Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

brigittsche schrieb:Nein, das ist wirklich ein Trugschluss. Ein Freund von mir hat sich für viel Geld neue Zimmertüren für die Wohnung bestellt und noch am gleichen Tag Schluss gemacht.

Ja, da hast Du wahrscheinlich Recht. Ich frage mich aber, ob man es ihr nicht irgendwie hätte anmerken müssen. Viele deuten sowas ja an oder versuchen noch einen Hilfeschrei loszuwerden. Bevor jetzt wieder alle antworten: Nee, muss nicht sein...das weiß ich, aber es kann auch anders sein, weil man ja auch oft vorher darauf aufmerksam machen will. Der Suizid ist ja oft nur der letzte Ausweg.

sundra schrieb:Ich frage mich aber, ob man es ihr nicht irgendwie hätte anmerken müssen.

Diese Frage hast du dir ja in deinem Beitrag selbst beantwortet. Die Antwort ist nein. Man hätte es ihr eben nicht zwingend anmerken müssen.

dystron schrieb:Wie stark dürfte dieses "Naturerbegebiet Rödel" frequentiert gewesen sein, an diesem Werktag im September 2019 und den Tagen danach? Ist es da so einsam, dass jemand, der hilflos am Wegesrand liegt, tagelang alleine bleibt?

Ist es z.B. am Wochenende viel frequentiert von den Menschen der Umgebung?

Gibt es da so steile Stellen, dass man da tödlich abstürzen kann (in Zusammenhang mit einer Ohnmacht)?

Wie ist die Vegetation generell neben den Wanderwegen, ist das irgendwie so unwegsam, dass sich selten jemand abseits der Wege verlieren dürfte?

An einem warmen Tag dürfte es relativ stark frequentiert sein. An einem Wochentag vielleicht weniger, das kann ich nicht beurteilen. Auf jeden Fall waren dort als ich da war (ich weiß leider nicht mehr, welcher Monat das war) viele Leute unterwegs, also man war eigentlich nie außer Sichtweite von anderen. Natürlich kann man vom Weg runtergehen. Wenn ich mich richtig erinnere, ist das eine große, flache Fläche mit hohen Gräsern und einzelnen Wäldchen. Ich erinnere mich nicht wirklich an eine steile Stelle, auf dem Weg vom Bahnhof dorthin war es ein Weg nach oben, da es auf einem Plateau ist, aber nicht steil genug, um da zu stürzen. Wie gesagt laufen da auch Wildpferde rum, also gehen die Leute schon manchmal vom Weg ab, um die zu füttern (was man eigentlich nicht darf).

abraxa schrieb:Wenn sie Suizid begehen wollte, warum dann in einem Wald, der 60 km entfernt ist? Irgendwie passt das alles für mich nicht.

Das passt leider sehr gut. Die meisten Suizide passieren nicht in der eigenen Wohnung und der Nähe davon.
Warum ist eigentlich recht logisch. Man möchte seinen Angehörigen nicht zumuten, die Leiche selbst zu finden, oder sie identifizieren zu müssen.

Ausserdem möchte man natürlich generell nicht zu früh gefunden werden, damit der Suizid nicht verhindert werden kann.

Deshalb wählen die meisten Leute oft Hotels für Suizide, oder mitten in der Natur, in der Hoffnung das genug Zeit verstreicht bis zum Auffinden.

Hängt euch nicht an dem Kennzeichen fest. Seit 2015 kann jeder, der von Esslingen in den Osten zieht, sein Kennzeichen mitnehmen. Der kann genau so gut dort leben.

Karajana schrieb:Das passt leider sehr gut. Die meisten Suizide passieren nicht in der eigenen Wohnung und der Nähe davon.
Warum ist eigentlich recht logisch. Man möchte seinen Angehörigen nicht zumuten, die Leiche selbst zu finden, oder sie identifizieren zu müssen.

Das stimmt so leider nicht. Ich kenne einige Fälle, wo die Menschen sich in nächster Nähe entweder aufgehängt oder mit Tabletten suizidiert haben. Manchmal sogar im eigenen Haus. Einer hatte sich in der Garage erschossen und wurde von der Tochter gefunden. Vermutlich kommt es auf den psychischen Ausnahmezustand an.
Wobei der Patenonkel meines Neffen vorher alles geregelt hatte für seine Tochter... und dann ging er hin, parkte sein Auto und wurde nach ein paar tagen an einem Mast gefunden.

sunrise2008 schrieb:Das stimmt so leider nicht. Ich kenne einige Fälle, wo die Menschen sich in nächster Nähe entweder aufgehängt oder mit Tabletten suizidiert haben. Manchmal sogar im eigenen Haus. Einer hatte sich in der Garage erschossen und wurde von der Tochter gefunden. Vermutlich kommt es auf den psychischen Ausnahmezustand an.

Also ich denke mal, es gibt solche und solche Beispiele- aber man kann vermutlich nicht sagen, dass es kein Suizid war, weil es nicht in der Wohnung passiert ist - es wäre sowohl das eine als auch das andere möglich.

brigittsche schrieb:Also ich denke mal, es gibt solche und solche Beispiele- aber man kann vermutlich nicht sagen, dass es kein Suizid war, weil es nicht in der Wohnung passiert

Das denke ich auch.
Die Voraussetzungen, es ungestört und unbemerkt zu Hause zu tun, sind für WG-Bewohner sicherlich auch nicht die günstigsten.
Ich möchte mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber YK war nach allem, was wir wissen, ein Mensch, der viel und auch auf eigene Faust unterwegs war. Von daher würde es schon passen.

Fahren Suizidenten abends los, um sich in der Dämmerung das Leben zu nehmen?
An einem so schönen Platz für Naturliebhaber?

Mir kommt das ungewöhnlich vor, aber es kann so unterschiedlich sein wie die Menschen selbst.

Kielius schrieb:Ich möchte mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber YK war nach allem, was wir wissen, ein Mensch, der viel und auch auf eigene Faust unterwegs war. Von daher würde es schon passen.

Ich würde mal so sagen: Wenn der spezielle Sektenhintergrund nicht wäre, würden wir hier vermutlich weniger über die Frage Suizid oder nicht diskutieren. Man denkt halt unwillkürlich daran, dass da "nachgeholfen" wurde. Ich glaube das zwar weniger, aber es ist natürlich ein naheliegender Gedanke....

brigittsche schrieb:Ich glaube das zwar weniger, aber es ist natürlich ein naheliegender Gedanke....

Ich glaube das auch weniger. Besser gesagt, ich glaube es gar nicht. Natürlich kann der bekannte Sektenhintergrund in der Familie ein Nährboden für Verschwörungstheorien sein. Bei nüchterner Betrachtung bleibt aber nicht viel davon nach. Wenn es in dieser Hinsicht existenzielle Konflikte bezüglich YK gegeben hätte, wäre das den Ermittlern nicht verborgen geblieben.

Kielius schrieb:Natürlich kann der bekannte Sektenhintergrund in der Familie ein Nährboden für Verschwörungstheorien sein. Bei nüchterner Betrachtung bleibt aber nicht viel davon nach.

Ich glaube auch nicht daran. Denn welches schwerwiegende Motiv sollte eine Sekte gehabt haben, das Mädchen aus dem Weg zu räumen? Diese wichtige Frage wurde meines Wissens hier noch nie zufriedenstellend beantwortet. Insofern scheint das alles sehr weit hergeholt.

Kielius schrieb:Natürlich kann der bekannte Sektenhintergrund in der Familie ein Nährboden für Verschwörungstheorien sein.

Er kann auch ein Nährboden für suizidale Gedanken sein, wenn man da nicht mitmachen will, die Familie aber dabei ist und man zwischen alle Mühlen gerät. Kann so sein, muss natürlich nicht. Mal angenommen, es war Suizid, ist immer noch die Frage, warum sie das tat.

Was Scientology angeht: die sind eigentlich nicht dafür bekannt, Morde zu begehen. Aussteiger berichten von Einschüchterungen und den Versuchen, die betreffende Person zu isolieren. Mit dem Tod bedroht wurde allerdings niemand, von dem ich gehört habe.

Ich bezweifle auch stark, dass Scientology was damit zu tun hat, da sie ja nie wirklich aktiv bei denen war. Und dann bringen sie sie gleich um? Es gibt zwar schon ein paar mysteriöse Todesfälle im Scientology-Umfeld, aber das waren alles Leute, die sehr aktiv waren und auch mehr Informationen über die internen Vorgänge hatten.

Ich denke aber, da die Polizei ihre Ermittlungen noch nicht eingestellt hat und auch ein Fremdverschulden nicht ausdrücklich ausschließt, ist es möglich, dass sie z.B. vom IKEA trampen wollte und dabei umgebracht wurde. Ein Suizid ist aber wie gesagt auch möglich.

Ein Verbrechen werde seitens der StA zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht ausgeschlossen, lediglich die Auffindesituation der Knochen spreche nicht für ein Fremdverschulden. Ein Suizid stand doch nie im Raum, eher ein Unfall. Dann hätte man sie in den vier Jahren in dem belebten Naturschutzgebiet jedoch schon entdeckt. Sie lag da nicht erst seit drei
Monaten, sondern angeblich Jahre und ist Witterungen und Tieren ausgesetzt.

„

Ein Verbrechen werde zum jetzigen Zeitpunkt der Ermittlungen aber noch nicht ausgeschlossen. Auch sei noch ungeklärt, ob der Fundort der Toten auch der Ort ist, an dem sie zu Tode gekommen ist. Mit einem Obduktionsergebnis ist laut Staatsanwaltschaft Leipzig frühestens Ende März zu rechnen.

“

Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/vermisste-yolanda-k-aus-steinen-ist-tot-100.html

@laikaaaaa
Sie war ein Sektenkind und wurde in die Familie reingeboren. Aussteiger haben es bei SO nicht so einfach, wie der Vater es behauptet. SO ist eine gefährliche Psychosekte, die seit den 90er Jahren wegen ihrer Gefährlichkeit vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Erst gestern kam bei RTL explosiv ein Beitrag, dass die Frau von Sektenführer Miscavige seit Jahren verschollen ist und vermisst wird.

Auf Aussteiger wird enormer psychischer Druck aufgebaut. Und ja, bei SO gibt es zumindest einige ungeklärte Todesfälle.

Scientology - Auf der Spur mysteriöser Todesfälle - So wird Glauben gefährlich

Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.

Where is the missing wife of Scientology's ruthless leader? | 60 Minutes Australia

Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.

lottilott schrieb:Aussteiger haben es bei SO nicht so einfach

Man sollte aber kritisch überprüfen, ob das nicht ein bisschen ins Verschwörungstheoretische abgleitet. Für Ehrenmorde ist Scientology nicht gerade bekannt. Die drei Todesfälle würde ich eher als Ergebnis starker psychischer Belastung der betroffenen Personen sehen. Die verschwundene Ehefrau des Sektenführers hält sich möglicherweise in einer Privatklinik oder einem Sanatorium auf, weil sie suchtkrank oder sonst psychisch belastet ist. Aber unbestritten ist die Mitgliedschaft in solch einem Kult für jemanden, der Probleme hat, mit Sicherheit nicht das Beste.

@PeterWimsey
Die drei Fälle sind Beispiele. Und nein, SO hat nichts mit Verschwörungstheorie zu tun. Es gibt entsprechende Berichte des Verfassungsschutzes, wie gefährlich diese Sekte ist. Scientologen gehen nicht in ein Sanatorium oder eine Suchtklinik. Die Psychiatrie ist ihr Feind. Das ist aber allseits bekannt. Frag Dich doch mal, warum die PD Polizei Leipzig genau in diese Richtung ermittelt. Bestimmt nicht, weil SO eine harmlose Glaubensgemeinschaft ist.

Als Beispiele:

https://verfassungsschutz.thueringen.de/fileadmin/Verfassungsschutz/Sonstige_Arbeitsfelder/abschlussbericht_scientology.pdf

https://www.verfassungsschutz.niedersachsen.de/startseite/extremismus/scientology_organisation/scientology-organisation-151742.html

Irgendwo in diesem Thread schrieb jemand, Mitglieder sollten keinen Kontakt zu Aussteigern haben.
Wenn es so wäre, dass Mutter und Schwester weit weg leben und den Kontakt zu Yolanda vermeiden, ist das für eine junge Frau belastend.
Sie hätte dann nur noch ihren Vater gehabt.
Ich könnte mir vorstellen, dass so etwas Suizisgedanken fördert.