Gerd Michael Straten - Obdachloser auf Koblenzer Hauptfriedhof geköpft

kilkhora schrieb am 12.02.2019:Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit,dass GS für Infobeschaffung aus der Bahnhofszene als "Verbindungsmann/Spitzel " (oder wie man sie sonst nennen mag)eingesetzt worden ist ...es irgendwie rauskam und GS für seine "Tätigkeit" brutalst bestraft wurde?

Da schließe ich mich meinem Vorschreiber @Medico an.


Wenn überhaupt, kommt es in der Obdachlosenszene überwiegend nur zu Bagatelldelikten. Man steigt mal in eine Gartenhütte ein, Ladendiebstahl etc...


Das sind Deliktfelder, in denen die Polizei nicht mit nennenwertem logistischem Aufwand und unter Einsatz von Verbindungsmännern/frauen ermittelt.


Anders verhält es sich natürlich bei der im Regelfall auch im Bahnhofsumfeld angesiedelten Drogenkriminalität.


Ich möchte aber behaupten, dass ein von der Polizei eingesetzter Verbindungsmann, in diesem Bereich nennenswerte Aktivitäten als Konsument oder Drogenhändler aufweisen müsste, damit sein Einsatz einen Sinn ergibt.


Bei GS fehlen aber jegliche Hinweise, dass er mit diesen Dingen irgendetwas zu tun hatte. Eher ist das Gegenteil der Fall. Es wird ausdrücklich davon berichtet, dass GS darauf bedacht war, sich den Umständen entsprechend gesund zu ernähren.

Der Fall wird bei Aktenzeichen vorgestellt werden. Ich hoffe, es ergibt sich dadurch etwas!
Quelle ist hier zu finden:

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/117715/4206996

Endlich, ich hatte die ganze Zeit darauf gewartet!
Vielen Dank für die Information, den Termin muss ich mir gleich im Kalender markieren.
Hoffe inständig, dass dadurch neue Erkenntnisse gewonnen werden können und sich einige Leute melden werden.

Die Ermittlungen haben lt dem o.g.
Artikel ergeben, dass Herr Straten unter Umständen bereits kurz nach Verlassen des Cafés getötet wurde. Was heisst hier "unter Umständen"?

Hieß es nicht vorher immer, dass Straten gegen 18:30 Uhr am Saarplatz zuletzt gesehen wurde? Jetzt scheint es doch am Hauptbahnhof gewesen sein, was auch bedeutend mehr Sinn macht, wenn er sich den Tag über am HBF aufgehalten hat. Übers Löhr-Center und dem Saarkreisel wäre das schon ein ziemlicher Umweg gewesen.

Stutzig macht mich auch das oben aufgeführte Zitat. Hatte bisher immer vermutet, dass die Tat gegen Mitternacht gewesen sei, anscheinend war es aber dann schon bedeutend früher, was aber eigentlich ein größeres Risiko für den Täter darstellen sollte, gefasst zu werden. Vom HBF bis zur Batterie auf dem Friedhof ist es auch noch eine gute Strecke, vielleicht hat er diese ja nicht zu Fuß zurückgelegt?

Finde es auch sehr gut, dass man nun wieder an die Öffentlichkeit geht und damit zeigt, dass die Arbeiten am Fall noch lange nicht abgeschlossen sind und man den Täter hoffentlich bald hinter Gittern bringen kann.

Derjenige der jemanden zu letzt lebend gesehen hat bzw. der letzte Begleiter gerät ja automatisch unter Verdacht. Offensichtlich ließ sich da aber bisher nichts beweisen.

abberline schrieb:bereits kurz nach Verlassen des Cafés getötet wurde.

Das ist mir jetzt aber auch neu, seltsam. Ich ging auch die ganze Zeit davon aus, dass sich die Tat eher sehr spät erst zugetragen hat.
Bin wirklich gespannt, ob der XY Beitrag nochmal ein paar (auch für uns) neue Informationen hervorbringt!
Täterwissen hin oder her, aber wenn die Ermittler neue Zeugen oÄ haben wollen, werden sie wohl schon ein bisschen was preisgeben müssen (in Bezug auf das zeitliche sowie örtliche Geschehen jedenfalls)

dolcevita21 schrieb:Das ist mir jetzt aber auch neu, seltsam. Ich ging auch die ganze Zeit davon aus, dass sich die Tat eher sehr spät erst zugetragen hat.
Bin wirklich gespannt, ob der XY Beitrag nochmal ein paar (auch für uns) neue Informationen hervorbringt!
Täterwissen hin oder her, aber wenn die Ermittler neue Zeugen oÄ haben wollen, werden sie wohl schon ein bisschen was preisgeben müssen (in Bezug auf das zeitliche sowie örtliche Geschehen jedenfalls)

Dann wäre er auch gar nicht im Schlaf überrascht worden. Er wird ja wohl kaum um 19 Uhr oder 19.30 Uhr schon geschlafen haben. Vielleicht hat ihn jemand mit dem Auto zum Friedhof gefahren und dort kam es zum Übergriff. Ich erinnere mich daran, dass auch nach einem Mann mit längerem Haar und Fahrrad gefragt wurde, der gegen 18.30 Uhr in der Nähe von Stratens Schlafplatz gesehen wurde. Ich bin momentan etwas ratlos.

@Misetra
Scheint fast so...Was allerdings für mich gar keinen Sinn macht, wäre es, wenn er bereits im Bereich des Hbf überwältigt/getötet worden wäre und seine (evtl) Leiche dann erst auf den Friedhof verbracht wurde (und dort dann weiter geschändet wurde).
Was sollte das bringen (außer eventuell die Symbolik verstärken, also die Verstümmelung zusammen mit dem Tatort)?
Ich bin jetzt ehrlich gesagt auch ziemlich verwirrt über diese neue Info. Vielleicht darf man sie auch nicht überschätzen, weil dort ja nur steht "unter Umständen" - die Ermittler wissen es wohl schlichtweg auch nicht.

Die möglichen Szenarien sind dadurch jetzt nur noch vielfältiger geworden und es gibt noch viel mehr Möglichkeiten wie es gewesen sein könnte und wann und wo der Zugriff auf Herrn S. erfolgt sein könnte.

In dem Zusammenhang möchte ich noch erwähnen, dass am 16. und 17. März 2018 in Wirges die zweimal jährliche Miltariabörse stattfand.
https://www.forum-historicum.de/terminkalender2018.html
Da reisen Waffennarren mit unterschiedlichen politischen Background aus aller Welt an.
Für diese Klientel ist auch die Batterie Hübeling von Interesse. Sie wird unter den Sehenswürdigkeiten, die für die Messebesucher relevant sind, auch gelistet:

Batterie Hübeling

Die Batterie Hübeling war ein sog. Zwischenwerk, angelegt zur Deckung der rechten Flanke der Feste Kaiser Alexander in Koblenz. Erbaut zwischen 1828 und 1830 als defensibles Pulvermagazin, handelte es sich um ein kleines detachiertes Werk mit kasemattiertem Blockhaus, etwa 50 Meter unterhalb der Feste Alexander gelegen.

1920 wurde ein Erhaltungsantrag gestellt um die Batterie für Friedhofszwecke zu nutzen. Heute befindet sie sich auf dem Alliiertenfriedhof Karthause (Hauptfriedhof). Sie wurde 1956 als Gedenkstätte für die im II. Weltkrieg getöteten und vermissten Einwohner der Stadt Koblenz eingerichtet. Die Anlage ist heute frei zugänglich.

https://www.forum-historicum.de/militaerhistorische-sehenswuerdigkeiten-rund-um-koblenz.html

Für mich nicht auszuschließen, dass es da jemand gab, dem ein campierender Obdachloser an dieser Stelle nicht gepasst hat. Vier Tage nach Ende der Messe war Herr Straten jedenfalls tot. Am 15. und 16. März findet die diesjährige Messe statt.

Ja, würde ich auch nicht als irrelevant bezeichnen. Danke für die Info!
Dann würde es auch irgendwie etwas Sinn ergeben, wenn jemand (vielleicht ein Besucher dieser Börse, der auch via Koblenz Hbf reist) Herrn Straten am Hbf abgefangen hat (ihn vielleicht dort schon handlungsunfähig gemacht hat) und dann mit ihm zur Batterie ist.

Dennoch bin ich verwirrt, weil ich in Erinnerung habe, dass in diversen Artikeln stand, Herr S. sei an seinem Schlafplatz (ggf. im Schlaf) überrascht worden.

@dolcevita21
Den Gedanken hatte ich auch. Hab mir dann gerade aber nochmal den SWR3 Beitrag vom Sommer angeschaut und dort hat einer der Ermittler in der Batterie gestanden und davon gesprochen, dass man sich in unmittelbarer Tatortnähe befindet. Das macht also so gesehen wirklich keinen Sinn. Davon ab: Ohne es jetzt zu wissen behaupte ich mal, dass der Friedhof mit dem Auto für Normalos nicht zugänglich ist.. Dass er eine Leiche über mehrere hundert Meter über den Friedhof trägt und diese dann dort ablegt, würde ich schon auch sehr seltsam finden. Davon ab wurde um oben genannten Beitrag auch davon gesprochen, dass Straten seinen Schlafplatz auf dem Friedhof aufgeschlagen und sich hingelegt hat. Entweder das macht absolut gar keinen Sinn, oder die Polizei hat sich damals geirrt.

Fußmarsch vom HBF bis zur Batterie sind schätzungsweise ungefähr 30 Minuten, vielleicht für ihn ein bisschen mehr, da er wohl Gepäck hatte und schon etwas älter war. Würde mal davon ausgehen, dass er gegen 19:15 Uhr dann dort gewesen ist, wenn er auf direktem Wege dorthin gelaufen ist. Aber wer ist denn so verrückt und bringt kurz nach Sonnenuntergang mitten in der Stadt einen Mann auf solch bestialische Art und Weise um. Die Gefahr beobachtet/ entdeckt zu werden, wäre doch viel zu früh.

Kowelenz schrieb:Davon ab: Ohne es jetzt zu wissen behaupte ich mal, dass der Friedhof mit dem Auto für Normalos nicht zugänglich ist.. Dass er eine Leiche über mehrere hundert Meter über den Friedhof trägt und diese dann dort ablegt, würde ich schon auch sehr seltsam finden.

Da kommen schon auch Normalos rein, siehe Link.
https://www.focus.de/regional/koblenz/stadt-koblenz-kontrollen-auf-den-koblenzer-friedhoefen_id_9174282.html

Wegen zunehmender Beschwerden von Friedhofsbesucherinnen und -besuchern über unberechtigten Fahrzeugverkehr auf den Koblenzer Friedhöfen, wird der Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen in den kommenden Wochen Kontrollen durchführen und Verstöße gegen die Friedhofssatzung ahnden.

Der Friedhof hat offiziell bis 20 Uhr geöffnet, vielleicht wird er im Winter eine Stunde eher geschlossen, falls überhaupt etwas abgeschlossen wird. Außerdem gibt es eine Reihe von Menschen, die aus beruflichen Gründen den Friedhof auch legal befahren dürfen. Herr Straten könnte überwältigt worden und in einen Transporter gezerrt worden sein oder arglos mit jemand mitgefahren sein, den er kannte.

@Misetra
Der Friedhof wird im Winter meine ich früher geschlossen, weiß gerade aber auch nicht wann. Selbst wenn er rein gekommen wäre, ist es aber fraglich, ob er bis zum Schließen auch wieder mit dem Auto heraus gekommen wäre. Das kann man denke ich ausschließen. Außer natürlich er hatte Zugang.

Weiß jetzt leider nicht, wie man mit dem Auto zur Batterie kommt und welche Zugänge es überhaupt gibt um den Friedhof mit dem Auto zu befahren. Ganz unten am Haupteingang natürlich, das ist aber meilenweit weg vom Tatort. Oben auf der Karthause gibt es vermutlich auch einen, weiß aber nicht, wo der ist.

Davon ab: Ein Auto um 19:00 Uhr oder später im Winter aufm Friedhof ist auch maximal auffällig.

Kowelenz schrieb:Davon ab: Ein Auto um 19:00 Uhr oder später im Winter aufm Friedhof ist auch maximal auffällig.

Da muss aber erst mal jemand da sein, der das beobachtet. Es war Winter und schlechtes Wetter.

EDGARallanPOE schrieb am 26.02.2019:Anders verhält es sich natürlich bei der im Regelfall auch im Bahnhofsumfeld angesiedelten Drogenkriminalität.


Ich möchte aber behaupten, dass ein von der Polizei eingesetzter Verbindungsmann, in diesem Bereich nennenswerte Aktivitäten als Konsument oder Drogenhändler aufweisen müsste, damit sein Einsatz einen Sinn ergibt.

Zur Drogenszene hatte er kein gutes Verhältnis. Aus verständlichen Gründen.
Um gegen die Leute zu arbeiten, fehlte ihm ein positiver Kontakt und war nmM auch kein Typ dafür.

Der Todeszeitpunkt erscheint weit gefasst.
Den letzten Kontakt in Bahnhofsnähe kommt mir mehr als Zeuge vor, als "automatisch" Verdächtiger.

Ich hoffe bei der XYZ-Sendung mehr über das Tatwerkzeug zu erfahren. Das müßte doch eigentlich gesucht werden.
Der Hinweis auf "internationale" Geschäftstätigkeiten, sein gepflegtes Auftreten ua. legen mir weiter die Vermutung nahe, dass es einen "Hort" gegeben haben muß.
Für mich ist das Motiv Rache für Gelder aus Kommisionsware z.Zt. seines Geschäftsbetrieb noch nicht vom Tisch, Raubmord für Besitztümer aus aktuellen Geschäften halte ich ebenso weiter für möglich.
Das bedeutet allerdings, dass der Täterkreis genauso weitreichend sein kann, wie seine Geschäfte.

Vermutlich wird über den Leihwagen die Aufenthaltsorte bei den Veranstaltungen nachverfolgbar sein.

Ich hatte hier vor einigen Seiten schon mal geschrieben, dass direkt an der Batterie (schätzungsweise 100m von der Treppe runter zum Schlafplatz entfernt) eine Straße hinunter führt (nach Moselweiß, ein Stadtteil unterhalb der Karthause).
Diese ist auch eher unbekannt, seitlich mit Bäumen umgrenzt und man könnte meines Erachtens nach schon unbemerkt dort vorfahren.
Dennoch halte ich es nicht für wahrscheinlich, dass man seine Leiche dort zur Batterie verbracht und dort dann weiter agiert hat.

Ich hoffe, dass die Polizei im XY Beitrag Licht ins Dunkel bezüglich der widersprüchlichen Informationen bringt.
Vielleicht ist es einfach ungewiss, vielleicht wurde es damals auch einfach nur falsch wiedergegeben.

In Bezug auf die Tatwaffe hatte ich mich hier auch schon mal geäußert, allerdings habe ich keine zulässige Quelle als Beleg dafür, weshalb ich mich damit hier lieber zurückhalte.

Man kann doch wohl noch davon ausgehen, dass Herr Straten an der Batterie Hübeling getötet worden ist. Oder muss man in Erwägung ziehen, dass das Blut vor Ort eine nachträgliche "Inszenierung" war und Herr Straten schon tot dorthin gebracht wurde, um falsche Spuren zu legen oder um explizit an diesem Ort etwas zu demonstrieren?

Ich weiß es leider nicht. In dem neuen Beitrag von eben steht halt, dass er unter Umständen kurz nach Verlassen des Cafés getötet wurde. Und das impliziert für mich, dass er also auch außerhalb der Batterie (denn die ist ja eben recht weit entfernt vom Café - der Zeitraum bis dahin wäre für mich dann also nicht mehr "kurz nach Verlassen") getötet worden sein könnte.
Da aber ja definitiv Spuren an seinem Schlafplatz (wie Blut zB) gefunden und entfernt wurden, muss er ja auf jeden Fall dort gewesen sein.
Fragt sich dann halt nur, ob bereits tot oder noch lebendig.

Wobei ich mir auch nicht vorstellen kann, dass jemand den bereits toten Herrn. S. dort hin bringt und dann den vermeintlichen Tatort mit Blutspuren etc. präpariert, um entweder eine falsche Spur zu legen oder dem Ganzen eine gewisse Symbolik zu verleihen.
Es ergibt alles wenig Sinn...ich denke, wir sollten den Beitrag am Mittwoch abwarten und dann mit (hoffentlich) neu gewonnenen Informationen weiter diskutieren.

Weiß jemand, welches Café am Bahnhof gemeint ist?