Doppelmord in Herne: Täter Marcel H. in Haft

Vyslor schrieb:Weshalb Marcel gemordet hat ist so verdammt offensichtlich, er wurde gemobbt und ausgegrenzt, da liegen die Ursachen, nicht in Killerspielen, so einfach ist es nicht.

Wenn es so offentsichtlich wäre, würden wir hier nicht darüber diskutieren.
Und bitte drück dich etwas sachlicher aus, zu sagen Aussagen seien Schwachsinn, absurd oder pervers ist nicht gerade nett.
Und ich habe nicht einmal behauptet, dass es so ist, sondern, dass es so sein KÖNNTE.

Du sagst aber, deine Aussage sei die richtige, aber das kannst du nicht wissen, solange du nicht der Täter bist oder der Täter es selbst zugibt.

Liebe grüße :) :) :)

sunshinelight schrieb:Ich glaube, durch die Suizidversuche hatte er den Gedanken schon vorher.

Ja schon, aber vielleicht erkennt er im Knast dann erst, daß er in seinem Leben vorher dennoch Möglichkeiten gehabt hat, die er als Häftling nicht mehr hat. Es macht ja nochmal einen Unterschied, ob jemand keinen Bock mehr hat, weil er seinen Traumjob nicht bekam oder realisiert, daß er, wenns ganz blöd läuft, in Sicherheitsverwahrung landet und gar nix mehr geht.

sunshinelight schrieb:Tatsächlich könnte aber wirklich sein, dass er sich Knast wirklich wie eine Safari vorstellt.
Vorbestraft war er ja nicht.
Deswegen ist er bestimmt auch zu dem Entschluss gekommen, sich zu stellen, statt sich zu töten.

Ich glaube nämlich auch, daß er völlig falsche Vorstellungen vom Knastleben hat. Wenn er da in der Realität ankommt, könnte ich mir durchaus vorstellen, daß er suizidgefährdet sein wird. Ganz ehrlich, dann würde es mich nicht wundern, wenn wir irgendwann hören, daß er in der Zelle hing.

sunshinelight schrieb:Vielleicht wollte er auch den Ruhm erleben.
Der hält aber nicht so lange an und wenn der vorbei ist, sitzt er immer noch.

So ist es.

@-viciousbeast-

Weil es JEDES mal die gleiche Leier ist, normalerweise kauen die Konservativen die Videospieltheorie durch, die Ursachen liegen aber immer wo anders, ob bei Amokläufern oder Mördern wie Marcel, man findet sehr oft Antworten in der Kindheit, dem sozialen Umfeld, der Schule, oder der Familie, aber man findet keine Antworten in Ego-Shootern, die von hunderttausenden, ach, von millionen jungen Menschen gezockt werden.

Einfaches kausales Modell:


>Persönlichkeitsstörung,emotionale Schieflage (Empathievermögen und emotionale Strukturen sind erodiert) 
> Probleme im Zwischenmenschlichen, Selbstverwirklichung, Jobsuche, etc. 
> Agression und Frust können sich entladen, weil das Weltbild (existentieller Nihilismus) keine Moral vorsieht und davon ausgegangen wird, dass in einem amoralischen, indifferenten Universum alles erlaubt ist:

"At the same time: I'd consider myself an existencial nihilist. The universe doesn't care if some kid dies. Or planet earth. We humans are the only living organism that need rhime and reason to do stuff, I'd rather exclude myself from that description. I know my legacy won't hold more than 5 years at best and everyone currently alive is dust anyway in 200 years (in 50 million years, the only things "others" can find of our existence is glass ans plastic particles)"
(Macel H.)

>Es ist darüber hinaus kein Wunsch vorhanden ausgehend von diesem Kontext am gesellschaftlichen/sozialen Leben zu partizipieren, oder im Berufs- bzw. Familienleben aufzugehen:
"I got what I wanted: I'll not need to contribute to society via becoming an upstanding citizen. Economies work mostly by forced altruism and I have 0% interest in taking part of sustaining somethin so useless."
(Marcel H.)

>Motto: Mit möglichst wenig Aufwand durch ein sinnloses Leben gehn und ohne Rücksicht auf Verluste.

Vyslor schrieb:Weil es JEDES mal die gleiche Leier ist, normalerweise kauen die Konservativen die Videospieltheorie durch, die Ursachen liegen aber immer wo anders,

Er hat es nicht wegen einer Internet Sucht oder Videospiel Sucht getan. Laut eigener Aussage hat er es gemacht weil er nicht arbeiten will. Sollte man nun die Arbeit verbieten und abschaffen? :D

fireflash schrieb:Laut eigener Aussage hat er es gemacht weil er nicht arbeiten will. Sollte man nun die Arbeit verbieten und abschaffen? :D

Jemand mordet doch nicht weil er nicht arbeiten will, und was er sagt sollte man eh gut durchleuchten und erst glauben, wenn es Sinn ergibt, der Typ ist krank, darauf können wir uns wohl alle einigen, und er ist ein Lügner, was er sagt, sagt er vorrangig deshalb, weil er damit Aufmerksamkeit bekommen will, das hat er uns bisher mehr als einmal bewiesen, spätestens nun sollte man nicht leichtgläubig alles hinnehmen, was er sagt.

Übrigens, er hat gesagt, dass er das mit dem Suizid tut, weil er nicht arbeiten will, ich kenne die Sprachmemos auch, das mit dem "Ich will nicht arbeiten" war VOR dem Suizidversuch und auch vor dem ersten Mord.

@Vyslor
Ich habe in einem Post geschrieben, dass diese Sachen Faktoren sein können, aber sicherlich nicht die einzigen Gründe sind. Ich denke, dass er auch andere Probleme hatte/ hat.
Weil ein normal denkender Mensch nicht einfach so tötet, da muss etwas tiefliegenderes passiert sein.
Das mit der Internetsucht glaube ich nicht, aber ich kann es auch nicht wissen.
Habe auch gehört, dass er gemobbt wurde ( habe ich auch geschrieben ) aber habe dafür keine Quellen.

@-viciousbeast-
Beweise vernichten heißt nicht den Mord zu vertuschen. Den wollte er ganz gewiss nicht vertuschen. Hätte er den Brand nicht gelegt, hätte er seine "Geschichte" vielleicht nicht so abliefern können, wie es für ihn am Coolsten erschien. Er erzählt, was passiert ist und nicht andersrum, die Mordkommission ihm. Aber das ist mir auch zu viel "hätte", "könnte", was auch immer. Vielleicht wird die Mordkommission noch ein paar Bekanntmachungen hierzu veröffentlichen.

WhatsApp ist doch nicht das Internet :D
In WA ist er der Marcel, den man kennt. Der Schmalhans, der nicht zum Bund darf, den vielleicht niemand ernst nimmt, usw.
Auf den Plattformen, auf denen er sich bewegt hat, konnte er sich eine eigene Version von sich selbst erschaffen. Niemand dort kennt ihn persönlich, also kann er sein, wer er sein will. Das baut das Ego auf, man bekommt vielleicht Beachtung für den Schein vom Sein...
Das lässt sich kaum mit WA vergleichen. Selbst hier erleben wir oft User, die eine andere Identität verwenden, um sich anders, besonders zu fühlen. Wie soll das bei WA gehen?

Vyslor schrieb:Weshalb Marcel gemordet hat ist so verdammt offensichtlich, er wurde gemobbt und ausgegrenzt,

Bevor Du solche Behauptungen aufstellst, solltest Du Belege dafür suchen und nicht irgendwas als Fakt darstellen, was kein Fakt ist!
Du hast offenbar nicht verstanden, dass es ein Zusammenspiel von allem war. Es war nicht "nur" das Internet und nicht "nur" die Killerspiele. Es war eine Kombination von vielen Dingen, unter Anderem auch Perspektivlosigkeit, Versagen, usw.


@Photographer73
Ich bezweifle, dass er zu dieser Erkenntnis gelangen wird. Er kann eine ganz andere Wahrnehmung vom lebenswerten Leben haben. Seine Suizidversuche sind ein Indikator dafür. Die Gesellschaft scheint ihm ja am Arsch vorbei zu gehen. Von einem arbeitsamen Leben hält er offenbar auch nicht viel. Soldat wollte er werden. Vielleicht hat er eine romantisierte Vorstellung vom Berufssoldaten, in der Art von Söldnern (Rambo, Expendables), KSK, oder Snipern. Auch da wären wir bei Kontrolle ausüben, Macht haben

@Vyslor Muss ich dir einfach widersprechen. ich bin selbst mein leben lang zocker und wehre mich genau wie du dagegen solche dinge zu pauschalisieren...

Aber....

Das solche spiele, filme etc in den falschen händen zu enormen brantbeschleunigern werden können ist einfach so.

Es sind ja viele kleine sandkörner, welche einen großen haufen bilden. Und unsere geliebten spiele sind leider ein teil davon. M.H erwähnte ja im og ^manifest^ schon einige spiele.

Es ist nunmal leider so, dass anfällige menschen selten esoterik und yoga als hobby wählen, sondern oftmals egoshooter und heavy metal.


Find das selbst nicht so toll, da ich beides selbst als hobby habe ;)

der_wicht schrieb:WhatsApp ist doch nicht das Internet :D

Ich meinte, dass er auf whatsapp die möglichkeit hat, kontakte zu halten.

der_wicht schrieb:Auf den Plattformen, auf denen er sich bewegt hat, konnte er sich eine eigene Version von sich selbst erschaffen. Niemand dort kennt ihn persönlich, also kann er sein, wer er sein will. Das baut das Ego auf, man bekommt vielleicht Beachtung für den Schein vom Sein...
Das lässt sich kaum mit WA vergleichen. Selbst hier erleben wir oft User, die eine andere Identität verwenden, um sich anders, besonders zu fühlen. Wie soll das bei WA gehen?

Naja, er lernt die Leute auf den Plattformen kennen und dann tauschen sie Nummern aus :D so macht man das doch, wenn man sich mit jemanden gut versteht.
Aber wenn er das nicht gemacht hat, ergibt das viel Sinn, was du schreibst, jetzt kann er auf den Plattformen nicht mehr sein wer er will .s

Und dann weiß er, dass niemand ihm glauben würde, wenn er lügen erzählt und deshalb ermordet er, um zu prahlen ( was er ja auch gemacht hat ). Klingt das logisch?

Photographer73 schrieb:Ja schon, aber vielleicht erkennt er im Knast dann erst, daß er in seinem Leben vorher dennoch Möglichkeiten gehabt hat, die er als Häftling nicht mehr hat.

Ja, die Freiheit ist das Wertvollste, was ein Mensch haben kann.
Selbst wenn es die Entscheidung ist, sich abends eine Pizza zu bestellen, oder den nächsten Highscore in seinem Spiel nachzujagen, sich auf dem Balkon ein Bier zu gönnen, rauszugehen... Immer eine Möglichkeit zu haben, entscheiden zu können.
Im Knast tut man das, was die Wärter einem sagen, und sonst sitzt man in der Zelle und niemand interessiert sich für einen... Das ist, was er nicht so ganz versteht.
Familie und so ist dann auch kein Thema mehr.

der_wicht schrieb:Er kann eine ganz andere Wahrnehmung vom lebenswerten Leben haben

Welche denn zum Beispiel? 

der_wicht schrieb:Seine Suizidversuche sind ein Indikator dafür.

Ein Leben als Soldat und sonst ist alles doof?
Ich glaube, es war eher der geplatzte Lebenstraum, der solch eine Verzweiflung herbeiführen kann, dass man erstmal nichts mehr lebenswertes im Leben sieht.
Bis dann eine neue Welt sich vor einem auftut...

der_wicht schrieb:Die Gesellschaft scheint ihm ja am Arsch vorbei zu gehen.

Vielleicht hatte er auch einfach nur keine Sozialkompetenz?

Ich glaube er hat eindeutig zu viel Zeit im Deepweb verbracht. Er ist vielleicht mit 15-16 zum ersten mal ins Deepweb gegangen, hat gesehen was für krankes Zeug man dort finden kann, ist darauf hängen geblieben und dadurch dermaßen abgestumpft, das er 2017 die Taten begangen hat. TOR hat Ihm ermöglich die verschlüsselten .Onion (Zwiebel) Seiten aufzurufen. Am Ende war er so sehr besessen davon das er sich sogar mit einem Sack .Onions (Zwiebeln) der Polizei gestellt hat.

RandalFlag schrieb:Das solche spiele, filme etc in den falschen händen zu enormen brantbeschleunigern werden können ist einfach so.

Langsam wirds hier wirklich albern.

Ich bleibe dabei, dass es so weit kommen konnte hatte etwas damit zutun, dass er isoliert war, abgekapselt, kein Teil einer Gemeinschaft, er wurde gemobbt, ausgegrenzt, hatte offenbar keinen großen realen Freundeskreis, erst recht keine Freundin, dann kam noch die Absage von der Bundeswehr, er hat gar keine Hoffnung mehr, fühlt sich ungerecht behandelt, ist durch das jahrelange Mobbing enthemmt und empathielos geworden und schließlich, weil er ENDLICH gesehen werden will und es ihn eh nicht kümmert, entscheidet er sich dazu, Menschen zu töten.

Das ist meine Theorie, da könnt ihr mir jetzt alle noch so viel Kontra geben, aber Killerspielen die Schuld zu geben halte ich für Quatsch, ich spiele diese bösen "Killerspiele" seit ich 11 bin, und ich habe noch nie einen Menschen verletzt, war noch nie in eine Prügelei verwickelt, war noch nie aggressiv oder hatte den Wunsch andere Menschen zu verletzen, ich habe das Leben stehts geachtet, und ich würde niemals einen Menschen umbringen, niemals, obwohl ich wahrscheinlich im letzten halben Jahrzehnt hunderte oder tausende Stunden vor solchen Spielen verbracht habe. 

Killerspiele stehen für mich nicht in Zusammenhang mit sowas, ich habe selbst schon gesehen wie Menschen gemobbt wurden, wie sie sich verhalten haben, tun kann man da nicht wirklich was, vorausgesetzt man will nicht selbst Opfer werden, aber was das mit einem Menschen macht, mit einem Kind macht, das ist sehr traurig zu betrachten, viele geben deshalb auf, oder bleiben auf der Strecke, in Ausgrenzung und Mobbing sehe ich Hauptursachen dafür, dass Menschen empathielos und enthemmt werden, nicht in Killerspielen.

fireflash schrieb:Er ist vielleicht mit 15-16 zum ersten mal ins Deepweb gegangen, hat gesehen was für krankes Zeug man dort finden kann, ist darauf hängen geblieben und dadurch dermaßen abgestumpft, das er 2017 die Taten begangen hat.

Abgestumpft ist er wohl eher durch die seelische Folter die er seine gesamte Jugend über durchleiden müsste, wenn man den bisherigen Zeugen Glauben schenken mag, was man bisher gehört hat entspricht ja voll dem Profil unserer Amokläufer, Mobbingopfer, Außenseiter...

Aber die Menschen werden wohl noch lange brauchen, bis sie diese Zusammenhänge erkennen.

Killerspiele sind ja einfacher, da bezeichnet man die bösen Killerspiele halt als Hauptfaktor und schon hat die Gesellschaft eine weiße Weste.

Vyslor schrieb:aber Killerspielen die Schuld zu geben halte ich für Quatsch

Also es gibt mehrere Berichte im Internet, dass vor allem Jugendliche durch den Einfluss von Killerspielen zu Tätern wurden.
Niemand sagt, dass jeder, der solche spiele spielt, zu einem Täter wird, aber es kann passieren.

@Vyslor
hast du eigentlich alles gelesen, was ich geschrieben habe?


1. gebe ich keineswegs killerspielen die Schuld an seiner tat.

2. Habe ich geschrieben, dass solche Spiele MITWIRKEN können.

Außerdem habe ich geschrieben, dass ich selbst solche Spiele spiele und auch kein killer bin. Es ist halt nicht jeder gleich.

-viciousbeast- schrieb:Also es gibt mehrere Berichte im Internet, dass vor allem Jugendliche durch den Einfluss von Killerspielen zu Tätern wurden.
Niemand sagt, dass jeder, der solche spiele spielt, zu einem Täter wird, aber es kann passieren.

Und jetzt möchte ich bitte die "Berichte im Internet" sehen, die zeigen, wie Mobbing und Ausgrenzung enthemmen, die beiden Dinge werden deutlich stärkere Auswirkungen haben, aber kommen kaum zur Sprache, während die Killerspieltheorie wieder viel zu viel Raum bekommt.

Und selbst wenn diese Spiele eine Auswirkung hatten, daran, dass Kinder solche Spiele spielen kann man nichts ändern, dahinter steht die Industrie mit Lobbygruppen, an Mobbing kann man zumindest versuchen etwas zu ändern, dahinter steht keine Industrie und keine Lobby, Mobbing ist etwas, was viel schlimmere Auswirkungen als diese "bösen" Spiele hat, und was wir alle schon mindestens beobachten mussten, wenn es uns nicht sogar selber mal widerfahren ist.

Vyslor schrieb:Und jetzt möchte ich bitte die "Berichte im Internet" sehen, die zeigen, wie Mobbing und Ausgrenzung enthemmen, die beiden Dinge werden deutlich stärkere Auswirkungen haben, aber kommen kaum zur Sprache, während die Killerspieltheorie wieder viel zu viel Raum bekommt.

Videospiele haben sogar den gegenteiligen Effekt. Sie beruhigen. Mobbing, die Gesellschaft und Ausgrenzung sind die wahren Übeltäter.

Vyslor schrieb:Und jetzt möchte ich bitte die "Berichte im Internet" sehen, die zeigen, wie Mobbing und Ausgrenzung enthemmen, die beiden Dinge werden deutlich stärkere Auswirkungen haben, aber kommen kaum zur Sprache, während die Killerspieltheorie wieder viel zu viel Raum bekommt.

Niemand sagt, das Mobbing keine Rolle spielen kann und du hast dieser Killerspieltheorie Aufmerksamkeit gegeben.