Morde von Rupperswil

@Mirabelle

Mirabelle schrieb: Ich könnte mir auch vorstellen das sie gar nicht geschickt bzw. gezwungen wurde, sondern es ihre eigene Idee war und keinen Notruf absetzte um ihren eigenen Plan nicht zu gefährden. Ich denke ja auch das sie den Täter gekannt hat und schätzte die Lage falsch ein. Für den Täter war das offerierte Geld ein zusätzlicher Anreiz aber völlig belanglos für die Tat. In seiner Machtposition könnte er sich völlig überlegen gefühlt haben.

Meine Überlegungen gehen auch in diese Richtung. Sie dachte fälschlicherweise, sie könne mit der Täterschaft verhandeln und ging wie befohlen zur Bank, um deren Forderung (aufgrund einer Erpressung?) zu erfüllen.
Wäre schon im Haus eine gefährliche Situation entstanden, sie hätte den Hund nicht stillschweigend übergeben. Nein, da war m.E. keiner mit geladener Pistole hinter ihr. Unangenehm wird ihr der Besuch gewesen sein, aber sie fühlte sich nicht des Lebens bedroht. Sonst hätte sie ausserhalb des Hauses durch irgend ein Zeichen auf sich aufmerksam gemacht, hat sie offenbar aber nicht.
Eine Frage, die sich mir stellt. Warum hob sie zunächst Geld vom Bankomaten ab, danach am Schalter? Warum fuhr sie nicht gleich zur Bank? Wollte sie aus irgend einem Grund Zeit gewinnen? Oder sie wollte dem Täter damit beweisen, dass sie wirklich alles abhob, was ihr zur Verfügung stand. Deshalb vielleicht auch die ungerade Summe am Bankschalter.
Warum hat sie das Geld so aufgeteilt, auch 50er Noten waren dabei? Üblicherweise wird man gefragt, wie man die Aufteilung des Geldes wünsche. Warum konnte sie in dieser Aufregung so gut rechnen, spukte der Betrag aus irgendeinem Grund bereits länger in ihrem Kopf herum oder hat die Täterschaft Betrag und Stückelung aufgeschrieben?

@Mauberzaus

Mauberzaus schrieb:Oder sie wollte dem Täter damit beweisen, dass sie wirklich alles abhob, was ihr zur Verfügung stand. Deshalb vielleicht auch die ungerade Summe am Bankschalter.

Das könnte tatsächlich eine Erklärung dafür sein, dass zwei Geldbezugsquellen von ihr gewählt wurden und dass sie keinen "runden" Betrag beschafft hat. Es gibt auch viele andere Interpretationsansätze hier, aber dieser klingt auch plausibel.

Was dann offen ist, ist die lange Zeit zwischen den beiden Abhebungen. Soweit ich das aus der Presse richtig entnommen habe, ist dieser Zeitraum deutlich länger als sie für die unterbrechungsfreie Strecke vom Bankomat zum Bankschalter gebraucht hätte.

@Mirabelle

da gehe ich völlig konform mit Dir! Ich denke auch, dass der/die Täter aus der Nachbarschaft stammen, ergibt sich einfach aus dem Nichtauffallen des Kommens und auch der schnellen Flucht - alles ohne Spuren.
An einen Raubmord habe ich von Beginn an nicht geglaubt, dafür ist der Betrag einfach zu niedrig. Auch Banden hätten sich ein anderes, lukrativeres Objekt ausgesucht! Das wäre besonders in der Schweiz nicht soo schwierig....

An eine Bande glaub ich gar nicht, die wollen niemanden umbringen, die wollen sich bereichern; mit Mord haben sie wenig zu tun. ES muss sich m.E. um eine Beziehungstat - vielleicht auch im weiteren Sinne - gehandelt haben!!!

Text

Was wäre denn in Rupperswil passiert, wenn es keinen Brand gegeben hätte???
Wann wäre der Hund zurückgebracht worden??
Hätte die Nachbarin nur an der Tür gerufen und den Hund einfach hineingelassen???
Oder wäre sie in das Haus gegangen und hätte die Leichen gefunden???

@Mauberzaus
@Ivik

Die Erklärung könnte sein das sie Schweizer Franken benötigte bzw. versprochen hatte. Der Automat gab an jenem Tag aber nur Euros raus...also ging sie an den Bankschalter um Schweizer Franken zu besorgen.

Der Betrag muss auch nicht zwangsläufig merkwürdig sein, sie hat einfach nur 9850 abgehoben aber 10000 versprochen. Andere Mitglieder hier im Forum haben darauf hingewiesen das sie evtl. 150 bar auf sich hatte.

@conita1946
ja, gute Fragen... und vor allem warum war die Haustüre nicht abgeschlossen aber die Rollläden runter gedreht wurden. D.h. m.E. muss der Täter sehr wahrscheinlich durch die Eingangstüre den Tatort wieder verlassen haben.

Zur Stückelung:
Es gibt bereits viele Banken, die keine eigentliche Kasse mehr haben sondern einen verschlossenen "AKT", ein Automatischer KassenTresor. Der gibt den Betrag gemäss kontobuchung direkt abgezählt heraus wie ein Bankomat. Wahrscheinlich kann man eingeben "gemischte Noten" und er versucht von allen Noten gleich viel zu geben (ausser Tausender). Kann also rein ein technischer Ursprung haben.

Noch zur Limite und dem Bankbezug:
Auf der Aargauischen Kantonalbank (AKB) kann von einem Sparkonto maximal CHF 100'000 pro Jahr bezogen werden ohne vorherige Kündigung (3Monate im voraus).
Da sie in Rupperswil an den Bankomaten ging, vermute ich, dass dieser Bezug nicht von ihrem eigenen Konto war Ihre eigenen Kinder hatten wohl das Konto eher bei der gleichen Bank wie sie. Warum sie aber diesen Bezug so machte und nicht gleich alles von ihrem Konto nahm ist auch mir ein Rätsel.

Die Fahrzeit mag zwar zwischen den 2 Banken nur 7 min sein, aber wir wissen nicht wann genau die angegebenen Zeiten der Polizei gestoppt wurden, zb 1. Zeit bei Karteneinschub und 2.Zeit bei Quittungsdruck am Schalter, da kommen schon mal noch sicher 3-5 Monuten dazu, dann noch anstehen und auf dem Weg nach Wildegg hats schon mal noch viel Verkehr, das kann auch 15 min dauern um die Zeit.

Ist mühsam hier, man darf nicht mal mehr Vermutungen äussern, wer damit zu tun haben könne. Man wird gleich verwarnt und mit Sperre gedroht. Auch wenn keine Namen genannt werden. Vielleicht wars ja ein Hund! 😏
...oder die Panzerknacker!

@Ivik
Was mir übrigens auch nicht ganz klar ist, ist, warum man in der PK die Geldstückelung so konkret erwähnt hat.

Ich denke es war im Wesetlichen die Anzahl der Tausendernoten die bekannt werden sollte. Hat also jemand kurz vor oder nach Weihnachten bei einem Kauf (z.B. Gebrauchtwagen) mit sechs Tausender bezahlt, dann könnte das schon mal verdächtig sein.

ERNEUT EINGESTELLTER BEITRAG (URSPRUNGSBEITRAG IST NICHT MEHR VORHANDEN):

Dass der/die Täter die Stückelung des Geldes so vorgegeben haben, kann ich mir nicht vorstellen. Ich kann mir zumindest nicht erklären, wozu das hätte gut sein sollen. Das "Geld kleinmachen" wäre schnell erledigt gewesen, wenn man ein paar Geschäfte abgeklappert hätte, um Wechselgeld zu sammeln.

Was mir übrigens auch nicht ganz klar ist, ist, warum man in der PK die Geldstückelung so konkret erwähnt hat. Okay, das könnte jemandem aufgefallen sein. Und wenn man nicht mehr an Informationen hat, erzählt man das eben. Aber wie wahrscheinlich ist es denn, dass das einer dritten Person auffällt. Oder: Welcher Täter legt einen Stapel Geld auf dem Tisch ab und lässt ihn dort liegen, damit wiederum eine dritte Person hingeht, den Stapel durchzählt und sich auch noch die Stückelung merkt. Das ist hochgradig unwahrscheinlich meine ich.

Vielleicht wurden aber auch nur 5.000 Franken angehoben und die Angabe in der PK war falsch. Mit der Angabe zur Stückelung wollte man jedoch suggerieren, dass diese Zahl unbedingt richtig sein muss. Der Grund dafür könnte sein, dass man hofft, dass es mehrere Täter waren, von denen dann einer oder mehrere sich nach der PK um einen Teil ihres Anteils betrogen fühlen könnten.

@Silbersee


Wie kann man mit einer taktischen Aussage bzgl. DNA die Täterschaft unter Druck setzen?


Nehmen wir mal an, dass die Täterschaft sich im Kreis der Angeschriebenen befindet, dann gibt es drei Gruppen:

1. diejenigen die noch nie im Hause Schauer waren.
2. diejenigen die mindestens einmal dort waren aber für die Tatzeit ein Alibi haben.
3. diejenigen die mindestens einmal dort waren aber für die Tatzeit kein Alibi haben.

Die beiden ersten Gruppen haben kein Problem mit einer DNA Probe, sie können im Zweifelsfall ihre Unschuld beweisen.
In der dritten Gruppe befindet sich logischerweise auch die Täterschaft und die wird im Gegensatz zum Rest der Gruppe versuchen sich ein falsches Alibi zu verschaffen, notfalls geben sie es sich gegenseitig. Dieser Zwang, sich ein Alibi verschaffen zu müssen ist das Druckmittel der Polizei, setzt aber voraus, dass die Täterschaft auch wirklich zur Abgabe einer DNA Probe aufgefordert wurde.
Die Unschuldingen aus der dritten Gruppe haben natürlich auch ein Problem, sie werden aber nicht versuchen ein falsches Alibi zu bekommen, sondern werden darauf hoffen, dass ihnen die Ermittler das fehlende Tatmotiv abnehmen.

http://www.aargauerzeitung.ch/aargau/lenzburg/basler-ex-polizist-ueberzeugt-opfer-und-taeter-kannten-sich-130087942 (Archiv-Version vom 25.02.2016)

@Spoki

Spoki schrieb:Die Fahrzeit mag zwar zwischen den 2 Banken nur 7 min sein, aber wir wissen nicht wann genau die angegebenen Zeiten der Polizei gestoppt wurden, zb 1. Zeit bei Karteneinschub und 2.Zeit bei Quittungsdruck am Schalter, da kommen schon mal noch sicher 3-5 Monuten dazu, dann noch anstehen und auf dem Weg nach Wildegg hats schon mal noch viel Verkehr, das kann auch 15 min dauern um die Zeit.

Du scheinst die Örtlichkeiten zu kennen.

Wenn das so ist, wie Du es beschreibst, dass es auch schon mal 15 Minuten dauern kann, kann CS also direkt vom Bankomat zum Bankschalter gefahren sein. Ob das restliche Delta dann mit den Zeitmesspunkten zu erklären ist oder damit, dass sie vielleicht vorsichtig uns langsamer gefahren ist, lässt sich dann fast schon vernachlässigen. Das würde dann den Ansatz, auf den ich Bezug genommen hatte, noch weiter stützen können, also dass sie hätte suggerieren wollen können, den Bezugsrahmen komplett ausgeschöpft zu haben.

Ka ich kenn mich da aus ☺️
...zum Glück war ich an dem Morgen an der Arbeit.

@Spoki

Hätte sie denn theoretisch auch noch Zeit gehabt, in der Zeit zwischen den Geldabhebungen noch mal nach Hause zurück zu fahren?

@jane.marple
Ja fenke schon, dann jedoch ohne Stau auf dem Weg. Schätze die Fahrzeit nach Hause ca 3Minuten. Obwohl viwl Diskussionszeit zu Hause wohl nicht übrig blieben.

Was mir bezgl. der Stückelung noch einfällt (ich persönlich finde die gar nicht soooo klein. ! ) :

Evtl. sind die abgehobenen Euros(!) bewusst gemacht worden (z.B .Ablenkung ).....europäisches Ausland......

Ich habe mal gegoogelt bzgl. 1000 er Noten (Schweizer Franken ).....

Wer mag die eigentlich im Geldbeutel haben ?

Was kann man damit anfangen ?

-Autokauf
-Viehandel
-kriminelle Geschäfte


Immerhin verlangte die Täterschaft 6×1000 , oder C.S. entschied das so selbst

Die Zeitspanne zwischen Bancomat und Bankschalter kann auch so lange gedauert haben weil CS in der Bank noch warten musste bis sie an der Reihe war.

conita1946 schrieb:Ich denke auch, dass der/die Täter aus der Nachbarschaft stammen, ergibt sich einfach aus dem Nichtauffallen des Kommens und auch der schnellen Flucht - alles ohne Spuren.

Junge Junge, das ist mal wieder so eine Schlussfolgerung. Merke: Wenn Täter bei der Tat nicht gesehen werden, kommen sie meist aus der Nachbarschaft.

Jetzt weiß ich auch wie die ganzen Wohnungseinbrüche in Deutschland aufzuklären sind.

@TarzanTKKG

Du solltest Dir angewöhnen die posts richtig zu lesen, dann wüsstest Du auch, dass ich das nicht auf Einbrecher gemünzt wissen wollte, sondern speziell auf den Fall in Ruperswil.
Nichts anderes habe ich gesagt, also "Ball flach haltten" ....

http://www.blick.ch/news/schweiz/mittelland/raetsel-morde-von-rupperswil-werden-verfilmt-letzte-hoffnung-aktenzeichen-xy-id4730275.html

Das lässt mich etwas mutlos werden. Haben die Ermittler wirklich keine Spur? Zum ersten Mal frage ich mich, ob es sein kann, dass wir nie erfahren werden, was da passiert ist ... :-(
Aber dennoch; mir Vorsicht zu geniessen - immerhin ist die Quelle "Blick" ...