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Mord an Melanie R. (30), Berlin - Täter verurteilt

2.648 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Berlin, Getötet ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an Melanie R. (30), Berlin - Täter verurteilt

01.06.2018 um 20:47
Zitat von SensaiwuSensaiwu schrieb:Es gibt ja auch Unterschiede im Strafmaß, ob ein mord geplant geschieht oder „spontan, also im Affekt. Der Begriff „im Affekt“ hat durchaus seine Berechtigung.
Das Gesetz kennt keinen "Affekt". Es kennt nur Vorsatz (und als besondere Form die Absicht) und Fahrlässigkeit.

Eine Tötung muss vorsätzlich begangen worden sein. Ob in einer Sekunde spontan entschieden und durchgeführt oder jahrelang geplant, das spielt keine Rolle. Die Mordmerkmale, die einen Totschlag zum Mord machen, die müssen ebenfalls vorsätzlich erfüllt sein.

Keine der Mordmerkmale setzt eine Planung voraus. Ein Affekt kann evtl. berücksichtigt werden, wenn der Täter zum Zeitpunkt der Tat vermindert schuldfähig war, also nicht klar im Kopf, wegen Alkohol, Drogen, psychischer Erkrankung. Ansonsten nicht, weil der Mord zwingend lebenslange Freiheitsstrafe voraussetzt. War der Täter also in der Lage, das Unrecht seiner Tat zu erkennen (und sie zu unterlassen), ist er schuldfähig.

Empfehle für alle, die Mord nur aus der Zeitung oder den Krimi kennen: Wikipedia: Mord (Deutschland)

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Mord an Melanie R. (30), Berlin - Täter verurteilt

01.06.2018 um 20:48
Und über noch etwas bin ich gestolpert,
dass das Opfer an dieser Stelle auch umgebracht wurde steht wohl ausser Frage?
Sie ist nicht evtl wo anders ermordet worden und wurde dann (wie auch immer) dahin gebracht?
Woran wird das festgemacht das Auffindeort und Tatort übereinstimmen?


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Mord an Melanie R. (30), Berlin - Täter verurteilt

01.06.2018 um 20:51
Für mich ist es eine typische Armee-oder Bundeswehrkappe, auch wenn ich kein Mann bin und das Thema hier ja auch schon viel besprochen ist. Aus einem Armeezubehörladen, hab ich in Berlin noch nicht gesehen:)


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Mord an Melanie R. (30), Berlin - Täter verurteilt

01.06.2018 um 20:51
„In der Nähe des Mauerradwegs habe die studierte Social-Media-Beraterin gerne unter japanischen Kirschbäumen gelegen und gelesen, berichteten Bekannte der Toten. Ihre Leiche wurde etwa 70 Meter von diesem Platz entfernt gefunden“
https://www.google.de/amp/s/amp.berliner-zeitung.de/berlin/polizei/tote-vom-mauerradweg-melanie-r--wohnte-nur-400-meter-vom-tatort-entfernt-30537192

Wo genau sie getötet wurde geht daraus nicht hervor.


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Mord an Melanie R. (30), Berlin - Täter verurteilt

01.06.2018 um 20:52
@monstra

Hast du auch ein Beispiel, wo eine lange geplante Tötung als Totschlag angesehen wurde?
Wird die Planung nachgewiesen, ist das Mordmerkmal "Mordlust" erfüllt. Nix mehr mit Totschlag.


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Mord an Melanie R. (30), Berlin - Täter verurteilt

01.06.2018 um 20:57
Zitat von monstramonstra schrieb:Das Gesetz kennt keinen "Affekt". Es kennt nur Vorsatz (und als besondere Form die Absicht) und Fahrlässigkeit.
Ich habe dazu heute einen interessanten Artikel gelesen. Ich kopier einige Passagen hier ein:

Mord im Affekt
Frankfurt (Oder) (MOZ) Weil er seine Ex-Freundin in einer Takko-Filiale in Eberswalde ermordet hat, hat das Landgericht Frankfurt (Oder) einen 28-Jährigen zu einer Haftstrafe von 15 Jahren verurteilt. Allerdings ist es gut möglich, dass der Täter nur die Hälfte der Strafe verbüßen muss.

Es war eine Liebesbeziehung, wie sie tragischer wohl nicht hätte enden können. ------Es gibt immer öfter Streit. Mal geht es um seine unerträgliche Eifersucht, sein Kontrollverhalten, mal um seinen Drogen- und Alkoholkonsum, der nicht selten in Aggressivität mündet, ...

Die beiden trennen sich. R. zieht nach Biesenthal. Als er Julia seinen alten Wohnungsschlüssel übergeben soll, kommt es zum Eklat. R. packt die junge Frau und nimmt sie minutenlang in den Schwitzkasten. Seine Schwester und eine Bekannte bringen ihn schließlich dazu, von ihr abzulassen. Julia ist inzwischen blau angelaufen, aber glücklicherweise nicht lebensbedrohlich verletzt. Obendrein demoliert R. auch noch ihr Auto. Am Ende landet er in Untersuchungshaft und wird angeklagt. Doch Julia verzeiht ihm. Schickt ihm sogar einen Liebesbrief ins Gefängnis. Was zu dieser Zeit niemand aus dem Umfeld des einstigen Paares ahnt: Als R. zunächst wieder auf freien Fuß kommt, weil man überzeugt davon ist, dass keine weitere Gefahr von ihm ausgeht, treffen sich die beiden wieder regelmäßig. Kein halbes Jahr später eskaliert die Situation erneut. Doch diesmal kommt jede Hilfe für Julia zu spät.

....
Es ist der 27. Februar 2012, als Danilo R. seine einstige Freundin in einer Filiale der Modekette Takko in Eberswalde (Barnim) besucht. Die angehende Erzieherin, die kurz vor ihrem Abschluss steht, arbeitet dort nebenbei. Nur drei Wochen zuvor hatte sie mit R. per SMS Schluss gemacht. Dieses Mal sollte es endgültig sein. Immer öfter traf sich Julia inzwischen mit dem anderen. Aus der einstigen heimlichen Liebelei sollte etwas ernsteres werden.

Voller Hass läuft er zu ihr. Er hat ein Messer bei sich, das braucht er normalerweise für die Arbeit, nun zieht er es aus dem Rucksack und betritt die Takko-Filiale. 30 Mal sticht der 28-Jährige auf Julia ein. ....
....

Das Gericht stufte die brutale Messerattacke als Mord ein. Allerdings ging es dabei von einer verminderten Schuldfähigkeit aus. Wegen einer Persönlichkeitsstörung sei R. nicht in der Lage gewesen, die Trennung zu akzeptieren. Das Geschehen habe ihn so übermannt, dass er schließlich im Affekt tötete, erläuterte der Vorsitzende Matthias Fuchs und verhängte eine Haftstrafe von zwölfeinhalb Jahren.

Den vorangegangenen Angriff im September 2012 wertete das Gericht als versuchten Totschlag. Diese Tat und die Sachbeschädigung am Auto des Opfers urteilte es mit fünf Jahren und zwei Monaten Haft ab. Am Ende wurde die höchstmögliche Gesamtfreiheitsstrafe von 15 Jahren verhängt.
Davon wird Danilo R. aber vorerst nur fünfeinhalb Jahre im Strafvollzug absitzen müssen. Denn das Gericht ordnete nach dieser Zeit den Aufenthalt in einer Entziehungsklinik an. Die dortige Therapie wird höchstens zwei Jahre dauern. Danach wird entschieden, ob R. sofort freikommt oder zunächst zurück in den Strafvollzug muss.

https://www.moz.de/nachrichten/brandenburg/artikel-ansicht/dg/0/1/1202325/


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Mord an Melanie R. (30), Berlin - Täter verurteilt

01.06.2018 um 21:00
Zitat von ButzellerButzeller schrieb:Wird die Planung nachgewiesen, ist das Mordmerkmal "Mordlust" erfüllt.
Das ist doch Unsinn.


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Mord an Melanie R. (30), Berlin - Täter verurteilt

01.06.2018 um 21:04
Zitat von ButzellerButzeller schrieb:Hast du auch ein Beispiel, wo eine lange geplante Tötung als Totschlag angesehen wurde?
Wird die Planung nachgewiesen, ist das Mordmerkmal "Mordlust" erfüllt. Nix mehr mit Totschlag.
Planung = Mordlust??? Woher hast Du denn das?

Der Mordtatbestand von 1871 lautete bis 1941: "Wer vorsätzlich einen Menschen tödtet, wird, wenn er die Tödtung mit Ueberlegung ausgeführt hat, wegen Mordes mit dem Tode bestraft."

Das geistert noch bis heute noch in den Köpfen herum, mir hat das z.B. meine Oma gesagt.

Ich zitiere aus dem o.g. Wikipedia-Artikel:

"Das Mordmerkmal der Mordlust wird allgemein dann als verwirklicht angesehen, wenn die Tötung eines Menschen dem Täter als Selbstzweck dient. Dies soll immer dann der Fall sein, wenn es dem Täter allein darum geht, einen Menschen sterben zu sehen, damit anzugeben, sich nervlich zu stimulieren oder die Zeit zu vertreiben oder wenn der Täter die Tötung eines Menschen als sportliches Vergnügen betrachtet."

Es mag in der Praxis oft sein, dass ein Mord geplant ist. Aber zur Verwirklichung der Mordmerkmale ist das gerade nicht erforderlich. Umgekehrt ist vielleicht die Tötung eines Mannes durch seine Frau, die von ihm über Jahre aufs Schwerste misshandelt und gequält worden ist, über Wochen und Monate geplant worden. Wurde die Tat nicht heimtückisch ausgeführt, wäre es wohl kein Mord.


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Mord an Melanie R. (30), Berlin - Täter verurteilt

01.06.2018 um 21:06
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich habe dazu heute einen interessanten Artikel gelesen. Ich kopier einige Passagen hier ein:
Danke! Genau. Verminderte Schuldfähigkeit aufgrund einer psychiatrischen Persönlichkeitsstörung. Von einem Gutachter festgestellt. Dann kann die lebenslange Freiheitsstrafe gemildert werden. Aber nur dann.


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Mord an Melanie R. (30), Berlin - Täter verurteilt

01.06.2018 um 21:19
Zitat von PfolvostenPfolvosten schrieb:Das ist doch Unsinn
Ein einziges Beispiel bitte, wo eine nachweislich geplante Tötung als Totschlag behandelt wurde bitte, bevor du mir so ausgiebig widersprichst.
Wenn jemand ohne scheinbares Motiv ein Opfer sucht und tötet, ist wenigstens Mordlust erfüllt. Meist sogar noch Heimtücke, weil das Opfer arglos ist.

Da überlegt sich jemand am letzten Freitag: heute bringe ich jemanden um. Kramt die Mütze zur Tarnung heraus und vllt noch eine Sonnenbrille riesigen Formats und schaut sich am Mauerweg um.
Da ist zufällig die Melanie R. Er sucht eine günstige Gelegenheit, erstickt sie und haut ab.
Totschlag? Kein Gericht in BRD würde das als Totschlag behandeln, sondern es ist ein heimtückischer Mord aus Mordlust. Zwei Mordmerkmale. Nix Totschlag


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Mord an Melanie R. (30), Berlin - Täter verurteilt

01.06.2018 um 21:26
Zitat von ButzellerButzeller schrieb:Ein einziges Beispiel bitte, wo eine nachweislich geplante Tötung als Totschlag behandelt wurde bitte, bevor du mir so ausgiebig widersprichst.
Das ist frei erfunden. Planung ist kein Mordmerkmal. Beispiel: Ich schreibe dir, dass ich komme und dich töten werde. Damit wärst du nicht mehr arglos, Heimtücke würde also ausscheiden. Setze ich das in die Tat um, wäre das Totschlag. Die Planung kann aber natürlich beim Strafmaß für den Totschlag Berücksichtigung finden.


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Mord an Melanie R. (30), Berlin - Täter verurteilt

01.06.2018 um 21:28
Ein Totschlag-Szenario wäre übrigens auch hier ohne weiteres denkbar: Täter und Opfer geraten aus welchem Grund auch immer in Streit, der eskaliert. Im Verlauf tötet der Täter das Opfer. Damit würden sowohl Heimtücke als auch Mordlust, die übrigens eines der seltensten Mordmerkmale überhaupt ist, ausscheiden.


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Mord an Melanie R. (30), Berlin - Täter verurteilt

01.06.2018 um 21:30
@Deus_ex_Machin
Bitte lass es. Heimtücke ist nicht zwingend nötig für einen Mord. Heimtücke ODER grausam ODER mit gemeingefährlichen Mitteln -.-

Kommt doch einfach wieder zum Thema zurück, anstatt hier Quatsch zu schreiben...


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Mord an Melanie R. (30), Berlin - Täter verurteilt

01.06.2018 um 21:31
Zitat von Deus_ex_MachinDeus_ex_Machin schrieb:Ein Totschlag-Szenario wäre übrigens auch hier ohne weiteres denkbar: Täter und Opfer geraten aus welchem Grund auch immer in Streit, der eskaliert. Im Verlauf tötet der Täter das Opfer. Damit würden sowohl Heimtücke als auch Mordlust, die übrigens eines der seltensten Mordmerkmale überhaupt ist, ausscheiden.
Oder Mord zur Verdeckung einer strsftat, einer Sexualstraftat.
erscheint mir momentan am wahrscheinlichsten.


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Mord an Melanie R. (30), Berlin - Täter verurteilt

01.06.2018 um 21:32
Zitat von NeonMouseNeonMouse schrieb:Heimtücke ist nicht zwingend nötig für einen Mord.
Wo habe ich das geschrieben? Heimtücke ist eines der Mordmerkmale, das Butzeller als fast immer vorliegend dargestellt hat. Die Beachtung des Kontextes tut doch gar nicht weh.


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Mord an Melanie R. (30), Berlin - Täter verurteilt

01.06.2018 um 21:34
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Oder Mord zur Verdeckung einer strsftat, einer Sexualstraftat.
erscheint mir momentan am wahrscheinlichsten.
Klar, aber die Polizei hat bislang - anders als in anderen Fällen, wie etwa Mordfall Carolin G. in Endingen - noch keine Anhaltspunkte in diese Richtung veröffentlicht. Das kann natürlich ermittlungstaktische Gründe haben, kann aber auch einfach sein, dass nichts dergleichen festgestellt werden konnte.


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Mord an Melanie R. (30), Berlin - Täter verurteilt

01.06.2018 um 21:36
Zitat von Deus_ex_MachinDeus_ex_Machin schrieb:noch keine Anhaltspunkte in diese Richtung veröffentlicht. Das kann natürlich ermittlungstaktische Gründe haben, kann aber auch einfach sein, dass nichts dergleichen festgestellt werden konnte.
Es war von einem fortgeschrittenen Verwesungsprozess die Rede.
Könnte das den Nachweis erschwert /unmöglich gemacht haben?
Eine Vergewaltigug könnte versucht, aber nicht vollendet worden sein.


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Mord an Melanie R. (30), Berlin - Täter verurteilt

01.06.2018 um 21:39
@frauZimt

Das müssen und werden die Ermittlungen bestimmt auch zeigen. Alles, was ich ausdrücken wollte, ist, dass Planung noch lange keine Mordmerkmale generiert und dass bei vielen Tötungen gerade keine Mordmerkmale vorliegen. Es ist auch hier m.E. alles offen: Totschlag oder Mord.


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