Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

Kielius schrieb:Dieses Argument zieht so nicht und ist eine Seite zuvor schon von @Karajana entkräftet worden. Deswegen formuliere ich es hier nicht erneut aus und zitiere:

Ja so ist es. Allerdings kommt mir selbst dafür die Zeit der Ermittlungen mittlerweile schon lange vor. Mit einer gefundenen Tatwaffe/Hilfsmittel hätte man mittlerweile das Geschehen Detailgetreu nach Auffindesituation rekonstruieren können, den Gegenstand auf fremde Spuren/DNA sowie Yolandas DNA/Fingerabdrücke untersuchen können etc.

Mittlerweile glaube ich das man nichts bei ihr gefunden hat. Wobei man sich dann fragen muss, wie kann man ohne offensichtliche Hilfsmittel einen Suizid begehen?

Oder war es womöglich doch ein Unfall? Finde ich zwar auch unwahrscheinlich, aber komplett ausgeschlossen wäre es ja auch nicht.

Kielius schrieb:Dieses Argument zieht so nicht und ist eine Seite zuvor schon von @Karajana entkräftet worden. Deswegen formuliere ich es hier nicht erneut aus und zitiere:

Zitat von KarajanaKarajana schrieb am 22.03.2023:
Naja nicht unbedingt. Man müsste trotzdem nachweisen, dass nicht jemand anderes sie erstochen, erschossen oder mit dem Seil erdrosselt hat.
Nur weil man eine Tatwaffe findet, weiss man nicht automatisch, wer sie benutzt hat.

Jetzt verdrehst du das Argument aber für deine Zwecke. Ich sage:

A. Wenn es Suizid war, müssten dafür Spuren (Messer etc.) dort gefunden worden sein.

Das heisst aber logisch NICHT:

B. Wenn dort Messer etc. lagen, dann war es Suizid.

Das ist logisch was ganz anderes! Denn es könnte auch Mord gewesen sein, was A nicht widerspricht. (Und es könnte auch einfach so ein weggeschmissenes Messer dort gelegen haben.)

Oliv3r schrieb:Zumindest nach zwei Monaten ist es kaum möglich, alle Daten vom Provider des Handies und von Google bzw. Apple zu bekommen.

Das "Handy" von Yolanda ist ein wichtiges Stichwort.

Die meisten Daten der Service Provider wird man schon im Rahmen der Ermittlungen im Vermisstenfall Yolanda Klug angefordert haben und daher längst besitzen. Dafür brauchte man das Handy von Yolanda nicht.

Jetzt, nach dem Fund des Handys vor einem Monat, kann es doch nur noch um das Auslesen von Daten gehen, die sich lokal auf dem Handy befanden, die eventuell, da stimme ich dir zu, weitere Abfragen bei den Service Providern zur Folge haben können.

Es wird nur ermittelt, wenn es was zur ermitteln gibt. Es kann auch ein Gegenstand gesichert worden sein, der nicht zwangsläufig als Hinweis auf ein Fremdverschulden schließen lässt.

brigittsche schrieb:Ich würde das nicht so sicher annehmen wollen - genauso halte ich es für denkbar, dass man hier besonders genau ermittelt um sich nicht hinterher dem Vorwurf auszusetzen, es wäre etwas versäumt worden.

Und um auch möglichen "Verschwörungstheorien" nach dem Motto "Oh ja, jeder weiß doch, wie weit der Arm von Scientology reicht, die haben bestimmt auch Einfluss auf die Polizei genommen damit da nicht so genau hingeguckt wird..." möglichst den Boden zu entziehen.

Polizeiarbeit ist teuer und wird nicht allein deshalb betrieben, um Hetze der Bevölkerung vorzubeugen. Wenn es so wahrscheinlich wäre, dass ein Suizid vorliegt, wie hier manche behaupten, hätte die Polizei längst keine Rechtsgrundlage mehr zu weiteren Ermittlungen. Wäre schon erstaunlich, wenn die Polizei sich zu solchen hinreißen ließe, nur um Verschwörungstheorien zu vermeiden.

Was aber natürlich nach wie vor sein kann, ist, dass man sich zu einer abschließenden Aussage wegen ausstehender rechtsmedizinischer und anderer sachverständiger Untersuchungsergebnisse noch nicht drängen lassen möchte und deshalb bei alles offen haltenden Formulierungen bleibt.

Das gefundene Handy müsste eigentlich über vieles Aufschluss geben, was Yolanda wirklich geplant hatte.
Eine geplante Verabredung würde man doch ebenso finden, wie Google Suchen zum Thema Suizid, sowie zum Auffindeort (Maps, Routensuche) etc.

Dass das Handy bei ihrer Leiche gefunden wurde, spricht eher gegen ein Verbrechen. Ausser derjenige wusste, dass darauf keine Rückschlüsse auf ihn zu finden sind.
Ein gefundenes Handy ist ja der Spurenträger überhaupt, in vielen anderen Fällen hat man dieses Glück meist nicht.
Mich wundert schon, dass immer noch kein Abschluss des Falles in Sicht ist.

redsherlock schrieb:Jetzt verdrehst du das Argument aber für deine Zwecke. Ich sage:

A. Wenn es Suizid war, müssten dafür Spuren (Messer etc.) dort gefunden worden sein.

Selbst wenn Aussage A zutreffen würde, kämen wir trotzden nicht weiter damit.
Wir wissen außer Stoffresten und dem Handy nicht, welche Gegenstände am Fundort der Leiche gefunden wurden.
Kann sein, dass Seilreste, eine rostige Klinge, eine leere Flasche oder Schachtel gefunden wurden. Kann auch sein, dass nicht.

Gut, mit textilem Materialien (Teilen der Bekleidung) wäre grundsätzlich ein Erhängen möglich. Immer mal wieder hört man davon, dass z.B. Häftlinge sich auf diese Weise in ihrer Zelle aufknüpfen.

Aussage A trifft allerdings gar nicht zu:
Es kann durchaus Selbstmord gewesen sein, obwohl man keine Hilfsmittel am Leichenfundort gefunden hat.
Hilfsmittel wie Seil(reste) oder Papierschachtel können nach drei Jahren verrottet oder verschleppt worden sein.
Eine Flasche oder eine Schachtel kann nach der Einnahme der darin enthaltenen Substanz andernorts entsorgt worden sein, bevor der Suizident sich an den späteren Fundort begab.

Karajana schrieb:Dass das Handy bei ihrer Leiche gefunden wurde, spricht eher gegen ein Verbrechen. Ausser derjenige wusste, dass darauf keine Rückschlüsse auf ihn zu finden sind.
Ein gefundenes Handy ist ja der Spurenträger überhaupt, in vielen anderen Fällen hat man dieses Glück meist nicht.
Mich wundert schon, dass immer noch kein Abschluss des Falles in Sicht ist.

War eigentlich bisher nicht immer davon ausgegangen worden, dass sie das Handy gar nicht dabei hatte? Mich hat die Info des Fundes bei der Leiche bzw. den Knochen jedenfalls verwundert.
Man wird das jetzt auswerten, um genauere Erkenntnisse zu bekommen. Das kann erfahrungsgemäß dauern.
Im Prinzip ist alles möglich, meine persönliche, natürlich vollkommen subjektive Einschätzung ist aber nach wie vor, dass es sich nicht um ein Verbrechen handelt.

sunrise2008 schrieb:War eigentlich bisher nicht immer davon ausgegangen worden, dass sie das Handy gar nicht dabei hatte? Mich hat die Info des Fundes bei der Leiche bzw. den Knochen jedenfalls verwundert.

Nein, davon ging man schon aus. Bekannt war nur, dass sie es nach Verlassen der Wohnung ausgeschaltet hatte.

Karajana schrieb:Nein, davon ging man schon aus. Bekannt war nur, dass sie es nach Verlassen der Wohnung ausgeschaltet hatte.

Ok, dann hatte ich das falsch in Erinnerung. Das bestätigt meine Einschätzung nochmal.

@sunrise2008
Das Handy wurde um die Zeit herum, als sie sich auf den Weg zu Ikea machte, ausgeschaltet.
Die Information, das Handy sei in der Umgebung der Knochen gefunden worden, stammt einzig und allein von der Bildzeitung, sonst liest man das nirgends. (Kann natürlich trotzdem stimmen.) Außerdem schreibt die Bild, es sei "ein" Handy gefunden worden. Wie weit weg, wurde auch nicht gesagt.

Tritonus schrieb:Die Information, das Handy sei in der Umgebung der Knochen gefunden worden, stammt einzig und allein von der Bildzeitung, sonst liest man das nirgends. (Kann natürlich trotzdem stimmen.) Außerdem schreibt die Bild, es sei "ein" Handy gefunden worden. Wie weit weg, wurde auch nicht gesagt.

Meine Info stammt aus der Mitteldeutschen Zeitung. Da der Artikel aber nur mit Abo ganz zu lesen ist, kann es natürlich sein, dass er abgeschrieben wurde.

Fakt scheint zu sein, es wird aus irgendwelchen Gründen weiter ermittelt.

Tritonus schrieb:Wie weit weg, wurde auch nicht gesagt.

Das Handy lag neben den Knochen von Yolanda, entnehme ich der Überschrift des BILD-Artikels.

Polizei fand Handy neben den Knochen

Quelle: https://m.bild.de/regional/leipzig/leipzig-news/vermisste-yolanda-26-tot-polizei-fand-handy-neben-den-knochen-83093352.bildMobile.html?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Kielius schrieb:Aussage A trifft allerdings gar nicht zu:
Es kann durchaus Selbstmord gewesen sein, obwohl man keine Hilfsmittel am Leichenfundort gefunden hat.

Da bin ich ja durchaus bei dir. Es ging mir nur um die Logik. Genau genommen können wir hier für nix wasserdichte Argumente bringen, weil wir die Details nicht kennen. Also kann man so gut wie jedes Argument entkräften. Aber wenn man überhaupt diskutieren will, dann würde ich Aussage A als ein Argument gelten lassen (wenn auch kein 100%iges, das ist klar).

Kielius schrieb:Die meisten Daten der Service Provider wird man schon im Rahmen der Ermittlungen im Vermisstenfall Yolanda Klug angefordert haben und daher längst besitzen. Dafür brauchte man das Handy von Yolanda nicht.

Doch braucht man. Sowohl Google, Facebook, Twitter oder WhatsApp geben die Daten nicht raus, wenn derjenige nicht verstorben ist. Selbst Eltern haben erhebliche Probleme damit von ihrem minderjährigen verschwundenen Kind an die Daten zu kommen.

Oliv3r schrieb:Kielius schrieb:
Die meisten Daten der Service Provider wird man schon im Rahmen der Ermittlungen im Vermisstenfall Yolanda Klug angefordert haben und daher längst besitzen. Dafür brauchte man das Handy von Yolanda nicht.

Das stimmt einfach nicht. Genauso wundere ich mich über die Aussage, dass in den letzten Jahren seit ihres Verschwindens das ganze Umfeld durchleuchtet wurde. Das stimmt doch gar nicht, sie galt als vermisst.

hpoirot schrieb:Das stimmt doch gar nicht, sie galt als vermisst.

Was denkst du denn?
Dass die Behörden erst mit dem Leichenfund vor einem Monat angefangen hätten, sich das persönliche Umfeld von Yolanda anzuschauen?
Mitnichten.
Bei Yolanda war von Anfang an klar, dass ihr Verschwinden mit einer Gefahr für Leib und Leben einher ging, weshalb die Polizei frühzeitig Ermittlungen aufnahm.

Oliv3r schrieb:Sowohl Google, Facebook, Twitter oder WhatsApp geben die Daten nicht raus, wenn derjenige nicht verstorben ist.

Wenn die Kripo eine Auskunft verlangt und einen entsprechenden gerichtlichen Beschluss vorlegt, dann sind die Daten herauszugeben.

@Kielius
Das wissen wir nicht. Wir wissen nicht, welche Daten, die Ermittlungsbehörden vorliegen haben und welche nicht. Da die Polizei aber auch in Richtung Scientology ermittelt/e, wird sie in Bezug dessen, Anhaltspunkte erhalten haben. Seien wir doch mal ehrlich, wir wissen nur das, was die Polizei rausgibt. Alles andere vermuten wir nur. Wir wissen nicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass ihr oder „ein“ Handy gefunden wurde. Das schreibt die Bild. Es wurde seitens der EB nur bestätigt, dass Knochen gefunden wurden, die von Yolanda stammen, die Auffindesituation der Knochen nach dem ersten Anschein nichts auf Fremdverschulden hindeuten lässt und dass die EB nunmehr untersuchen und ermitteln, wie die Knochen in das Gebiet kamen und wie lange sie dort gelegen haben. Derzeit geben sie auch keine Ergebnisse der rechtsmedizinischen Untersuchung raus. Das ist normales Vorgehen und sagt nichts darüber aus, in welche Richtung es geht.

Weder ein Suizid, noch ein Unfall oder ein Fremdverschulden können DERZEIT ausgeschlossen werden. Es ist also alles offen.

Kielius schrieb:Wenn die Kripo eine Auskunft verlangt und einen entsprechenden gerichtlichen Beschluss vorlegt, dann sind die Daten herauszugeben.

Im Fall Rebecca Reusch lagen die Daten von Google selbst nach über einem Jahr noch nicht vor. Und sie war im Gegensatz zu Yolanda noch minderjährig. Wenn der Firmensitz im Ausland ist, ist das alles wohl nicht so leicht.

Nun hat man aber Yolandas Handy gefunden, und sollte die Daten eigentlich alle auf dem Gerät und auslesen können. Weshalb externer Zugriff zu den Konten eigentlich nicht nötig wäre.

Kielius schrieb:Wenn die Kripo eine Auskunft verlangt und einen entsprechenden gerichtlichen Beschluss vorlegt, dann sind die Daten herauszugeben.

Nein, sind sie nicht. Bei Leonie Gritzka dauerte es drei Jahre bis Facebook mitgespielt hat (aber auch nur, weil sie minderjährig war). Auch wenn das Handy bei Yolanda gefunden wurde, ist z.B WhatsApp nicht einfach aufrufbar. Nach drei Jahren dürfte die Handynummer gelöscht oder neu vergeben sein.
Ausnahme: Die Grundgebühr vom Provider wurde weiterhin erfolgreich bezahlt bzw. abgebucht.