Eines vorweg, ich nehme teilweise Bezug auf ältere Beiträge, da ich einen Teil des Fadens gelesen habe und mit einem bisschen anderen Blick auf so manches schaue, aber vieles dreht sich in der Diskussion ohne im Kreis.
Emsig schrieb am 23.11.2024:Das Szenario "Unfall" würde sehr viel mehr Spielraum für die Frauen zulassen wie z.B. dass eine aufbricht und Hilfe holt. Dieser Spielraum wurde nicht genutzt.
Donidoni2 schrieb am 23.11.2024:Ich sage auch selber, dass ich nicht glaube Kris’s Verletzung war extrem schwerwiegend. Sonst wäre Lisanne sofort alleine Hilfe holen gegangen. Man ist aber zu zweit weitergegangen. Das ist nur logisch wenn man zumindest halbwegs mobil ist. Außerdem kann ich mir vorstellen das Kris nicht alleine bleiben wollte.
Emsig schrieb am 23.11.2024:Aber danach ist nicht mehr nachvollziehbar, warum die "Gesunde" nicht zurückgeht. Hilfe war ja nicht mehrere Tagesmärsche weit weg, sondern Stunden. Und es hätte schon ausgereicht an Handyempfang zu kommen, was bei dem letzten Fotopunkt ja offenbar gegeben war.
Bezugnehmend auf die oben zitierten Beiträge.
Es ist menschlich gesehen für mich total nachvollziehbar, dass sich die beiden eben nicht getrennt haben.
Selbst wenn initial vielleicht lediglich eine der beiden verletzt war.
Wir sprechen hier von einem Regenwald, mit der entsprechenden Flora und Fauna.
Ich persönlich würde schon in einem 0815 Wald in Deutschland nicht alleine, vor allem über Nacht, bleiben wollen, noch dazu eventuell verletzt und ich bin ein voll ausgewachsener Mann.
Unter Umständen hatten die beiden ohnehin so sehr die Orientierung verloren, dass nicht sicher war, ob die Person die nicht verletzt ist, überhaupt zuverlässig "Zivilisation" erreichen wird UND was noch spannender ist, selbst wenn, die andere verletzte Person überhaupt wiederfinden kann in diesem Regenwald.
Grundsätzlich wäre es wahrscheinlich schon sinnvoll gewesen, es dennoch zu versuchen, aber mit der Logik ist es so eine Sache, wenn man wahrscheinlich völlig im Panikmodus, dehydriert, verzweifelt und entmutigt ist..
Emsig schrieb am 23.11.2024:Wenn das so passiert ist, wäre es am schlauesten gewesen einfach zurückzukehren.
Überhaupt muss man sich fragen warum in all den Szenarien, in denen sie sich verlaufen dem Fluss gefolgt wird. Also lieber geht man dann ins Unbekannte, als die paar Meter zurück auf den Weg?
Vielleicht hatten sie sich bereits vorher verlaufen und kannten den Weg zurück nicht.
Mal ein paar grundsätzliche Gedanken zu den Notrufen (die hier wahrscheinlich schon zigfach diskutiert worden, ich aber schlicht überlesen habe in der Fülle an Informationen)
Dass man am Anfang, wenn man gerade orientierungslos umherirrt, versucht Notrufe abzusetzen macht für mich absolut Sinn.
Aber ab einem gewissen Punkt ist das wohl relativ sinnfrei.
Vielleicht finden deswegen irgendwann, obwohl das Handy eingeschaltet wird, keine entsprechenden Versuche mehr statt.
Spätestens ab dem dritten Tag, durften die beiden davon ausgegangen sein, dass ohnehin bereits nach ihnen gesucht wird.
Vielleicht dienten die weiteren Einschaltvorgänge des Handys lediglich dazu, via Google Maps (und der gewaltigen Hoffnung ein Signal zu haben) oder ähnlichem eine Straße oder sowas zu finden.
Selbst wenn die via Notruf jemanden erreicht hätten, was genau hätte das gebracht?
Wahrscheinlich hatten die keine Ahnung, wo sie sich genau befanden und jeder Versuch da rumzutelefonieren, kostete wertvollen Akku.
Vielleicht muss man da irgendwann eine bittere Entscheidung treffen und auf weitere Notruf-Versuche verzichten.
augustine schrieb am 15.04.2025:Sehe ich absolut genauso und habe mich selbst auch schon durch so ein unüberlegtes spontanes Verhalten in eine ziemliche Gefahrensituation in der freien Natur gebracht.
Es gibt sogar Leute, die gehen auf griechischen Urlaubsinseln, ganz ohne Regenwald etc. verschollen.
Die Hitze und die Sonne tun dann ihr Übriges dazu.