Kriminalfall Kim Wall

Olle_Schrulle schrieb:... Für PM war es sicher normal, daß sein Uboot ständig gefilmt wird und er war sich an dem Abend auch bewußt, daß es sehr viele Filme und Fotos von KW in ihrer roten Jacke geben wird. War ihm das egal? Was hat er geplant?

Das ist im Hafen einer Millionenstadt nun mal normal. Da kann man sich schlecht tarnen. Also warum sollte er da groß drüber nachdenken oder etwas "planen"?

Mit "planen" meinte ich, wie er das hinterher erklären wollte, wo sie geblieben ist. Ok, die Absetz-Story. Aber das ganze war so unheimlich öffentlich. Für ihn war das ja nun auch keine alltägliche Sache, sondern so eine Art "Höhepunkt". Er hat sich anscheinend nicht so viele Gedanken gemacht, wie er das am nächsten Tag erklären kann.

DEFacTo schrieb:hier noch ein videoschnipsel, als KW anscheinend alleine im turm, und PM unten war.

Ayayeiei - Danke zunächst für das Video. Es zeigt aus dieser Perspektive glasklar, was für ein Discounter Schrott Teil dieses - ähem - „U Boot“ war. Ich wäre in so eine Schrotthaufen im Leben nicht eingestiegen, für 1 Million Dollar nicht. Nicht wegen Madsen sondern wegen der billigbüchse. Ich war in Speyer im technikmuseum (hatte ich vor Monaten einen Beitrag zu gepostet der von gm - na ja, weggewedelt wurde) - auf jeden Fall kann man da durch ein u Boot der Bundesmarine gehen. Das ist RIESIG aber trotzdem beklemmend und aber last not least VERTRAUENSWÜRDIG - aber diese Büchse ist einfach nur schauerlich. Das wird DD sicher aber 💯 pro auch gedacht haben.

Und mal bitte bitte bitte: WER kann beantworten die Frage: Warum präsentiert pm sein Opfer (auffällig, rote Jacke, signalfarbe, im Turm, Sommer, etliche zeuge, Journalistin, von Party weggeholt) - warum präsentiert pm sein Opfer auf dem präsentierteller? Warum.

lightbride schrieb:Es zeigt aus dieser Perspektive glasklar, was für ein Discounter Schrott Teil dieses - ähem - „U Boot“ war

Ich frage mich woran du das erkennen willst. Also ich koennte da auf den ersten Blick keinen Unterschied zu einem "richtigen" Uboot erkennen. Sieht sehr professionell aus. Gute Linienfuehrung. Ich haette es wahrscheinlich erst mal gar nicht fuer ein Privat Sportboot gehalten. Was soll daran schrottig wirken?

Olle_Schrulle schrieb:Für PM war es sicher normal, daß sein Uboot ständig gefilmt wird und er war sich an dem Abend auch bewußt, daß es sehr viele Filme und Fotos von KW in ihrer roten Jacke geben wird. War ihm das egal? Was hat er geplant?

Ich denke er hat sich genau aus diesem Grund die Absetzstory plausibel vorgestellt. Bei solchen Friede Freude Eierkuchenzsenen kommt doch keiner auf die Idee dass schon eine Stunde spaeter ein grausiger Mord veruebt wird.

Olle_Schrulle schrieb:Mit "planen" meinte ich, wie er das hinterher erklären wollte, wo sie geblieben ist. Ok, die Absetz-Story. Aber das ganze war so unheimlich öffentlich. Für ihn war das ja nun auch keine alltägliche Sache, sondern so eine Art "Höhepunkt". Er hat sich anscheinend nicht so viele Gedanken gemacht, wie er das am nächsten Tag erklären kann.

Wieso denn "öffentlich"? Wie soll man denn anders den Hafen verlassen? Da gibt es doch schlicht keinen anderen Weg. Es ist nun mal eine Millionenstadt und ein stark genutzter Hafen. Da wird man zwangsläufig gesehen. Das lässt sich gar nicht vermeiden und auch nicht steuern oder planen.

Und wie soll denn PM mit seinem Passagier umgehen? Sie auffordern eine unauffällige Jacke anzuziehen? Was genau hätte er denn tun können? Gar nichts vielleicht? Seht ihr hier möglicherweise Gespenster?

Und die Absetzgeschichte ist doch ok. Sie ist kurz und glaubwürdig. Unlogisch und unglaubwürdig wurde das Ganze, weil PM sein Boot absichtlich versenkt hat und weil am angeblichen Absetzort Kameras montiert waren.

Zu PM´s Fantasie gehörte wohl auch der Satz:"Plötzlich schlägt die Stimmung um".
Er hat mMn den Augenblick genossen als er sein Opfer in der Falle hatte.
Und warum nicht öffentlich. Er wollte wohl den Eindruck vermitteln das alles in bester Ordnung
sei. Das ist ihm auch fast perfekt gelungen.
Selbst als die Indizien schon ein Bild zeichneten, haben ihn ettliche für unschuldig gehalten.

Da kann auch ein Kalkül dahinterstecken: grade weil er in aller Öffentlichkeit, gefilmt und fotografiert, mit KW davon fuhr, konnte er damit rechnen, dass man zunächst an einem Mord zweifelt, weil ja alle denken: so blöd kann der doch gar nicht sein, der wird doch nicht mitten auf dem Präsentierteller einen Mord begehen. Und eine Weile hat das ja auch funktioniert, hier im Thread auf jeden Fall. Die Leute, die bei seiner "Rettung" dabei waren und ihn direkt erlebten, hatten wohl einen anderen Eindruck.

Oder er hat tatsächlich, wie im Amager-Fall, DNA irgendwo platzieren wollen. Ein Buch darüber hatte er ja gelesen.

Olle_Schrulle schrieb:Oder er hat tatsächlich, wie im Amager-Fall, DNA irgendwo platzieren wollen

das gehoerte 100%ig zu seinem Plan.

Ist aber gluecklicherweise vereitelt worden.

passato schrieb:das gehoerte 100%ig zu seinem Plan.

Was meinst du was er ursprünglich vorhatte?

passato schrieb:Ich frage mich woran du das erkennen willst. Also ich koennte da auf den ersten Blick keinen Unterschied zu einem "richtigen" Uboot erkennen. Sieht sehr professionell aus. Gute Linienfuehrung. Ich haette es wahrscheinlich erst mal gar nicht fuer ein Privat Sportboot gehalten. Was soll daran schrottig wirken?

Na ja, das liegt daran dass du noch nie ein UBoot der Marine gesehen hast. Das ist so, als wenn ein einäugiger meint alles zu sehen. Ich will es mal so erklären: du siehst im Prado das Bild Las Meninas. Danach ist dein Blick ein völlig anderer. Wenn du das Bild aber nie gesehen hast, hälst du auch das Bild deiner Mutter, die im Malkurs ist, für große Kunst.

@Grasmücke
So in der Richtung denke ich war sein Plan.
Die Kameras die am Restaurant sichtbar gemacht haben, das niemand dort zur angegebenen Zeit aus einem Uboot ausgestiegen ist hatte er nicht auf seiner Liste.
Das wundert mich auch. Vielleicht wurden sie erst vor Kurzem installiert? Den Plan hatte er vermutlich mit einer anderen Frau auch, wenn K.W. keine Zeit gehabt hätte.
Eine Öffentlichkeit vorher kann im ersten Moment unverdächtig wirken.
Und mit einem Spurenlosen Uboot hätte P.M.zwar noch als Verdächtiger aber ganz anders dagestanden.
Spuren zu vernichten und die Kameras hat er unterschätzt.
Das sind mMn die beiden wichtigsten Fehler.
@lightbride
Alte Bilder zeigen aber das das Uboot in Ordnung aussieht nichts aufällig
" Schrottiges", oder?
@Sunrise76 ich hab deinen Text glaub ich nicht richtig verstanden, sorry, ich ziehe meine Antwort zurück :)

lightbride schrieb:Na ja, das liegt daran dass du noch nie ein UBoot der Marine gesehen hast. Das ist so, als wenn ein einäugiger meint alles zu sehen.

Ich denke von aussen betrachtet war die Nautilus durchaus stabil gebaut. Kann man natürlich nicht mit Marine-U-Booten vergleichen, die sind mit ganz anderer Motivation und ganz anderen finanziellen Mitteln aufgestellt. Bei der Nautilus kann man sagen, „aussen hui, innen pfui“, wenn ich an die leckenden Flansch, die nicht vorhandene Navigation und selbstgezimmerte Elektronik denke.

passato schrieb:Olle_Schrulle schrieb:
Oder er hat tatsächlich, wie im Amager-Fall, DNA irgendwo platzieren wollen
das gehoerte 100%ig zu seinem Plan.

Ist aber gluecklicherweise vereitelt worden.

Wie genau ist es denn „vereitelt“ worden? PM hatte KWs Höschen und Haarbüschel nicht eingesteckt vor dem Fluten, also wann hätte er diese Dinge „platzieren“ sollen? Nehmen wir mal an, das PM naiverweise gedacht haben könnte, er käme mit der Absetzstory durch und keiner hätte bemerkt, dass sein Boot absichtlich versenkt wurde (hat ja gut geklappt...), dann hätte er also Wochen oder Monate später, wenn er das Geld dafür zusammengekratzt hätte, die Nautilus gehoben. Dann wäre er erst mal auf Höschen und Haarbüschelsuche gegangen im überschwemmten Boot, hätte diese eingepackt und nach Amager gebracht. Wie hätte er das dann „platziert“? Mit ner Wäscheklammer irgendwo an nen Baum getackert? Das Zeug fliegt doch beim ersten kleinen Wind weg. DNA wäre an abgeschnittenen (!!) Haaren ohnehin nicht vorhanden, die findet man nur in den Haarfollikeln, am Höschen ebenfalls durch die Liegedauer im Wasser nicht mehr nachweisbar. Das war eine nette Nebelkerze des StA, mehr aber auch nicht.

MaryPoppins schrieb:DNA wäre an abgeschnittenen (!!) Haaren ohnehin nicht vorhanden, die findet man nur in den Haarfollikeln, am Höschen ebenfalls durch die Liegedauer im Wasser nicht mehr nachweisbar. Das war eine nette Nebelkerze des StA, mehr aber auch nicht.

es reicht heute die mitochondriale DNA des haares ohne folikel um einen fund zuordnen zu können.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/auch-haare-ohne-dna-lassen-sich-eindeutig-zuordnen-a-1111503.html

MaryPoppins schrieb:Kann man natürlich nicht mit Marine-U-Booten vergleichen, die sind mit ganz anderer Motivation und ganz anderen finanziellen Mitteln aufgestellt. Bei der Nautilus kann man sagen, „aussen hui, innen pfui“, wenn ich an die leckenden Flansch, die nicht vorhandene Navigation und selbstgezimmerte Elektronik denke.

Und warum lesen wir hier wochenlang Loblieder auf das Genie PM, dass gleichwertige Boote zum Bruchteil des öffentlich verwendeten Geldes baut?

MaryPoppins schrieb:Wie genau ist es denn „vereitelt“ worden? PM hatte KWs Höschen und Haarbüschel nicht eingesteckt vor dem Fluten, also wann hätte er diese Dinge „platzieren“ sollen? Nehmen wir mal an, das PM naiverweise gedacht haben könnte, er käme mit der Absetzstory durch und keiner hätte bemerkt, dass sein Boot absichtlich versenkt wurde (hat ja gut geklappt...), dann hätte er also Wochen oder Monate später, wenn er das Geld dafür zusammengekratzt hätte, die Nautilus gehoben. Dann wäre er erst mal auf Höschen und Haarbüschelsuche gegangen im überschwemmten Boot, hätte diese eingepackt und nach Amager gebracht. Wie hätte er das dann „platziert“? Mit ner Wäscheklammer irgendwo an nen Baum getackert? Das Zeug fliegt doch beim ersten kleinen Wind weg.

Er ist durch die frühe Suche nach seinem Opfer aus dem ursprünglichen Konzept geraten.
Wenn es sich so verhält, lässt sich schließen, dass er ein Talent für die Planung hat (oder doch nicht? Das "Öffentliche an Bord Bringen" der Säge lässt auch daran zweifeln)
und in Stress gerät, wenn er improvisieren muss.

MaryPoppins schrieb:DNA wäre an abgeschnittenen (!!) Haaren ohnehin nicht vorhanden, die findet man nur in den Haarfollikeln, am Höschen ebenfalls durch die Liegedauer im Wasser nicht mehr nachweisbar.

Vielleicht hat er ihr auch Haare ausgerissen? Das halte ich ohnehin für wahrscheinlich.
Abgeschnitten hat er die Haare am Hinterkopf, weil sie "ihm im Weg waren". Wir wissen ja, was er mit ihrem Kopf gemacht hat.
DNS im Höschen , wie oben beschrieben: Aus Zeitmangel. Im Chaos plötzlich ein Plan B erfinden zu müssen, falsch gemacht.

Immer wieder muss ich die Dänischen Ermittler loben, deren schnelle und sorgfältige Arbeit diesen Mann vor Gericht gestellt hat.

@MaryPoppins
Sein Plan viel mehr Zeit für Spurenvernichtung, wurde doch für ihn überraschend durchkreuzt.
Da hat er zb Dinge behalten/ als Spur auslegen von seiner Liste kurzfristig gestrichen.
Sein Zeitplan war doch bestimmt ein anderer.
Aber ok, so wie du es überzeichnest war es sicher nicht sein Vorhaben.
Ein paar Stunden mehr und er hätte viel weiter mit der Spurenvernichtung sein und auch noch Dinge ablegen können, oder?
@lightbride sein Talent für Technik oder den Bootsbau braucht man nicht unbedingt in Frage zu stellen finde ich.
Kann den Bruder verstehen, der sagte er war stolz auf ihn bis dem 10.8..