Geräten gehe ich mit der von der Tonbandgeräte-Museum-Seite konform, da hatte ich Geld zum Fenster raus geschmissen.

Wenn man solche Problem bei der Identifikation eines Gerätes hat, das man selber über 4 Jahre intensiv nutze und es so gut es ging am laufen hielt, halte ich es für ausgeschlossen, dass der Zeuge nur annähernd das Gerät identifiziert haben kann. Er wird einfach durch die Präsentation dieses Gerätes in der Öffentlichkeit (unbewusst) manipuliert worden sein.


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04.04.2018 um 13:20
@robernd

Nehmen wir mal hypothetisch an, es sei ein Bewegungsmelder gewesen, und nur ein Verbrecher lauert am Tatort im Gebuesch. Er hoert oder sieht ein Signal, sieht auf den Weg, und kurze Zeit spaeter faehrt ein einzelnes Maedchen im richtigen Alter vorbei. Er hat kein weiteres Signal gehoert oder gesehen, und kann also sicher sein, dass niemand hinter dem Maedchen faehrt, und er greift zu. So weit so gut, dass wuerde Sinn ergeben. Was allerdings nicht passt, ist die Entfernung des Bewegungsmelders, denn damit koennte er nur sicher sein, dass in den etwas ueber 130m kein anderer Radfahrer unterwegs ist. Das ist nicht weit genug. Er braeuchte mehr als die paar Sekunden fuer eine Entfuehrung. Deshalb gehe ich davon aus, dass ein zweiter Verbrecher am anderen Ende des Drahtes sass und von dort aus Bescheid gab. Von dort konnte er uebrigens auch den Weg weiter ueberblicken.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.04.2018 um 13:39
Ich habe mich mal hingesetzt und die Titel der Groschenromane durchgesehen. Man findet sie hier:

https://www.tz.de/bayern/tonband-ueberfuehrt-entfuehrer-von-ursula-herrmann-22029.html

Ich kann das Photo leider nicht direkt verlinken.

- Wyatt Earp
- Western
- Wilder Westen
- Western
- Donald Duck
- Clever und Smart
- Tanja
- Der Satanstiger
- Am Marterpfahl der Irokesen
- Toby Gin
- [irgendein Westernroman]
- Toby Gin
- Arabella
- Socorro
- John Sinclair das Grauen lauert (?) ueberall
- Die Liebe siegte ueber Stunden des Wartens
- Action Subway Killer
- Spitzenwestern

Donald Duck habe ich in der Grundschule gelesen, der Rest sagt mir ueberhaupt nichts. Wer kauft so ein? Da hat jemand beschlossen, einen gehoerigen Batzen Geld in diesen Schrott zu investieren. Das sind schon mal 18 Hefte je ungefaehr mindestens 3DM. Zwei weitere Hefte sind noch teilweise auf dem Photo zu sehen, plus einige andere auf einem anderen Bild. Er haette die Hefte auch in mehreren Schueben kaufen muessen, sonst waere das aufgefallen.

Die Jungs bei uns in der Schule haben bis in die Oberstufe noch Karl May gelesen, das habe ich mal mitbekommen. Ist das etwas aehnliches wie diese Hefte?

Seitdem ich das Donald Duck Heft gesehen habe, habe ich die sehr ungute Assoziation mit Daniel Duesentrieb im Kopf. Der hat doch immer solche verrueckten Dinge gebaut, mit ganz vielen Details.

Bei einigen anderen Titeln denke ich instinktiv irgendwie an liebeskranke Teenager.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.04.2018 um 15:22
@AnnaKomnene
Du hast ein wesentliches Detail übersehen!

Ursula kam aus Richtung Schondorf und war auf dem Weg nach Eching. An der Stelle der Entführung (unweit stand das abgestellte Fahrrad) hatte der Täter ein ungehinderte Sicht nach Schondorf, also sah er das Mädchen kommen. Von dieser Stelle aus, wo er stand, ging der Draht 80 m quer durch den Wald und endete an der Stelle, die 1. der Täter nicht sehen konnte und 2. der zweite Täter den Weg aus Richtung Eching überwachte.
Warum das ganze? Der Weg machte aus der Sicht des Entführers, der Ursula kommen sah, eine Linkskurve und wurde gerade und dann eine Rechtskurve. Also eine eine verlängerte S - Kurve. Deshalb der zweite Mann. Ursula wurde also vor der S-Kurve abgepasst.
Das entsprechende Signal musste im Fall eines Abbruchs bei dem Täter ankommen, der sich das Mädchen greift, also wenn Personen aus Richtung Eching angefahren kamen.

JagBlack


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.04.2018 um 16:21
@JagBlack

Ja, das stimmt natuerlich. Da hatte ich mir die Karte falsch herum vorgestellt. Wir sind uns aber glaube ich einig, dass ein Bewegungsmelder hier nicht von Nutzen gewesen waere.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.04.2018 um 21:45
@AnnaKomnene
@2r2n


Nach der Erörterung betreffs der möglichen Kommunikationsgeräte habe ich mir Folgendes überlegt:
Um ein Kind zwischen Schondorf und Eching zu entführen, schien der Seeweg der geeignetste. Nur Radfahrer und Spaziergänger. Die Stelle wo die Entführung dann statt fand, war auch die strategisch beste. Die Täter hatten, egal ob das Kind von Schondorf her oder von Eching her kam, bei der Entführung immer den Rücken frei durch den S-Wegverlauf.
Ich kann mir vorstellen, dass die Täter auf eine Gelegenheit warteten, entweder ein Kind aus Richtung Schondorf oder ein Kind aus Richtung Eching zu entführen.
Die Täter kannten das Kind ja nicht, also gab es für sie die 4 Möglichkeiten:
- das Kind kommt aus Richtung Schondorf und wohnt dort
- das Kind kommt aus Richtung Schondorf und wohnt in Eching
- das Kind kommt aus Richtung Eching und wohnt dort
- das Kind kommt aus Richtung Eching und wohnt in Schondorf
Kriterium war: Das Kind musste eine gewisse Größe für die Kiste haben und allein sein. Geschlecht war egal, Indiz sind Wildwestromane. Um das Kind auszuspähen, gleichzeitig die Übersicht haben (also am Klingeldraht sein), dass von der anderen Seite des Weges niemand kommt, brauchte es m.E. nach je zwei Personen an beiden Stellen, je nachdem wo die Entführung stattfindet. Während der Entführung musste dann alles schnell gehen. Der eine Täter griff sich das Kind und musste mit der anderen Hand das Kind am Schreien hindern und verschleppte es schnell vom Seeweg weg ins Dickicht, der andere versorgte schnell das Fahrrad und entfernte das Signalgerät. Es gab zwei Teams. Der das Fahrrad versorgte, gab vorher eine Nachricht (Signal) an das andere Team. Beide Teams rückten ab.
Nachdem sich die Täter dieses Waldstück zwischen Schondorf und Eching bewusst ausgesucht haben und einen geeigneten Platz für das unterirdische Versteck gefunden haben (nochmal zur Erinnerung: ca. 230 m ostwärts der Aumühle und ca. 750 m Luftlinie vom der Entführungsstelle), mussten sie sich da möglichst unauffällig dorthin begeben haben. Ich habe bei Google Maps Satellit Wegverläufe quer durch den Wald ausmachen können. Etwa 240m von der Entführungsstelle entfernt befindet sich ein etwa 890 m langer Waldweg in Richtung NW. Die Täter könnten ein Fahrzeug auf diesem Waldweg ein KFZ bereitgestellt haben. Der Waldweg endet auf einem Waldweg in Richtung NO. Von diesem war es nur noch 50 m zu Kiste.
Ich könnte mir vorstellen, dass das Kind erst am Auto mit Lachgas betäubt wurde. Denn das gab es 1981 wohl in den großen schweren Gasflaschen.

JagBlack


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

04.04.2018 um 22:38
@JagBlack

Lachgas gab es damals schon fuer den Sahnespender in kleinen Kartuschen. Dazu wurde es wohl auch fuer KFZ Werkstaetten in groesseren Mengen vertrieben. Man kann es sehr einfach in Luftbalons transportieren. Man muesste dem Opfer dann nur eine Tuete ueber den Kopf ziehen und einen Balon aufreissen. Alternativ koennte man das Opfer dazu ueberreden, das Gas direkt aus dem Balon einzuatmen, wie man es mit Helium ja auch gerne bei Kindergeburtstagen macht. Sie haette dann nach einem kurzen Rauschzustand sehr schnell das Bewusstsein verloren.

Ich glaube, es waere schwierig, ein 10 jaehriges Kind ohne Kampfspuren vom Rad zu bekommen und dann eine groessere Strecke durch den Wald zu transportieren.

Das Wort "Tochter" war schon Wochen zuvor in die Erpresserbriefe kopiert worden. Die wollten ein Maedchen. Das kriegt man einfach heraus, aus welchen Zeitungen der Text kam, und dann auch aus welchen Ausgaben. Das ist absolut sicher.

Die Literatur, die der Taeter fuer die Kiste ausgesucht hat, gibt sehr viel Aufschluss auf ihn. Er hat hier eine bewusste Auswahl getroffen, wie auch bei den Lebensmitteln. Er hat sich zB entschieden, Kekse zu kaufen anstatt Knaeckebrot, was ebenso haltbar gewesen waere.

Wieso also diese merkwuerdige Zusammenstellung von Groschenromanen und Comics? Wieso hat er darauf soviel Zeit und Geld verwendet?

Je mehr ich mich damit beschaeftige, desto mehr bestaerkt sich mein Eindruck, dass es eine Gruppe mit einem hoch pathologischen Anfuehrer war.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

05.04.2018 um 00:31
Es war nicht nur ein Zeuge sondern drei, die so ein Gerät gesehen haben wollen. Ein ehemaliger Mitarbeiter der "Fernsehklinik" der es besser wissen sollte wie ein solches Gerät aussieht sowie Schwester und Bruder (aber offenbar nicht Mazurek):
Der Bruder der Zeugin hat bei der Polizei ausgesagt, er habe als Jugendlicher Anfang der 70er Jahre mit Werner M. mit einem Tonbandgerät experimentiert. M. habe ihm mit einem UKW-Störsender und dem Gerät Manipulationen am Radio-Verkehrsfunk vorgeführt. Das Tonbandgerät habe er jetzt auf einem Foto in der Zeitung wiedererkannt, heißt es im polizeilichen Vernehmungsprotokoll
Dazu kommt dass der Mitarbeiter "schockiert war" dass M ein Grundig gekauft hatte. Warum? robernd hat uns ja erklärt was für ein Mist das TK248 war. Oder gilt das für alle Grundig Produkte aus der fraglichen Zeit?

Wie auch immer man solche Aussagen werten kann - ich sehe keinen Grund warum sie bagatellisiert werden sollten.

Was ich mich auch frage ist warum bzw. ob der Lack an den Justierschrauben mit einem Elektronenmikroskop oder einem Gerät, das über die notwendige Schärfentiefe verfügt untersucht wurde. Es ist doch möglich Schicht für Schicht zu untersuchen und Brüche in der Molekularstruktur rund um die Schraube nachzuweisen, die durch mechanische Beanspruchung entstanden sind. Wenn keine Bruchlinien gefunden werden hieße das dass es sich immer noch um die Werkseinstellung handelt. Wenn doch wurde justiert - die Frage ist dann wann.
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Sie haette dann nach einem kurzen Rauschzustand sehr schnell das Bewusstsein verloren
Aber nicht lange - ein Luftballon mit Lachgas reicht maximal für ein paar Minuten. Und dann?
Wenn zumindest die Beitragstäter solche Himbeer-Tonis waren wie ich vermute halte ich es für möglich, dass sie dem Mädel (das gerade wieder zu Bewusstsein kam) im KFZ noch eine Ladung verabreichten, möglicherweise zuviel. Grund meiner Annahme: Die Aussage von Prof.Eisenmenger sie hätte "womöglich ein euphorisches Gefühl gehabt". Das ist natürlich nur eine Theorie. Aber N2O verstärkt und beschleunigt Hypoxie und wirkt halluzinogen!
Zitat von AnnaKomneneAnnaKomnene schrieb:Wieso also diese merkwuerdige Zusammenstellung von Groschenromanen und Comics? Wieso hat er darauf soviel Zeit und Geld verwendet?
Bei einem Teil konnte die Herkunft fextgestellt werden bejm andern nicht. Es kann sich auch um hastig zusammengekaufte Ramschware handeln. Interessant finde ich vor allem "Das Grauen lauert überall". Wenn es Absicht war: Einem unterirdisch gefangenen Kind einen Horrorroman zur Lektüre zu geben zeugt von absoluter Gefühlskälte.

Gruß EK


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

05.04.2018 um 07:59
@ErwinKöster

Hier wird nichts bagatellisiert sondern nur realistisch betrachtet.

Wie ich schon sagte, M hätte tausende dieser Geräte besitzen können, das ist vollkommen egal. Man hätte wirklich mit einem sachlichen und neutralen Gutachten, sprich einem Gutachten, das auch die entlastenden Überlegungen ausreichend betrachtet, den Nachweis führen müssen. Das ist für Fachleute erkennbar offensichtlich nicht erfolgt.

Auch keiner der 3 Leute wird sich da besser erinnern, sie dürften alle durch die öffentliche Präsentation des Tonbandgeräts manipuliert worden sein. Das menschliche Geständnis funktioniert eben nicht so, dass es über Jahrzehnte ausreichend Details behält, welche genau auf ein bestimmtes Gerät schließen lässt. Das ist ein bekanntes Problem und hat schon häufig zur Verurteilung Unschuldiger geführt. Auch hättest Du auch mal auf die Seite mit der ganzen Serie betrachten sollen, dann wärst Du vermutlich selber zur Überzeugung gekommen, dass die Unterschiede einfach zu gering sind ein bestimmtes Gerät der Serie auszumachen.

Und frage Dich doch mal selber, was erkennt schon ein 10 jähriges Kind an einem solchen Gerät? Es sieht, dass es viel Alu blitzen, die drehenden Spulen, aber viel mehr nicht. Eine Bube hätte da u.U. noch etwas mehr hingeschaut. Sorry diese Ladung von solchen Zeugen nach 26 Jahren war vollkommen lächerlich und zeigt nur den Verurteilungswillen. Eigentlich zeigt dieser Fall die Gefahr der hohen Verjährungsfristen, nach so langer Zeit ist ein faires Verfahren kaum mehr möglich.

Das Gericht hätte besser dran getan ein zweites Gutachten anzufertigen, als solch von vornherein sinnlose Zeugenbefragungen durchzuführen.


Zum Lack:
Natürlich hätte man den verletzten Lack auch noch genauer untersuchen können, aber das ist nicht erfolgt, nicht mal ein Versuch durch die Komponenten ein Herstellungsdatum zu ermitteln. Wie sind daher auf die übrigen Fakten angewiesen und die decken eben die Flohmarkgeschichte. Auch diese im Detail ausgeführte Darstellung hätte einem neutralen Gericht zeigen müssen, dass so etwas nie jemand behauptet, der das Gerät dort nicht erstanden hat. Er hatte offenbar sogar noch Namen angegeben. Die ganze Sache ist einfach stimmig. Auch hier hat das Gericht vollkommen weltfremd geurteilt.


Zur Qualität:
Und Grundig hatte damals deutlich bessere Geräte hergestellt als z.B. Akai. Sicherlich ein Problem für die Langlebigkeit stellt natürlich ein Einmotorenlaufwerk immer dar, weil dort viel Umlenk-Mechanik notwendig war. Der Seite, welche ich verlinkt habe, zeigt auch, dass die ganze Serie nach einer solch langen Zeit das Problem des schnellen Rücklaufs hat. Dummerweise wurde zur Umschaltung ein Reibrad verwendet, was nach einer solch langen Zeit einfach hart ist und dadurch zum Antrieb nichts mehr taugt. 3 Motoren-Laufwerke sind da deutlich langlebiger, aber die gab es damals seltener und waren deutlich teurer. @robernd dürfte den Ist-Zustand des Geräts gemeint haben. das Grundig-Gerät, dass mein Vater 1958 gekauft hatte (es war vermutlich ein TK30) hatte er noch bis 1975 in Benutzung, dann hatte es einen Motorschaden (er hing da etwas dran), danach besaß er eine Revox A77, die ich erst vor kurzem verkauft hatte. Mein Akai hielt mit viel Reparaturen gerade mal 4 Jahre, die Mechanik war einfach zu unstabil, dass Teil hatte mir sogar durch die labile Aufhängung des Cross-Field-Kopfes alte Aufnahmen beschädigt.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

05.04.2018 um 08:08
@ErwinKöster

Damals haben aber viele Menschen ein Tonbandgeraet gehabt und damit herumexperimentiert oder Dinge aus dem Radio aufgenommen. Mich wundert das ueberhaupt nicht.

Die einfachste Methode waere, das Lachgas in eine Plastiktuete zu fuellen und ihr diese ueber den Kopf zu stuelpen. Auf die Weise liesse sich der gesamte medizinische Befund sehr einfach erklaeren. Ich gehe auf jeden Fall davon aus, dass sie durch die Hypoxie bereits auf dem Weg zur Kiste stark geschaedigt wurde.

Ohne eine Plastiktuete waere sie nach ein paar Atemzuegen wieder aufgewacht, das stimmt.

Sie starb daran, dass irgendetwas entweder die Atmung gehemmt und/oder die Atemluft verdraengt hat. Sie ist also erstickt, aber eben nicht qualvoll, wie man es in der Presse immer wieder lesen kann. Qualvoll ersticken waere eine CO2 Vergiftung, wenn sie ihre eigene Atemluft eingeatmet haette.

Die Haltung, also mit dem Gesicht nach oben, laesst sich mE nur dadurch erklaeren, dass der Taeter sie mit ueberstrecktem Genick in diese Kiste gesetzt hat. An einen Krampfanfall oder eine willkuerliche oder unwillkuerliche Bewegung ihrerseits glaube ich nicht.

Gab es damals schon verpflichtende Erste Hilfe Kurse fuer den Fuehrerschein? Und mussten Schueler damals einen Erste Hilfe Kurs an der Schule absolvieren? Weiss das zufaellig jemand?

Was die Literatur in der Kiste angeht, so spricht das trotzdem Baende. Wenn man mir den Auftrag gegeben haette, billig fuer ein zehnjaehriges Maedchen etwas zu lesen zu kaufen, dann waere ich nicht einmal im Traum auf Groschenromane gekommen. Ich hatte so etwas uebrigens auch noch nie in der Hand.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

05.04.2018 um 09:58
@ErwinKöster

PS:
Vernünftig agierende Ermittler bzw. StA hätten auch nie das Bild des Tonbandgerätes veröffentlicht. Selbst bei der Identifikation von Personen werden immer ähnliche Bilder von Personen demjenigen vorgelegt. Man hätte nie den Typ veröffentlichen dürfen.

Für einen Zeugenaufruf hätte schlicht und einfach gereicht, zu sagen, dass man im Besitz von M ein Tonbandgerät gefunden wurde, dass als mögliches Aufnahmegerät der Tonsequenz in Frage kommt und man bittet Zeugen, die Tonbandgeräte im Besitz von M gesehen haben, sich zu melden.

Die Veröffentlichung war vollkommen unnötig und wenn man sich das überlegt, konnte diese mit hoher Wahrscheinlichkeit nur zum Nachteil von M sein.

Hier Artikel, der die leichte Manipulierbarkeit von Zeugen zeigt:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/truegerisches-gedaechtnis-warum-augenzeugen-oft-irren-a-1159553.html

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-140750217.html

Das Gehirn ersetzt eben auch Lücken durch Vorurteile und die werden bei einer solchen öffentlichen Abbildung des Gerätes ganz klar geschürt.

Je mehr man sich mit diesem Fall beschäftigt umso offensichtlicher wird der Dilettantismus pur in diesem Fall auf breitester Front sichtbar.


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05.04.2018 um 13:15
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb:Und Grundig hatte damals deutlich bessere Geräte hergestellt als z.B. Akai. Sicherlich ein Problem für die Langlebigkeit stellt natürlich ein Einmotorenlaufwerk immer dar,...
SCMP77 hat durchaus Recht. Grundig war früher zuverlässig und gut. In den 1960er Jahren habe ich Telefunken Tonbandgeräte immer als die erste Wahl angesehen. Grundig kam mit wenig Abstand (in meiner Skala) danach. Dann gab es noch Firmen wie Philips und Uher, die vergleichsweise schlecht waren. Das war alles noch während der Röhren-Zeit.
Zur Transistor-Zeit sah es anders aus. Philips tauchte aus der Versenkung auf, Telefunken und Grundig verschwanden darin. Plötzlich war Revox in aller Munde. Ich habe mich damals für Braun entschieden.

Revox und Braun haben auch kapitale Böcke mit der Konstruktion geschossen. Revox hatte keine Bandzugregelung und war nicht gegen grobe Fehlbedienung gesichert (Die Schaltfolge Rücklauf - Play war fatal). Bei Braun hat das Band die Köpfe nur halb soweit umschlungen wie es der Kopfhersteller vorschrieb (damit klebte der Bandabrieb genau auf dem Spalt).
Ich habe erst jetzt bemerkt, wie schlecht die Serie war, zu der auch das TK 248 gehörte. Damals (Anfang der 1970er) habe ich mich dafür nicht interessiert. Einer der schlimmsten Kunstfehler ist ein Andruckfilz an den Köpfen, und das TK 248 hat dafür sogar ein ca. 4 cm langes Filzband. Mit den Musik Kassetten haben sich dann alle an Andruckfilze daran gewöhnt, obwohl sie immernoch Kunstfehler waren.

Werner Ms Spruch "Außen pfundig, innen Grundig" darf man nicht ernst nehmen. Dieser Spruch wurde in der Branche immer mit einem gewissen Augenzwinkern aufgesagt. Ähnlich wie "Auspacken- Einschalten - Garantiefall" (AEG).
M. kannte sich nur wenig mit Tonbandgeräten aus. Ich meine gelesen zu haben, dass er Reparaturen daran anderen überlies.
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb:Der Bruder der Zeugin hat bei der Polizei ausgesagt, er habe als Jugendlicher Anfang der 70er Jahre mit Werner M. mit einem Tonbandgerät experimentiert. M. habe ihm mit einem UKW-Störsender und dem Gerät Manipulationen am Radio-Verkehrsfunk vorgeführt.
Das ist natürlich 100 % Fake. Einen kleinen FM-Sender zu basteln, der sauber im Radio empfangbar ist, ist schwierig und nicht kurzfristig zu haben. Diese Show ist wie ein Magier auf der Bühne. Der Zuschauer wird abgelenkt und glaubt hinterher alles.

Gruß RoBernd


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05.04.2018 um 14:08
@robernd
Es stimmt schon, dass nicht Verriegeln der Playtaste nach dem Spulen hatte bei der Revox A77 meinem Vater dann anfangs Zornesfalten gebracht, ein überdehntes Band oder Bandsalat waren dann die Folge. Ich hatte dann noch eine Verzögerungsschaltung eingebaut, die nach dem Umspulvorgang Play erst verzögert freigegeben hatte.

Das mit dem Andruckfilz hatten auch andere Tonbandhersteller wie Philips. Nach dem Akai-Desaster hatte ich mir noch ein Philips N4512 gekauft, da war der Filz aber glücklicherweise wegklappbar. Als ich dann wirklich Geld verdienen konnte, habe ich mir dann eine B77 gekauft, welche die meisten Kinderkrankheiten der A77 nicht mehr aufwies.
Zitat von roberndrobernd schrieb:Das ist natürlich 100 % Fake. Einen kleinen FM-Sender zu basteln, der sauber im Radio empfangbar ist, ist schwierig und nicht kurzfristig zu haben. Diese Show ist wie ein Magier auf der Bühne. Der Zuschauer wird abgelenkt und glaubt hinterher alles.
Du hast schon recht, auf den Unsinn wollte ich schon gar nicht mehr eingehen, schon allein die Erkennung allein des Gerätes nach 26 Jahren war absurd genug. Die Sache mit dem Störsender setzt dem Ganzen noch die Krone auf, aber für einen Laien weniger durchschaubar, als die angebliche Erinnerung nach 26 Jahren.

Jeder, der meint, das wäre möglich, sollte mal versuchen, sich an ein Gerät beliebiger Art (z.B. Fotoapparat etc.) zu erinnern, das er bei einem Freund nur über eine kurze Zeit vor 26 Jahren gesehen hat.

Solche Zeugenladugen vor Gericht ist dann nicht im geringsten zu verstehen, da kann man nur sagen "Die spinnen die R..."


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

05.04.2018 um 14:23
@AnnaKomnene

Vielen Dank für den Link. Nicht zu vergessen „Julia“ der absolute Topklassiker von Cora Verlag!!!
https://www.cora.de/genres/liebesromane.html

…. Das Wort "Tochter" war schon Wochen zuvor in die Erpresserbriefe kopiert worden.

Da könnte man den Täter einen Fauxpas unterstellen, oder es gab je nach Geschlecht zwei Briefe.
Anhand dieser Vielfältigkeit der verschiedenen Hefte kann durchaus angenommen werden, dass das Geschlecht nicht relevant war. Nur die Größe musste stimmen und event. das Alter. Dass es bei einem Jungen weniger zu holen gibt, darf bezweifelt werden. Die Internatkinder in Schondorf hatten wohl alle betuchte Eltern.
Selbst wenn es ein kräftiger Junge gewesen wäre, hätte der sich nicht aus der Kiste befreien können, bei 7(!) Verriegelungen. Ja, bei der Zahl 7 bin ich etwas mit den Gedanken hängen geblieben. Da sind die Täter auf jedenfalls auf Nummer sicher gegangen, m.E. nach überdimensioniert.
Jetzt komme ich noch zur Verwendung des Lachgases zu sprechen.
Wikipedia:
• In der Zahnmedizin ist Lachgas seit Jahrzehnten ein bewährtes Sedierungsmittel (Beruhigungsmittel), das vor allem bei Kindern und ängstlichen Patienten, aber auch bei starkem Würgereiz Anwendung findet. Nebenwirkungen sind bei korrekter Verabreichung selten.

Die Auswahl der Hefte und das eingesetzte Gas lassen darauf schließen, dass die Täter Gewohnheiten (im Zeitraum 1981) und Eigenschaften von Kindern kannten, weil sie möglicherweise selbst welche hatten.
Ich habe als Kind/Jugendlicher Perry Rhodan oder Jerry Cotton (Bastei Verlag) gelesen, diese sind nicht bei der Auswahl dabei. Ich nehme an, dass sich die Täter unbewusst an den eigenen Kindern orientiert haben.
Nur haben die Täter einen wichtigen Aspekt übersehen: die Orientierung geschah an einem Kind, das im eigenen Zimmer oder auf der Wohnzimmercouch in vertrauter Atmosphäre las und nicht eingepfercht in einer Kiste! So nach dem Motto: Das Kind wacht auf und liest erstmal ein Roman zum Zeitvertreib.
Da sieht man, dass die Täter wie von @ErwinKöster mit „Himbeer-Tonis“ bezeichnend,
nicht nachdachten. Es fehlte m.E. nach an Puppen oder Kuscheltieren.

JagBlack


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

05.04.2018 um 21:23
@JagBlack

Ich habe irgendwie eher den Eindruck, die Taeter haben sich daran orientiert, was sie selbst gelesen haben. Und das liesse eben gewisse Rueckschluesse zu.

Ich habe mir mal den Erpresserbrief genauer angesehen. Der besteht aus einer ganz gehoerigen Menge Einzelteilen, und der Taeter wird da eine laengere Zeit daran gearbeitet haben. Ich persoenlich gehe sicher davon aus, dass er keine zwei Briefe mit jeweils Sohn/Tochter geklebt hat. Dann haette er eher ein Feld freigelassen, wie er es bei der Telephonnummer getan hat. Er hat geplant, ein Maedchen zu entfuehren, hatte aber kein bestimmtes im Kopf. Ich denke, es ging ihm vor allem um moegliche Gegenwehr.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

05.04.2018 um 21:46
@robernd
@SCMP77

Ich stimme voll und ganz zu, dass man bei solchen Zeugenaussagen darauf achten muss, dass man sie nicht verfaelscht, und nach so langer Zeit und bei solchen Alltagsdingen kann das sehr leicht passieren. Hatte M in den 70ern ein Tonbandgeraet? Hat er sich abwertig ueber Grundig geaeussert? Hat er Dinge aus dem Radio aufgenommen? Wahrscheinlich ja. Er hatte ja schliesslich auch einen Laden, in dem Fernseher verkauft wurden. Es waere wirklich naheliegend.

Hier kommt man sicherlich nicht weiter. Auf der anderen Hand werden Indizien, die M entlasten koennten, irgendwie nicht so sehr betont. Die Briefe waren ueberfrankiert, aber M ist eher ein Typ, der am Flohmarkt den Preis herunterhandelt, mit dem Wohnmobil in Urlaub faehrt und in seinem Laden jeden Pfennig umdreht. Er wusste bestimmt, wieviel das Porto gekostet haette, denn er musste ja sicherlich oefter Geschaeftsbriefe frankieren. Der Verfasser des Erpresserschreibens hatte da offensichtlich weniger Erfahrung. Die Sache mit dem Klingeldraht passt auch nicht, denn wie er selbst sagt, hatte er Walkie Talkies.

Ueberhaupt war M zu diesem Zeitpunkt zwar erst 31; er hatte aber auf jeden Fall schon eine Menge Lebenserfahrung, und die haette ihn befaehigt, bestimmte Fehler zu vermeiden.


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