Kriminalfall Kim Wall

Grasmücke schrieb:Verstehe diese Aufregung nicht. Jetzt bekommt er die Höchststrafe und nun ist es auch wieder nicht richtig. Frage an die, die nicht mit dem Urteil einverstanden sind und nicht für Freispruch waren: was wäre besser gewesen als lebenslänglich? Ich finde das Urteil angemessen. Meine Meinung.
Dieses Geschrei um die 12 bzw. 15 Jahre - das sind doch nur Möglichkeiten, die keinesfalls angewendet werden müssen.

Ja, das sehe ich auch so.
Außerem ist es die Sache der Dänen, wie sie Verbrechen ahnden.
Man will Straftätern die Chance geben, sich wieder zu integegrieren.
Das bedeutet nicht, dass M leichtfertig entlassen werden wird.

Die Ermittler haben in dem Fall hervorragend gearbeitet.
Ich bezweifle immer noch, dass in Deutschland so akribisch im Meer gesucht worden wäre.
Korrektur: so lange!

Das Gericht ist von seiner Schuld überzeugt.
Er wird nicht leichtfertig entlassen werden.
Und der andere punkt: Sein Talent der Manipulation...
das ist bekannt und man wird damit umzugehen wissen.

@Grasmücke
sehe ich ganz genau so, er hat die Höchststrafe bekommen, mehr geht nicht. In Dänemark gibt es keine sicherheitsverwahrung im Anschluss an die Haftstrafe wie bei uns. Nur wenn er für nicht schuldig gesprochen wäre, hätte man auf sicherheitsverwahrung plädieren können.ob u welche Möglichkeiten sich dem dänischen Strafgesetz nach Ablauf der Höchstrafe noch anbieten, weiss ich leider nicht..aber sie haben sich jetzt für die höchstmögliche Strafe, die es gibt, entschieden!

Klee8 schrieb (Beitrag gelöscht): JosephConrad schrieb:
Naja, ich könnte mir vorstellen, das viele Herrn Madsen lieber als Psychopaten in Sicherheitsverwahrung gesehen hätten. Denn, wenn er sich gut führt und kooperiert so wäre er in 12-15 Jahren wieder draussen. Und das passt so manchem wohl in Gedanken nicht.

Der war gut! Eben du hast es kapiert. Thanks.An dir habe ich nie gezweifelt.

Weiss nicht, ob ihr zwei beide verstanden habt.

Bei einer Sicherheitsverwahrung käme er vielleicht frei, bevor die 12 Jahre um sind....

JosephConrad schrieb:Naja, ich könnte mir vorstellen, das viele Herrn Madsen lieber als Psychopaten in Sicherheitsverwahrung gesehen hätten. Denn, wenn er sich gut führt und kooperiert so wäre er in 12-15 Jahren wieder draussen. Und das passt so manchem wohl in Gedanken nicht.

In Forvaring könnte er aber ggf. noch früher
'rauskommen, das will sicherlich auch keiner.

Gutes Urteil. Und eventuell wird er auch viel länger als 12 Jahre sitzen. Evtl. kommt er auch nie wieder frei. Wie sollte man ihn auch resozialisieren.

Keine Strafe bringt doch wirklich Gerechtigkeit und da mir Madsen als Person relativ egal ist, muss man diese auch nicht deswegen erhöhen, um sein Leben noch stärker zu ruinieren. Aber im Sinne des Rechts, habe ich mir ein vollkommenes Wegsperren vor der Gesellschaft erhofft. Madsen irgendwann ein freier Mann? Eine gruselige Vorstellung...

spherehere schrieb:Keine Strafe bringt doch wirklich Gerechtigkeit und da mir Madsen als Person relativ egal ist, muss man diese auch nicht deswegen erhöhen, um sein Leben noch stärker zu ruinieren. Aber im Sinne des Rechts, habe ich mir ein vollkommenes Wegsperren vor der Gesellschaft erhofft. Madsen irgendwann ein freier Mann? Eine gruselige Vorstellung...

Den erste Satz unterschreibe ich.
Aber wie kannst du beide Sätze zusamendenken?
Was meins du mit "im Sinne des Rechts"?

Du widersrichst dir doch, in dem du sagst: Es macht keinen Sinn sein Leben "vollends" zu ruinieren, aber dich gruselt bei der Vorstellung, er kommt eines Tages frei.

spherehere schrieb:Keine Strafe bringt doch wirklich Gerechtigkeit und da mir Madsen als Person relativ egal ist, muss man diese auch nicht deswegen erhöhen, um sein Leben noch stärker zu ruinieren. Aber im Sinne des Rechts, habe ich mir ein vollkommenes Wegsperren vor der Gesellschaft erhofft. Madsen irgendwann ein freier Mann? Eine gruselige Vorstellung...

Warum wurde er lebenslänglich bestraft? Hast du da eine Begründung?
Ich finde es extrem interessant hier, ohne eine detaillierte Begründung eine Stellungsnahme zu machen. Tja ,

spherehere schrieb:Keine Strafe bringt doch wirklich Gerechtigkeit und da mir Madsen als Person relativ egal ist, muss man diese auch nicht deswegen erhöhen, um sein Leben noch stärker zu ruinieren.

Was wird eine Haftstrafe bewirken? Ein Umdenken bei einem Täter wie PM? Finde ich fragwürdig. Ich finde es geht schon darum, ihm auch Lebensqualität zu nehmen. Sonst könnte man ja sagen: es bringt dem Opfer nichts mehr, also kann der Täter auch gehen.

spherehere schrieb:Madsen irgendwann ein freier Mann? Eine gruselige Vorstellung...

Genau. Es ist jetzt schon die Frage, ob er jemals wieder in die Gesellschaft integriert werden darf/ kann. In frühestens 12 Jahren wird dies offenbar untersucht. So verstehe ich das dänische Strafmaß "Lebenslang". Wollen wir hoffen, dass er bis dahin verstanden hat, was er getan hat und bereut, oder dass er dann weiterhin weggesperrt bleibt.

Das, was rechtlich Möglich ist, um die Gesellschaft zu schützen. Dafür empfinde ich die Strafe zu gering. Damit wollte ich nur verdeutlichen, dass meine Motivation nicht von dem Gedanken allein ausgeht, Madsen zu bestrafen, sondern, wie bereits oben erwähnt, die Gesellschaft vor ihm zu beschützen. Und das so lange, wie möglich.

Das ist hier auch noch interessant.
Das Urteil ist also ungewöhnlich hart, für dänische Verhältnisse.

Möglicherweise strebt die Verteidigung deswegen eine Überrüfung des Urteils an:

Die Staatsanwaltschaft forderte deshalb lebenslange Haft, die Höchststrafe im dänischen Rechtssystem. Diese werde zwar normalerweise nicht für einen einzelnen Mord verhängt, sagte Staatsanwalt Jakob Buch-Jepsen in seinem Plädoyer. Doch Madsen sei auch kein normaler Mensch. (dpa)
https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/kim-wall-u-boot-bauer-peter-madsen-wegen-mordes-zu-lebenslanger-haft-verurteilt/21212240.html

spherehere schrieb:Das, was rechtlich Möglich ist, um die Gesellschaft zu schützen. Dafür empfinde ich die Strafe zu gering. Damit wollte ich nur verdeutlichen, dass meine Motivation nicht von dem Gedanken allein ausgeht, Madsen zu bestrafen, sondern, wie bereits oben erwähnt, die Gesellschaft vor ihm zu beschützen. Und das so lange, wie möglich.

@spherehere
Lies dir mal den verlinkten Tagesspiegelartikel durch.
...Lebenslänglich....die Höchststrafe im dänischen Rechtssystem. Diese werde zwar normalerweise nicht für einen einzelnen Mord verhängt,

https://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/kim-wall-u-boot-bauer-peter-madsen-wegen-mordes-zu-lebenslanger-haft-verurteilt/21212240.html

spherehere schrieb:Dafür empfinde ich die Strafe zu gering.

Welche höhere Strafe als Lebenslänglich hättest du dir denn erhofft? Wie gesagt, er könnte unter Umständen nach 15 Jahren begnadigt werden, oder nach 12 Jahren könnte alles noch mal überprüft werden - muss aber nicht!

https://www.google.de/amp/s/amp.focus.de/panorama/welt/mord-in-u-boot-an-kim-wall-daenischer-erfinder-madsen-zu-lebenslanger-haft-verurteilt_id_8827164.html

Focus schreibt dazu, dass lebenslang in Dänemark 12jahre bedeuten. Danach kann er Freilassung auf Probe beantragen. Nach 14jahren sogar jährlich. Seine Anwältin hat nicht Freispruch,sondern 6monate verlangt,weil mord nicht bewiesen sei. Ausserdem hat die Anwältin mitgeteilt Revision einzulegen.

https://www.dr.dk/live/nyheder/live/2753792 (Archiv-Version vom 08.03.2018)
Sowohl der Richter als auch die beiden Richter sind sich einig, dass Peter Madsen lebenslänglich sein muss.

Es ist die härteste Strafe, die du bekommen kannst. Es ist sehr ungewöhnlich, ein lebenslängliches Gefängnis für einen Mord zu haben.
13.14
Gefängnis auf Lebenszeit ist die strengste Strafe
Es ist ziemlich ungewöhnlich, dass ein einbeiniger Mord an einem Erwachsenen mit lebenslanger Haft bestraft wird. Es ist die strengste Strafe, die auferlegt werden kann.

In früheren Fällen wurden lebensbedrohliche Haftstrafen bei Kindern beobachtet.

Der Staatsanwalt glaubt, dass Peter Madsen weiterhin unter der so genannten Besuchs- und Briefkontrolle stehen sollte. Das bedeutet, dass die Polizei die Briefe von Peter Madsen lesen muss und dass er sie nicht ohne Aufsicht im Gefängnis besuchen kann.

Die Strafverfolgungsbehörde ist der Ansicht, dass Peter Madsen Gefahr läuft, Zeugen zu beeinträchtigen, wenn der Besuch und die Briefkontrolle abgeschafft werden
Ein wenig über die hohe Bestrafung
Wenn ich schreibe, dass die Inhaftierung auf Lebenszeit ungewöhnlich ist, basiert sie auf Urteilen in anderen Fällen.

Der Oberste Gerichtshof sagt, dass der Startpunkt 12 Jahre für eine einzige Tötung ist. Wenn es sich bei einem Tötungsfall um ein Kind oder ein väterliches Geschlecht mit einem sexuellen Motiv handelt, gibt es Beispiele für lebenslange Haftstrafen.

Sorgerechtsstrafen werden selten gesehen, wenn wir so hoch bestraft werden. Eine Freiheitsstrafe bedeutet, dass der Verurteilte ( frei) kommt, wenn Experten schätzen, dass sie bereit sind. Im Prinzip können Sie sich dann relativ schnell zu einer Freiheitsstrafe äußern.

Im Durchschnitt sind Menschen, die ihres Lebens für schuldig befunden werden, 15 bis 16 Jahre im Gefängnis. Aber es gibt auch Beispiele von Menschen, die seit 20 und 30 Jahren lebenslange Haftstrafen verbüßen.



Je nach Beurteilung kann er also auch 30 Jahre sitzen

Zottel007 schrieb:Focus schreibt dazu, dass lebenslang in Dänemark 12jahre bedeuten. Danach kann er Freilassung auf Probe beantragen.

Eben. Er kann beantragen. Dem muss aber nicht nachgegeben werden. Ich nehme an, so einen heimtückischen, bestialischen Mord gab es bisher in Dänemark noch nicht. Da wird man schon sehr genau hinsehen. Hier ständig mit diesen Durchschnittswerten von 12 Jahren anzukommen - keine Ahnung, was das soll.

Die NZZ:
Auszug:
Anwältin hat schon angekündigt, dass er gegen das Urteil in Berufung gehen möchte. Bis dahin bleibt er in Haft. «Wir sind nicht zufrieden mit dem Urteil», sagte sie kurz nach der Urteilsverkündigung. Staatsanwalt Jakob Buch-Jepsen zeigte sich dagegen sehr zufrieden. Das Gericht sei seinen Punkten gefolgt und habe Madsen zu lebenslanger Haft verurteilt.

https://www.nzz.ch/panorama/u-boot-fall-urteil-peter-madsen-zu-lebenslanger-haft-verurteilt-ld.1380612 (Archiv-Version vom 25.04.2018)

Für Dänemarks Verhältnisse hat man das Maximale erreicht, dem bin ich mir bewusst und wenn ich das so schreibe, soll das nicht als Kritik am Urteil verstanden werden, sondern ich bin lediglich überrascht, dass es noch „humanere“ Rechtssysteme als in Deutschland gibt.

spherehere schrieb:sondern ich bin lediglich überrascht, dass es noch „humanere“ Rechtssysteme als in Deutschland gibt.

skandinavien, das ist doch eigentlich bekannt dafür.

breivik war auch eine echte herausforderung des schwedischen systems.
er durfte vor gericht erklärungen verlesen, da hab ich mich auch gefragt : wozu?
Aber es war sein recht, als angeklagter.

und ich habe neulich gehört, dass er einige dinge für sich erstritten hat

Man möchte nicht, dass der rachegedanke die Urteile beeinflusst- Jedenfalls interpretiere ich das so.

thetruth3 schrieb:Gefängnis auf Lebenszeit ist die strengste Strafe
Es ist ziemlich ungewöhnlich, dass ein einbeiniger Mord an einem Erwachsenen mit lebenslanger Haft bestraft wird. Es ist die strengste Strafe, die auferlegt werden kann.

Jetzt bleibt noch zu hoffen, dass die Nautilus geschreddert wird. Erstens, um sicher zu gehen, dass dort keine Speicherkarte mehr drin sein kann und zweitens, um sein Lebenswerk zu vernichten.