Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

Karajana schrieb:Eine interessante Info aus dem Podcast fand ich, dass die Polizei bei Yolandas Ohnmachtsanfall zuvor bei der Wanderung, von Vortäuschung ausging.

Das liegt schon Jahre zurück, YK muß da noch ein Teenager gewesen sein. Ich find es seltsam, daß diese Information eingestreut wird, sie rückt YK in ein schlechtes Licht. So wie der Vater sagt: "Sie fuhr gegen ein stehendes Auto und fiel einfach um" kann man Ohnmachtsanfälle nicht vortäuschen.

Dancingfool schrieb:So wie der Vater sagt: "Sie fuhr gegen ein stehendes Auto und fiel einfach um" kann man Ohnmachtsanfälle nicht vortäuschen.

Und warum äußert sich die Polizei dennoch so?

Dancingfool schrieb:Das liegt schon Jahre zurück, YK muß da noch ein Teenager gewesen sein.

Nein, das stimmt nicht, der Vorfall mit der Ohnmacht im Wald fand rund einen Monat vor ihrem Verschwinden statt. Hier Quellen dazu:

Beitrag von sooma (Seite 20)
Beitrag von GhOuTa (Seite 52)

Dancingfool schrieb:So wie der Vater sagt: "Sie fuhr gegen ein stehendes Auto und fiel einfach um" kann man Ohnmachtsanfälle nicht vortäuschen.

Kann man schon. Stellt sich nur die Frage, warum.

Wenn die Polizei es für möglich hält, dieser Ohnmachtsanfall sei vorgetäuscht worden, um sich ihrer damaligen Rolle als Betreuerin einer Jugendgruppe zu entziehen und stattdessen ihren in der Nähe befindlichen Stiefvater zu besuchen, und sie diese Überlegungen auch noch öffentlich macht, dann ist das ein sehr schwerwiegender und ernstzunehmender Vorwurf.

Dieser würde die Glaubwürdigkeit von Yolanda generell in Frage stellen, ebenso ihre anderen Ohnmachtsanfälle und ihr Verantwortungsbewusstsein. Sie hätte die Gruppe im Stich gelassen und einen Polizeieinsatz verursacht.

Da das mit Billigung der Polizei vom MDR veröffentlicht wurde, kann man es nicht einfach abtun, es muss bei der Betrachtung des ganzen Falles eine Rolle spielen und zu einer Neubewertung der bekannten Informationen führen.

sooma schrieb:Nein, das stimmt nicht, der Vorfall mit der Ohnmacht im Wald fand rund einen Monat vor ihrem Verschwinden statt. Hier Quellen dazu:

Ja richtig, es war kurz vor ihrem Verschwinden. Jemand hatte hier auch mal die Vermissten- und Suchmeldung von damals gepostet.

Papaya64 schrieb:Wenn die Polizei es für möglich hält, dieser Ohnmachtsanfall sei vorgetäuscht worden, um sich ihrer damaligen Rolle als Betreuerin einer Jugendgruppe zu entziehen und stattdessen ihren in der Nähe befindlichen Stiefvater zu besuchen, und sie diese Überlegungen auch noch öffentlich macht, dann ist das ein sehr schwerwiegender und ernstzunehmender Vorwurf.

So sehe ich das auch.
Die Frage ist ja auch, warum musste das Treffen mit ihrem Stiefvater heimlich stattfinden, wieso nicht auf normalem Wege?
Durfte er es nicht, da sie kein Scientology Mitglied war?
Oder war es ein abgekartertes Spiel und es sollte möglichst viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen?

Dass die Ohnmachtsanfälle womöglich vorgetäuscht waren, vermute ich schon länger.
Die Polizei wird Gründe haben, wieso sie das glaubt.
Das deutet für mich entweder auf psychische Probleme hin, oder auf ein sehr kalkuliertes Vorgehen, um ein späteres Verschwinden auch erstmal in diese Richtung zu lenken.

Karajana schrieb:Dass die Ohnmachtsanfälle womöglich vorgetäuscht waren, vermute ich schon länger.

Könnte sich auch um einen dissoziativen Anfall handeln, wobei organische Ursache auszuschließen sind. Wird mit Psychotherapie behandelt.

Während des Anfalls kommt es zu einem plötzlichen Verlust der Kontrolle über den eigenen Körper, oft begleitet von einer starken Einschränkung der Bewusstseinsfunktionen.

Quelle: https://hirnstiftung.org/alle-erkrankungen/dissoziativer-anfall/

inextenso schrieb:Könnte sich auch um einen dissoziativen Anfall handeln, wobei organische Ursache auszuschließen sind. Wird mit Psychotherapie behandelt.

Diesen Gedanken hatte ich auch schon, da ich auch eine Person im Freundeskreis habe, die unter dissoziativen Anfällen leidet.
In dem Fall war das Auslöser ein Trauma, bzw eine posttraumatische Belastungsstörung.
Allerdings sind es, so wie ich es bislang mitbekommen habe, keine klassischen Ohnmachtsanfälle, sondern eher ein plötzlicher Kontrollverlust über Bewegung und Sprache einhergehend mit starkem Zittern. Die Person bleibt aber bei Bewusstsein, hat aber kaum mehr Kontrolle über sich. Aber wie genau die Anfälle bei Yolanda abliefen wissen wir ja nicht.
Auch aus Ihrem Bekanntenkreis wussten es ja alle nur vom Hörensagen, gab es überhaupt mal einen Zeugen, der dabei vor Ort war? Ihr Vater wusste dies ja auch nur von Erzählungen, bzw dem Vorfall im Wald, oder?

Karajana schrieb:Allerdings sind es, so wie ich es bislang mitbekommen habe, keine klassischen Ohnmachtsanfälle...

Ich habe kürzlich von einem Fall gehört, wo die Person mitunter gar für einige Stunden bewusstlos war.

Karajana schrieb:Ihr Vater wusste dies ja auch nur von Erzählungen, bzw dem Vorfall im Wald, oder?

Das weiss ich nicht. Ich habe in diesem Fall nur oberflächliche Kenntnisse und wollte nur mein Wissen zu den Ohnmachtsanfällen einbringen.

inextenso schrieb:Ich habe kürzlich von einem Fall gehört, wo die Person mitunter gar für einige Stunden bewusstlos war.

Ah ok, dann gibt es wohl auch solche Fälle, das wusste ich nicht.

Da man im Fall von Yolanda aber eher von Vortäuschung ausgeht, glaube ich eher nicht daran.
Zumal so starkes Dissoziieren ja auch eine Ursache haben muss, und das Leben allgemein unheimlich einschränkt. Das wäre ihrem Umfeld wahrscheinlich nicht verborgen geblieben.

Papaya64 schrieb:Wenn die Polizei es für möglich hält, dieser Ohnmachtsanfall sei vorgetäuscht worden, um sich ihrer damaligen Rolle als Betreuerin einer Jugendgruppe zu entziehen und stattdessen ihren in der Nähe befindlichen Stiefvater zu besuchen, und sie diese Überlegungen auch noch öffentlich macht, dann ist das ein sehr schwerwiegender und ernstzunehmender Vorwurf.

Ja...Vorwurf, weiß man nicht. Mal vorausgesetzt, das mit dem Vortäuschen stimmt, dann weiß keiner, warum das so war. Vermutlich hat sie das nicht nur so aus Lust und Laune gemacht, sondern vielleicht unter einem enormen psychischen Druck oder sie wusste keinen anderen Ausweg. Also ich meine das alles immer auf dem Hintergrund dieser Scientology-Verbindungen. Ich finde das sehr extrem. Yolanda war Anfang 20. Offenbar hat sie wohl versucht, sich gegen den Rest der Familie, die zudem in der gleichen Sekte waren, abzugrenzen, das muss man erst mal hinkriegen. Das spricht für viel Charakter, finde ich.

Tritonus schrieb:Das spricht für viel Charakter, finde ich.

Irgendetwas wissentlich zu machen, was eine Suchaktion auslöst und womöglich andere gefährdet, spricht überhaupt nicht für Charakter.

Ähnlich wie Karl Erivan Haub, wenn er sich denn abgesetzt hätte und wochenlang die Bergwacht beschäftigt.

Papaya64 schrieb:Irgendetwas wissentlich zu machen, was eine Suchaktion auslöst und womöglich andere gefährdet, spricht überhaupt nicht für Charakter.

Es kommt halt darauf an, warum sie das gemacht hat. Wenn sie bewusst den Ohnmachtsanfall vorgetäuscht hat, um ihren Stiefvater zu treffen, dann vermutlich, weil es dringend war und nicht anders ging. Und dann stellt sich die Frage, warum es dringend und anders nicht möglich war und da lässt sich natürlich viel spekulieren. Dasselbe gilt für ihr Verschwinden. Wenn es freiwillig war, wird sie jedenfalls ihre Gründe dafür gehabt haben.

Ich muss aber trotzdem sagen, dass ich es seltsam finde, dass es wohl keinerlei Anzeichen gibt, dass es mit der Familie wegen Scientology Stress gab. Weder von Leuten aus der Kirche noch sonstigen Freunden. Kann mir das fast nicht vorstellen, dass der Druck so groß war, dass sie ihr Verschwinden inszenieren musste aber keiner einzigen Person aus ihrem Umfeld auch nur im Ansatz hat merken lassen, dass etwas mit der Familie nicht stimmt.

Was mich auch etwas wundert ist, dass das alles jetzt so bewusst veröffentlicht wird, nachdem drei Jahre lang von der Polizei fast gar nichts kam.

Das ist einer von den rätselhaften Fällen, wo ich mir am ehesten vorstellen kann, dass das vermeintliche Opfer noch lebt und freiwillig untergetaucht ist. Schon der Eintritt in die evangelische Freikirche kann ja als eine Art von Emanzipationsversuch von der Herkunftsfamilie gelesen werden. Aber vielleicht hat das nicht mehr ausgereicht. Falls es so sein sollte, wie ich denke, wünsche ich Yolanda Alles Gute!

Dancingfool schrieb:Das liegt schon Jahre zurück, YK muß da noch ein Teenager gewesen sein.

Tatsächlich, ich habe mich getäuscht.

Dann ist das schon sehr auffällig. Zweimal innerhalb weniger Monate zu verschwinden, mit Sucheinsätzen, schaffen nicht viele.

laikaaaaa schrieb:Was mich auch etwas wundert ist, dass das alles jetzt so bewusst veröffentlicht wird, nachdem drei Jahre lang von der Polizei fast gar nichts kam.

Da denke ich auch drüber nach.
3 Jahre passierte nicht viel, abgesehen denobligatorischen Ermittlungen und Suchaktionen und jz kommt wieder Bewegung in den Fall.
Ich könnte mir vorstellen, dass von Seiten der Eltern und/oder anderer Unterstützer auf die Polizei/StA eingewirkt wurde sich dem Fall doch nochmal engagierter zu widmen.
Das zeigt ja auch schon die nicht geringe Belohnung der Eltern für Hinweise.
Ich hoffe dass die neuen Zeugen gründlich in der Hinsicht abgeklopft wurden.

laikaaaaa schrieb:Ich muss aber trotzdem sagen, dass ich es seltsam finde, dass es wohl keinerlei Anzeichen gibt, dass es mit der Familie wegen Scientology Stress gab.

In der Tat.
Sehr schwer vorstellbar, dass Y. sich NIEMANDEN anvertraut hat, sollte es den Druck gegeben haben.


Interessant fand ii h im Podcast die Aussage der Sprecherin, dass sie den Eindruck hatte das niemand Y. in Gänze gekannt haben muss.
Jeweils nur Teilaspekte ihrer Persönlichkeit zb als Studentin, Kirchenmitglied, Mitbewohnerin usw.
Sie nannte so gar das Adjektiv "undurchsichtig".

Ich würde mich auch nicht wundern, wenn die Ohnmachtsanfälle eine psychologische Ursache in ihrer Biografie bzw Kindheit haben. Aber ist ja eh irrelant lt. Ermittler.

Bezüglich der Ohnmachtsanfälle glaube ich aufgrund der zahlreichen Schilderungen bzw. Erwähnungen nicht, dass sie pauschal (fast) immer vorgetäuscht waren.

Viel eher denke ich, dass sie ganz grundlegend aufgrund einer (wie auch immer gelagerten) Erkrankung an Ohnmachtsanfällen litt. Durchaus kann es sein, dass sie sich diese Symptomatik "zu Nutzen" gemacht hat bei besagtem Vorfall im Wald, und einen Anfall dieses Mal vortäuschte.

Mir erschließt sich das ebenfalls alles nicht so richtig. In der ursprünglichen Berichterstattung sprach man davon, dass sie aufgrund des Anfalls wohl stundenlang im Wald gelegen haben musste. Nun taucht die Theorie des heimlichen Treffens mit dem Stiefvater auf - eine aktuelle Aussage seinerseits dazu scheidet ja aus aufgrund seines Ablebens. Wie kommt man also nun, drei Jahre später, auf diese Theorie? Offenbar muss es hier ja ebenfalls irgendeinen (neuen) Hinweis auf ein potenzielles heimliches Treffen gegeben haben.

LUMIR22 schrieb:In der Tat.
Sehr schwer vorstellbar, dass Y. sich NIEMANDEN anvertraut hat, sollte es den Druck gegeben haben.

Naja so muss es ja auch nicht sein. Wir wissen nicht, ob sie sich jemandem anvertraut hat (mit welchen Problemen auch immer) oder nicht. Stichwort Freikirche: durchaus denkbar, dass sie in Form eines vertraulichen Gesprächs (oldschool Beichtgespräch) über Dinge sprach, die sie sehr belasteten, der Gesprächspartner aber aufgrund der unklaren Situation über Yolandas Verbleib sich aktuell nicht in der Lage sieht, Inhalte dieses Gesprächs weiterzugeben.
Ist nur eine Theorie, glaube nur wir sollten das nicht ausschließen, dass es Menschen gibt, mit denen sie gesprochen haben könnte.

Mit etwa 15 Jahren sind erste Ohnmachtserfahrungen keine Seltenheit mehr. Mehr als jeder dritte Heranwachsende (39%) ist bis zu einem Alter von 21 Jahren bereits – meist sogar mehrmals – ohnmächtig geworden. Insbesondere bei weiblichen Teenagern kann es zu einem Anstieg von Ohnmachtsanfällen bis zu diesem Alter kommen

Quelle: https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/ohnmacht-kuendigt-sich-bei-jugendlichen-meist-an/

Wenn man überlegt, dass es fast jede dritte Frau/Mädchen hat, glaube ich nicht, dass sie es vorgetäuscht hat.

Man konzentriert sich zu sehr an Sc, hoffentlich ist das kein Fehler und der Täter läuft irgendwo frei rum.

@Oli4
Warum kannst du das nicht einfach hinnehmen, was die Polizei ermittelt hat? Die Polizei wird Anhaltspunkte dafür haben, dass sie den Anfall vorgetäuscht hat, wenn sie dieses in der Öffentlichkeit kommuniziert.

Der Fall entwickelt sich mehr und mehr zum Stoff mit Hollywood Potential.
Kann jemand mal eine Zusammenfassung der "Player" geben? Ich sehe nicht mehr durch in der Familienkonstellation.
Also es gibt einen leiblichen Vater. Ist das der der ein Tag vor dem Verschwinden zu Besuch war?.
Eine Mutter spielt keine Rolle?
Ist dieser Vater von Scientology?
Auf einmal ist von einem Stiefvater die Rede. Ist der auch bei Scientology? Ist es ein und dieselbe Person?
Geschwister gab es ja auch, sind das Stief oder leibliche Geschwister?
Bei dem heimlichen Treffen : hat sie sich von dem leiblichen Vater abgeseilt um den Stiefvater zu treffen? Ging es da evtl schon um den Ausstieg aus der Sekte?
Die ganze Story steckt voller Plottwists...