Doppelmord in Herne: Täter Marcel H. in Haft

dieser MH hat sich verhalten wie eine Bestie.  Mir wurde übel, als ich Teile des Vernehmungsprotokolls las, in dem er angab

"Ich habe Jaden am Hals gehalten und zugestochen - und als er mich angeguckt hat, habe ich ihm in die Augen gestochen", gab der 19-Jährige den Angaben zufolge bei der Polizei zu Protokoll."

Ich kann nicht nachfühlen, dass ein Mensch so etwas machen kann.

https://www.waz.de/staedte/herne-wanne-eickel/prozess-um-herner-doppelmord-polizist-schildert-vernehmung-id211975443.html

@frauZimt

Ich kann mir vorsellen, dass sich die Schwelle von den Gedanken zur Tat an einem Point-of-no-return verselbstständigt hat.

Ich hatte mal so etwas ähnliches mit meiner Mutter. Als ich 15 war, habe ich zwei Monate, außer Ja und Nein nicht mit ihr gesprochen. Erst aus Rache, danach aus Machtgefühl und später kam ich eine Weile aufgrund des Gefühls des Gesichtsverlustes nicht mehr daraus. Die Gefühle die ich dabei hatte, waren mit selbst seltsam fremd. Das sich meldende, schlechte Gewissen habe ich unterdrückt. Es hat sich einfach verselbstständigt. Erst als ich selbst ein Kind hatte, wurde mir richtig bewußt, wie verzweifelt meine Mutter gewesen sein muss. Ich habe mich dann entschuldigt.
Ist natürlich harmloser, aber die Dynamik habe ich nicht vergessen.

So stelle ich mir das bei vielen Taten vor. Wenn eine Schwelle überschritten ist, gibt es unter Umständen kein Zurück mehr und man denkt selbst, man wäre im falschen Film.

Auf rtlwest wurde auch darüber berichtet.
Auch das die Kleidung von der Familie kam.

Ich frage mich warum er auf die Leiter stieg um an Jaden ranzukommen?
Zudem warum stach er in die Augen wenn es doch "nichts besonderes" war? Genauso wieso hat er C. dann zugedeckt?
Sein Anwalt sagte ja aus das sowas nicht spurlos an einem vorbei geht und er es nur nicht zeigen kann.

@Katakana

Wenn er kein gewissenloser, eiskalter Psychopath ist, sondern sich selber mittels Trotz und Wut da hinein manövriert hat und er ein Fünkchen Gewissen hat, wird ihn seine Tat früher, oder später einholen, auch wenn das jetzt nicht den Anschein macht.

Er wirkte heute auf den Bildern nicht fröhlich und triumphierend.

Mein Gott,  ich ertrage das gar nicht,  was da an die Öffentlichkeit gelangt. Was hat er nur getan :( 
Ganz im Ernst weshalb sind solche Prozesse wirklich öffentlich ? 
Die ganzen Details und überhaupt ? 
Ich Frage mich wirklich ob daß nötig ist ? 
Und was um Himmels Willen ist bloß mit diesem Mensch passiert, das er zu so was fähig war :(

Von dem Prozesstag heute habe ich nur ein Bild gesehen und den das Video von rtlwest.

Irgendwie kam es mir so vor als wenn es eine Wiederholung vom 8.9 ist nur mit anderer Kleidung.


Ich denke allerdings auch das er vielleicht so tickt wie wer a sagt muss auch b sagen ohne groß darüber nachzudenken.
Zumindest war es heute sehr aufschlussreich, hat allerdings auch mal wieder viele Fragen geschürt. Mir geht es zumindest so.

Er ist nicht psychisch krank, glaubt jemand das wenn ein Jugendlicher oft Filme oder sich in Foren auffhält, wo Gewalt usw. Stattfindet , das der irgendwie abgehärtet wird ? Also allgemein mein ich? 

Hier ist der Link zum Beitrag von RTL West. Direkt am Anfang kommt es.

https://www.tvnow.de/rtl/rtl-west/sendung-vom-19-09-2017/player

@Mirella4
Ich denke schon. Gerade 4Chan b ist ein Forum was man nicht jeden ans Herz legen möchte. Du sch.uchtel, h....sohn etc. sind dort noch nett gemeint. Gore und Pornografie sind dort sehr beliebt, umso heftiger umso besser.


Die Frage mit der Leiter, mit den Augen, warum er sich nicht mehr als sich selbst gefühlt hat und doch zugleich nicht besser oder schlechter als vorher, warum ihn auf einmal alles sowas von egal war.
Seine Mutter schrieb ja das er vorher ganz anders war, deswegen verstehe ich nicht warum einen dann alles egal ist.
Klar wenn man Liebeskummer als 14 jähriger hatte, dann hat man auch gedacht das alles sinnlos ist und die Welt untergeht aber das hat er ja wohl nicht gehabt und zudem ist er keine 14 mehr.

Mirella4 schrieb:Er ist nicht psychisch krank, glaubt jemand das wenn ein Jugendlicher oft Filme oder sich in Foren auffhält, wo Gewalt usw. Stattfindet , das der irgendwie abgehärtet wird ? Also allgemein mein ich?

Ich würde das einfach mal umdrehen: wer sich zu wenig in der Realität bewegt, sich zu wenig mit real existierenden Personen austauscht, agiert, spielt und beschäftigt, und statt dessen überwiegend virtuellen Austausch hat, stumpft ab. Zudem verlernt er, dass seine Taten reale Folgen haben.

oBARBIEoCUEo schrieb:Er wirkte heute auf den Bildern nicht fröhlich und triumphierend.

Ja, es gibt seit Prozessbeginn eigentlich nur ein Bild, das ihn lächelnd zeigt. Ich finde, dass er noch immer einen leeren Blick hat, so als stünde er noch immer nur als Zuschauer dabei.

@oBARBIEoCUEo id=20141851]oBARBIEoCUEo

Danke für deine Schilderung.
Ich weiss, was du meinst.
Wollte dir eine PN schicken, aber du bist ja versteckt.

Ich glaube dennoch, dass man beides nicht 1:1 gleichsetzen kann.

Du warst damals ein Teenager von deiner Mutter abhängig.
Das war genau die Phase, in der sich Kinder abnabeln.
Du hast ein Gefühl aus deiner Mutter herauslocken wollen und dafür eine Mauer zwischen dich und deiner Mutter errichtet.
Aus mangelnder Lebenserfahrung (woher sollte die auch kommen? - die erwirbt man sich erst) hast du zu spät gemerkt, dass du dich selber eingemauert hast.
Und dann wusstest du nicht, wie du diese Mauer wieder aufbrechen kannst.
Und deine Mutter wusste es auch nicht.

Könnte der Angeklagte an so einem Punkt gewesen sein?

Es ist natürlich schwer, sich zu bekennen, wenn man den Andere schwer verletzt hat. (Gerichtsverhandlung/Strafe)

Beispielsituation:
Ein Täter lässt sein Opfer schwerverletzt liegen. Es verblutet.
Wir uns fragen uns warum der Täter weggelaufen ist. Das Opfer hätte gerettet werden können.

War der Täter an einem "Point of no return"? Nein. Er hat eine Entscheidung getroffen. Er hat abgewogen, was für ihn besser ist Und hat sich ENTSCHIEDEN, das Opfer sterben zu lassen. - Das Opfer war ihm egal.

Verstehst du, was ich meine?

(Anders ist es, wenn Schläge schnell hintereinander kommen-und das Hirn nicht mehr nachdenkt. Wenn der Mensch rot sieht und die Gewalt über sich verliert.)

Aber ich glaube, dass jemand, der mit einer fixen Idee losrennt, einen Anderen zu töten, sich entschieden hat. Er hätte abbrechen können- und macht dennoch weiter.

Das was du Point of no return nennst, ist in Wirklichkeit der Moment, in dem dem Täter klar wird , dass das Aufhören, sich Stellen, Hilfe holen, einfach verdammt unangenehme Folgen nach sich ziehen würde.
Das Weitermachen birgt immerhin die Hoffnung vielleicht nicht geschnappt zu werden.


Und als Beweis für meine These führe ich an, dass es "den einen Punkt" geben müsste, an dem eine Umkehr ausgeschlossen ist.

Aber es sind doch in Wirklichkeit mehrere Punkte. Hier hätte er stoppen können und hier und hier. Mehrere Punkte bedeuten, dass sie nicht "echte" Points of no return" sind.

Ja, doch ganz ehrlich ich trau mich zu sagen das ganz , ganz wenig Eltern genau wissen, was ihre Jugendlichen genau im www. Machen. Denn kein Jugendlicher gibt den Eltern das Handy zum güggseln.
Und manchmal hat man auch kaum Zugang mehr zu ihnen.
Schade finde ich diese Entwicklung mit dem ganzen Internet.  Obwohl ich sagen muss das auch ich damals als das mit m. War es quasi live mitverfolgt habe. 
Und ich hab mich danach etwas geschämt... 

frauZimt schrieb:Kein Problem.
Es ist passiert, also Realität. Und die Realität muss man aushalten können.

Tut mir trotzdem leid.

Hier noch ein Link. Der ist auch nicht unbedingt @frauZimt geeignet.
https://www.derwesten.de/staedte/bochum/hesse-opfer-christopher-w-kochte-seinem-freund-marcel-noch-curry-geschnetzeltes-seine-hilfsbereitschaft-brachte-ihm-den-tod-id211977423.html?utm_medium=social&utm_source=facebook&utm_term=westen

Katakana schrieb:Zudem warum stach er in die Augen wenn es doch "nichts besonderes" war? Genauso wieso hat er C. dann zugedeckt?

H. hatte zu beiden verstorbenen Menschen eine persönliche Beziehung. Das wird der Grund für sein Verhalten gewesen sein.

Arkuum schrieb:Katakana schrieb:
Zudem warum stach er in die Augen wenn es doch "nichts besonderes" war? Genauso wieso hat er C. dann zugedeckt?
H. hatte zu beiden verstorbenen Menschen eine persönliche Beziehung. Das wird der Grund für sein Verhalten gewesen sein.

Das ist ein guter Gedanke.

Was Einem so grausam vorkommt ist vielleicht geschehen, weil das Kind ihn direkt angeguckt hat. Er hat den Blick nicht ertragen.

frauZimt schrieb:Das ist ein guter Gedanke.

Was Einem so grausam vorkommt ist vielleicht geschehen, weil das Kind ihn direkt angeguckt hat. Er hat den Blick nicht ertragen.

So sehe ich es auch. Hätte H. zu beiden Opfern keine persönliche Beziehung gehabt, wären die Taten vielleicht weniger grausam gewesen. (nicht falsch verstehen, Morde sind IMMER grausam). Auch das Übertöten "Overkill" lässt einerseits auf Wut schließen, jedoch aber auch, das es zwischen den Opfern & dem Täter eine persönl. Beziehung gab.

Arkuum schrieb:H. hatte zu beiden verstorbenen Menschen eine persönliche Beziehung. Das wird der Grund für sein Verhalten gewesen sein.

Zu C. ja aber zu Jaden eher weniger, es wurde ja schon soweit ich weiß bestätigt das sie ( Marcel und Jaden) nicht zusammen gespielt haben und auch keinerlei weiteren Kontakt hatten.

Katakana schrieb:Zu C. ja aber zu Jaden eher weniger, es wurde ja schon soweit ich weiß bestätigt das sie ( Marcel und Jaden) nicht zusammen gespielt haben und auch keinerlei weiteren Kontakt hatten.

Trotzdem war es sein Nachbarsjunge, mit dem er viele Jahre Tür an Tür wohnte.
Man las ja auch, dass die Familien gemeinsame Feste im "Partykeller" feierte.
Sprich, Jaden war kein Fremder. Er & H. hatten eine persönliche Beziehung.

Katakana schrieb:Arkuum schrieb:
H. hatte zu beiden verstorbenen Menschen eine persönliche Beziehung. Das wird der Grund für sein Verhalten gewesen sein.
Zu C. ja aber zu Jaden eher weniger, es wurde ja schon soweit ich weiß bestätigt das sie ( Marcel und Jaden) nicht zusammen gespielt haben und auch keinerlei weiteren Kontakt hatten.

Ach, das ist mir neu.
Ich hab in letzter Zeit aber auch nichts zum Fall gelesen.

Anfangs hieß es in der Presse, die beiden kannten sich gut.

Das Kind ist ja auch mit ihm gegangen, um ihm zu helfen.
Von daher dachte ich, dass sie befreundet gewesen sind.