Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

Da ich hier nun mehrfach von Suizid las, wüsste ich gern, wie man zu dieser Vermutung kommt? Auch wenn das ebenfalls nur Spekulation ist, halte ich es für am wahrscheinlichsten, dass sie entweder eine Alternativroute vom Südplatz aus genommen hat, nämlich genau in die andere Richtung, über Schleußig, und da schon vom Weg abgekommen ist, oder Sie ist nach ihrem Einkauf bei Ikea, welches ja über viel Stellfläche für PKWs und LKWs verfügt und auch noch direkt an der Autobahn liegt, in einen PKW/LKW gestiegen, welcher sich quasi als Mitfahrgelegenheit anbot. Die Gegend ist ja schon beinahe berüchtigt dafür, dass dort gutgläubige Menschenkenner , und Tramper abhanden kommen; oder ins Ausland verfrachtet werden. Bei Suizid, oder einem Ohnmachtsanfall hätte man Sie höchstwahrscheinlich zeitnah gefunden.

@runn
Da bin ich ganz bei dir, diese Theorie ist die wahrscheinlichste, egal wie man es dreht und wendet.

runn schrieb:Die Gegend ist ja schon beinahe berüchtigt dafür, dass dort gutgläubige Menschenkenner , und Tramper abhanden kommen; oder ins Ausland verfrachtet werden. Bei Suizid, oder einem Ohnmachtsanfall hätte man Sie höchstwahrscheinlich zeitnah gefunden.

Nun, das ist wohl übertrieben von dir.
Jeder halbwegs denkende Mensch, fährt nicht mit Fremde mit.
Wenn es so wäre, wie du schreibst, dann würde dort wohl schon eine stationäre Polzeistation eingerichtet.

@ all

Was ist, wenn Yolanda einfach nur abgetaucht ist, warum auch immer?
Was ist, wenn sie das Haus nicht lebend verlassen hat?

@skp
Das Haus nicht lebend verlassen?! Welcher der bisher bekannten Fakten würde diese These bekräftigen?
„Jeder halbwegs denkende Mensch“?! Vermutlich hast du im Eifer das ein oder andere Wort vergessen, aber diese Aussage ist absoluter Irrsinn. Bei deiner Aussage wären alle Tramper dieser Welt Vollidioten.

skp schrieb:Was ist, wenn sie das Haus nicht lebend verlassen hat?

Klar, die Möglichkeit gibt es auch, aber man darf hier ja niemanden beschuldigen (oder auch nur ansatzweise erwähnen^^) der nicht polizeilich verdächtigt wird, also fällt die Theorie hier flach.

Meines Wissens wurde nie gesagt, wer Yolanda zuletzt lebend gesichert gesehen hat.
Mein Stand ist, das niemand anwesend war als sie vermutlich die Wohnung verließ.

runn schrieb:„Jeder halbwegs denkende Mensch“?! Vermutlich hast du im Eifer das ein oder andere Wort vergessen, aber diese Aussage ist absoluter Irrsinn. Bei deiner Aussage wären alle Tramper dieser Welt Vollidioten.

Und alle die Mitfahrgelegenheiten nutzen, hab ich zb ne Zeitlang auch gemacht, hatte auch nie Probleme. Denke das mit MFG viele tausende Menschen jede Woche (zumindest vor Corona) unterwegs waren.

skp schrieb:Was ist, wenn Yolanda einfach nur abgetaucht ist, warum auch immer?

Habe heute zu einem anderen ungelösten Vermisstenfall (der grundsätzlich erstmal überhaupt nichts mit dem Fall Yolanda zu tun hat) einen Podcast gehört, in dem beschrieben wurde, dass die vermisste Person unter einer dissoziativen Fugue litt, während des Hörens kam mir der Fall Yolanda wieder in den Sinn.

Hier der Link zum Podcast, auf den ich mich beziehe:

https://podcasts.apple.com/de/podcast/cold-case-podcast/id1552677086?i=1000520348081

Und hier ein Link zum Thema, in dem erklärt wird, was genau eine dissoziative Fugue ist:

https://flexikon.doccheck.com/de/Dissoziative_Fugue

Während einer dissoziativen Fugue präsentiert sich der Patient psychopathologisch unauffällig, seine sozialen Kompetenzen bleiben unberührt. Klinisch fallen allein die retrograde Amnesie und das verminderte Persönlichkeitsbewusstsein auf. In sehr seltenen Fällen kommt es während einer dissoziativen Fugue zur Heranbildung einer neuen Identität. Diese Identität wählt meist einen komplett neuen Lebensstil. So nimmt der Patient beispielsweise einen anderen Namen an, bezieht eine neue Wohnung und nimmt an verschiedenen sozialen Aktivitäten teil, die früher für ihn undenkbar gewesen wären.

Quelle: https://flexikon.doccheck.com/de/Dissoziative_Fugue

Könnte es nicht sein, dass Yolanda unter einer solchen dissoziativen Fugue litt?
Würde evtl auch erklären, warum sie beim wandern damals verschwand.
Die Ohnmachtsanfälle, wurden die von Zeugen beobachtet oder war es lediglich Yolanda selbst, die im Anschluss an diese Ohnmachtsanfälle davon berichtete?
Sollte es keine Augenzeugen für die Ohnmachtsanfälle gegeben haben, könnte es theoretisch auch sein, dass Yolanda sich aufgrund einer dissoziativen Fugue im Nachhinein nicht mehr an gewisse Zeitspannen bewusst erinnern konnte und daher davon ausging, sie müsse wohl ohnmächtig gewesen sein.

Klingt auf den ersten Blick vll ein bisschen weit hergeholt, ist m E aber durchaus eine Variante, die man gedanklich mal durchgehen kann, auch wenn wir hier im Forum sicherlich keine (Fern-)Diagnosen stellen können und sollten, nur als Denkanstoß gedacht.

ThoFra schrieb:Diese Identität wählt meist einen komplett neuen Lebensstil. So nimmt der Patient beispielsweise einen anderen Namen an, bezieht eine neue Wohnung und nimmt an verschiedenen sozialen Aktivitäten teil, die früher für ihn undenkbar gewesen wäre

Ziemlich theoretisch diese Variante, findest du nicht auch? Wie stellst du dir das in der Praxis vor? Wie hat sie ihre neue Identität dann amtlich gemacht, wie konnte sie die neue Wohnung anmieten und woher hat sie überhaupt ihr Geld zum Leben? Ich bin gespannt auf deine Antworten...

Vielleicht kommt der Fall in Aktenzeichen XY in der Sendung am 09.06.2021.
Ich habe mir die Vorschau durchgelesen und dort wird ein Fall gelistet, der trotz der eher spärlichen Beschreibung auf Yoland zutreffen könnte.

Rätselhaftes Schicksal
Eine Frau will nur kurz etwas erledigen. Sie verlässt ihre Wohnung und kehrt nicht zurück. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Wurde sie Opfer eines Verbrechens?

Quelle: https://www.fernsehserien.de/aktenzeichen-xy-ungeloest/folgen/567-folge-567-1470990

@ThoFra
Ich finde deine Überlegungen übrigens wirklich gut. Zwar sagt mir mein Gefühl eher das Yolanda leider nicht mehr lebt, aber ich schließe ein Szenario wie du es geschildert hast nicht aus. Es gab tatsächlich schon ein paar exotische Fälle wo es sowas gab.

Was mir irgendwie unplausibel erscheint, ist die umständliche Planung mit Ikea nachmittags, mit teils sperrigen Gegenständen und der abendlichen Verabredung mit der Freundin zum Besuch der Hochschulveranstaltung in einem entgegengesetzten Ort.

Der Vater hat Y. doch einige Tage vorher besucht, wahrscheinlich hat er ein Auto. Da läge doch durchaus nahe, sich vom Vater zu Ikea "kutschieren" zu lassen und den Transport von Gardinenstangen und Co. per Auto vorzunehmen. Viele Väter montieren und handwerken sogar gern, da wären die Dübel und Schrauben auch flugs gesetzt.

War der Ikea wirklich genau für diesen Nachmittag geplant? Oder könnte der Zettel auch nur eine Gedankenstütze für irgendwann anders gewesen sein?

Irgendetwas wurmt mich angesichts dieses umständlichen Vorhabens mit Ikea, weil es vorher mit Vatis Auto einfacher zu haben gewesen wäre.

Etwas geht mir durch den Kopf:

Yolanda besuchte eine Privatschule. Yolanda war Mitglied einer freikirchlichen Gemeinde. Yolanda studierte an einer Hochschule in Leipzig, also auch eher ein kleinerer Ort mit überschaubarer Hochschule im Vergleich zu den Universitäten der Großstädte.

Könnte darauf hindeuten, dass Yolanda immer einen kleinen überschaubaren, eher geschützten Bereich brauchte. Psychische Probleme?

Dann der Vorfall im Wald. Yolanda ist als Betreuern mit einer Jugendgruppe unterwegs. Sie lässt sich zurückfallen, taucht erst am nächsten Morgen wieder auf mit der Begründung, sie hätte einen Ohnmachtsanfall gehabt. So ganz nachvollziehbar ist es nicht. Wenn einem die Sinne zu schwinden drohen, ist man dann noch fähig, zielgerichtet zu handeln? "Normal" wäre doch, den anderen schnell Bescheid zu geben, dass man wahrscheinlich gleich zusammenklappt und sich vorsichtshalber sofort auf den Waldboden zu setzen, damit man nicht aus dem Stand fällt.

Könnte es nicht auch sein, dass Yolanda am Nachmittag mit dieser wahrscheinlich schreienden, nicht folgsamen Jugendgruppe überfordert war und daraufhin die Gruppe verließ? Und in so einer Situation brauchte sie dann eine ganz lange Auszeit nur mit sich allein, die sie im Wald verbrachte.

Was könnte das für die Situation bei Ikea bedeuten? Nachmittag, Bus bzw. Straßenbahn voll, Parkplätze überfüllt, viel Leute bei Ikea, Restaurant überfüllt mit viel schreienden Kindern, endlose Schlangen an den Kassen, keine Ahnung, wie man den vorgegebenen Weg durch IKEA auf Schleichwege abkürzt. Könnte sie mit dieser Situation überfordert gewesen sein? Stress? Angst? Panik? Sie verlässt fluchtartig das Gebäude, aber an den Haltestellen des ÖPNV ist auch nur eine Menge von Menschen mit riesen Einkaufstüten. Könnte genau in dieser Situation ihr Weg in die angrenzenden Wälder geführt haben? Wo sie wieder eine lange, lange Zeit allein sein wollte, notfalls über Nacht?

Ob man in dieser Situation Suizid begehen würde? Ich glaube es eher nicht, das könnten wohl nur Fachleute beantworten.

Aber gehen wir davon aus, dass Yolanda die Nacht wieder im Wald verbrachte und sich mit einem Ohnmachtsanfall herausreden wollte. Es war sicher schon kälter, sie könnte schmutzig gewesen sein, wollte nicht mit den ÖPNV nachhause fahren und könnte in dieser Situation bereitwillig in ein fremdes Auto gestiegen sein. Oder sie ist schon nach dem vermutlich panikartigem Verlassen vom Ikea in ein Auto/Lastwagen gestiegen, um möglichst schnell und möglichst weit aus dieser für sie bedrohlichen Situation zu kommen. Bis sie sich beruhigte und wieder klar denken konnte, war es vermutlich schon zu spät. Sie war allein und mit einem Fremden im Fahrzeug unterwegs.

Momomo schrieb:olanda studierte an einer Hochschule in Leipzig, also auch eher ein kleinerer Ort mit überschaubarer Hochschule im Vergleich zu den Universitäten der Großstädte.

Leipzig hat doch fast 600000 Einwohner und die Hochschule fast 7000 Studenten, so klein und überschaubar finde ich das nicht. Was das betrifft hätte sie dann auch in Stuttgart studieren können, das wäre genauso überschaubar.

1cast schrieb:so klein und überschaubar finde ich das nicht

Allein an der TUM und LMU in München studieren zusammen fast 100.000 Studenten. Da ist eine Hochschule mit knapp 7.000 schon überschaubarer und eine Alternative zum Massenbetrieb.

Momomo schrieb:Was könnte das für die Situation bei Ikea bedeuten? Nachmittag, Bus bzw. Straßenbahn voll, Parkplätze überfüllt, viel Leute bei Ikea, Restaurant überfüllt mit viel schreienden Kindern, endlose Schlangen an den Kassen, keine Ahnung, wie man den vorgegebenen Weg durch IKEA auf Schleichwege abkürzt. Könnte sie mit dieser Situation überfordert gewesen sein? Stress? Angst? Panik? Sie verlässt fluchtartig das Gebäude,

@Momomo
Soweit ich es bisher verstanden habe tauchte Yolanda nicht auf den Kameraaufnahmen vom Ikea auf. Ich bezweifle daher, das sie das Gebäude überhaupt betreten hat.

F.Einstoff schrieb:Soweit ich es bisher verstanden habe tauchte Yolanda nicht auf den Kameraaufnahmen vom Ikea auf. Ich bezweifle daher, das sie das Gebäude überhaupt betreten hat.

Wurden die Bänder wirklich alle durchgeschaut und Yolanda war an diesem Nachmittag definitiv nicht im IKEA? Oder waren die Bänder bereits überschrieben?

Momomo schrieb:Wurden die Bänder wirklich alle durchgeschaut und Yolanda war an diesem Nachmittag definitiv nicht im IKEA? Oder waren die Bänder bereits überschrieben?

Auf Videos vom Kassenbereich des Möbelhauses konnte sie nicht gesehen werden.

Quelle: https://www.lvz.de/Leipzig/Polizeiticker/Polizeiticker-Leipzig/Vermisste-Yolanda-aus-Leipzig-Am-Suedplatz-verliert-sich-ihre-Spur

Klingt als ob man die Bänder durchgesehen hat und man sie nicht auf diesen sehen konnte.

Fritz_D1 schrieb:Meines Wissens wurde nie gesagt, wer Yolanda zuletzt lebend gesichert gesehen hat.
Mein Stand ist, das niemand anwesend war als sie vermutlich die Wohnung verließ.

Diese Frage wurde auch schon auf den ersten Seiten hier gestellt und konnte wohl nicht beantwortet werden. Deshalb Frage ich mich auch wie man zu dem Schluss kommt sie hätte um 15.00 Uhr die WG verlassen.

Kielius schrieb:Ziemlich theoretisch diese Variante, findest du nicht auch? Wie stellst du dir das in der Praxis vor? Wie hat sie ihre neue Identität dann amtlich gemacht, wie konnte sie die neue Wohnung anmieten und woher hat sie überhaupt ihr Geld zum Leben? Ich bin gespannt auf deine Antworten...

Diese Geschichte ist auch ein klassisches Beispiel für eine dissoziativer Fugue:

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/kriminalitaet/wie-konnte-petra-p-ueber-30-jahre-lang-verschwinden-13823336.html

ThereThere schrieb:Diese Geschichte ist auch ein klassisches Beispiel für eine dissoziativer Fugue:

Die Geschichte der Studentin Petra P. ist vor allem eines: Jahrzehnte alt und schon damals ein absoluter Einzelfall.
Das funktioniert heutzutage nicht mehr. Jedenfalls nicht ohne gute Vorbereitung und finanzielle Reserven.
Spiel das doch gedanklich mal durch, wie es dir ergehen würde, wenn du morgen aus dem Haus gehst, ohne jede Vorbereitung (denn du hast ja plötzlich diese dissoziative Fuge bekommen) und anderswo unter einer neuen Identität ein neues Leben beginnst. Kein Geld, keine Dokumente, kein Besitz, kein gar nichts. Nur die Klamotten, die du gerade am Leib trägst.