Ehepaar in den USA hielt seine 13 Kinder angekettet gefangen

Germanmommy schrieb:Ich kann das auch alles nicht glauben, einfach schrecklich. Noch mal zur Klarstellung. In den USA herrscht Unterrichtspflicht, keine Schulpflicht . Fuer die Unterrichtspflicht sind die Eltern verantwortlich. Sie koennen die Kinder also auf eine oeffentliche, religioese, private Schule etc. Schicken, oder halt zu Hause unterrichten . Jeder Staat hat unterschiedliche Anforderungen an die Eltern, was sie der Schulbehoerde vorzulegen haben. Wir wohnen in Connecticut und ich homeschoole meine Tochter fuer die Schuleingangsstufe . Hier muss man z.b. gar nichts vorlegen. Die Schulbehoerde Weiss gar nichts ueber meine Tochter. Ich persoenlich finde das nicht so gut. Wir sind jetzt aber auch nicht religoes und werden sie naechstes jahr auf eine oeffentliche Schule schicken. Ich kenne viele homeschooler und die meissten sind wirklich an einer guten Bildung ihrer Kinder interessiert.

@Germanmommy
Danke für deinen Beitrag.
Die Differenzierung ist interessant.
Ich hätte gedacht, es gibt eine "Schulpflicht". Es bleibt den Eltern nur überlassen, ob sie eine öffentliche Schule wählen- oder eine private-oder Homeschooling betreiben.

Dass das von Bundesstaat zu Bundesstaat anders gerelgt ist, ist schon klar. Das Prinzip betrifft ja alle Bereiche.

Aber der Begriff "Unterrichtspflicht" ist natürlich viel treffender.

Du kannst uns bestimmt viele Fragen zum Thema Schule in den USA beantworten.
Welchen Stellenwert nimmt dieser Fall in der US-Öffebtlichkeit ein?
Nach meinem Gefühl wird sehr viel berichtet.

Hat irgendjemand Angst, der Staat reagiert mit Kontrollen?
Ich kann mir das nicht vorstellen, da das "Freiheitsgefühl" bei den US-Amerikanern einen hohen Szellenwert hat.
Im Gegensatz zu uns "im alten Europa". Wir sid für Sicherheit und Regeln - und verzichten dafür z.B. auf das Recht unsere Kinder zu Hause zu unterrichten.

@Germanmommy
Ja, das mit dem homeschooling ist halt ein maximales Stück persönliche Freiheit für die Familie. Andererseits gibt es auf diesem Weg wenig Einblick in die familiäre Situation durch Außenstehende.

Doch das ist auch kein alleine amerikanisches Thema. Ich lebe in Hamburg und hier ist vor 10 Jahren die kleine Jessica aus Jenfeld verhungert. Da hat auch keiner bemerkt das sie nicht eingeschult wurde. Daraufhin wurden hier in Hamburg eine neue Kontrollinstanzen eingerichtet, doch ich weiß nicht wie es in anderen Bundesländern läuft.

Grundsätzlich können Eltern mit ihren wehrlosen Kindern leider sehr schnell großen Schaden zufügen ohne das es jemand mitbekommt:-(

@frauZimt
Es wird hier sehr viel darueber berichtet , wobei der Umfang des Geschehens ja noch gar nicht erfasst ist. Ich glaube nicht, dass es schaerfere Kontrollen seitens des Staates geben wird. Dafuer ist das Recht der Eltern auf Ausbildung der Kinder zu stark.

@frauZimt
Ich habe gerade mal die homeschool laws fuer Kalifornien durchgesehen. Man muss sich als privat school anmelden ( haben sie ja getan), sagen, dass man in der Lage ist, die kinder zu unterrichten ( es kontrolliert aber keiner) , man muss beweisen, dass man bestimmte Unterrichtseinheiten durchgenommen hat. Aber so 100% kontrollieren kann man das wohl nicht. Man kann bestimmt Material besorgen, Ohne dass man es den Kindern weiter gibt. Somit fliegen die Kinder total unter dem Radar.

Ich sehe dort relativ neue Autos im Wert von 100.000 Dollar vor dem Haus. Ich vermute mal geleast/finanziert.

2016er Volkswagen Beetle Convertible 1.8T Denim Edition
(erkennbar an den Heritage-Wheels, Farbe: Jeans Blue, Kennzeichen: DSLAND, Neupreis ab 27.000 $)

2017er Volkswagen Jetta GLI 2.0T (erkennbar am roten Streifen im Kühlergrill, Farbe: Rot, Neupreis ab 28.000 $)

2017er Volkswagen Jetta 1.8T SEL (Kennzeichen: DL4EVER, Neupreis ab 25.000 $)

2017er Chevrolet Express Passanger Van (als 12-Sitzer oder 15-Sitzer, Neupreis ab 34.000 $)

Bilder von den Autos:
https://peopledotcom.files.wordpress.com/2018/01/turpin-home-2.jpg (Archiv-Version vom 17.01.2018)

https://www.gannett-cdn.com/media/2018/01/16/PalmSprings/PalmSprings/636517135317591248-muirhouse-2.jpg

Das Kennzeichen auf dem blauen VW Jetta: DL4EVER (= David + Louise forever)

Das Kennzeichen auf dem VW Beetle Cabrio: DSLAND (= Disneyland)

Den Kindern kaum Nahrung geben aber sich so einen Fuhrpark leisten....

Morelius schrieb:Das Kennzeichen auf dem blauen VW Jetta: DL4EVER (= David + Louise forever)

Das Kennzeichen auf dem VW Beetle Cabrio: DSLAND (= Disneyland)

Die Kennzeichen sind ja irre.

Das Disneyland muss eine große Bedeutung für die Eltern haben - nicht nur als Ausflugsziel

Tajna schrieb:In diesem vorher schon verlinkten Video wird noch gesagt, dass die Mutter der Kinder auch sich selbst als Opfer schilderte und ihren Mann, den Vater der Kinder für alles verantwortlich machte.
Der Vater der Kinder behauptete, es wäre lediglich ein falscher Eindruck entstanden, es sei in Ordnung gewesen, wie sie die Kinder aufzogen.

Ich habe das auch eher so verstanden, daß das Vermutungen über die evt. Verteidigungsstrategien sind. Ich bin sehr gespannt, ob die Eltern wirklich gegeneinander aussagen werden und versuchen, sich ab sofort gegenseitig den schwarzen Peter zuzuschieben. So wie LT ihren Mann auf den Hochzeitsvids angehimmelt hat, kann ich mir das fast nicht vorstellen. Allerdings kam es ja auch schon häufiger vor, daß ach so verliebte und glückliche Paare plötzlich alles über Bord warfen, wenns um die eigene Verteidigung ging. Dann ist sich plötzlich jeder selbst der nächste.

1) sorry, falls ich da was überlesen habe: es ist von homeschooling die Rede, aber die Schule wurde erst vor wenigen Jahren angemeldet. Da die ältesten Kind schon fast 30 Jahre alt sind, müssten die doch vermutlich noch ganz regulär auf eine normale Schule gegangen sein? Ist dort niemandem etwas aufgefallen?

2) auch wenn die Familie schon immer ziemlich exzentrisch gewesen zu sein scheint, so scheinen doch Exzesse wie Verwahrlosung, Schmutz, Anketten uvm. erst in den letzten Jahren eingesetzt zu haben? Das könnte sich mit der Aussage der Tochter decken, dass sie seit zwei Jahren eine Flucht geplant habe, möglicherweise ist die Situation in der Familie erst zu einem Zeitpunkt vor etwa zwei Jahren so sehr eskaliert..

@otternase
Die Familie hat wohl vorher in Texas gewohnt. Da ist ueber die Schulsituation wohl noch nichts bekannt.

@Photographer73

Photographer73 schrieb:Ich habe das auch eher so verstanden, daß das Vermutungen über die evt. Verteidigungsstrategien sind.
Ich bin sehr gespannt, ob die Eltern wirklich gegeneinander aussagen werden und versuchen, sich ab sofort gegenseitig den schwarzen Peter zuzuschieben.

Ja, das muss man jetzt abwarten.

Es hat sich jetzt herausgestellt, dass die Schwester der Mutter als Autorin in christlichen Selbsthilfe-Büchern schrieb, dass sie selbst als Kind längere Zeit missbraucht wurde und auch mitansehen musste, wie ihre Mutter vergewaltigt und geschlagen wurde.
https://www.thesun.co.uk/news/5367175/turpin-family-sister-of-hell-house-mum-reveals-their-own-abusive-childhood-and-how-she-watched-her-mother-get-raped/

Wenn das stimmt, dann sagt das schon einiges über das Elternhaus der Mutter der Kinder aus.

Photographer73 schrieb:Ich habe das auch eher so verstanden, daß das Vermutungen über die evt. Verteidigungsstrategien sind.

Ja, das ist richtig. Die Eltern haben bei der Anhörung nicht viel verlauten lassen, ausser, dass beide auf "unschuldig" plädiert haben.

Es wäre auch unklug, da jetzt schon was zu sagen. Wenn die Anwälte klug sind (und das nehme ich an) raten sie ihnen stark davon ab. Sonst haben wir das, was wir aus anderen Fällen schon kennen: Mehrere Varianten die von jedem einzeln erzählt werden und damit ein Verlust der Glaubwürdigkeit.

Im Moment ist Abwarten, was kommt die beste Verteidigungsstrategie nach außen. Und sammeln.

Tajna schrieb:Wenn das stimmt, dann sagt das schon einiges über das Elternhaus der Mutter der Kinder aus.

Absolut. Es muß ja tiefergehende Ursachen für so ein wahnsinniges Verhalten geben.
Aber trotz aller Ursachen, die waren erwachsen, und hätten sich Hilfe holen müssen!!
Sie waren sich dessen bewußt, dass bei ihnen soz. "mehr als einiges nicht stimmt", sonst hätten sie ja auch nicht ganz bewußt
ihr Familienleben auf Nachts verlegt, und im Wesentlichen vor allen versteckt.

Die beiden einjährigen Hündinnen, Fluffy und Bark, die inzwischen zur gemeinsam Vermittlung gegeben wurden,
waren im guten Ernährungszustand. Sie sind aktiv und auch in guter körperlicher Verfassung.
Vermutlich sind die Besitzer mit den Hunden dann auch Nachts Gassi gegangen?
http://edition.cnn.com/2018/01/19/us/turpin-family-dogs/index.html

frauZimt schrieb:Ob die Kinder wagen werden, gegen ihre Eltern auszusagen?

Das will man lt. Staatsanwaltschaft verhindern, um neue Traumatisierungen/Retraumatisierung zu vermeiden.

Maine.Coon schrieb:Das will man lt. Staatsanwaltschaft verhindern, um neue Traumatisierungen/Retraumatisierung zu vermeiden.

Nein, das ist nicht richtig.

Die Aussage war:

NeonMouse schrieb:F: Sie sagen sie möchten die Opfer schützen. Wie wollen sie die Opfer schützen wenn sie vor Gericht gegen die Angeklagten aussagen müssen?

DA: Das werde ich nicht kommentieren. Als ich sagte wir wollen diese Opfer schützen heisst das nicht, dass sie nicht vor Gericht aussagen werden. Es heisst dass wir sie davor schützen wollen, ausgenutzt zu werden oder weiter traumatisiert zu werden durch das, was sie jetzt durchmachen müssen.

Aussagen werden sie dann müssen, wenn es nicht anders möglich ist, schätze ich mal.

Auf welche Quelle beziehst Du Dich @NeonMouse
Ich müßte raussuchen wo ich das gelesen habe. Vermutlich erinnere ich mich dann falsch.
Danke für Deine Korrektur!

@Maine.Coon

Direkte Übersetzung aus den Fragen in der Pressekonferenz wo genau hiernach gefragt wurde :)

Ist ja auch logisch, die schauen jetzt erst mal, ob und welchen der Kinder/Erwachsenen eventuell Aussagen zugemutet werden kann, werden aber genau darauf achten wer stabil genug ist, dass die Kids dabei psychologische Betreuung bekommen und z.B. die Verteidigung sie nicht ausnutzen kann (oder manipulieren). Da würd ich auch nicht jetzt schon öffentlich sagen "die sagen auf keinen Fall aus".

@Maine.Coon

Ab min 19:

https://www.youtube.com/watch?v=409yDlIDzFY

@NeonMouse
Danke für das Einstellen! Ich hatte es irgendwo gelesen, und offensichtlich falsch in Erinnerung behalten.

@Maine.Coon

Passiert, hier geht ja auch alles drunter und drüber und jeden Tag kommt neues ans Licht (leider :( - die armen Mäuse!)

NeonMouse schrieb:werden aber genau darauf achten wer stabil genug ist, dass die Kids dabei psychologische Betreuung bekommen und z.B. die Verteidigung sie nicht ausnutzen kann (oder manipulieren). Da würd ich auch nicht jetzt schon öffentlich sagen "die sagen auf keinen Fall aus".

Rick Blaine hat hier in einem anderen Fall gepostet, dass es der Verteidigung in den USA erlaubt ist, Zeugen eines Falles vor dem Prozess aufzusuchen.
Die Verteidigung des Angeklagten darf vor dem Prozess mit den Zeugen sprechen.
Und sprechen bedeutet, dass während des Gesprächs alle Register gezogen werden dürfen (verunsichern auf die Mitleiddrüse drücken. Wie weit darf die Einschüchterung gehen? Wie weit geht sie?)
Allerdings können die Zeugen ein Gespräch ablehnen.

Ich vermute, dass ein Opfer auch ein Zeuge ist. Der Staatsanwalt ist der Kläger, nicht das Opfer.
Das wäre natürlich in diesem Fall eine Katastrophe, da es Kinder gegen Eltern geht.

@frauZimt

Genau aus solchen Gründen sind wahrscheinlich auch die Betreuuer (advocates) abgestellt, die sich um die Belange der Kinder kümmern sollen. Um solche Gespräche abzublocken....