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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

4.740 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Friedhof, 2018, Koblenz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

28.12.2020 um 19:06
@FriedrichA.III

Erstmal sollen wir ja hier bei Fakten bleiben: Dieser Satz der Ermittler ist so gesagt worden und hat sicher seinen Grund. Die Gründe habe ich versucht obig deutlich werden zu lassen.

Wenn es so wäre, dass das Motiv in der Tat selbst zu suchen wäre, wäre das Opfer dann nicht austauschbar gewesen? Dann aber wäre die Aussage der Polizei, dass für andere keine Gefahr bestünde, doch hanebüchen. Wenn die Tatausführung das Motiv war (bewusstes Wollen der blutrünstigen Tatausführung) warum besteht dann keine Gefahr für andere? Dann müsste die Polizei die gesicherte Erkenntnis haben, dass der Täter, der einmal so mordete (aus dem Grund, dass er sich an der Tat aus sexuellen Motiven berauschen wollte) dieses nicht noch einmal tut. Das ist unmöglich!

Ich bin jetzt geneigt zu sagen, jeder der so mordet, ist eine gestörte Persönlichkeit. Aber ich denke, Du willst eher auf den klassischen Psychopathen hinaus. Sollte der klassische Psychopath gemordet haben, mordet der Psychopath (mit hoher Wahrscheinlichkeit noch weitere Male) und dann wiederum hätten die Ermittler nicht gesagt: Für andere besteht keine Gefahr.

Ich sehe das mit der von Dir angesprochenen Ermittlung von Stratens Kontakten als nicht so einfach durchführbar an. Er hielt sich ja lt. Filmbericht an einigen Orten mit hohem Publikumsaufkommen auf (Hauptbahnhof,Bibliothek,Café,Spielothek). Wenn man von persönlicher Beziehung zwischen Täter und Opfer spricht, gibt es ja die näheren Beziehungen (Familie, enge Freunde) sowie die flüchtigen Beziehungen. Ich denke letztere sind nicht so leicht ermittelbar. Hätte jemand einen intensiven Streit zwischen Straten und jemand anderem mitbekommen, aus dem sich hätte ein Motiv ableiten lassen können, wurde das mit Sicherheit bereits überprüft. Möglichkeit eins: Es gab einen Streit zwischen Straten und XY und dem Streitgegner ist nichts nachweisbar bzw. er hat ein Alibi und es wird darauf gehofft, dass jemand Hinweise geben kann, um das Alibi zu überprüfen.

Wie wahrscheinlich haltet ihr die Möglichkeit, dass die Tat und der darin gezeigte Hass so wie LillyLego ansprach, damit zusammenhängen könnten, dass Straten sich nicht nur subjektiv wieder eine Existenz aufbauen wollte, sondern auch objektiv über Know-How, Hilfe, Mittel verfügte und der Täter im Kreise derjenigen zu suchen sind, die entweder im Kreise möglicher Helfer, Neider, Missgönner zu suchen sind. Ich formuliere bewusst neutral, da ich hier nicht mit Unterstellungen arbeiten möchte, woraus sich der Hass in diesem Zusammenhang hätte ergeben können. Weiß man gesichert, dass Straten über gute finanzielle Mittel verfügte zum Zeitpunkt seines Todes und könnte es jemand auf diese abgesehen haben und die (Über-)Tötung ist aus einem Gemisch von Gefühlen zu erklären: Wut auf Straten, weil der Täter der Überzeugung ist, dass das Geld ihm zustehe (wie Lilly ansprach, ggfs. Abhacken der Finger als Bestrafungsakt), Hass deshalb, weil die Existenz des Täters auf der anderen Seite kaputt gegangen ist und er Straten ggfs. verantwortlich machte?

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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

28.12.2020 um 19:22
Zitat von SvenBVB09SvenBVB09 schrieb:d) Straten macht auf mich den Eindruck eines trotz der Obdachlosigkeit noch in seinem ganzen Verhalten hin dem bürgerlichen Leben verhafteten Menschen: Besteht die Möglichkeit, dass Straten, der in dem XY-Film den Eindruck machte, dass er zu gewissen Themen eine "starke" Meinungspositionierung hat, jemanden bei irgendetwas beobachtete und dann aus dessen Sicht ausgeschaltet werden musste, um sich selbst vor etwas zu schützen? Ich weiss nicht, ob es illegale Vorgänge auf Friedhöfen gibt, aber wäre es denkbar, dass Straten etwas beobachtet haben könnte und auf denjenigen offen zuging und sagte, er würde diesen Vorgang zur Anzeige bringen.
Das kann ich mir auch vorstellen. Vielleicht hat Straten Metalldiebe oder ähnliches in flagranti erwischt und drohte, sie zu verpfeifen.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

28.12.2020 um 19:37
@inspektor
Metalldiebe sind Diebe, die ein finanzielles Motiv für ihre begangenen Straftaten haben. Ich kann mir vorstellen, dass Straten da eingeschritten wäre, wenn er von so einer Aktion mitbekommen hätte. Metalldiebstähle sind auf diesem Friedhof auch schon vorgekommen.

https://ga.de/region/verwuestung-auf-koblenzer-friedhof-wegen-metalldiebstahl_aid-39938667

Aber würden die jemanden umbringen? Die zu erwartenden Strafe für Diebstahl, Sachbeschädigung und Störung der Totenruhe liegt doch in keiner Relation zu Mord. Bewährungsstrafe vs. Lebenslang.

Da hätte er eine Tracht Prügel bekommen, die zwar auch manchmal zum Tode eines Menschen führen kann aber Enthaupten? Außerdem hätte Herr Straten sie schon überraschen müssen, bevor sie ans Werk gegangen sind, sonst wäre fehlender Grabschmuck, Unordnung auf dem Gräbern oder Beschädigungen an Skulpturen aufgefallen.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

28.12.2020 um 19:43
@inspektor
Aber mit dem Verpfeifen war, soweit ich weiß, hier noch nicht Thema. Früher ging es am Koblenzer Hauptbahnhof um einiges härter zu. Das ging solange, bis die Polizei da hart durchgegriffen hat. Herr Straten war dort schon obdachlos und müsste die Zustände dort gekannt haben.
Hatte er vielleicht damals jemanden verpfiffen oder ist jemand aufgrund seiner Aussage in den Knast gewandert? Das wäre ein starkes Motiv aber das würde mit als erstes geprüft werden. Hmm


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

28.12.2020 um 20:03
Dazu habe ich das hier gefunden:
https://www.rhein-zeitung.de/region/aus-den-lokalredaktionen/koblenz-und-region_artikel,-gewalt-im-trinkermilieu-am-bahnhof-koblenz-angeklagter-muss-hinter-gitter-_arid,1010338.html
Aber ob Straten da involviert war?


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

28.12.2020 um 20:09
@SvenBVB09
In der Tat geht man bei Obdachlosen erstmal von relativ isolierten Menschen aus aber bei Herrn Straten war das ja garnicht der Fall. Der kannte sogar relativ viele Menschen im Vergleich zum Normalbürger würde ich meinen. Ich bin ehrlich, neben den Arbeitskollegen, Freunden und Familie sieht man am Tag ja nicht viel. Straten dagegen war auf Achse und lebte 2 Leben. Das Bürgerliche und das als Obdachloser Selbständiger.

Er hatte noch Bekannte aus der alten, erfolgreichen Zeit.
Ebenso hatte er Bekannte in der Obdachlosenszene.
Er hatte Kontakte zu Caritasmitarbeitern und zu dem Obdachlosenhilfsverein " Die Schachtel"
Er ging ins Obdachlosen Restaurant "Mampf", ins Cafe, in die Spielo. Da kommt man früher oder später immer ins Gespräch mit anderen und wenn man da täglich verkehrt kommt man auch dementsprechend öfter ins Gespräch und wird mit der Zeit warscheinlich auch vertrauter miteinander.
Dann ging er noch zig Arbeiten nach: Hilfskraft als Dekorateur, Knicklichter und Krimskrams-Verkäufer in der Fußgängerzone, Pfandflaschensammeln auf Festivals und Großveranstaltungen im gesamten Bundesgebiet und sogar umliegendes Ausland. Seine Hilfsarbeiterjobs umfassten auch nicht nur Koblenz, sondern die ganzen umliegenden Bundesländer. Da wird er auch noch einmal mit massig Menschen in Kontakt gekommen sein. Ein Alptraum für Ermittler nehme ich an. Auch wenn er keine festen Beziehungen bevorzugte hatte er eine Unzahl an sozialen Kontakten. Puh...

Und während ich das schreibe fällt mir auf, dass er bei seiner arbeitssamen Art doch einiges an Geld gemacht haben muss. Festivals und Veranstaltungen gibt es jedes Wochenende und wenn er da, wie sein langjähriger Kumpel erzählt hat, dass man da locker nen Tausender das Wochenende macht, hatte Straten irgendwo Geld gebunkert, sofern er es nicht verprasst hat und das glaube ich nicht.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

28.12.2020 um 20:15
@inspektor
Da bin ich mitunter auch drauf gestoßen, ist aber leider hinter einer Zahlschranke, wie so viele der Artikel aus den Regionalblättern dort.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

28.12.2020 um 20:47
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Festivals und Veranstaltungen gibt es jedes Wochenende
Nicht im Winter, also nur das halbe Jahr lang. Und wenn man dann auch noch einen Transporter leihen muss, was ja mindestens das Benzin kostet, dann relativiert sich der angeblich so großartige Verdienst recht schnell. Und Eintritt kommt bei der einen oder anderen Veranstaltung auch noch hinzu. Zumal eine einzelne Person nun auch nur eine begrenzte Anzahl an Flaschen überhaupt sammeln kann und die einzelnen Veranstaltungen an einem Wochenende auch nicht unbedingt räumlich so nahe beieinanderliegen, dass man zwei oder mehr aufsuchen kann (morgens in München Flaschen sammeln und mittags in Hamburg geht nun mal nicht).

Straten hat sicher nicht mit Flaschensammeln ein Vermögen zusammengebracht und wurde deshalb ermordet. Ich denke, da ist auch viel Gerede von Leuten dabei, für die 200-300 Euro schon ein gewaltiger Betrag sind, weil sie nur sehr, sehr wenig haben. Aber ein stattliches Vermögen wegen dem man umgebracht wird, ist das nun bei weitem nicht.

Denkbar wäre allenfalls noch, dass Michael Straten "angegeben" hat und erzählte, dass er "viel" Geld hätte, obwohl das nicht stimmte. Und dass das jemand geglaubt hat. Aber nach der bisherigen Berichterstattung war er kein Aufschneider der so etwas in die Welt gesetzt hat.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

28.12.2020 um 20:54
Kann es sein, dass Straten noch weitere Jobs hatte? Den Führerschein hatte er ja? Vielleicht als Taxifahrer?


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

28.12.2020 um 20:55
Mir ist gerade noch ein Gedanke gekommen, den ich für nicht völlig abwegig halte und der - korrigiert mich, falls ich falsch liege - ein hier noch nicht zitierter, neuer Ansatz sein könnte:

Da Straten früher als Kunsthändler tätig war und sich so wie im Filmbeitrag dargestellt auch weiterhin sehr kunstinteressiert zeigte und wie Sherlock ausführte, sehr viele Kontakte hatte bzw. sehr viele Möglichkeiten zu einer Kontaktaufnahme, bestände nicht die Möglichkeit, dass er zu einer Person in engerem zeitlichen Bezug zur abscheulichen Tat in Kontakt kam (die er in der Bibliothek, im Café oder anderweitig kennenlernte), die sich ebenso für Kunst interessierte und jetzt mal weitergesponnen der Sachkunde von Straten in Bezug auf Kunstgegenstände vertraute (weil er ihn vielleicht noch von früher kannte oder weil Straten so wie es im Film rüberkam in der Außendarstellung sehr überzeugend und autoritär wirkte) und Straten in einer Art Gefälligkeitsverhältnis als "Kunstberater" für denjenigen auftrat, ihm also einen Tipp gab, und derjenige im Vertrauen auf Stratens Sachkunde einen Tipp zur Grundlage einer Vermögensentscheidung machte, die fatale Konsequenzen mit sich brachte für den späteren Täter (immenser Geldverlust,Pleite,Existenzverlust)?

Juristisch gesehen (was man als Otto-Normalverbraucher nicht unbedingt weiß) ist eine Gefälligkeit zwar rechtlich unbeachtlich, in Fällen, in denen jemand einem anderen aber einen Tipp gibt, der mit dessen Wissen für eine Vermögensentscheidung relevant ist, und der Tippempfänger nach objektiven Gesichtspunkten auf eine gewisse Sachkunde vertrauen durfte (z.B. Kunsthändler in kunstrelevanten Fragen, Jurist in rechtlichen Fragen), dann handelt es sich nicht mehr um eine rechtlich unbeachtliche Gefälligkeit, dann ergäbe sich sogar ggfs. eine Schadensersatzpflicht.

Nur mal angenommen, Straten hätte jemand einen Kunsttipp gegeben, in etwas zu investieren, was sich im Nachhinein als Fehler herausstellte, und derjenige einen heftigen Vermögensschaden erlitten hätte bis zur Vernichtung der finanziellen Existenz und im Nachhinein sich ein Streit entwickelt hätte, in dessen Verlauf Straten ihm klargemacht hätte, "Junge, da hast Du doppelt Pech, einmal hättest Du auf mich nicht hören müssen, und bei mir kannst Du eh nicht auf Schadensersatz hoffen, ich habe nichts", da könnte man sich durchaus vorstellen, dass eine Person so dermaßen zum Zorne gereizt würde, vielleicht auch noch zusätzlich verstärkt durch den Hinweis von woanders, "der Straten hat mehr Geld als Du glaubst", dass er zu so einer Tat fähig sein könnte. Ist nur ein Denkansatz, der aufgrund aller gegebenen Umstände für mich ein Ermittlungsansatz darstellt und ein Motiv erklären würde.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

28.12.2020 um 21:00
Zitat von SvenBVB09SvenBVB09 schrieb:Straten in einer Art Gefälligkeitsverhältnis als "Kunstberater" für denjenigen auftrat, ihm also einen Tipp gab, und derjenige im Vertrauen auf Stratens Sachkunde einen Tipp zur Grundlage einer Vermögensentscheidung machte, die fatale Konsequenzen mit sich brachte für den späteren Täter (immenser Geldverlust,Pleite,Existenzverlust)?
Ich kann es nur wiederholen was ich schon mehrfach schrieb: Sein "Kunsthandel" war ein etwas besserer Trödelladen (ja, ich habe das Geschäft noch selbst gekannt). Und eine einschlägige Ausbildung hatte er nicht.

So jemand (das ist jetzt nicht abwertend gemeint!) wird nicht als Gutachter herangezogen, weil man ein Bild für ein paar hunderttausend Euro kaufen will. In einer Liga, wo es um wirklich wertvolle Kunstwerke ging, hat er niemals gespielt. Und wer wirklich große Summen in Kunst anlegen will, der fragt jemanden, der einen Namen und eine entsprechende Qualifikation aufzuweisen hat.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

28.12.2020 um 21:06
@brigittsche
Millionär wird er nicht gewesen sein aber ich glaube du unterschätzt die Einnahmen, die man mit so simplen Tätigkeiten machen kann. Ich weiß was manche Obdachlose nur mit Betteln erwirtschaften. Wenn sie einen guten Standort haben, kommen da auch gerne mal mehrere 100 Euro am Tag zusammen. Nicht umsonst organisieren sich solche "Wirtschaftszweige" immer mehr.
Denke an die Bettelmafia, die Pfandflaschenmafia, Obdachlosenzeitungsverkäuferbanden. Wenn da finanziell nichts zu holen wäre, gäbe es die nicht.
Außerdem sind das Steuerfrei Moneten, nichts da mit Brutto. Viele Fachkräfte gehen für 12/13 Euro brutto ackern. Das hat man mit Betteln an einen guten Spot schneller drin. Drauf kommt dann das Hartz 4. Da kann schon was bei rum kommen. Das Problem ist der Lifestyle, der oft von Drogen u. Alkohol bestimmt sind. Das kostet einiges an Geld seine Süchte zu befriedigen.
Natürlich kann man das nicht auf alle generalisieren. Die meisten sind arm dran aber wenn du wie ich mal siehst, wie sich ein Obdachloser, der mit dir ein Bierchen trinkt, einen Beutel mit 3 Kapseln Koks aus der Tasche holt, denkst du dir auch deinen Teil.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

28.12.2020 um 21:16
Abgesehen davon könnte Straten ja auch einen Kompagnon gehabt haben für die großen Events. Arbeitsteilung sozusagen. Ich halte Straten nachdem was ich jetzt so alles zusammentragen konnte für ein ganz pfiffiges Kerlchen was die Arbeit angeht.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

28.12.2020 um 21:17
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Ich weiß was manche Obdachlose nur mit Betteln erwirtschaften. Wenn sie einen guten Standort haben, kommen da auch gerne mal mehrere 100 Euro am Tag zusammen. Nicht umsonst organisieren sich solche "Wirtschaftszweige" immer mehr.
Ja, aber gebettelt hat er nicht. Und fürs Flaschensammeln hatte er eben auch Ausgaben (Transportermiete, Benzin, Eintritt...). Sicher kann man damit Geld machen, aber dass da einen Sommer an jedem Wochenende ein Tausender unter dem Strich herauskommt, das halte ich für reichlich übertrieben.

Für eine Flasche gibt es 15 Cent. Also sechs Stück sind etwas mehr als ein Euro. Kann man sich also ausrechnen, wieviele man für 1000 Euro sammeln müsste. Und davon muss man dann noch die genannten Kosten abziehen.
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Abgesehen davon könnte Straten ja auch einen Kompagnon gehabt haben für die großen Events.
Der wird aber wohl kaum ohne eine entsprechenden Anteil gearbeitet haben.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

28.12.2020 um 21:22
Zitat von SherlockJamesSherlockJames schrieb:Abgesehen davon könnte Straten ja auch einen Kompagnon gehabt haben für die großen Events. Arbeitsteilung sozusagen. Ich halte Straten nachdem was ich jetzt so alles zusammentragen konnte für ein ganz pfiffiges Kerlchen was die Arbeit angeht.
Von der Sorte wie Straten gibt es in Deutschland sehr viele in seiner Altersklasse. Ich kenne auch einige, die sich mit ALG 2 dauerhaft eingerichtet haben. Kleines Appartement, Essen in der Mensa, ansonsten sparsames, aber bewusstes Konsumieren. Innere Aussteiger, aber durchaus pfiffig.


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28.12.2020 um 21:38
Zitat von inspektorinspektor schrieb:Kann es sein, dass Straten noch weitere Jobs hatte? Den Führerschein hatte er ja? Vielleicht als Taxifahrer?
@inspektor
Wenn Herr Straten Taxi gefahren wäre, dann wäre das sicherlich mal erwähnt worden. Es gibt eigentlich keinen Grund das geheim zu halten. Von daher glaube ich nicht, das Herr Straten dieser Tätigkeit nachging.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

28.12.2020 um 22:13
@inspektor
Ist für manche Leute rein rational gesehen auch tatsächlich das profitabelste. ALG 2 bekommen, damit sind schon einmal Wohnung und Lebensunterhalt auf niedrigen Level gesichert. Schwarz arbeiten gehen und Verdienst Netto auf die Kralle, ohne lästige Verpflichtungen. Je nachdem was du für eine Tätigkeit ausführst kannst du kommen und gehen wann du möchtest und wenn du mal 2 Wochen nicht arbeiten willst, machst du es halt nicht.
Kenne selbst welche, die keine besondere Bildung genossen haben und ohne Ausbildung auf Mindestlohnniveau rumdümpeln würden. Aber so machen sie knapp 1000 Euro zusätzlich durch Alg 2 und wenn sie schwarz Vollzeit durchziehen nochmal ordentlich obendrauf, denn oft zahlt der Chef sogar besser, weil er keine Sozialabgaben zahlen muss. Ist auf dem Bau zumindest so gewesen. Dann hat man ja noch Vergünstigungen, wie GEZ Befreiung, günstigere Monatskarte für Bus und Bahn, etc. Wenn man alles zusammenrechnet kommt unterm Strich mehr dabei raus als ein eher schlecht bezahlter Akademiker bekommt oder ein qualifizierter Facharbeiter.
Nur zur Rente hin wird es gruselig. Aber daran denken die meisten dann nicht, weils Grundsicherung gibt.

Ich möchte Herr Straten jetzt nicht in die selbe Ecke stellen aber meine Meinung zu seinen finanziellen Möglichkeiten habe ich hier ja schon erläutert.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

28.12.2020 um 22:45
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und fürs Flaschensammeln hatte er eben auch Ausgaben (Transportermiete, Benzin, Eintritt...). Sicher kann man damit Geld machen, aber dass da einen Sommer an jedem Wochenende ein Tausender unter
Wenn er aber schlau war - und davon gehe ich jetzt einfach mal aus - ist er über das Pfandflaschensammeln eventuell auch auf die Idee gekommen, gewinnbringend Getränke zu verkaufen, sprich er kauft sie mit seinem Transporter vor einer Veranstaltung ein und verkauft sie dann auf Festivals, Fußballspielen etc zu einem guten VK-Preis. Da kann schnell eine Menge Geld bei rumkommen.

Normal muss das ja ab einem bestimmten Betrag versteuert werden, auch wenn er zB noch ALG 2 bezogen hätte, aber durch seine Lebensweise und wenn er es zB nicht auf ein Konto einzahlte, fielen seine Einnahmen eventuell gar nicht auf.

Natürlich gibt es sicher auch andere, die auf solch eine Idee kommen und es könnte hier auch Konkurrenz gegeben haben. Wenn zB Straten einen anderen verpfiffen hätte, der ggf dadurch selbst seine soziale Absicherung verloren hätte, während Straten diese möglicherweise gar nicht mehr in Anspruch nahm und selbst diesbezüglich nichts zu befürchten hatte und so seinen Marktanteil verteidigte, könnte man schon ein starkes Motiv aus persönlicher Wut und Hass ableiten. Hinzukommen müsste dann natürlich trotzdem noch eine gewisse Empathielosigkeit und Kaltblütigkeit des Täters.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

28.12.2020 um 22:58
Zitat von SvenBVB09SvenBVB09 schrieb:Schlüssel zur Aufklärung des Mordes ist dann wohl das detaillierte Ableuchten der persönlichen Kontakte Stratens zu anderen Menschen,
und auch die Kontakte die sehr lang zurück liegen.


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Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

28.12.2020 um 23:23
@duval

Spielst Du auf Kontakte aus seinem Leben an, als er noch Kunsthändler war? Und glaubst Du, dass seine "gelebte" Obdachlosigkeit trotz der (wohl) vorhandenen Möglichkeit eine Wohnung zu beziehen (mit Hilfe des Sozialstaates), der Erschwerung diente, dass ihn jemand Bestimmtes finden konnte (der Täter oder die/der vom Täter Beauftragte/n)? Den Gedanken hatte ich auch schon, nur dagegen spricht das relativ öffentliche Leben, aber vielleicht steht das nicht so im Widerspruch....er hatte durch die Obdachlosigkeit keine Meldepflicht, konnte also nicht über eine Melderegisterauskunft gefunden werden und tagsüber bewegte er sich an Orten, wo er sich vielleicht deshalb sehr sicher fühlte, weil es eben sehr belebte Orte waren, wo er sich vornehmlich aufhielt. Die unbelebten Nachtquartiere waren so ohne weiteres dann nicht ausfindig zu machen, es sei denn, man beschattete ihn.


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