Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

@teq
Da geb ich dir recht. Das macht es besonders mysteriös. Ich denke mal, die Ermittler befragen jetzt noch einmal die WG Mitbewohner dahingehend, ob sie vor ihrem verschwinden merkwürdig drauf war. Wobei ich aber denke, selbst diese kannten sie nicht richtig.

melody46 schrieb:Wenn nur so wenige Knochen aufgefunden wurden und auch noch verteilt, dann wundert mich umso mehr die Aussage, dass man anhand der Auffindesituation derzeit nicht von Fremdeinwirkung ausgehe.
Wenn sie keinerlei Bezug zu dieser Gegend hatte, dann ist es schon verwunderlich, dass sie dort gefunden wurde, auch die Entfernung von 60 km ist erstaunlich,es wirkt eher so als wäre sie dorthin verbracht worden.

Der Fundort weit außerhalb von Leipzig nahe einem Ort, zu dem sie, soweit bisher bekannt, keinerlei Beziehung hatte und in einer relativ unzugänglichen Waldgegend spricht auf jeden Fall dafür, dass sie irgendwie verschwinden sollte - entweder wollte sie selbst abtauchen oder sie wurde dorthin verschleppt und ermordet. Letzteres halte ich für wahrscheinlicher. Aber die Aussage der Polizei ist ja auch dehnbar und keinesfalls sicher - man geht nach bisherigem Stand nicht von Fremdeinwirkung aus, aber man steht ja auch noch am Anfang der Ermittlungen und wird sicher den Fundort und die Knochen genauestens auf Spuren von Fremdeinwirkung untersuchen. Absence of evidence is not evidence of absence.

redsherlock schrieb:Nochmal: für mich ist eine wichtige Frage, ob das Handy gefunden wurde. Wenn sie sich suizidiert hat (oder in Ohnmacht gefallen ist), dann sollte das Handy ja dort auch liegen. Natürlich könnte sie es, in der Absicht eines Suizids, auch vorher entsorgt haben (aber welchen Sinn würde das machen?), oder es hätte jemand gefunden und mitgenommen, hätte dann aber auch die Leiche entdeckt (auch schwer vorstellbar). Wenn das Handy nicht gefunden wurde, ist das m. E. auch Indiz auf ein Verbrechen.

Ich möchte noch einmal an diesen älteren Beitrag von @redsherlock erinnern. Nun wissen wir ja, dass das Handy bei der Leiche gefunden wurde.

Kielius schrieb:Nun wissen wir ja, dass das Handy bei der Leiche gefunden wurde.

Ja, seltsam, sie hat es bei sich gehabt, aber abgeschaltet. Ergibt das irgendeinen Sinn? Wenn sie das Ziel gehabt hätte, nicht mehr erreichbar zu sein oder nicht geortet werden zu können, hätte sie das Handy doch eigentlich auch in der Wohngemeinschaft lassen können?! Oder sie hätte es einfach wegwerfen können, da sie es bei einem Suizid-Entschluss sowieso nicht mehr gebraucht hätte?!

PeterWimsey schrieb:Vielleicht eine kriminalistische List, um irgendjemanden in Sicherheit zu wiegen?

Das wäre für mich tatsächlich die einzige Erklärung, weshalb man derzeit von behördlicher Seite betont, dass bisher nichts auf Fremdeinwirkung hindeutet, obwohl man intern aufgrund von Indizien eine gegensätzliche Einschätzung hat: Es soll bis auf Weiteres jemand in Sicherheit gewogen werden, der tatverdächtig ist und zur Zeit überwacht wird in der Hoffnung, dass er sich verrät.
Unwahrscheinliches Szenario, aber nicht ganz ausgeschlossen.
Ansonsten untermauert das bei der Leiche gefundene Handy nur noch zusätzlich die im Raum stehende Suizidthese.

PeterWimsey schrieb:Ja, seltsam, sie hat es bei sich gehabt, aber abgeschaltet. Ergibt das irgendeinen Sinn?

Ich halte es im Falle eines Suizids fast für belanglos, ob sie das Handy bis zum Schluss bei sich trug oder nicht. Genauso kann sie andere persönliche Gegenstände wie z.B. Münzen, Ausweis, Schminkspiegel etc. bis zum Schluss bei sich gehabt haben, obwohl sie letztere Dinge auch nicht mehr brauchte.
Entscheidend vor dem Hintergrund des Selbstmordszenarios ist, dass sie das Handy mit Verlassen der Wohnung ausschaltete, um fortan für niemanden mehr erreichbar zu sein und bei ihrem Vorhaben nicht gestört werden zu können.

PeterWimsey schrieb:Wenn sie das Ziel gehabt hätte, nicht mehr erreichbar zu sein oder nicht geortet werden zu können, hätte sie das Handy doch eigentlich auch in der Wohngemeinschaft lassen können?!

Ein modernes Handy kann ja mehr, als nur der Erreichbarkeit zu dienen.
Persönlich könnte ich mir vorstellen, das Gerät in den Flugzeugmodus zu schalten, eben um nicht mehr erreichbar zu sein oder geortet werden zu können, aber dennoch Zugriff auf Musik, Podcasts, (Tage-)Bücher, Semesterticket, Fotos, etc. zu haben.
Das habe ich tatsächlich schon manchmal gemacht, um nach stressigen Tagen bei einem Spaziergang im Freien herunterzukommen.
Von sich auf andere zu schließen ist natürlich immer schwierig, aber das fiel mir beim Lesen dazu gerade ein. Dann wäre das Handy nicht der ursprünglichen Telefonfunktion wegen mitgenommen, sondern aufgrund anderer persönlicher Dinge, die heutzutage eben meist digital abgespeichert sind.

PeterWimsey schrieb:Wenn sie das Ziel gehabt hätte, nicht mehr erreichbar zu sein oder nicht geortet werden zu können, hätte sie das Handy doch eigentlich auch in der Wohngemeinschaft lassen können?!

Vielleicht einfach mit dem Gedanken, dass sie es vielleicht sich anders überlegt/den Suizid nicht durch zieht und so die Möglichkeit zu haben jemanden zu kontaktieren.

Wie ich weiter oben schon schrieb: bei so einer weiten Strecke, die sie zurück legte, ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich der Umsetzungsruck für einen Suizid bis zum Erreichen des Ortes wieder abgeflacht hat/weg ist.

(Alles unter der Prämisse, dass sie sich überhaupt suizidiert hat).

OK, dass ihr (gehen wir davon mal aus) Handy gefunden wurde, ist ein weiteres Indiz für ein fehlendes Fremdverschulden. Interessant wird es, wenn es noch ausgelesen werden kann. Wenn dann offensichtlich viele Daten fehlen, dann spräche es wieder eher für ein Verbrechen.

Ist der Fundort gut mit einem Auto zu erreichen?

Dass nur so wenige Knochen gefunden wurden...eigentlich sollte man erwarten, dass nun wie bei Sonja Engelbrecht das Gelände sehr genau abgesucht wird.

Wie wird eigentlich die Zeugenaussage des Busfahrers bewertet, dass er Yolanda in seinem Bus gesehen habe, und sie beim (oder kurz vor dem) Ikea ausgestiegen sei?

redsherlock schrieb:Wie wird eigentlich die Zeugenaussage des Busfahrers bewertet, dass er Yolanda in seinem Bus gesehen habe, und sie beim (oder kurz vor dem) Ikea ausgestiegen sei?

Ich persönlich würde zumindest mal ein ganz dickes Fragezeichen dahinter setzen, dass ein Busfahrer sich nach Tagen noch erinnern kann, eine bestimmte, ihm unbekannte junge Frau auf einer bestimmten Tour im Innenspiegel gesehen zu haben.

redsherlock schrieb:Wenn dann offensichtlich viele Daten fehlen, dann spräche es wieder eher für ein Verbrechen.

Warum spräche das für ein Verbrechen? Weil ein Täter Daten gelöscht hätte, die die Ermittler auf seine Spur bringen könnten? Das halte ich für unrealistisch. Ein Mörder, der auf dem Handy seines Opfers verräterische Daten, Fotos, Nachrichten oder was auch immer befürchten muss, der startet keine "Lösch-Arie" und lässt das Gerät beim Opfer liegen, sondern der lässt das Handy verschwinden und zerstört es.

Die Frage ist doch die, ob ein Handy, dass über 3 Jahre der Witterung ausgesetzt worden ist, überhaupt noch ausgelesen werden kann.

Ich persönlich glaube weder an einen Suizid oder Unfall. Das passt alles nicht zusammen. Dann hätte die Polizei in der Vergangenheit schon kommuniziert, dass Eigengefährdung besteht und sie sich in einer hilflosen Lage befinden könnte. Und dass sie in die Pampa (dort kommt man nicht so einfach hin; ich komme aus Leipzig) fährt, ihr Handy ausschaltet und sich dann zum Sterben in die Natur legt (das geht auch hier im Auwald, der sehr groß ist), über 3 Jahre nicht gefunden wird (auch dort gibt es einen Förster), trotz dessen, dass das Naturschutzgebiet belebt ist und - wie weiter oben geschrieben wurde - dort immer Leute unterwegs sind, glaube ich nicht. Entweder ist was im persönlichen Nahbereich passiert (es kann was aus dem Ruder gelaufen sein) oder sie stieg ins falsche Auto.

lottilott schrieb:Ich persönlich glaube weder an einen Suizid oder Unfall.

Gut, dass du von "glauben" sprichst. Glauben darf jeder, was er will.
Die Ermittler sagen nämlich ausdrücklich, dass in diesem Fall bisher nichts für Fremdeinwirkung spricht.

Kielius schrieb:Die Ermittler sagen nämlich ausdrücklich, dass in diesem Fall bisher nichts für Fremdeinwirkung spricht.

Also ein Bekennerschreiben liegt nicht bei, Tatwaffe auch nicht - aber ansonsten haben sie aktuell 10 Knochen, Stoffreste und ein Handy. Niemand hier kann sagen was passiert ist - und alles ist möglich. Dass die Polizei hier keine Hinweise auf ein Fremdverschulden hat ist mehr als normal in diesem Fall. Meiner Meinung nach spricht die Auffindesituation und was man gefunden hat genau so wenig für einen Suizid oder Unfall. Auch für einen Suizid braucht man ein Hilfsmittel welches nicht gefunden wurde.

infostream schrieb:Auch für einen Suizid braucht man ein Hilfsmittel welches nicht gefunden wurde.

Das ist nicht bekannt. Es kann durchaus einen solchen Fund gegeben haben.

Mir ging gerade eine These durch den Kopf. Könnte das Auto mit Esslinger Kennzeichen dem Stiefvater gehört haben, der sich 2021 suizidierte? Es soll ja in der Vergangenheit schon vorgekommen sein, dass sie sich heimlich mit ihn traf. Deswegen könnte sie ihr Handy bewusst abgeschalten haben. Und vielleicht wusste er was, womit er nicht klar kam und hat sich dann umgebracht. Ich weiß, wilde Theorie.

Pony2.4 schrieb:Das ist nicht bekannt. Es kann durchaus einen solchen Fund gegeben haben.

Naja genau so gut kann es etwas geben was für ein Fremdverschulden spricht und es ist nur eine Strategie der Ermittler (weiter oben schon angemerkt worden). So kommen wir leider nicht weiter...

inextenso schrieb:Ich glaube auch nicht daran. Denn welches schwerwiegende Motiv sollte eine Sekte gehabt haben, das Mädchen aus dem Weg zu räumen? Diese wichtige Frage wurde meines Wissens hier noch nie zufriedenstellend beantwortet. Insofern scheint das alles sehr weit hergeholt

Da gibt es ganz sicher so Einiges und ganz ohne Grund würde es doch auch eher keiner auf sich nehmen und bei so engen, familiären Verflechtungen zu Seaorg usw. austreten.
Kürzlich erst gab es in den USA eine Privatklage von Ex- Seaorgmitgliedern mit dem Hintergrund "Verschleppung und Missbrauch".
Ist da schon was raus bekommen?
Und in Deutschland findest Du diese fleissigen Nasen oder mindestens den bekannten Wortschatz doch schon überall in Sachen Politik, Management, Medien, Film und MusikBiz, gerne auch im Internet in Kontaktforen, diversen großen Plattformen, Immer ganz tüchtig am arbeiten und alles übernehmen.
Für rechtliche Grauzonen und echte Kriminalität wird aber ganz sicher dann immer Jemand überführt werden, wenn überhaupt, der natürlich ganz sicher kein Mitglied und schon gar nicht niemals Elite Sea-org war, wenn er doch dann mal bei einem Schwerverbrechern erwischt wird.
Oder es fragt ganz einfach keiner, ist ja Religionsfreiheit.

infostream schrieb:ansonsten haben sie aktuell 10 Knochen, Stoffreste und ein Handy.

Hat man die Geldbörse auch irgendwo gefunden? Oder hat sie bereits alles mit Handy bezahlt, auch beim Bäcker? Ein Täter, der darauf spekuliert, dass man eine aufgefundene Tote vielleicht als Suizidopfer einordnen könnte, sollte vielleicht beides - Handy und Geldbörse - bei der Leiche belassen.

Pony2.4 schrieb:Das ist nicht bekannt. Es kann durchaus einen solchen Fund gegeben haben.

Warum sollten die EB damit hinter dem Berg halten?
Abwarten... Es hieß doch:

Bisher habe man keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden. Ob sich diese bei weiteren Untersuchungen noch ergeben, werde man sehen, erläutert der Staatsanwalt weiter.
Man prüfe jetzt, wie Yolanda in das Waldstück gekommen ist, wie lange sie dort lag – und ob es eben doch noch Hinweise auf ein Fremdverschulden gebe.

https://www.rtl.de/cms/vermisste-yolanda-klug-aus-leipzig-ist-tot-knochen-der-studentin-in-waldgebiet-gefunden-5032712.html