Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

Sunrise76 schrieb:Ich denke, dieses Geschehen war geplant.

Das kann man nicht sagen. Vielleicht ist es eskaliert, vielleicht nicht. Vielleicht war die Auswahl des Opfers zufällig, vielleicht nicht. Nichts spricht mehr für das eine als für das andere.

BigMäc schrieb:Ein Gläubiger könnte , zur Einschüchterung anderer möglicher Schuldner ja nur ein Exempel statuieren, wenn er mit dem Exempel von seinen anderen Schuldern in Verbindung gebracht werden kann.

Absolut. Die Adressaten sollten das natürlich mitbekommen. Und es ist natürlich riskant, weil damit eine starke Spur auf den Täter weist.
Aber grundsätzlich kann auch ein Gläubiger daran interessiert sein, ein Exempel zu statuieren und grundsätzlich kann er in der Abwägung der Riskiken auch Fehler machen und objektiv dumm handeln (was wohl auch die Regel ist, die Gefängnisse sind voller Leute, die keine Leuchten sind).

BigMäc schrieb:Ich denke, ich würde mir in so einem Fall diesen Gläubiger ganz legal von der Backe schaffen, indem ich ihn anzeige oder , von mir aus auch nur den Ermittlern zügigst mein Wissen über diesen Gläubiger mitteile.

Hättest Du keine Angst, als nächstes geköpft zu werden? Oder jemand aus Deiner Familie?
Der Sinn solcher Handlungen ist ja gerade, dass deren Adressaten eingeschüchtert werden.

neugierchen schrieb:Wir haben ein durchaus gut funktionierendes Justizsystem,dem schon vertraut werden darf .
Wow, you make my day

Aber er hat recht. Unser Justizsystem funktioniert ausgesprochen gut.

Aber dennoch gibt es Menschen, die extreme Bedrohungsszenarien aufbauen. Was ich in dem Fall aber nicht als naheliegend ansehen würde. Nichts spricht hier dafür.
Aber ich wollte nur allgemein zu dem Thema etwas sagen.

kleinundgrün schrieb:Unser Justizsystem funktioniert ausgesprochen gut.

Dem widerspreche ich auch nicht, bloß bei dem angenommenen Szenario, worauf natürlich nichts als die Phantasie hinweist, halte ich die Justiz so ziemlich für das schwächste Verteidigungsschwert.
Ein Kunstdiebstahlsring der vor Enthauptungen nicht zurückschreckt lässt sich im realen Leben wohl kaum von einer einstweiligen Verfügung (Annäherungsverbot) abhalten. Ob Zeugenschutz dort gewährt wird... bei einer Vermutung. Nicht besonders plausibel.

kleinundgrün schrieb:Hättest Du keine Angst, als nächstes geköpft zu werden? Oder jemand aus Deiner Familie?
Der Sinn solcher Handlungen ist ja gerade, dass deren Adressaten eingeschüchtert werden.

Ganz objektiv - jein !
Natürlich hätte ich erste Bedenken, aber keine Angst , denn wie gesagt, es gibt jede Menge rechtliche Wege derart bedrohte Menschen zu schützen. Und auch deshalb nur erste Bedenken : Wir haben ein durchaus gut funktionierendes Justizsystem,dem schon vertraut werden darf .

@neugierchen
@BigMäc
Wir kommen zwar etwas vom Thema ab. Aber die Wahrheit liegt in der Mitte eurer Positionen.
Wir haben ein vergleichsweise gutes und effektives Rechtssystem und keine Zustände wie vielleicht in Brasilien. Aber dennoch schüchtert ein solches Szenario (wenn es denn dazu gedacht ist) effektiv ein. Ob die Adressaten wirklich darauf vertrauen, schon ausreichend geschützt zu werden, ist eher fraglich.
Solche Dinge funktionieren ja auch. Und selbst wenn einer der Adressaten mit dem Finger auf den mutmaßlichen Täter zeigt, heißt das ja nicht, dass er verurteilt werden kann. Es ist ja erst mal nur ein Verdacht. und dann hätte der Täter alle Zeit der Welt, sich für diesen Fingerzeig zu "bedanken".

Aber zugegeben, es ist nicht naheliegend. Und ich denke, wir sollten diesen Exkurs eher beenden.

@neugierchen

neugierchen schrieb:Ein Kunstdiebstahlsring der vor Enthauptungen nicht zurückschreckt lässt sich im realen Leben wohl kaum von einer einstweiligen Verfügung (Annäherungsverbot) abhalten. Ob Zeugenschutz dort gewährt wird... bei einer Vermutung. Nicht besonders plausibel.

Herr Straten rahmte in einem kleinen Laden hauptsächlich Bilder und somit ist zu erahnen, in welchem finanziellen Bereich sich sein Kunsthandel bewegte. Sicher kein Ziel eines Kunstdiebstahlringes.

Abgesehen davon , sprachen wir von Gläubigern versus Schuldnern .
Und sei Dir sicher, bei Drohungen aus dem OK Bereich, die sich durch eine Exempelstatuirung verifizieren lassen würden , gäbe es sicher nicht nur ein Annäherungsverbot für den Drohenden.

kleinundgrün schrieb:Es ist ja erst mal nur ein Verdacht. und dann hätte der Täter alle Zeit der Welt, sich für diesen Fingerzeig zu "bedanken".

@kleinundgrün
Und spätestens dann könnte er auch nackt auf dem Markplatz stehend mit einem roten Fähnchen winkend rufen Hallo hier bin ich.
Natürlich würde das dem Opfer dann nicht mehr helfen, aber dem vorher Angezeigten gewaltig schaden .

kleinundgrün schrieb:Ob die Adressaten wirklich darauf vertrauen, schon ausreichend geschützt zu werden, ist eher fraglich.

Wenn die Adressaten selbst aus einem halbseidenen Millieu stammen, wohl eher nicht.
Ansonsten bei Drohungen -Erpressungen im Allgemeinen schon .

kleinundgrün schrieb:Aber zugegeben, es ist nicht naheliegend. Und ich denke, wir sollten diesen Exkurs eher beenden

D´accord .

BigMäc schrieb:Herr Straten rahmte in einem kleinen Laden hauptsächlich Bilder und somit ist zu erahnen, in welchem finanziellen Bereich sich sein Kunsthandel bewegte. Sicher kein Ziel eines Kunstdiebstahlringes.

So sehe ich es auch.

Straten befand sich jahrelang im Obdachlosenmilieu und wurde, aus meiner Sicht, zufällig Opfer eines brutalen Überfalles.

Aufgrund seiner Lebensweise kann ich mir nicht vorstellen, dass er von Widersachern "geköpft" wurde. Doch auch das ist möglich, ohne Grund Personen enthaupten, ohne Grund, einfach nur so, aus Spaß.

Welche Personen dahinter stehen ist Ermittlungssache.

Erfolg, hinsichtlich Überführung von Tatbeteiligten, sehe ich nicht in Sicht.

Es wird ein open end Fall bleiben.

Straten hat hinsichtlich seiner Sicherheit keinen Plan verfolgt.

Sunrise76 schrieb:Erfolg, hinsichtlich Überführung von Tatbeteiligten, sehe ich nicht in Sicht.

Es wird ein open end Fall bleiben.

Das glaube ich nicht. Herr Straten wurde in einem Zeitraum gefunden, der für die GM , ab seinem Todeszeitpunkt noch alle Untersuchungsmöglichkeiten offen liess und somit bestimmt jede Menge Spuren lieferte.
Ausserdem , abgesehen davon , dass die Koblenzer Ermittler an sich schon sehr gut sind, wurde zügist die OFA involviert.
Über kurz oder lang wird der Täter oder werden die Täter bei einem anderen , vielleicht recht harmlosen , Delikt auffallen.

@Sunrise76

Sunrise76 schrieb:Sunrise76 schrieb:Erfolg, hinsichtlich Überführung von Tatbeteiligten, sehe ich nicht in Sicht.

Ich muss mich @BigMäc anschließen. Ich möchte das eigentlich auch nicht so negativ sehen. Es sind ja noch nicht viele Tage vergangen. Als erstes hat man jetzt das Umfeld in Koblenz abgeklopft und diese Spuren müssen erstmal allesamt ausgewertet werden. Findet sich da nichts, wird man ggf. auch mit anderen Fällen vergleichen und dann wären unter Umständen auch die ein oder anderen Aktenordner mit ähnlichen Fällen zu wälzen.

Ich glaube wir sollten deshalb mal vorsichtig optimistisch bleiben, dass derzeit in der Presse nichts Neues zu lesen ist, könnte auch auf eine Nachrichtensperre hindeuten, oder?

Pipi.Strumpf schrieb:Ich muss mich @BigMäc anschließen. Ich möchte das eigentlich auch nicht so negativ sehen. Es sind ja noch nicht viele Tage vergangen. Als erstes hat man jetzt das Umfeld in Koblenz abgeklopft und diese Spuren müssen erstmal allesamt ausgewertet werden. Findet sich da nichts, wird man ggf. auch mit anderen Fällen vergleichen und dann wären unter Umständen auch die ein oder anderen Aktenordner mit ähnlichen Fällen zu wälzen.

Ich glaube wir sollten deshalb mal vorsichtig optimistisch bleiben, dass derzeit in der Presse nichts Neues zu lesen ist, könnte auch auf eine Nachrichtensperre hindeuten, oder?

Gern möchte ich mich diesem Optimismus anschließen.

Dennoch vermute ich Täter, aus dem osteuropäischen Raum, welche gnadenlos und unkontrolliert handeln, je nach Gusto ihren jeweiligen Befindlichkeiten nachgehen. Mehr nicht zu dem Thema.

Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, da das Opfer Straten als ruhig und nicht aggressiv bekannt war.

Was ist die OFA? @BigMäc

Ich glaube auch an eine Nachrichtensperre.

In Koblenz ist übrigens seit heute Mittag großes Polizei-Aufgebot im Innenstadt Bereich. Streifen laufen zu Fuß durch Fußgängerzone und die Altstadt .

Duchovny schrieb:Was ist die OFA?

Operative Fallanalyse = „Profiler“

@Duchovny
Danke, dass Du die nicht Koblenzer auf dem Laufenden hälst. Vielleicht will man einfach erreichen, dass doch noch mehr Leute auf die Polizei zugehen, um eventuell durch ein lockeres Gespräch doch noch weitere Infos zu erhalten?

Oder wäre es möglich, dass ein Spürhund evtl. eine Spur in die Innenstadt hätte rückverfolgen können? Vielleicht kann @Nev was dazu sagen. Wurden eigentlich irgendwelche Hunde eingesetzt, weiß man das?

@Duchovny
@Pipi.Strumpf

Duchovny schrieb:In Koblenz ist übrigens seit heute Mittag großes Polizei-Aufgebot im Innenstadt Bereich. Streifen laufen zu Fuß durch Fußgängerzone und die A

Vielleicht auch einfach nur deshalb, weil man aufgrund dieses Prozesses,der heute stattfand, spontane Kundgebungen für möglich hält
https://www.focus.de/regional/koblenz/prozesse-atomwaffengegner-erneut-vor-gericht_id_8748805.html

Die Polizeipräsenz war in Koblenz auch in den letzten Tagen schon verstärkt. Mir sind Anfang der Woche in Metternich in den besten Wohngegenden Streifenwagen entgegen gekommen, in der Stadt zeigt man aktuell ja auch - vor allem am Bahnhof, eine verstärke Präsenz.

Butzeller schrieb am 28.03.2018:Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der Mord innerhalb des Obdachlosen-Milieus gelöst wird.
Da steckt etwas anderes dahinter. Hat man dort Stress, gibt es was auf die Nase und das war es.
Angriffe auf Obdachlose kommen meistens von außen.
Siehe die schlimmen Fälle, wo diese sinnlos zusammen getreten oder gar angezündet werden.
Es ist unerträglich.

Auch bei Regen?
Agieren denn Zufallstäter bei Regen?

Bin mit Beispielfällen nicht so belesen...

Langsam habe ich echt Angst, dass es so gar keine Beziehung zwischen Täter und Opfer gab. Einfach wer, der wusste, dass er dort nächtigte und dort seine kranken Phantasien ausgelebt hat. Und dann noch der Regen, der wahrscheinlich noch einiges an Spuren verwischt hat. Hoffe so sehr, dass man bald etwas hört.

@PurePu

Zumindest die Spuren innerhalb des unteren Raumes können vom Regen nicht beeinträchtigt worden sein . Das ist doch, mit dem Fundzeitpunkt und der OFA-Analyse schon wesentlich mehr als nichts. Und auch auf der Zugangstreppe zur Batterie gab es doch offenbar Spuren, wenn man an die Markierungen denkt, die in einem der Videos sichtbar waren.
Bisher finde ich den Zeitraum, in dem nichts weiter öffentlich bekannt gegeben wurde, noch nicht lange .

@BigMäc
Das ist schon richtig. Aber am Anfang war der Schock und irgendwie dachte zumindest ich, der Fall ist bestimmt schnell gelöst. Und nun hört man gar nichts mehr. Nicht mal, wann das Opfer beerdigt wird oder ob und wann es einen Trauergottesdienst gibt.