Doppelmord in Herne: Täter Marcel H. in Haft

@AveMaria
Klar, lass uns recherchieren durch, welcher Arzt das war und am besten hier mit Namen benennen.
Von einer Verbindung mit der Tat, wird wohl kaum eine Rede sein, sondern um den Menschen gehen. Vielleicht wartest Du noch 1-2 Verhandlungstage ab, bevor Du voreilige Rückschlüsse ziehst

Warten wir die Gutachten ab.

Natürlich führt diese Störung nicht zu Gewalttaten.

Vielleicht bin ich etwas naiv: Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand eine Verbindung zieht.
Das denkt doch hier niemand.

@der_wicht
Ich möchte keine Namen, ehrlich nicht. Ist mir vollkommen egal. Wer sollte schon vor vielleicht 15 Jahren wissen, was M.H. im März 2017 anstellen würde? Hellsehen kann ja keiner. Darum geht es doch gar nicht.

Wollte @Sonnenschein81 nur erläutern, warum und worüber @FallinginLove und ich uns nach den Berichten über den heutigen Verhandlungstag unterhalten.

Ganz genau!
Ich wollte weder Ferndiagnosen stellen, was ich auch nicht getan habe, noch eine Diskussion darüber entfachen.
Es ging lediglich darum, das dies einfach noch nicht bestätigt wurde. !!!

Ich glaube auch nicht im Ansatz, dass es hier um ADHS oder Ähnliches geht. Vielmehr habe ich den Eindruck, dass auch das Gericht ziemlich hilflos vor dieser Person steht, da das gesamte Verhalten des Angeklagten vor, während und nach den Taten sowie jetzt beim Prozess und gegenüber seinem Anwalt, einfach nicht "normal" ist (ich bitte um Entschuldigung für den plumpen Ausdruck). Ich könnte mir vorstellen, dass es bei den Verantwortlichen ähnlich große Fragezeichen gibt, wie die, die auch diesen Thread am Laufen halten.

Unabhängig von meiner festen Überzeugung in Hinblick auf die Eigenverantwortung des Menschen im Allgemeinen und dieses Täters im Speziellen, bin ich aber sehr froh, in einem System zu leben, das bereit ist, sich mit solch schwierigen Fällen und Taten intensiv zu befassen, anstatt die Täter, ungeachtet ihrer Konstitution und Disposition, einfach nur "wegzusperren".

Dennoch fürchte ich, dass es keine befriedigenden Antworten geben wird/kann, Hirnscan und Ärztebefragung hin oder her. Dass in seinem Gehirn irgendwas nicht richtig "funkt", zu aktiv/ zu wenig aktiv, vergrößert/verkleinert ist, dürfte klar sein. Inwieweit das dann direkt etwas mit den Taten zu tun hat, ist eher eine philosophische Frage: Besitzt der Mensch Willens- und/oder Handlungsfreiheit?

Zur Mutter: Abgesehen von der- unzweifelhaft immensen- psychischen Belastung, hätten auch mich keine zehn Pferde dazu gebracht da heute aufzutauchen: Opfer(familien), die Dich für (mit)verantwortlich halten, wütende Prozessbeobacher und zu allem Überfluss noch die Presse, die Dich "abschießen" will... im Leben wäre ich da nicht hingegangen.

@burnonedown

Danke für deine Worte.
Du hast auch Recht, es wird niemals eine befriedigende Antwort geben.

Ich kann die Mutter wirklich verstehen, denn sie wäre am Ende von Presse, Zuschauern usw. „zerfleischt“ worden, mal davon abgesehen seinem Kind nach so einer Tat gegenüberzutreten, das stelle ich mir sehr schwierig vor.

Ich hoffe dennoch, dass die Tests, die durchgeführt werden, der Forschung dienen und neue Erkenntnisse bringen ( nicht auf den Angeklagten bezogen , sondern allgemein).

FallinginLove schrieb:Ich hoffe dennoch, dass die Tests, die durchgeführt werden, der Forschung dienen und neue Erkenntnisse bringt ( nicht auf den Angeklagten, sondern allgemein).

. Dem kann ich nur zustimmen. Nur darum geht es.

@AveMaria

Die Presse schrieb, dass die Ergebnisse am 04.Dezember vorliegen sollten.
Es ging ja doch relativ „schnell“ mit den Untersuchungen und der Auswertung.

@FallinginLove


Danke, so sehe ich das auch.
In Bezug auf die Ergebnisse geht es vermutlich um die rein faktische Auswertung des MRT (oder was genau da gemacht wurde).


Nicht so sicher bin ich mir hiermit:

AveMaria schrieb:Nur darum geht es.

Das ist immer noch ein Prozess und keine klinische Studie. Ginge es nur darum (sic!)

dass die Tests, die durchgeführt werden, der Forschung dienen und neue Erkenntnisse bringen ( nicht auf den Angeklagten bezogen , sondern allgemein)

gäbe es nach Beendigung garantiert ausreichend Zeit, den Täter zu explorieren.

@burnonedown
Ja, klar, nach dem Prozess wäre für die Forschung absolut ausreichend.

Aber die Richter müssen für sich ja auch Klarheit gewinnen in Sachen Schuldfähigkeit, Jugend- oder Erwachsenenstrafrecht, Strafmaß etc. Das scheint in diesem Fall doch sehr viel schwieriger zu sein, als normalerweise. Sonst würden die den Aufwand sicher nicht betreiben, oder?

@burnonedown
Hast Recht. War wirklich schlecht ausgedrückt.

Unter anderem auch darum geht es, wäre besser gewesen.

Ich frag mich ja, ob die Verlängerung des Prozesses am Ende überhaupt noch einen Nutzen hat oder von allen Beteiligten (M.H. ausgenommen) nur noch als Belastung gesehen wird. Alle 3 Mütter scheinen ja Gesundheitlich angeschlagen zu sein.

Selbst wenn sie noch irgendwas im Gehirn finden, was ich nicht glaube, dann hat man zwar ein Puzzleteil gefunden aber wie es am Ende ins Bild passt, wird man auch nicht sagen können.

Mich persönlich interessiert es nicht, ob die evtl. Störung bei M.H. noch einen Namen bekommt, denn am Ende hat sie sich im M.H.s Kopf zu etwas ganz eigenem entwickelt

@Fluppe

ich meine, das Gericht tut gut daran, alle Eventualitäten auszuklammern.

Ich sehe diese umfangreichen Ermittlungen als sehr vorausschauend vom Richter. So zumindest hat MH oder ein Vertreter von ihm in einigen Jahren keine Möglichkeit für eine Wiederaufnahme, weil Versäumnisse passiert sind, um möglicherweise ein milderes Urteil zu erzielen.

http://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/doppelmord/marcel-hesse-wieder-mit-killer-frisur-54073104.bild.html

Der Prozess um Marcel H. wurde heute fortgeführt.
Der Anstaltsarzt sagte aus.
Marcel H. hat seine Haare wieder ganz kurz geschoren.

„Wir haben den Hirnschädel auf Auffälligkeiten untersucht. Der Angeklagte hat gut mitgemacht. Wir haben keinerlei pathologische Auffälligkeiten feststellen können. Sein Gehirn ist regelgerecht angelegt.“

http://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/doppelmord/marcel-hesse-wieder-mit-killer-frisur-54073104.bild.html#fromWall

Erste Infos, wenn auch von B..., aber grundsätzlich wohl aussagefähig. Trotz auch hier wieder beschriebenen Verhaltensauffälligkeiten (penibler Esser) keine neurologischen Auffälligkeiten.

Dann berichtet der Anstaltsarzt vom Leben im Vollzug des Doppelmörders. Dr. Jan Michael Eisenhardt: „Er ist eher ein Einzelgänger, bestellt sich Zeitungen und hört Radio. Er ist sehr penibel, was sich beim Essen zeigt. Sechs Brote geschmiert, Rinde abgeschnitten und akkurat auf Kante gelegt.“

Für mich immer wieder unverständlich, sowas. Wäre jetzt interessant zu wissen, was im Einzelnen untersucht wurde. Ob z.B. auch Reaktionsmuster auf bestimmte Reize getestet wurden. Also inwieweit er zum Mitfühlen fähig ist, was seine sprachlichen Auffälligkeiten angeht, etc. Aber ich glaube, das geht eher in einem PET, als in einem MRT? Da bin ich zu wenig im Thema, denke, da gibt es hier Spezialisten, die dazu mehr sagen können.

Es ist unglaublich, wie sehr eine Frisur einen Menschen verändert.... Jetzt bringe ich ihn mit den Taten in Verbindung.

Nachtrag, da Zeit zum Bearbeiten um ist.

Der Mediziner: „Herr Heße ist bei einer Blutentnahme kollabiert. Und die Bemerkung hat mich sehr irritiert: Er sagte, er könne kein Blut sehen.“

...

@AveMaria

Das ist interessant. Lässt sich für mich auf drei Arten erklären:

- er stand bei den Taten dermaßen unter Strom, dass es gar nicht zu ihm durchgedrungen ist, dass da jede Menge Blut ist
- er kann nur sein eigenes Blut nicht sehen
- er hat gelogen und hatte einfach nur nen schlechten Tag kreislauftechnisch und ist deswegen umgekippt

Er: „Nachdem er dem Kollegen und mir die Taten geschildert hatte, sagte er zu mir: 'Das ist ein Monster'. Wir wussten nicht, wie wir damit umzugehen haben. Vielleicht wollte er sich mit dieser Mitteilung befreien.“

Diesen Satz kapiere ich nicht ganz, da nicht genau erklärt wird, wer was sagt.
Der Psychiater soll gesagt haben 'das ist ein Monster'?
Da passt der nächste Teil nicht mehr zu.
Marcel soll das gesagt haben? Zu wem? Ergibt auch keinen Sinn. :D

https://www.derwesten.de/staedte/bochum/marcel-hesse-prozess-glaubst-du-ich-hab-das-zeug-zum-serienmoerder-chat-mit-mitschuelerin-offenbart-schon-frueh-seine-absicht-id212731151.html

Bericht von der Westen ...
Glaubst du, ich hab das Zeug zum Serienmörder?“ - Chat mit Mitschülerin offenbart schon früh seine Absicht

Becky schrieb:Das ist interessant. Lässt sich für mich auf drei Arten erklären:

- er stand bei den Taten dermaßen unter Strom, dass es gar nicht zu ihm durchgedrungen ist, dass da jede Menge Blut ist
- er kann nur sein eigenes Blut nicht sehen
- er hat gelogen und hatte einfach nur nen schlechten Tag kreislauftechnisch und ist deswegen umgekippt

Ich habe eher das Gefühl, er spielt mit den Gutachtern.

Noch nicht einmal, weil er sie zu einer bestimmten Annahme verleiten will (multiple Persönlichkeit).
Ich glaube eher, er langweilt sich und guckt mal, was passiert, wenn er jetzt den pinibelen, angepassten Häftling gibt:

Brot sauber schneiden, alles akkurat
Schön brav alles mitmachen, sich nicht verweigern.
"Ich kann kein Blut sehen" (Ich glaube kein Wort. Wie war das früher? konnte er da auch kein Blut sehen?)

Nur den Einzelgänger kann er nicht wegspielen.

Wie er es bisher mit dem Essen gehalten hat, müssen ja Menschen wissen, die ihn kennen.

Ich glaube, er erfreut sich der Aufmerksamkeit, die ihm aufgrund seiner Prominenz zuteil wird (so wird er es sehen)- und treibt Spielchen.