Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

Die Enthauptung kommt mir jedoch schon komisch vor, es ist normalerweise kein Mittel, mit dem hierzulande Morde
verübt werden. Wenn wir eine Beziehungstat annehmen, gehe ich davon aus, dass der Täter evtl. mit der Enthauptung
sozialisiert wurde, ich kann mich aber auch irren. Ich denke, wir sollten ein paar Referenzfälle dazu sammeln, um die
Implikationen dieser Tatausübung zu verstehen.

Mir ist im Moment unvorstellbar, was der Sinn des Köpfens sein soll. Es gibt ja einige Hinrichtungsmorde, die
in Deutschland verübt worden sind. Ich kann mich jedoch nicht daran erinnern, dass Enthauptung ein wichtiges
Element dabei war. Alles passiert irgendwann zum ersten Mal, vielleicht auch hier, aber meistens gibt es
bekannte Muster, die auch von Fallanalytikern verwendet werden.

Ich versuche gerade, dieses Muster hier (mit den spärlichen Informationen, die wir haben) zu finden.



PS: Es ist glaube ich untergegangen, aber warum hat Axel Petermann sich in der englischsprachigen Presse zum Fall geäußert, mit einer Aussage, die nicht strikt von der PK untermauert wurde?

enz schrieb:PS: Es ist glaube ich untergegangen, aber warum hat Axel Petermann sich in der englischsprachigen Presse zum Fall geäußert, mit einer Aussage, die nicht strikt von der PK untermauert wurde?

Petermann äußert sich doch mittlerweile zu fast jedem Fall. Ich finde es unerträglich und es hat dazu beigetragen, daß ich diesen Mann, den ich früher mal sehr schätzte, auf Grund seiner Arbeit, mittlerweile nicht mehr ernst nehmen kann.

--> Criminal profiler Axel Petermann said: “This was a deeply offensive mutilation of the body." ?!

https://www.dailystar.co.uk/news/world-news/692691/koblenz-germany-homeless-man-murdered-in-graveyard

- wurde das bekannt gegeben? --Mutilation-- Oder meint er den Umstand, dass er geköpft wurde? Aber ich denke, wir sollten das
aus Respekt vor dem Opfer nicht vertiefen.

enz schrieb:Ich denke, wir sollten ein paar Referenzfälle dazu sammeln, um die
Implikationen dieser Tatausübung zu verstehen.

Implikation ist hier ein völlig krankes Hirn. Insbesondere wissen wir hier gar nichts, vor allem nichts über den menschenverachtenden Teil der Tat

Da muss noch einiges mehr dazu kommen, wie “nur“ Kopf ab

Das hilft nur nicht weiter, ein krankes Hirn können viele haben, die trotzdem diese Tat mit Sicherheit
nicht begangen haben.

mutilation meint verstümmelung....man kann wohl davon ausgehen dass es nicht "das enthaupten" war....spricht noch mehr für eine nur auf straten,bezogene tat.

enz schrieb:Das hilft nur nicht weiter, ein krankes Hirn können viele haben, die trotzdem diese Tat mit Sicherheit
nicht begangen haben.

Es hilft aber auch nicht, etwas jetzt zusammenzuklauben, was eh nur Spekulationen wären.
Das ist auch nicht zielführend und macht es nur schwerer, den Thread zu lesen.

@Alphabetnkunst

Ok, vielleicht sollten wir den Thread wieder in den "Beschreibung der Friedhofsoertlichkeiten Modus"
versetzen. Ich waere einverstanden.. [Aber dann braeuchten wir wieder Koblenzer, die sich auskennen]

@KostiBärlin
Du hängst dich meiner Meinung nach viel zu sehr an der Aussage auf, dass der Täter nicht gemeingefährlich für die Bevölkerung sei. Zum einen: Was soll die Polizei anderes sagen? Ich bleibe dabei, in der aktuellen Situation würde man keine andere Aussage tätigen, um nicht noch mehr Verunsicherung bei der Bevölkerung zu verursachen. Diese ist schließlich bereits jetzt groß genug.

Weiter glaube ich aber auch, dass der Täter nicht unbedingt gemeingefährlich für die Bevölkerung ist. Wir reden hier von einem unfassbar speziellen Tatort, der wohl einmalig in Koblenz ist. Genauso einmalig ist es wohl auch, dass man dort in der Nacht hingehen kann mit dem festen Wissen, dass man eine Person antrifft und seine Phantasien dort vollkommen ungestört ausüben kann. Für die allgemeine Bevölkerung würde daher kein erhöhtes Risiko bestehen, weil diese diese Plätze einfach in der Nacht meiden.
Ich würde das zumindest so deuten. Wenn man die von dir in a-c genannten Möglichkeiten aber nur wegen dieser Aussage ausschließen würde, macht man es sich denke ich viel zu einfach. Ich glaube weiterhin, dass ein perverser Mensch von dem Aufenthaltsort wusste und er dadurch fest davon ausgehen konnte, dass er dort seine "Mordlust" (was für ein ekelhaftes Wort) ungestört vollziehen kann. Dann wurde Straten zwar auch bewusst ausgewählt, aber nicht wegen der Person selber, sondern wegen des Tatortes. Solche Menschen sind krank, aber ich glaube nicht, dass solche Menschen solche Taten in aller Öffentlichkeit auch ausüben würden. Die leben in ihrem stillen Kämmerchen und wenn man nicht gerade in engerem Kontakt zu diesem ist bzw. sich nachts alleine in dunklen Gassen herumtreibt, geht vermutlich auch keine Gefahr aus.

enz schrieb:Ok, vielleicht sollten wir den Thread wieder in den "Beschreibung der Friedhofsoertlichkeiten Modus"
versetzen. Ich waere einverstanden.. [Aber dann braeuchten wir wieder Koblenzer, die sich auskennen]

Ich auch. Es ist etwas ermüdend dauernd auf dem “anderen Kulturkreis“ herumzureiten

@Kowelenz

So einfach ist es nicht, Obdachlose gehoeren auch zur Oeffentlichkeit und muessen durch die Aussagen der Polizei
gewarnt werden, Morgen koennte es an einem anderen abgeschiedenen Ort passieren, wo Obdachlose eben auch
schon lange leben. Dann waere das Drama aber gross. Aber so wird es wohl nicht sein, und das wird die Polizei auch wissen.

Achja: Deshalb glaube ich auch, dass die Polizei so sehr den Umkreis von Straten erforscht, weil man sich erhofft, dass man dadurch von Persoen erfährt, die von seinem Nachtquartiert wussten. Wenn dies nicht so verbreitet war, könnte das durchaus auf den Täter schließen. Problematisch ist halt, wenn der Täter nur zufällig von dem Aufenthaltsort wusste (vielleicht weil er auch mal selber dort war) und somit gar keinen Bezug zum Opfer hatte. Dann würde auch das ganze Ausfragen über sein Leben die Ermittler nicht weiter bringen..

enz schrieb:So einfach ist es nicht, Obdachlose gehoeren auch zur Oeffentlichkeit und muessen durch die Aussagen der Polizei
gewarnt werden, Morgen koennte es an einem anderen abgeschiedenen Ort passieren, wo aber eben Obdachlose auch
schon lange leben. Dann waere das Drama aber gross. Aber so wird es wohl nicht sein, und das wird die Polizei auch wissen.

Die Obdachlosen schlafen in Koblenz fast alle im Stadtzentrum. Entweder in der Altstadt selber, am Löhr Center, oder am Bahnhof. Dort ist selbst in der tiefsten Nacht immer was los, sodass ein solcher Mord mitten auf der Straße dort nicht möglich wäre.

Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob es noch viele weitere Obdachlose gibt, die an abgelegenen Orten in Koblenz schlafen. Hoffen wir, dass der Täter davon auch nichts weiß.

Kowelenz schrieb:Ich glaube weiterhin, dass ein perverser Mensch von dem Aufenthaltsort wusste und er dadurch fest davon ausgehen konnte, dass er dort seine "Mordlust" (was für ein ekelhaftes Wort) ungestört vollziehen kann. Dann wurde Straten zwar auch bewusst ausgewählt, aber nicht wegen der Person selber, sondern wegen des Tatortes. Solche Menschen sind krank, aber ich glaube nicht, dass solche Menschen solche Taten in aller Öffentlichkeit auch ausüben würden. Die leben in ihrem stillen Kämmerchen und wenn man nicht gerade in engerem Kontakt zu diesem ist bzw. sich nachts alleine in dunklen Gassen herumtreibt, geht vermutlich auch keine Gefahr aus.

Danke, sehr treffend ausgedrückt

@Nev82 Niemand reitet darauf rum, und es wird auch kein Generalverdacht gegen irgendjemanden ausgesprochen, auf der anderen Seite kann man sich den Realitäten auch nicht verschliessen. Mehr ist wohl dazu nicht zuzusagen. Es ist nicht unsere Aufgabe, uns die Welt schönzureden.

enz schrieb:Es ist nicht unsere Aufgabe, uns die Welt schönzureden.

Das tut hier, angesichts dieser brutalen Tatausführung, sicher niemand

Kowelenz schrieb:Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob es noch viele weitere Obdachlose gibt, die an abgelegenen Orten in Koblenz schlafen.

Momentan macht das sicher niemand. Nicht, bis diese Tat aufgeklärt ist

ich glaube nev und kowalenz...eure deutung betreffs der aussage der polizei ist verkehrt! wenn die polizei keine erkenntnisse hat dann artikuliert sie das auch so..."wir können nicht sagen ob tatverdächtiger xy eine waffe hat" im zweifel warnt sie aber die bevölkerung.
dies gehört auch zu ihren pflichten.

hier tut sie es eindeutig nicht!