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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

2.735 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, FBI, Magier ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

06.03.2019 um 02:01
Zitat von aeroaero schrieb:Habt ihr schon mal eine doku. gesehen in der art wie "Achtung Kontrolle" ?
Nein, ich meide solche Sendungen grundsätzlich.

Und wie ich ebenfalls sagte, die Richterin kann über ihn denken was sie will, aber solche Sätze haben nichts bei einer Gerichtsverhandlung verloren. Es handelt sich hierbei noch immer um einen Gerichtsprozess und nicht um irgendeine RTL-Serie.
Jeder, der auch nur ansatzweise über einen gesunden Menschenverstand verfügt, findet so eine Tat abscheulich - da gebe ich dir absolut recht. Dennoch muss ein fairer Prozess stattfinden, da hilft es nichts, wenn die zuständige Richterin eine solche Antipathie ausstrahlt.

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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

06.03.2019 um 03:35
Zitat von aeroaero schrieb:Diese pädophilen wie er dort von RTL gestellt wurde, sind in ihrem kern ganz feige menschen.

Diese scheinwelt die sie um sich herum aufbauen und in der sie glauben nicht erwischt zu werden, hat dann auch keinen bestand mehr, wo ihre neigung mit der realen-bzw. außenwelt konfrontiert wird.
In dem moment bricht das alles zusammen und sie laufen lieber vor ihrer scham, ihrer verantwortung davon, als sich dafür zu rechtfertigen.

Im prinzip war das ständige hinausdehnen des prozeßes von und durch Rouven genauso ein "davolaufen", vor der wahrheit und dem urteil.
Ich kann deine Logik da nicht ganz nachvollziehen.

Jemand, der eine Straftat verübt und vor jemanden davon rennt, der ihn erwischen möchte, ist nicht feige, sondern im Begriff, sich selbst zu schützen.
Einem Straftäter bringt es nichts, erwischt zu werden, so könnte man auch einfach am helllichten Tag in Häuser einbrechen. Sie machen eine Straftat auch nicht, um in den Knast zu gehen und sich zu rechtfertigen. Es ist normal, dass man wegrennt, da man seine eigene Freiheit bedroht sieht.

Dass Rouvens Termin andauernd verschoben wird, ist ja auch nicht in erster Linie Rouvens Schuld. Er macht die Termine ja nicht.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

06.03.2019 um 05:48
Zitat von MyMysteryManMyMysteryMan schrieb:JR war wohl nicht der hellste Scheinwerfer auf der Bühne. Ich hab den Eindruck, dass er gar nicht richtig nachgedacht hat (zumindest nicht mit dem Kopf). Hätte er sonst so viel Material im ganzen Haus und unverschlüsselt rumliegen lassen?
Nun, ich denke er hat sich erheblich auf seinen Promistatus verlassen. Man muss sich seinen Lebensstil einmal anschauen: er lebt in einem $ 1 Million Haus, eine rauschende Party folgt der nächsten, während die meisten Leute in Las Vegas vom Mindestlohn um die $ 10/Stunde leben. Sein Konterfei ist auf dem Strip zu sehen, in Vegas zumindest kennt fast jeder seinen Namen... er lebt in einer Parallelwelt, die nichts mehr mit dem richtigen Leben zu tun hat. Es ist offensichtlich, dass Drogen in seinem Haus jederzeit zur Verfügung standen, nie ist was passiert. Dass er dann dachte, mit KP kann es genauso sein, und dachte, das Pseudonym "Lars Schmidt" wird ihn schon verstecken... das ist durchaus vorstellbar. Ich denke da wie:
Zitat von SyndromSyndrom schrieb:Ich meine, er hielt sich wohl mit seinem Promistatus fuer Unantastbar!
Ein anderes Thema ist seine Ehe. Für Aussenstehende durchaus merkwürdig. Sein Ehemann hat ja recht freimütig zugegeben, dass ständig Pornos im Haus liefen, dass ständig Loverboys im Haus waren und so weiter. Nicht unbedingt die Art Ehe, die den meisten von uns typisch erscheint. Und kaum wurde es ernst, verschwand der Ehemann ins sichere Deutschland und meldete sich nur noch einmal, als er Geld wollte.
Zitat von MyMysteryManMyMysteryMan schrieb:Was ich mich auch gefragt habe: Er war mit einem 20 Jahre älteren Mann verheiratet. Wäre er so pädophil, wie die Fülle an Material und seine Online-Aktivität impliziert, muss die Ehe doch eine einzige Show gewesen sein.
Zitat von LichtenbergLichtenberg schrieb:Es ist auch durchaus ein Beleg und ein Beispiel dafür, dass die Androhung von (wie ich finde sehr) hohen Strafen nicht von der Begehung einer Straftat abhalten. Kein (zumindest aber kaum) ein Täter denkt sich vor Tatbegehung: "Für fünf Jahre mache ich es, für zwanzig Jahre lasse ich es besser bleiben".
So ist es wohl. Die wenigsten Menschen machen Risikorechnungen auf. Diejenigen, die das tun, vermute ich mal, verzichten dann darauf, eine Straftat zu begehen. Straftäter gehen in der Regel davon aus, nicht erwischt zu werden, dann kann ihnen das Strafmass egal sein.
Zitat von LichtenbergLichtenberg schrieb:Er ist verurteilt worden. Man darf also davon ausgehen, dass ihm seine Schuld nachgewiesen werden konnte.
Er hat sogar gestanden. Die Beweislast war, soweit man weiss, recht erdrückend.
Zitat von aeroaero schrieb:Es kommt aber dann auch irgendwann mal ein punkt, da wird unbegründetes stetes hinterfragen nicht mehr als eine berechtigte kritische ansicht eingestuft, sondern als lebens-und weltfremd interpretiert, bzw. man wird als unrealistisch angesehen und steht dann damit mehr oder weniger alleine da.
Ja, wir sind uns nicht immer einig, aber ich kann nur zustimmen: die auf allmy beliebten Diskussionen, die in jedem Kriminalfall einen Justizskandal wittern und immer von "Beweisen, Beweisen!" reden sind nur nervig. Das wirkliche Leben ist anders.

Die Richterin hat im Übrigen einen guten Job gemacht. Sie hat allerdings, wie es hier üblich und erlaubt ist, auch ein "Urteil" gefällt, das heisst, eine moralische Abrechnung vorgelegt. Richter sollen ja nicht monoton wir ein Roboter irgendwelche Strafmasse mathematisch festlegen, sondern sollen und müssen hier ihre Entscheidung auch moralisch untermauern: dazu gehört dem Verurteilten zu sagen, warum er ein bestimmtes Strafmass erhält. Die Richterin spricht hier für die Gesellschaft, in deren Namen sie das Urteil verkündet, und sagt dem Verurteilten deutlich, wie sein Verhalten zu beurteilen war.

Mit Befangenheit hat das ganz und gar nichts zu tun.


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06.03.2019 um 07:53
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Richter sollen ja nicht monoton wir ein Roboter irgendwelche Strafmasse mathematisch festlegen, sondern sollen und müssen hier ihre Entscheidung auch moralisch untermauern:
ja, das ist bei uns Deutschen recht verpönnt. Wir entwickeln uns immer mehr zu emotionslosen Robotern. Da sind mir Länder wie die USA , Frankreich oder Italien einfach lieber. Da wird noch gelebt und vorallem auch noch gezeigt, dass man lebt. Ein wenig OT, aber ich finde diese Entwicklung hier wirklich gruselig.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

06.03.2019 um 08:05
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Die Richterin hat im Übrigen einen guten Job gemacht. Sie hat allerdings, wie es hier üblich und erlaubt ist, auch ein "Urteil" gefällt, das heisst, eine moralische Abrechnung vorgelegt. Richter sollen ja nicht monoton wir ein Roboter irgendwelche Strafmasse mathematisch festlegen, sondern sollen und müssen hier ihre Entscheidung auch moralisch untermauern: dazu gehört dem Verurteilten zu sagen, warum er ein bestimmtes Strafmass erhält. Die Richterin spricht hier für die Gesellschaft, in deren Namen sie das Urteil verkündet, und sagt dem Verurteilten deutlich, wie sein Verhalten zu beurteilen war.

Mit Befangenheit hat das ganz und gar nichts zu tun.
@Rick_Blaine
Danke für deine Einschätzung.
Aber hat sie wirklich gesagt:
Zitat von SoulfireSoulfire schrieb:Was mir aber sauer aufstösst ist dieser Satz der Richterin*ich kann Sie nicht leiden. *
Oder wurde der Satz durch die Übersetzung verzerrt?
Oder war der Satz eingebettet?


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

06.03.2019 um 08:12
Bezüglich der vermeintlich befangenen Richterin hier mal ein Link zur Verurteilung von Larry Nassar, einem Kinderschänder, der im letzten Jahr zu 175 Jahren Haft verurteilt wurde. Grausame Verbrechen aber auch hier kann man die Neutralität der Richterin wirklich anzweifeln. Dennoch wurde sie danach von einem Magazin zur Frau des Jahres gewählt und ließ sich dafür in Cowboystiefeln ablichten. Ein bisschen der wilde Westen ist das schon noch...

Youtube: Larry Nassar sentenced: I signed your death warrant, judge says
Larry Nassar sentenced: I signed your death warrant, judge says
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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

06.03.2019 um 08:19
Zitat von EntourageSpEntourageSp schrieb:Bezüglich der vermeintlich befangenen Richterin hier mal ein Link zur Verurteilung von Larry Nassar, einem Kinderschänder, der im letzten Jahr zu 175 Jahren Haft verurteilt wurde. Grausame Verbrechen aber auch hier kann man die Neutralität der Richterin wirklich anzweifeln. Dennoch wurde sie danach von einem Magazin zur Frau des Jahres gewählt und ließ sich dafür in Cowboystiefeln ablichten.
ich habe dazu folgenden Eintrag auf wiki gefunden:

Am 24. Januar 2018 wurde Nassar im Missbrauchsprozess zu 40 bis 175 Jahren Haft wegen des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger verurteilt. Die vorsitzende Richterin Rosemarie Aquilina fügte bei der Urteilsverkündigung hinzu:

„Ich würde nicht einmal meine Hunde zu Ihnen schicken. [...] Sie verdienen es nicht, jemals wieder das Gefängnis zu verlassen. Ich habe gerade Ihr Todesurteil unterschrieben.“

Bei dem Prozess wurden insgesamt 156 Mädchen und Frauen angehört. Es wurde bekannt gegeben, dass insgesamt 265 Turnerinnen sexuellen Missbrauch durch Nassar öffentlich gemacht hätten. Wie viele es nicht wagten, damit an die Öffentlichkeit zu gehen, sei unbekannt.

Durch die verschiedenen Gefängsnisstrafen wird Nassar mindestens 100 Jahre im Gefängnis verbringen und damit auf jeden Fall auch im Gefängnis sterben.

Wikipedia: Larry Nassar


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

06.03.2019 um 09:14
Es ist in der Tat für Deutsche ungewöhnlich, dass in der Urteilsverkündung Emotionen gezeigt und ausgedrückt werden dürfen. Wie schon mal gesagt, das hat mit Befangenheit nichts zu tun: Befangenheit ist ein anderes Wort für Voreingenommenheit. Eine Richterin darf natürlich nicht einem Angeklagten gegenüber voreingenommen sein, der entscheidende Punkt ist hier die Silbe "vor."

Vor der Beweisaufnahme, während der Beweisaufnahme muss sie natürlich ergebnisoffen das Verfahren leiten.

Nach dem Schuldspruch, in der Regel ja durch eine Jury, kommt dann das Strafmassverfahren. Hier werden jetzt beide Seiten an die Gefühle der Richterin appellieren: durch Vorbringen von "mildernden Umständen" seitens der Verteidigung genauso wie durch Vorbringen strafverschärfender Elemente durch die Anklage.

Und dann muss die Richterin im Rahmen der Gesetze ein Strafmass festlegen.

In diesem Fall hier bei Rouven sahen die Richtlinien 15-25 Jahre vor, das gesetzliche Maximum wäre 30 gewesen, das Minimum 15.

Die Richterin muss nun irgendwie zu einer Entscheidung kommen, genau wie Richter in Deutschland auch, wenn das Gesetz ihnen einen recht grossen Spielraum lässt.

Das ist immer auch eine emotionale Entscheidung, eine moralische Entscheidung. Und eigentlich sollte man meinen, hat der Angeklagte ein Recht darauf zu erfahren, warum er nun dieses und kein anderes Strafmass bekommt. Und die Gesellschaft ebenso.

Natürlich kann ich das als Richter nun in trockene, leblose Bürokratenworte packen, wie das in Deutschland üblich ist. Ich kann von "besonderer Schwere der Schuld" faseln ohne je deutlich zu machen, wo eigentlich das "besonders schwere" begründet ist, warum die Tat, oder die Tatmerkmale, die dieses besonders schwere ausmachen sollen, eigentlich besonders schwer wiegen.

Oder ich kann es dem Verurteilten klar und deutlich in menschlich verständlichen Worten vor aller Welt sagen.

Das ist ja auch umgekehrt der Fall: wenn ich einen besonderen Grund sehe, milder zu sein als im Regelfall, spreche ich das ja auch an. Ich kann zum Beispiel sagen: "Ich sehe, Sie sind im Grunde ein ehrlicher Mensch. Sie haben in diesem Fall eingesehen, dass, was Sie getan haben, falsch war. Sie haben von Anfang an mit den Ermittlern kooperiert. Sie haben dem Opfer erspart, hier noch einmal all das Unangenehme öffentlich ausbreiten zu müssen, denn Sie haben gestanden. Sie haben in ihrem bisherigen Leben anständig gelebt. Ihre Freunde, Ihre Familie, alle haben zu Ihnen gehalten und mich gebeten, Milde walten zu lassen. Das hat mich beeindruckt. Ich glaube, sie haben eine Chance verdient. Ich verurteile Sie zum Minimum, das das Gesetz mir vorschreibt. Ich sage Ihnen aber auch eines klar: wenn ich Sie noch einmal hier sehen sollte, wenn Sie noch einmal eine Tat begehen, werde ich kein Mitleid mehr mit ihnen haben! Dann werden Sie die ganze Härte des Gesetzes spüren! Haben Sie das verstanden? Wenn Sie noch einmal hier vor mich kommen, sperre ich Sie Jahre lang weg! Ist das klar?"

So in etwa hat ein Richter, den ich sehr schätze, vor Kurzem einen meiner Mandanten verurteilt. Der Richter gilt üblicherweise als sehr streng - aber auch sehr fair. Ich finde das war er auch.

So, in diesem Fall beschwert sich wahrscheinlich auch keiner über seine Worte. Man hat bemerkt, dass der Richter den Fall durchaus persönlich nahm, dass er sich nicht nur als Roboter gesehen hat.

In Rouvens Fall war die Ansprache nun nicht so positiv. Aber eben genauso ehrlich.

Denn machen wir uns nichts vor: Das Strafmass ist das Ergebnis eines Gedankenprozesses bei dem Richter. Ob er es nun offen zeigt, oder eben nicht.

Mich hat einmal sehr beeindruckt, in einem Fall, in dem ich nur Zuschauer gewesen bin, wie ein Richter seinen Abscheu ausgedrückt hat, gegenüber einem Verurteilten, der ein 9 jähriges Mädel vergewaltigt und dann abscheulich grausam umgebracht hat. Der Richter hat sich eine Stunde Zeit genommen, was hier eher unüblich ist, zu begründen, warum er die Todesstrafe verhängt hat. Er hat eine Stunde lang den Verurteilten direkt angesprochen. Ihn, vielleicht zum ersten Mal in diesem ganzen Fall, ganz persönlich mit dem Übel konfrontiert, das er angerichtet hat. Ich habe noch nie vorher und nachher eine so bewegende Ansprache erlebt. Und ich bin mir sicher, in dem Gerichtssaal gab es niemanden, der nicht zugestimmt hat. Innerlich vielleicht sogar der Verurteilte.

Auch das hätte man in 5 Minuten ganz trocken und nüchtern tun können. Die Eltern des Mädels aber, so sagten sie später, waren dem Richter dankbar, dass er in seinen Worten keinen Zweifel daran liess, dass er erkannt hatte, welchen unglaublichen Schmerz dieser Verurteilte ihnen und auch uns allen zugefügt hatte.

Ich glaube, das ist eine angemessene Rechtssprechung. Das Gericht, das auch hier im Namen des Volkes spricht, soll ruhig deutlich machen, welche Werte durch die Straftat verletzt wurden und warum die Reaktion dann so ausfällt, wie sie ausfällt.

(Ach ja, wir brauchen jetzt auch nicht über die Todesstrafe reden, ich habe dieses Beispiel gebracht, weil ich es eben so erlebt habe. Die Diskussion ist an sonsten ja bekannt und hier OT).


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06.03.2019 um 09:29
Zitat von LichtenbergLichtenberg schrieb:Es ist auch durchaus ein Beleg und ein Beispiel dafür, dass die Androhung von (wie ich finde sehr) hohen Strafen nicht von der Begehung einer Straftat abhalten. Kein (zumindest aber kaum) ein Täter denkt sich vor Tatbegehung: "Für fünf Jahre mache ich es, für zwanzig Jahre lasse ich es besser bleiben".
Das ist doch weltfremd!

Wenn ich durch die Schweiz fahre, weiß ich z.B. dass dort Verkehrsstrafen viel höher ausfallen, und bin viel vorsichtiger.
Auf den Philippinen würde ich niemals einen Joint rauchen, weil dort Drogendelikte ganz anders verfolgt werden.
In Vietnam wird auf Provinzmärkten Opium angeboten. Wer hat Lust, dort zwanzig Jahre im Knast zu hocken? Also Finger weg!

In Deutschland erleben wir eine Justiz, die sich soweit sie kann zurückzieht. Das ist natürlich
keine Abschreckung mehr.
In Deutschland sprechen sogar viele Serientäter, die schon als Jugendliche zig Mal vor Gericht waren, offen darüber, dass die deutsche Strafverfolgung zu lasch sei und geradezu dazu einlädt,
weiter Straftaten zu begehen.

Gestern wurde in Berlin ein Mann verurteilt, der Obdachlose anzündete.Einer der mit Benzin übergossenen Männer starb nach monatelangem Koma.
Der Täter erhielt sage und schreibe acht Jahre für seine grausame Tat!


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

06.03.2019 um 09:35
Zitat von MyMysteryManMyMysteryMan schrieb:Können wir uns da sicher sein?

JR war wohl nicht der hellste Scheinwerfer auf der Bühne. Ich hab den Eindruck, dass er gar nicht richtig nachgedacht hat (zumindest nicht mit dem Kopf). Hätte er sonst so viel Material im ganzen Haus und unverschlüsselt rumliegen lassen?
Naja, nur weil jemand ein Verbrechen denkbar doof begangen hat, schließt nicht aus, dass er es nicht bewußt begangen hat.
Zitat von SubwaySubway schrieb:Es geht mir ja darum, dass, sobald ein Urteil gesprochen ist, offensichtlich nichts mehr hinterfragt wird - ohne die genauen Umstände zu kennen. Aber das fällt mir nicht nur hier, sondern eigentlich generell, auf.
Wenn ein Urteil gefällt wird, dann hat eine dazu bevollmächtigte Person ein Urteil auf Basis von Beweisen gefällt. Ansonsten hätte diese Person den Angeklagten aus "Mangel an Beweise" oder "Im Zweifel für den Angeklagten" freisprechen müssen. Daher ist erst einmal davon auszugehen, dass Beweise in ausreichender Zahl und eindeutig vorhanden waren.
Ist dem nicht der Fall, wäre es ein Skandal, und den wünscht sich keiner.
Im konkreten Fall gab es sogar ein Geständins, das zwar versucht wurde zu wiederrufen, aber nicht weil es nicht wahr sein solle, sondern weil sich JR durch seine Anwälte falsch beraten gefühlt hat.
Im November 2016 legte Rouven dann überraschend ein Geständnis ab und räumte seine Schuld in mehreren Anklagepunkten ein. Später beantragte er, sein Geständnis zu widerrufen. Er sei von seinen damaligen Anwälten falsch beraten worden, machte Rouven geltend.
Quelle: https://www.welt.de/vermischtes/article189610077/Jan-Rouven-Deutscher-Illusionist-wegen-Kinderpornographie-zu-20-Jahren-Haft-verurteilt.html?wtrid=onsite.onsitesearch
Zitat von SoulfireSoulfire schrieb:Was mir aber sauer aufstösst ist dieser Satz der Richtetin*ich kann Sie nicht leiden. *
Meiner Meinung nach ist dies eine Äusserung die mir sagt dass sie gegenüber von Jan befangen war, - ist.
Oder sehe das nur ich so?
Meiner Meinung nach auch eine unglückliche Aussage, so sie denn getätigt wurde. Allerdings muß man auch anerkennen, dass Richter ungeachtet Ihrer persönlichen Meinung ein unvoreingenommenes Urteil auf Basis der Rechtslage fällen müssen. Im Grunde trifft das übrigens auf jeden zu - oder sollte es zumindest. Nur weil ein Harz 4 Entscheider seinen Antragssteller nicht leiden kann, darf er ihm die Auszahlung auch nicht verweigern. Oder nur weil ein Polizist einen mag, schaut er auch nicht weg, wenn Du jemanden vor seinen Augen erschießt. Imho sind das zwei paar Schuhe, Neutralität im Job und persönlicher Standpunkt. Wenn ersteres gegeben ist, ist zweites in Bezug auf dem Recht der eigenen Meinung durchaus OK.


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06.03.2019 um 09:43
Zitat von SoulfireSoulfire schrieb:Was mir aber sauer aufstösst ist dieser Satz der Richtetin*ich kann Sie nicht leiden. *
Meiner Meinung nach ist dies eine Äusserung die mir sagt dass sie gegenüber von Jan befangen war, - ist.
Oder sehe das nur ich so?
Die Richterin schlüpft ja praktisch in die Rolle des Volkes.

Das Volk sagt: "So jemanden wie dich können wir nicht leiden."
In anderen Fällen sogar: "Eigentlich gehörst du hingerichtet, aber ich schenke dir lebenslänglich.
Du bist ein Monster! Du darfst hinter Gittern sterben." usw

Da drückt sich die allgemeine Auffassung aus "im Namen des Volkes".

In Deutschland ist das wohl verpönt wegen unsrer Geschichte.

Aber wenn sich die Gerichte vor klaren Aussagen drücken, entstehen dafür andre Probleme.
In Deutschland kommt es vor, dass Täter Opfer noch vor Gericht verhöhnen.
Und die milden Strafen unterstreichen das dann.
Teile des Volkes werten das dann als "Kuscheljustiz".


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06.03.2019 um 09:43
@Rick_Blaine

Danke für deine erklärungen und sichtweisen die diese diskussion hier,
mit den ansichten außerhalb von gut und böse polemisierender mitdiskutanten,
immer wieder ins gleichgewicht bringt.

Im grunde genommen macht tv-richter Alexander Hold ja nichts anderes.
Auch er zieht nach fast jedem urtei das er dort spricht, eine art persönlicher bilanz aus seiner sicht zu dem abgeurteilten fall.


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06.03.2019 um 10:11
Zitat von SoulfireSoulfire schrieb:Somit bestätigt sich das, was ich denke. Befangenheit. Und somit hat dies auch das Urteil beeinflusst.
Hier in D würde das Urteil wegen so ner Aussage in der Revision kassiert werden und die könnten mit dem Prozess nochmal ganz von vorn anfangen.


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06.03.2019 um 10:14
Zitat von SomertonManSomertonMan schrieb:Hier in D würde das Urteil wegen so ner Aussage in der Revision kassiert werden und die könnten mit dem Prozess nochmal ganz von vorn anfangen.
das würde hier in Deutschland ein Richter so auch nicht äußern. Trotzdem kann er ähnliches denken. In den USA wird es eben auch ausgesprochen.


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06.03.2019 um 11:20
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Das ist immer auch eine emotionale Entscheidung, eine moralische Entscheidung.
Das mag in den USA so sein, in Deutschland ist es das nicht. Und man darf dafür durchaus dankbar sein. Natürlich nicht, wenn es einen anderen trifft, aber umso mehr, wenn man mal selbst vor einem Strafrichter stehen sollte. Wer möchte den ernsthaft von einem Strafrichter abgeurteilt werden, der seine Emotionen und seine Vorstellungen von Moral in das Urteil einfließen lässt?
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Natürlich kann ich das als Richter nun in trockene, leblose Bürokratenworte packen, wie das in Deutschland üblich ist. Ich kann von "besonderer Schwere der Schuld" faseln ohne je deutlich zu machen, wo eigentlich das "besonders schwere" begründet ist, warum die Tat, oder die Tatmerkmale, die dieses besonders schwere ausmachen sollen, eigentlich besonders schwer wiegen.
Bei allem Respekt: Das stimmt so nicht. Das Strafmaß wird begründet durch die für und die gegen den Täter sprechenden Anhaltspunkte. Darin einbezogen werden sein Lebenslauf, soziale Stellung, bisherige Straffälligkeit, die Art der Tatbegehung, Nachtatverhalten, Einlassungen und Bemühen um Aufklärung, aufrichtige Reue, das Bemühen um Wiedergutmachung und noch einiges mehr.

Hier mit schwammigen Begriffen wie "Moral" oder "Emotionen" zu arbeiten, mag den ein oder anderen Zuschauer befriedigen, aber woher nimmt man eigentlich den Rahmen für diese Begriffe?
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:In Rouvens Fall war die Ansprache nun nicht so positiv. Aber eben genauso ehrlich.
Das mag man gut finden. Oder auch nicht. Als Angeklagter würde ich keine persönliche Meinung oder Einschätzung des Richters über meine Person hören wollen. Verständlich finde ich es allenfalls, wenn der Richter etwas über mein Verhalten während der Ermittlung und während der öffentlichen Verhandlung sagt.

Tatsächlich sehe ich keinen Grund, warum ein Strafrichter sich anmaßen darf oder sich anmaßen sollte, sich moralisch über andere zu erheben.
Zitat von CassCass schrieb:Das ist doch weltfremd!
Denkst Du ernsthaft, dass ich bei so einer Einleitung auch nur im Ansatz des Bedürfnis verspüre mit Dir zu diskutieren? Bei dieser regelmäßig zur Schau gestellten Selbstgefälligkeit mit banalen und selbstbezogenen Beispielen ist jede weitere Wort doch sinnfrei. Deine weitern Äußerungen zeigen, dass Deine (Straf-) Welt vornehmlich aus dem Lesen von Zeitungsartikeln besteht.


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06.03.2019 um 11:25
Es ist ja nicht so als wenn die richterin eine dumme person wäre, die vom staat dort hingesetzt wird und unüberlegt dinge daher sagt, welche dem staat aus juristischer sicht die dauerhafte glaubwürdig-und handlungfähigkeit nehmen würde.

Die richterin spricht nicht nur im namen des volkes urteile aus,
sie ist auch befugt das denken des volkes gleichzeitig mitauszudrücken.

Sie darf sich das anmaßen, aus diesem hohen amt heraus die allgemeine sinneshaltung der bevölkerung gegenüber dem verurteilten auszudrücken.

Pädophilen, deren scheinwelt und auch ihr verhalten nach der tataufdeckung während des prozeßes darauf beruht,
das sie sich auf eine juristische grauzone berufen können die ihnen die sicherheit gibt,
"du konntest deine verbrechen ausleben und du erhälst jetzt dafür eine auf papier geschriebene strafe, die die richter dir verkünden,
aber dich darf jetzt trotzdem außerhalb der haftanstalt keiner körperlich berühren oder dich als "Lügner oder Manipulator" o.ä. bezeichnen,
muß gezeigt werden und wenn es nur verbal ist,
das hinter den paragraphen und dem urteil im namen des volkes auch menschen stehen, deren unmut über solche taten, nicht mit der urteilsverkündung endet.

Genauso wie das mit großer wahrscheinlichkeit bei den opfern dieser schrecklichen taten der fall ist.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

06.03.2019 um 11:47
Bevor hier die Richter Gott gleich gestellt werden, hier mal ein paar Äußerungen von Anwälten, Juristen und ja, auch Richtern über die Herrn und Damen in den Roben:

"Selbstkritik ist sicherlich das, was Richter am wenigsten haben."

"Der Tiefschlaf richterlicher Selbstzufriedenheit wird selten gestört. Kritik von Prozessparteien, Anwälten und Politikern prallt an einem Wall gutorganisierter und funktionierender Selbstimmunisierungsmechanismen ab."

"Eine crux unseres Rechtswesens ist das völlige Versagen der Dienstaufsicht gegenüber Richtern. Welche Rechtsverletzungen Richter auch immer begehen mögen, ihnen droht kein Tadel."


Wikipedia: Justizirrtum#Kritik am Justizsystem und Ursachen von Justizirrtümern


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06.03.2019 um 11:53
@SomertonMan

Du meinst die Verurteilung des Rouven ist ein Justizirrtum? Oder, wie willst du dein OT hier verstanden wissen?
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Bei dem Prozess wurden insgesamt 156 Mädchen und Frauen angehört. Es wurde bekannt gegeben, dass insgesamt 265 Turnerinnen sexuellen Missbrauch durch Nassar öffentlich gemacht hätten. Wie viele es nicht wagten, damit an die Öffentlichkeit zu gehen, sei unbekannt.
Du regst dich wirklich über Cowboystiefel auf? @EntourageSp Da kann man nur staunen.


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Magier Jan Rouven in Las Vegas: Verurteilt - das Ende einer Karriere

06.03.2019 um 12:13
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Du meinst die Verurteilung des Rouven ist ein Justizirrtum? Oder, wie willst du dein OT hier verstanden wissen?
Nein. Darüber das Richter angeblich mit Volkes Stimme reden und Angeklagten wissen lassen, was sie im Namen des Volkes von ihnen halten.


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