Tötungsdelikt an Nadine E. (36) in Ludwigsburg

Die U-Haft ist in Stammheim oder ?
Ich bin gespannt wann die Verhandlung ist

was bekommt man so für Totschlag?

@BellaNapoli

Freiheitsstrafe nicht unter 5 Jahren, in besonders schweren Fällen lebenslange Freiheitsstrafe, siehe Paragraph 212 StGB. sorry, schreibe gerade vom Smartphone und Reinkopieren klappt nicht.

Warum ist er nicht auf Mord angeklagt ?

@Sternchenxx
Da keines der Mordmerkmale erfüllt wurde zB. Heimtücke.

@Sternchenxx

Für eine Verurteilung wegen Mordes braucht es nachgewiesene Mordmerkmale, z.B.

• Habgier
• Heimtücke
• beabsichtigte Verdeckung einer anderen Straftat
• ...

Habgier könnte eventuell vorgelegen haben, falls die Tötung wegen der zu regelnden Gütertrennung erfolgt ist, aber dies nachzuweisen wäre schwer, sofern es kein Geständnis gibt. Da sind andere Beweggründe (Eifersucht) mindestens ebenso naheliegend.
Heimtücke liegt bei einem angenommenen -- oder möglicherweise nachgewiesenen -- Streit ebenfalls nicht vor.
In Frage kämen höchstens noch "niedrige Beweggründe",
(Zitat aus obigem Wikipedia-Artikel)

Weitere typische Beispiele, die in jedem Fall aber eine Gesamtwertung des Einzelfalls erfordern, sind reaktive Motive wie Wut, Neid, Rache oder Eifersucht.

aber auch das ist nicht ganz einfach.

Während des Prozesses werden wir mehr erfahren; und ich bin überzeugt, dass das Gericht im Falle einer Verurteilung eine angemessene Strafe verhängen wird (bei Totschlag m.E. nicht unter 12 Jahren).

@Sternchenxx
Ja die JVA ist in Stammheim.

@flunsel
Schrieb:

26.08.2016 um 22:48
Das Thema, wie lange die Leiche am Fundort lag, wurde hier ja lang und breit diskutiert. Wenn ich mir aber das Foto aus dem aktuellen Beitrag der SZ ansehe, bestätigt das wieder meine Meinung - wie soll sie da eine Woche lang ungesehen gelegen haben? Ich geh mal davon aus das sie mit Laub bedeckt worden ist um diese Zeit stehen Haufen weise Laubsäcke rum einfaches die einzusammeln um die über die Leiche zu kippen Ein Laubberg fällt in dieser Gegend nicht wirklich auf

@flunsel
Schrieb:

26.08.2016 um 22:48
Das Thema, wie lange die Leiche am Fundort lag, wurde hier ja lang und breit diskutiert. Wenn ich mir aber das Foto aus dem aktuellen Beitrag der SZ ansehe, bestätigt das wieder meine Meinung - wie soll sie da eine Woche lang ungesehen gelegen haben? Ich geh mal davon aus das sie mit Laub bedeckt worden ist um diese Zeit stehen Haufen weise Laubsäcke rum einfaches die einzusammeln um die über die Leiche zu kippen Ein Laubberg fällt in dieser Gegend nicht wirklich auf

@OmaBRa

OmaBRa schrieb:Ich geh mal davon aus das sie mit Laub bedeckt worden ist um diese Zeit stehen Haufen weise Laubsäcke rum einfaches die einzusammeln um die über die Leiche zu kippen Ein Laubberg fällt in dieser Gegend nicht wirklich auf

Lies mal auf Seite 165, das meiste Laub war noch an den Bäumen. Auf der Seite ist auch ein Foto, darauf ist kein einziger Laubsack zu sehen.

Letztendlich spielt es wohl keine große Rolle, wenn sie dort nicht lag, dann lag sie ein paar Tage an einer anderen Stelle im Freien.

Zum Zeitpunkt des Fundortes lag tatsächlich noch absolut kein Laub rum.
Und die Fundstelle war auch nicht so kahl wie sie jetzt ist.
Ich glaube auch auf keinen Fall das NE dort eine Woche lag. Niemals....

*zum Zeitpunkt des Leichenfundes

d.h. im Umkehrschluss wenn man jemanden aus Eifersucht umbringt ist es kein Mord....schon schwer zu verstehen finde ich.

Und auch die ganze Verschleierungstaktik danach ( nach der Tötung ) scheint keine große Rolle zu spielen ......?!

Wie wird sowas " bewertet " ?

BellaNapoli schrieb:d.h. im Umkehrschluss wenn man jemanden aus Eifersucht umbringt ist es kein Mord....schon schwer zu verstehen finde ich.

Der oben verlinkte Wikipedia-Artikel sagt doch anderes. Eifersucht kann ein niederer Beweggrund -- und damit Mordmerkmal -- sein, muss aber nicht. Die Gesamtumstände sind zu würdigen. Ich als Laie stelle mir das so vor, dass ein spontan entbrannter Streit aus Eifersucht mit Todesfolge i.d.R. als Totschlag gewertet wird, eine vorsätzlich und planvoll ausgeführte Tat mit demselben Motiv aber als Mord.
M.E. hat es schon Sinn, hier zu differenzieren; und die genauen Umstände kennen wir ja noch nicht.

@Ollie
Schrieb:
Und auch die ganze Verschleierungstaktik danach ( nach der Tötung ) scheint keine große Rolle zu spielen ......?!

Wie wird sowas " bewertet " ? Hab ich mir auch schon überlegt er hat doch einige Bewohner in Eglosheim verunsichert

@OmaBRa
Spielt keine Rolle. Es ist nicht verboten, eine begangene Straftat zu verschleiern oder die Ermittler an der Nase herumzuführen.

@Mr.Stielz
Das Problem bei den Mordmerkmalen ist, dass mindestens eines klar nachgewiesen werden muss. Die Spuren haben den Täter zwar überführt, aber sie sagen sicher nichts über die Motivation. Zum Beispiel die Heimtücke bei der Tatbegehung. Vielleicht wurde NE von der stumpfen Gewalt gegen den Halsbereich überrascht, aber wie will man das beweisen?

Also geht der Staatsanwalt erstmal auf Nummer sicher und klagt Totschlag an, was er anhand der Spurenauswertung höchstwahrscheinlich auch präzise beweisen kann.

@Hammurapi

"Das Problem bei den Mordmerkmalen ist, dass mindestens eines klar nachgewiesen werden muss. Die Spuren haben den Täter zwar überführt, aber sie sagen sicher nichts über die Motivation. Zum Beispiel die Heimtücke bei der Tatbegehung. Vielleicht wurde NE von der stumpfen Gewalt gegen den Halsbereich überrascht, aber wie will man das beweisen?

Also geht der Staatsanwalt erstmal auf Nummer sicher und klagt Totschlag an, was er anhand der Spurenauswertung höchstwahrscheinlich auch präzise beweisen kann."

Nach meinem Verständnis tut sich der Ehemann keinen Gefallen, wenn er die Klappe hält. Die Staatsanwaltschaft klagt jetzt wegen Totschlags an, weil ihr keine andere Wahl bleibt. Aber die Kinder und die Familie von Nadine wird die ewige Frage quälen, was sich an diesem Abend abgespielt hat.

Heimtücke und Habgier kann ich gar nicht ausschließen. Ein gerade mal aufgebautes Vermögen, möglicherweise verschuldet, durch zwei zu teilen, führt zu einschneidenden Veränderungen. Möglicherweise hätte sich Nadine mit dem neuen Partner nicht schlechter gestellt, aber ihr Ehemann hätte dieses Leben in diesem Haus nicht weiterführen können.

Ich finde, dass die Familie von Nadine, insbesondere die Kinder, die zuerst die Mutter und jetzt auch den Vater verloren haben, ein Recht darauf haben zu wissen, was in dieser Nacht passiert ist. Diese Kinder werden sicherlich in der Obhut von Nadines Familie aufwachsen, aber sie werde aufwachsen mit dem Wissen, dass ihr Vater ihre Mutter umgebracht hat.

@JamesRockford
Gut geschrieben 👍 wenn jemand ein Anrecht hat was an diesem Abend passiert ist dann die Kinder noch sind sie zu jung wie will man auch Kleinkindern erklären . Ich verabschiede mich von hier mich hat dieser Fall wirklich sehr mitgenommen auch wenn ich keinen persönlichen Bezug zu der Familie habe nur beiläufig in Eglosheim oder beim einkaufen gesehen. Mittlerweile ist es fast ein Jahr her und ich denke jeden Tag daran was wohl an diesem abend passiert ist das es so schrecklich enden musste .

@JamesRockford

JamesRockford schrieb:Ich finde, dass die Familie von Nadine, insbesondere die Kinder, die zuerst die Mutter und jetzt auch den Vater verloren haben, ein Recht darauf haben zu wissen, was in dieser Nacht passiert ist.

Woher sollen sie dieses Recht denn haben? Der Angeklagte hat ein gesetzliches Schweigerecht. So ein Strafprozess ist kein Beichtstuhl. Es geht darum, einem Angeklagten die zur Last gelegte Tat zweifelsfrei nachzuweisen. Seine Mithilfe ist hierbei nirgends gefordert.

Diese moralische Anforderung, wonach Tatverdächtige doch bitte aus Rücksicht auf Hinterbliebene reinen Tisch machen und auspacken sollen, zeigt mir immer wieder, wie wenig Ahnung einige Mitbürger doch vom Rechtssystem haben.