Kriminalfall Kim Wall

schneegestöber schrieb:Deswegen hatte ich ja auch gefragt ob es möglich wäre dass eine dritte Person dabei war (siehe mein Beitrag 1 od 2 Seiten vorher).

Wäre es irgendwie möglich gewesen?

Nachdem inzwischen bekannt ist, dass er einen dubiosen Kontakt in Spanien verfolgte, von dem niemand weiß, um was für Geschäfte es sich gehandelt hätte, macht nachdenklich.
Ich kann daher deine Frage nachvollziehen, vielleicht hatte er diesbezüglich irgendeinen Deal im Kopf.
Dass sich in der Tatnacht noch eine weitere Person auf dem Boot befand, kann ich mir nicht vorstellen, wäre jedoch möglich gewesen. Könnte bereits im U-Boot, vor dem Eintreffen von K.W., Platz genommen haben. Sie sind ja erst zu einem späteren Zeitpunkt in den unteren Trakt gelangt.
Doch wo hätte es eine Absetzmöglichkeit dieser Person gegeben? Daher etwas weit hergeholt…

Dass P.M. Vorgänge am 10. August gefilmt hat, könnte ich mir dagegen sehr gut vorstellen.
Ein gewisses Interesse an Snuff-Filmchen, (welcher Art auch immer) war doch, denke ich, bei ihm vorhanden.

Auszug Prozesstag 4
https://ekstrabladet.dk/112/live-madsens-praktikant-jeg-har-aldrig-set-sav-i-ubaaden/7089831

Nicht stören an der schlechten Übersetzung, hatte leider keine Gelegenheit selbst einen Anbieter, Livestream, meiner Wahl, aufzurufen.
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Kommentar
Ist es in Erinnerung geblieben, dass eine Kamera ohne Speicherkarte gefunden wurde? gruselige Kombination mit der Aussage des Zeugen über Schnupftabak und dass der Start durch schlechte Wirtschaft abgesagt wurde.
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Antwort
Es ist richtig, dass die Polizei eine Kamera im Zusammenhang mit der Untersuchung fand, bei der die Speicherkarte fehlte. Peter Madsen hat erklärt, dass er die Kamera in das U-Boot gebracht hat, weil er dachte, dass es auf dem Segeltörn am 10. August letzten Jahres Dinge zu filmen geben würde. Als er die Kamera überprüfte, fehlte die Speicherkarte, sagte er dem Gericht.

P.M. wollte doch seinen nassen Overall, nach der Rettung, partout nicht ausziehen.
Vielleicht hatte er doch Möglichkeiten, etwas zu verstecken, oder dieser Aufwand wäre gar nicht nötig gewesen, da es bessere technische Möglichkeiten im Bereich der Übertragung und Sendung gegeben hatte.

FF schrieb:Meinst Du, Madsen habe damit gerechnet, dass das versenkte U-Boot gehoben wird - mit all den Spuren darin - sodass er später die Speicherkarte bergen könnte?

Ja.

FF schrieb:Das Boot soll im Übrigen beschlagnahmt bleiben und verschrottet werden, laut Anklageschrift.

So ein Pech aber auch für ihn, falls die Karte da drin liegt :-)

FF schrieb:Und wie soll das gegangen sein? Aus der Nautilus nachts im Tauchanzug aussteigen (was nur über Wasser ging) und zur Freya tauchen, die seit Jahren auf dem Meeresgrund liegt

Ich habe hier im Forum gelesen, dass er gegen 22.30 Uhr aufgetaucht ist. Zu diesem Zeitpunkt könnte er nahe der Freya gewesen sein.

FF schrieb:und zurück zur (inzwischen, weil ohne Anker) abgedrifteten Nautilus schwimmen, die für einen Schwimmer nachts fast unsichtbar sein dürfte, da sie keine Positionslichter hat?

Ok, das scheint etwas problematisch.

Karotte3 schrieb:Ich habe hier im Forum gelesen, dass er gegen 22.30 Uhr aufgetaucht ist. Zu diesem Zeitpunkt könnte er nahe der Freya gewesen sein.

Er ist 23:05 Uhr aufgetaucht und war keinesfalls in der Nähe der Freya. Jedenfalls nicht nahe genug um mal schnell rüberzuschwimmen und etwas zu verstecken. Das er die Speicherkarte überhaupt versteckt hat ist schon unlogisch, da ganz sicher nicht mit einer Verhaftung rechnete. Slip und Strumpfhose hat er ja auch nicht versteckt.

Wozzeck schrieb:Das Recht zu besitzen, die Unwahrheit zu sagen, ist nicht gleichbedeutend damit, dass man sich durch nachgewiesene Lügen nicht selbst belastet.

Das hatte ich auch nicht infrage gestellt.

Wozzeck schrieb:Das Gericht hat, selbst ohne Ms offensichtlichen Lügen, eine ellenlange Indizienkette in der Hand. Und bei deren Auslegung zu seinen Gunsten - darauf wollte ich mit meinem ursprünglichen Post hinaus - sind weder Ms Einlassungen noch seine allgemeine Performanz vor Gericht hilfreich. Beides beeinflusst die Beurteilung seiner Person ebenso wie die Tatrekonstruktionsversuche durch das Gericht. (Es ist daher entweder seiner zwanghaften Selbstdarstellung oder einer Besonderheit des skandinavischen Rechtssystems geschuldet, dass seine Anwälte ihn überhaupt plappern lassen).

Eine ellenlange Indizienkette kann ich zunächst noch nicht erkennen.
Auslegung zu seinen Gunsten ziehst du ergo nicht unbedingt in Zweifel, niemand kann bis dato prognostizieren, wie das Gericht urteilen wird.
Was die Persönlichkeit des P.M. betrifft, kann jede interessierte Person, aufgrund seiner bisherigen Aussagen, ein Bild von ihm konstruieren.
Es wird in diesem Prozess noch viel zur Sprache kommen und sich somit ein Gesamtbild des P.M. abzeichnen. Ich denke im Kern sind wir uns einig.

Sunrise76 schrieb:Nachdem inzwischen bekannt ist, dass er einen dubiosen Kontakt in Spanien verfolgte, von dem niemand weiß, um was für Geschäfte es sich gehandelt hätte, macht nachdenklich.

Aus Spanien soll ein U-Boot bestellt worden sein. Von der Bestellung eines Snuff-Videos war bisher nicht die Rede.

Karotte3 schrieb:Ich bin bisher davon ausgegangen, dass das Boot ihm übertragen wurde und dementsprechend nach evtl. nur 6 Monaten Haft ?? wieder damit rumfahren kann. Evtl. habe ich das aber auch falsch verstanden.

Das Boot war nie Eigentum von Madsen, sondern gehörte RML, einem Verein. Der hatte sich nach den Ereignissen aufgelöst und keinen Anspruch an der UC3 Nautilus geltend gemacht.
Also keine Sorge, Madsen wird das Boot so oder so nicht bekommen.

Andante schrieb:Aus Spanien soll ein U-Boot bestellt worden sein. Von der Bestellung eines Snuff-Videos war bisher nicht die Rede.

Ich weiß, eine „Super-Nautilus“, laut Mitteilung von P.M. an Mitarbeiter.

Ob das der Wahrheit entspricht, mag dahin gestellt sein.

Man wird es nicht ermitteln können.

@Sunrise76

Um ein Snuff-Video zu kriegen, hätten Besteller aus Spanien nicht jemanden aus Dänemark fragen müssen. Da gäbe es für entsprechend viel Geld auch Täter aus der Nähe, nehme ich an.

Andante schrieb: Sunrise76 schrieb:
Nachdem inzwischen bekannt ist, dass er einen dubiosen Kontakt in Spanien verfolgte, von dem niemand weiß, um was für Geschäfte es sich gehandelt hätte, macht nachdenklich.

Aus Spanien soll ein U-Boot bestellt worden sein. Von der Bestellung eines Snuff-Videos war bisher nicht die Rede.

wenn es sich nicht als hirngespinst des herren PM herausstellt, oder etwas ganz anderes war!

eins wurde auch deutlich, PM ist keine sehr verschwiegene bzw diskrete person.
es scheinen viele leute, wenn nicht sogar fast jeder, aus einem umfeld von seinen seltsamen beziehungen und machenschaften gewusst zu haben.
den personen, denen er etwas näher stand hat er scheinbar auch details erzählt.
seine ehefrau war wohl nicht umsonst etwas ungehalten, als der der freund KWs des nachtens an der werkstatt auftauchte.

vielleicht kann uns ja @GermanMerlin etwas erhellen?

Sunrise76 schrieb:Es ist richtig, dass die Polizei eine Kamera im Zusammenhang mit der Untersuchung fand, bei der die Speicherkarte fehlte. Peter Madsen hat erklärt, dass er die Kamera in das U-Boot gebracht hat, weil er dachte, dass es auf dem Segeltörn am 10. August letzten Jahres Dinge zu filmen geben würde. Als er die Kamera überprüfte, fehlte die Speicherkarte, sagte er dem Gericht.

Und? War die Batterie der Kamera voll oder leer? Ist der Akku noch voll gewesen - kann wohl kaum gefilmt worden sein.
Egal - wer interessiert sich schon für technische Details..

GermanMerlin schrieb:Und? War die Batterie der Kamera voll oder leer? Ist der Akku noch voll gewesen - kann wohl kaum gefilmt worden sein.
Egal - wer interessiert sich schon für technische Details..

da du für technische details jeglicher art zuständig bist, kannst du sicher deine eigene frage beantworten.
war der akku an der, im uboot, gefundenen GoPro einsatzbereit?

Andante schrieb:Um ein Snuff-Video zu kriegen, hätten Besteller aus Spanien nicht jemanden aus Dänemark fragen müssen. Da gäbe es für entsprechend viel Geld auch Täter aus der Nähe, nehme ich an.

Besteller aus Spanien sind sicher nicht angewiesen auf >Snuff <aus dem Ausland, doch es wird weltweit gehandelt, je nach connection.

Ich möchte jedoch betonen, dass ich mitteilte:

Sunrise76 schrieb:einen dubiosen Kontakt in Spanien verfolgte, von dem niemand weiß, um was für Geschäfte es sich gehandelt hätte, macht nachdenklich.

War ergo nur ein kurzer Gedanke. Zu diesem Thema werde ich mich nicht weiter äußern, da nicht relevant, in Bezug auf das zu erwartende Urteil im P.M. Prozess.

DEFacTo schrieb:da du für technische details jeglicher art zuständig bist, kannst du sicher deine eigene frage beantworten.
war der akku an der, im uboot, gefundenen GoPro einsatzbereit?

Woher soll das GM wissen?
Die Frage ist, ob die Polizei nach der Hebung überhaupt nach so etwas gesucht hat?
Man hat nach den Handies gesucht. Seine Reise nach Barcelona wird man längst überprüft haben.

DEFacTo schrieb: Aus Spanien soll ein U-Boot bestellt worden sein. Von der Bestellung eines Snuff-Videos war bisher nicht die Rede.

wenn es sich nicht als hirngespinst des herren PM herausstellt, oder etwas ganz anderes war!

eins wurde auch deutlich, PM ist keine sehr verschwiegene bzw diskrete person.
es scheinen viele leute, wenn nicht sogar fast jeder, aus einem umfeld von seinen seltsamen beziehungen und machenschaften gewusst zu haben.
den personen, denen er etwas näher stand hat er scheinbar auch details erzählt.
seine ehefrau war wohl nicht umsonst etwas ungehalten, als der der freund KWs des nachtens an der werkstatt auftauchte.

vielleicht kann uns ja @GermanMerlin etwas erhellen?

Du hast völlig recht - er konnte selbst über hochvertrauliche "Deals" seinen Mund nicht halten.

(Ich schon..)

GermanMerlin schrieb:Und? War die Batterie der Kamera voll oder leer? Ist der Akku noch voll gewesen - kann wohl kaum gefilmt worden sein.

Wenn der Akku voll gewesen ist und gefilmt wurde, hätte es doch kurzfristig Möglichkeiten einer Übertragung und Sendung gegeben.

Falls das aus deiner Sicht technisch nicht machbar gewesen wäre, dann äußere dich bitte dazu.

GermanMerlin schrieb:Du hast völlig recht - er konnte selbst über hochvertrauliche "Deals" seinen Mund nicht halten.

GermanMerlin schrieb:(Ich schon..)

Da wäre ich vorsichtig. Du könntest als Zeuge 38 vorgeladen werden. Dieser Thread ist öffentlich.

passato schrieb:Aber mittlerweile finde ich die Idee mit der Cloud am einleuchtesten. Evtl. hat er die 50 min Stillliegen ja dazu verwendet?

Darüber habe ich mir auch schon mal Gedanken gemacht.
Aber dann hätte ja die Zerteilung von KW auf dem Video gefehlt das wäre sicher für ihn und vmtl. auch für seine möglichen Abnehmer gerade interessant gewesen.
Timeline Freitag 11.August
04:40 - Das U-Boot geht (vor Alvedöre Holme) für 3:45 Stunden in Tauchmodus. Die Polizei vermutet später, dass in diesem Zeitraum die Zerteilung erfolgte.

Muss nicht mal per Cloud gewesen sein, es wäre theoretisch jeder Datenträger möglich, inkl. eigener oder Fremd PC. -point to point Verbindung-
Interessant wäre gewesen, nach Hochvolumigen Uploads zu schauen in dem betreffenden Zeitraum.

Mal die Passage, bei der es unter anderem um den ominösen Spaniendeal geht:

Quelle:
http://nyheder.tv2.dk/2018-03-23-foelg-retssagen-mod-peter-madsen-fjerde-dag

Frei übersetzt:

- Ich habe bemerkt, dass sie gut über die Probleme zwischen RML spacelab und Copenhagen Suborbitals Bescheid wissen. Kannten Sie auch die finanziellen Probleme? Andere Projekte, die ausgeführt wurden?

Ja. Da war etwas mit einer Rakete für Norwegen für 200.000 Kronen. Und dann war da dieses spanische Projekt. Es war die Rede davon, dass ein U-Boot für 20 Millionen gebaut werden sollte - wir nannten sie die Drogenschmuggler, sagt der Zeuge und lacht ein wenig.

Es war alles etwas "schemenhaft", wir bezweifelten, dass es etwas reales sein würde. Sie hätten Peter dafür bezahlt, dass er zu ihnen komme, aber ...

Daraus kann ich jedenfalls nicht entnehmen, dass es sich um ein reales Projekt gehandelt hat, nachgewiesenermaßen.
Nicht das ich mir das nicht vorstellen könnte, nachdem was bisher so alles an die Oberfläche sickert.

Sunrise76 schrieb:ellenlange Indizienkette

- KW kam an Bord von PMs Uboot zu Tode, PM behauptete sie habe es lebend verlassen (1. Szenario)
- PM versenkte das selbstkonstruierte Uboot, auf dem KW zu Tode kam, absichtlich und täuschte dafür einen Notfall vor
- KWs Leiche weist keine Kopfverletzung auf, PM behauptete eine solche habe zu ihrem Tod geführt (2. Szenario)
- PM ändert das Szenario ein drittes Mal (nun ist KW erstickt)
- KW wurde postmortem zerstückelt, PM behauptete aber ihren unversehrten Körper auf See bestattet zu haben
- KW weist Stichverletzungen auf, die ihr während oder kurz nach dem Tod zugefügt wurden, PM behauptet sie erst 7 Stunden nach ihrem Tod zerstückelt zu haben
- KW weist Verletzungen im Vaginalbereich auf, PM behauptet, keine sexuellen Motive bei der Zerstückelung gehabt zu haben
- Videos, die sexuell motiverte Gewalt gegenüber Frauen zeigen, wurden auf einer Festplatte von PM (auch auf seinem Handy?) gefunden
- in Gesprächen hat er Snuff-Videos thematisiert
- mehrere Zeugen bescheiningen PM eine gestörte Sexualpräferenz, die mit Gewaltphantasien und gewaltätigen Handlungen gegenüber Frauen einhergeht
- Werkzeuge, die zur Zerstückelung und Perforation der Leiche dienten, haben sich an Bord befunden

Ich bin kein großer Kenner dieses Falls, daher bin ich sicher, diese ohnehin schon lange Liste ließe sich noch um einige weitere Punkte erweitern. Ich denke, die Aufzählung darf aber bereits so als eine "ellenlange Indizienkette" in Bezug auf die beabsichtigte Tötung von KW durch PM betrachtet werden.