Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

Es wird halt auch nach wie vor keinen Nachweis oder Beweis für Suizid geben. Und das wiederum finde ich bedenklich nach so vielen Wochen.

redsherlock schrieb:Die ausdrückliche Betonung des Sprechers, dass ein Fremdverschulden nicht ausgeschlossen wird, scheint dich wenig zu interessieren.

Dass der Sprecher ein Fremdverschulden nicht ausschließen möchte, das habe ich auch gelesen. Diesen Satz sollte man aber nicht überbewerten.
Die interessantere Feststellung des Sprechers ist doch, dass es trotz umfassender Ermittlungen bis heute keine Anhaltspunkte für ein solches Fremdverschulden gibt.

Wenn ein Verbrechen vorliegen würde, dann hätte man ja vielleicht nach dreieinhalb Jahren intensiver Ermittlungsarbeit doch schon mal wenigstens ein klitzekleines "Anhaltspünktchen" dafür finden können. Zumal man seit einem Monat auch die Leiche hat und die Auffindesituation kennt und untersucht hat.
Aber Fehlanzeige. Nichts, überhaupt nichts deutet in diesem Fall bisher auf ein Verbrechen hin.

Kielius schrieb:Aber Fehlanzeige. Nichts, überhaupt nichts deutet in diesem Fall bisher auf ein Verbrechen hin.

Es scheint aber auch nichts auf Suizid hinzudeuten, das ist es doch. Wieso ignorierst du das ständig, es scheint weder Anzeichen für das eine noch für das andere zu geben, zumindest ist uns nichts bekannt darüber.

melody46 schrieb:Es scheint aber auch nichts auf Suizid hinzudeuten,

Wie kommst du darauf?
Worauf stützt du deine Annahme?
Der Sprecher hat nicht mitgeteilt, ob die Behörden Anhaltspunkte für einen Suizid haben oder nicht. Vielleicht haben sie welche, vielleicht haben sie keine.
Nur in Bezug auf ein Verbrechen dürfen wir sicher sein, dass die Behörden keine Anhaltspunkte dafür haben.

Candykills schrieb:Es wird halt auch nach wie vor keinen Nachweis oder Beweis für Suizid geben.

Gleiche Frage an dich wie an @melody46:

Kielius schrieb:Wie kommst du darauf?
Worauf stützt du deine Annahme?
Der Sprecher hat nicht mitgeteilt, ob die Behörden Anhaltspunkte für einen Suizid haben oder nicht. Vielleicht haben sie welche, vielleicht haben sie keine.
Nur in Bezug auf ein Verbrechen dürfen wir sicher sein, dass die Behörden keine Anhaltspunkte dafür haben.

Candykills schrieb:Es wird halt auch nach wie vor keinen Nachweis oder Beweis für Suizid geben. Und das wiederum finde ich bedenklich nach so vielen Wochen.

Ich nehme an, irgendein verdachterregender Umstand oder Gegenstand, von dem wir hier nichts wissen, wird es schon geben, dass die Ermittlungen nach wie vor andauern, obwohl anhand der Auffindesituation der Knochen keine Anzeichen einer Fremdverschuldung feststellbar waren.
Vielleicht handelt es sich um etwas, das in der Nähe gefunden wurde (mögliches Täterwissen, das zurückgehalten wird).

Kielius schrieb:Die interessantere Feststellung des Sprechers ist doch, dass es trotz umfassender Ermittlungen bis heute keine Anhaltspunkte für ein solches Fremdverschulden gibt.

Wenn ein Verbrechen vorliegen würde, dann hätte man ja vielleicht nach dreieinhalb Jahren intensiver Ermittlungsarbeit doch schon mal wenigstens ein klitzekleines "Anhaltspünktchen" für ein Verbrechen finden können. Zumal man seit einem Monat auch die Leiche hat und die Auffindesituation kennt und untersucht hat.
Aber Fehlanzeige. Nichts, überhaupt nichts deutet in diesem Fall bisher auf ein Verbrechen hin.

Wer sagt denn, dass es keinerlei Anhaltspunkte gibt. Wir hier haben (vermutlich) alle die Akte nicht gelesen.

SichereBasis schrieb:Wer sagt denn, dass es keinerlei Anhaltspunkte gibt.

Ist deine Frage ernstgemeint? Das wurde hier ein paar Beiträge vorher zitiert.
Der Sprecher (der zuständigen Behörden) sagt das.

@Kielius
Ich schrieb es scheint nichts auf Suizid hinzudeuten, wissen tu ich das natürlich nicht, aber du doch genauso wenig.
Die langen Ermittlungen sind schon erstaunlich, wenn es doch so eindeutig wäre, dass es Suizid ist. Kann natürlich jeder sehen wie er möchte.

melody46 schrieb:Es scheint aber auch nichts auf Suizid hinzudeuten, das ist es doch. Wieso ignorierst du das ständig, es scheint weder Anzeichen für das eine noch für das andere zu geben, zumindest ist uns nichts bekannt darüber.

Genau, zumal es oft schwieriger ist Anhaltspunkte auf Fremdverschulden zu finden als auf Suizid. Ein Suizid sollte eigentlich doch erkennbar sein. Schliesslich gibt es bei Suizid niemanden der im Nachhinein Tatwaffen bzw. Hilfsmittel verschwinden und einen Tatort bereinigen könnte.

Ich wüsste auch nicht, was nach so langer Ermittlungsarbeit an den Knochen noch festgestellt werden sollte, wenn es bislang kein eindeutiges Ergebnis gibt. Die Arbeit in der Forensik wird bereits abgeschlossen sein. Vielleicht werden weitere Experten von ausserhalb, z.B. in der Fallanalyse, noch hinzugezogen.
Hoffentlich kann der Fall überhaupt noch aufgeklärt werden. Egal, was dann letztendlich das Ergebnis ist. Aber Stand Jetzt ist doch sehr unbefriedigend.

Karajana schrieb:Die Arbeit in der Forensik wird bereits abgeschlossen sein. Vielleicht werden weitere Experten von ausserhalb, z.B. in der Fallanalyse, noch hinzugezogen.

Kann sein, dass auch Fallanalyse fortgesetzt oder ausgeweitet wrd. Ich würde vor allem auf zusätzliche und spezielle materielle Untersuchungen an Leiche und Gegenständen vom Fundort tippen.
Ich denke auch, dass man nichts unversucht lassen wird, bevor man den Fall möglicherweise irgendwann mit dem Ergebnis "keine Fremdeinwirkung feststellbar" abschließen kann.

Kielius schrieb:Experten von ausserhalb, z.B. in der Fallanalyse, noch hinzugezogen.
Kann sein, dass auch Fallanalyse fortgesetzt oder ausgeweitet wrd. Ich würde vor allem auf zusätzliche und spezielle materielle Untersuchungen an Leiche und Gegenständen vom Fundort tippen.

Ich würde darauf tippen, dass vielleicht doch mal jemand der Polizei die genauen Kurse und Zeiten der Polizei offen gelegt hat, wann genau wo und wielange Yolanda bei der Scientology geschult wurde.

@Kielius

Kielius schrieb:Ich würde vor allem auf zusätzliche und spezielle materielle Untersuchungen an Leiche und Gegenständen vom Fundort tippen.

Es gibt aber keine Leiche, es gibt lediglich ein paar Knochen. In die Ermittlungsarbeit fließen nicht nur rechtsmedizinische Untersuchungen ein; das ganze Umfeld wird durchleuchtet. Ich bin mir sicher, dass die Ermittler in „alle“ Richtungen gucken. Und diese werden der Öffentlichkeit nichts auf die Nase binden, wenn derzeit noch Ermittlungen laufen.

Versuch doch einfach mal die Worte des StA anzunehmen und da nichts reinzuinterpretieren, denn du weißt nicht, welche Ergebnisse die rechtsmedizinischen Untersuchungen ergeben haben und wie der derzeitige „tatsächliche“ Ermittlungsstand ist. Die StA wird sich hüten, eine konkrete Spur - sofern sie diese hat - nach außen zu kommunizieren.

SichereBasis schrieb:Ich nehme an, irgendein verdachterregender Umstand oder Gegenstand, von dem wir hier nichts wissen, wird es schon geben, dass die Ermittlungen nach wie vor andauern, obwohl anhand der Auffindesituation der Knochen keine Anzeichen einer Fremdverschuldung feststellbar waren.

Ich würde das nicht so sicher annehmen wollen - genauso halte ich es für denkbar, dass man hier besonders genau ermittelt um sich nicht hinterher dem Vorwurf auszusetzen, es wäre etwas versäumt worden.

Und um auch möglichen "Verschwörungstheorien" nach dem Motto "Oh ja, jeder weiß doch, wie weit der Arm von Scientology reicht, die haben bestimmt auch Einfluss auf die Polizei genommen damit da nicht so genau hingeguckt wird..." möglichst den Boden zu entziehen.

Oder damit eben nicht am Ende die Familie eine große Medienkampagne lostritt, weil sie der Meinung sind (oder ihnen von Anwälten oder "Privatermittlern" eingeredet wird) dass da irgendeine ganz große Panne passiert ist und es ja alles ganz anders war (vgl. etwa den Fall Tanja Gräff, wo die Mutter die wahrscheinlichste Variante auch nicht akzeptieren wollte).

lottilott schrieb:das ganze Umfeld wird durchleuchtet. Ich bin mir sicher, dass die Ermittler in „alle“ Richtungen gucken.

Da stimme ich dir zu.
Das Umfeld von Yolanda wird ja seit dreieinhalb Jahren, seit sie vermisst wurde, durchleuchtet.
Da ist vermutlich bereits jeder Stein mindestens zweimal umgedreht worden.
Was soll da jetzt noch Neues gefunden werden?

Der Leichenfund vor einem Monat bietet jetzt immerhin vielleicht noch eine Chance auf neue Erkenntnisse durch weitere spezielle Laboruntersuchungen der Materie vom Fundort.

Karajana schrieb:Genau, zumal es oft schwieriger ist Anhaltspunkte auf Fremdverschulden zu finden als auf Suizid. Ein Suizid sollte eigentlich doch erkennbar sein. Schliesslich gibt es bei Suizid niemanden der im Nachhinein Tatwaffen bzw. Hilfsmittel verschwinden und einen Tatort bereinigen könnte.

Eben! Bei Suizid würde ich erwarten, dass da immer noch eine Tablettenschachtel, ein Messer, eine Rasierklinge, ein Strick, eine Pistole oder ähnliches zu finden ist. Sie wird sich da nicht hingelegt und gewartet haben, bis sie sich zu Tode gehungert hat.

brigittsche schrieb:Ich würde das nicht so sicher annehmen wollen - genauso halte ich es für denkbar, dass man hier besonders genau ermittelt um sich nicht hinterher dem Vorwurf auszusetzen, es wäre etwas versäumt worden.

Ja, das ist gut möglich.

brigittsche schrieb:Und um auch möglichen "Verschwörungstheorien" nach dem Motto "Oh ja, jeder weiß doch, wie weit der Arm von Scientology reicht, die haben bestimmt auch Einfluss auf die Polizei genommen damit da nicht so genau hingeguckt wird..." möglichst den Boden zu entziehen.

Oder damit eben nicht am Ende die Familie eine große Medienkampagne lostritt, weil sie der Meinung sind (oder ihnen von Anwälten oder "Privatermittlern" eingeredet wird) dass da irgendeine ganz große Panne passiert ist und es ja alles ganz anders war (vgl. etwa den Fall Tanja Gräff, wo die Mutter die wahrscheinlichste Variante auch nicht akzeptieren wollte).

Ich hoffe mal nicht, dass das Ansehen nach aussen, die Angst vor einer Medienkampagne, oder der Eindruck irgendwelcher Hobbyermittlern die Motivation der Ermittler ist, ein Verbrechen ausschließen zu können.
Sondern die Tatsache, dass ein Mörder ungestraft weiter herumläuft und womöglich weitere Taten begeht. Das sollte doch hoffentlich die Priorität sein. Was "die Leute denken" ist erfahrenen Ermittlern wahrscheinlich ziemlich egal, sonst hätten sie in vielen anderen Fällen die Ermittlungen nicht so schnell eingestellt.

redsherlock schrieb:Eben! Bei Suizid würde ich erwarten, dass da immer noch eine Tablettenschachtel, ein Messer, eine Rasierklinge, ein Strick, eine Pistole oder ähnliches zu finden ist.

Dieses Argument zieht so nicht und ist eine Seite zuvor schon von @Karajana entkräftet worden. Deswegen formuliere ich es hier nicht erneut aus und zitiere:

Karajana schrieb am 22.03.2023:Naja nicht unbedingt. Man müsste trotzdem nachweisen, dass nicht jemand anderes sie erstochen, erschossen oder mit dem Seil erdrosselt hat.
Nur weil man eine Tatwaffe findet, weiss man nicht automatisch, wer sie benutzt hat.

Karajana schrieb:Ich hoffe mal nicht, dass das Ansehen nach aussen, die Angst vor einer Medienkampagne, oder der Eindruck irgendwelcher Hobbyermittlern die Motivation der Ermittler ist, ein Verbrechen ausschließen zu können.

Das wollte ich auch nicht unterstellen, aber ich glaube schon, dass das auch nur Menschen sind, die auch (!) unbewusst von sowas beeinflusst werden.

(Und natürlich will ich auch nicht unterstellen, dass in Fällen ohne Mediendruck nachlässig gearbeitet wird)

B

Kielius schrieb:Wenn ein Verbrechen vorliegen würde, dann hätte man ja vielleicht nach dreieinhalb Jahren intensiver Ermittlungsarbeit doch schon mal wenigstens ein klitzekleines "Anhaltspünktchen" dafür finden können. Zumal man seit einem Monat auch die Leiche hat und die Auffindesituation kennt und untersucht hat.
Aber Fehlanzeige. Nichts, überhaupt nichts deutet in diesem Fall bisher auf ein Verbrechen hin.

Zumindest nach zwei Monaten ist es kaum möglich, alle Daten vom Provider des Handies und von Google bzw. Apple zu bekommen. Dauert deutlich länger und meist nur mit einem Gerichtsbeschluss.

brigittsche schrieb:Das wollte ich auch nicht unterstellen, aber ich glaube schon, dass das auch nur Menschen sind, die auch (!) unbewusst von sowas beeinflusst werden.

Nicht nur unbewusst, würde ich sagen.
Selbstverständlich haben die Ermittlungsbehörden das Anliegen, in der Öffentlichkeit gut dazustehen und nach außen zu vermitteln, dass sie gründliche, verlässliche und erfolgreiche Ermittlungsarbeit machen.
Das wird auch bei den im Fall der Yolanda Klug zuständigen Behörden nicht anders sein.