Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

CJ schrieb:Ich kann mich auch irren, aber ich denke sogar dass die Familien darum fast 'kämpfen' in die Sendung zu kommen, zumindest war das bei der Scarlett der Fall.

Ja, bei Scarlett ist ja aber auch klar, dass der Täter, falls es ihn überhaupt gibt, nicht innerhalb der Familie zu suchen ist. Das kann bei vielen anderen Fällen anders sein.
Aber gut, wir rätseln halt nur, vielleicht ist ja ein Jurist unter uns, der Bescheid weiß.

vonLottenstein schrieb:Es kann aber auch eine falsche Fährte gelegt werden, wie wir beim Fall Maria Baumer bereits gesehen haben.

Das würde ich mal bezweifeln wollen, dass es dem Täter gelungen wäre im Fall Maria Baumer durch seine Teilnahme an der TV-Fahndung bei Aktenzeichen XY eine falsche Fährte zu legen. Der Mann war längst im Visier der Ermittler.
Und auch im Fall YK würde das nicht der Fall sein. Ein Täter, der an der TV-Fahndung in welcher Weise auch immer mitwirkt, kann dadurch nur noch genauer von der Kripo in seinem Verhalten und seinen Aussagen beobachtet werden und dadurch unfreiwillig zusätzliche Anhaltspunkte oder sogar Belege für seine Tatbeteiligung oder Täterschaft liefern. Also der Schuss ginge wohl eher nach hinten los.

Nun kommt ja richtig Würze in den Fall. Mit dieser Scientologyschiene bewegen wir uns ja schon hart an der Thriller Grenze. Einer Seite wie "T-Online" überhaupt Glauben zu schenken oder die gar als seriöse Quelle anzugeben, sollte hier auch nochmal überdacht werden. Die Seite rangiert irgendwo zwischen sozialen medien und Merkur express. Quellen werden entweder nicht angegeben oder Passagen werden von privaten Twitter Accounts angeschrieben.
Das hat mit Journalismus nichts zu tun. Man sollte sich hier an die Aussagen der Polizei und des XY Beitrages halten.

Die grundsätzliche Frage, die ich mir dabei stelle : was genau hätte jetzt Scientology davon, die Frau verschwinden zu lassen? Ich sehe keinerlei Motiv. Whistle-blower wie Leah Remini, oder wie sie heisst, sind noch quicklebendig und putzmunter. Die wären doch eher Ziele. Oder geht ihr davon aus, dass sie in einem geheimen Untergrund Zentrum zur Zelotin ausgebildet wird, abgeschirmt von der Öffentlichkeit?

@LOleander Die Polizei sagt selbst, dass ihr Glaube mit ihrem verschwinden zu tun haben kann (sie drückten es sprachlich anders aus). Hast du dich mal mit SO beschäftigt und warum diese Organisation vom Verfassungsschutz seit 1997 unter Beobachtung steht? Das ist teilweise wie ein Krimi. Wie gesagt, ich vermute ein freiwilliges Untertauchen. Vielleicht wurde ihr alles zu viel: Druck seitens SO, schwierige Prüfungen vielleicht auch seelische Probleme. Das kann schon mal zu Kurzschlusshandlungen führen. Ihre Mutter ist auch verschwunden und es wird lediglich vermutet (keine Beweise), dass sie bei SO in Südafrika ist. Und bei ihrer Flucht kann ihr wiederum was passiert sein.

@vonLottenstein
Könnte man sich denn nicht aus dem sicheren Versteck bei den Ermittlern melden, dass man noch lebt? Mit der Bitte das den Eltern nicht mitzuteilen? Oder gleich um Polizeischutz bitten? Mir ist jedenfalls kein Fall aus Deutschland bekannt, und ich bin schon lange u. A. hier im True Crime Bereich unterwegs, wo Scientology irgendwelche Leute hat verschwinden lassen, die wohlgemerkt nicht mal Mitglied waren.

@LOleander
Ob sie Mitglied war, weißt du nicht. Ein Kind, das in die Sekte geboren wird, wird über kurz oder lang ebenfalls Mitglied der Sekte. Die Annahme beruht auf den Aussagen des Vaters, der sich nicht weiter dazu äußern möchte, was sein gutes Recht ist. Google mal die Dokumentationen „Die tote Scientologin“ und „Scientology — Auf der Spur mysteriöser Todesfälle“. Die Mutter ist ebenfalls verschwunden, auch die Ehefrau von David Miscavige. Ich sage ja nicht, dass sie verschleppt wurde und ich glaube auch nicht, dass sie von denen umgebracht wurde. Diese Fälle gibt es jedoch bei SO. Aber dass sie abgehauen ist und ihr dabei was passiert ist, kann ich mir gut vorstellen. Zumal sie wohl gerne trampte.

Ich bleibe beim Naheliegendsten : zum Falschen ins Auto gestiegen beim Trampen. Wäre nicht der erste Fall in der Gegend.

vonLottenstein schrieb:Es ist doch schon merkwürdig, dass ihr Handy ab dem Zeitpunkt aus ist, an dem sie die Wohnung verlässt. Entweder wollte sie da schon nicht geortet oder sie sollte nich geortet werden. Und wie gesagt, der Flughafen ist nicht weit. Und der Busfahrer kann sich irren. Es kann aber auch sein, dass sie sich mit jemanden auf dem Ikea-Parkplatz verabredet hat zwecks Flucht. Ikea liegt direkt an der Autobahn A 9. Ich glaube hingegen aber nicht, dass sie zu Ikea ist und von dort auf gut Glück trampte.

Das ist wirklich ein guter Punkt. Gerade die Tatsache, dass ihr Handy sofort ausgeschaltet war, spricht wirklich für ein freiwilliges Verschwinden.
Dass sie zu Ikea gefahren ist glaube ich allerdings schon. Die Aussage des Busfahrers konnte man sicher verifizieren, sonst hätte eine einzelne Zeugenaussage nicht ein solches Gewicht bekommen.

Karajana schrieb:Dass sie zu Ikea gefahren ist glaube ich allerdings schon. Die Aussage des Busfahrers konnte man sicher verifizieren,

Wie stellst du dir das vor, dass die Zeugenaussage des Busfahrers verifiziert werden konnte? Wodurch verifiziert?
Nach dem Aussteigen bei IKEA (falls sie dort ausstieg) und bei IKEA selbst gab es keine Sichtungen, nach allem was wir wissen.

Der Busfahrer sagte sinngemäß aus, er könne sich erinnern, dass YK bei ihm eingestiegen wäre und nach der Haltestelle IKEA nicht mehr im Bus saß (der Busfahrer konnte den Innenraum des Busses mit seinem Innenrückspiegel überblicken). Der Busfahrer kann ja auch erst frühestens mehrere Tage nach dem Verschwinden von YK identifiziert und befragt worden sein, so dass man sich schon fragen darf, wie präzise eine solche Zeugenaussage nach dieser Zeit noch ist. Jedenfalls scheint der Busfahrer sich in seiner Aussage sehr sicher gewesen zu sein.
Ich bin bei Zeugenaussagen grundsätzlich vorsichtig und denke, dass trotzdem eine Restunsicherheit bleibt in Bezug auf die Frage, ob es wirklich YK war, an die der Busfahrer sich erinnern konnte und nicht eine andere junge Frau, die ihr ähnelte, oder die zu einem anderen Zeitpunkt bei ihm mitfuhr.
Falls der Busfahrer richtig lag, würde ich allerdings auch stark davon ausgehen, dass YK tatsächlich bei IKEA ausstieg, so wie sie es nachweislich vorgehabt hatte.

Karajana schrieb:Gerade die Tatsache, dass ihr Handy sofort ausgeschaltet war, spricht wirklich für ein freiwilliges Verschwinden.
Dass sie zu Ikea gefahren ist glaube ich allerdings schon.

Wie passt das zusammen?
Wenn sie freiwillig verschwinden wollte, warum hätte sie dann noch zu IKEA fahren sollen?
Das würde ich anders sehen: Also wenn YK wirklich verschwinden wollte und ihr Handy beim Verlassen der Wohnung bewusst ausschaltete, um keine Spuren im Mobilfunknetz mehr zu hinterlassen, dann denke ich, dass sie nicht mehr bei IKEA war. Dann folgte sie bereits einer neuen "Agenda", bei der es um ihr Verschwinden ging. Die Einkaufsliste für IKEA war dann zu diesem Zeitpunkt bereits Makulatur.

Kielius schrieb:Wie stellst du dir das vor, dass die Zeugenaussage des Busfahrers verifiziert werden konnte? Wodurch verifiziert?

Indem er beispielsweise Details nennen konnte, z.B von Yolandas Kleidung, besonders Merkmale , die nie öffentlich gemacht wurden.
Die Ermittler scheinen sich bei dem Hinweis ziemlich sicher zu sein.

Kielius schrieb:Wie passt das zusammen?
Wenn sie freiwillig verschwinden wollte, warum hätte sie dann noch zu IKEA fahren sollen?
Das würde ich anders sehen: Also wenn YK wirklich verschwinden wollte und ihr Handy beim Verlassen der Wohnung bewusst ausschaltete, um keine Spuren im Mobilfunknetz mehr zu hinterlassen, dann denke ich, dass sie nicht mehr bei IKEA war. Dann folgte sie bereits einer neuen "Agenda", bei der es um ihr Verschwinden ging. Die Einkaufsliste für IKEA war dann zu diesem Zeitpunkt bereits Makulatur.

Vielleicht hat sie auch einkalkuliert von Zeugen/Kameras gesehen zu werden, wenn sie unmittelbar vor ihrer Wohnung abgeholt wird oder plötzlich einen ganz anderen Weg einschlägt.
Der Abholort bei Ikea ist sehr günstig, und sie dachte sich, wenn sie schon gesehen wird, dann zumindest auf dem normalen Weg zu Ikea, damit niemand Verdacht schöpft.

@Kielius
Es war wahrscheinlich nicht der Ikea Parkplatz Treffpunkt für die Flucht, sondern die Hochschule. Es hätte ihr wahrscheinlich gar nichts ausgemacht, wenn die Freundin zu Ikea mitgekommen wäre. Die Freundin wäre dann nach Hause gefahren und Yolanda weiter zum Campus wo sie ins Fluchtauto gestiegen ist.

So ist sie allein zu Ikea und ist dort ausgestiegen. Wahrscheinlich hat sie sich im Eingangsbereich rumgetrieben in der Hoffnung von irgendeiner Kamera erfasst zu werden.
Dann ist sie weiter zum Campus. Dort war sie nicht konkret mit Emily verabredet sondern hat ihr im Telefongespräch davor zu verstehen gegeben, dass sie sich nicht auskennt und dass sie sich verlaufen könnte. Damit hat sie das Augenmerk der Suche auf den Campus und die Baustelle gelenkt.

Emsig schrieb:Es hätte ihr wahrscheinlich gar nichts ausgemacht, wenn die Freundin zu Ikea mitgekommen wäre. Die Freundin wäre dann nach Hause gefahren und Yolanda weiter zum Campus wo sie ins Fluchtauto gestiegen ist.

diese freundin hat ihr den vorschlag mit der hochschule gemacht, also wären sie vom ikea gemeinsam zur hochschule gefahren.

Emsig schrieb:Es war wahrscheinlich nicht der Ikea Parkplatz Treffpunkt für die Flucht, sondern die Hochschule.

Wie kommst du darauf? Gibt es dafür Indizien, dass sie ein geheimes Treffen an der Hochschule arrangiert haben könnte? Ich habe Zweifel, weil die Lokation Hochschule doch durch die dortige Veranstaltung, die YK und ihre Freundin besuchen wollten, ins Spiel kam.

Emsig schrieb:Wahrscheinlich hat sie sich im Eingangsbereich rumgetrieben in der Hoffnung von irgendeiner Kamera erfasst zu werden.

Wie kommst du darauf? Dafür gibt es jetzt aber überhaupt keine Indizien. Das ist eine haltlose Annahme, was sich abgespielt haben könnte.

Emsig schrieb:Damit hat sie das Augenmerk der Suche auf den Campus und die Baustelle gelenkt.

Meinst du wirklich, dass sie eine falsche Spur legen wollte? Dann verstehe ich nicht, warum sie nicht ihr Handy an gelassen hat, dann wären ihre Wege noch besser nachvollziehbar gewesen

@Kielius

Bei xy sagt der Beamte ausdrücklich, dass die Hunde im Ikea Eingangsbereich Spuren erschnüffelten. Sie hielt sich dort also auf und fuhr erst dann weiter.

@osttimor
Das mit dem Campus war doch eine andere Freundin, die nicht in der WG wohnte.
Nach Ikeabegleitung hatte sie eine WG Mitbewohnerin gefragt.

Kielius schrieb:Meinst du wirklich, dass sie eine falsche Spur legen wollte? Dann verstehe ich nicht, warum sie nicht ihr Handy an gelassen hat, dann wären ihre Wege noch besser nachvollziehbar gewesen

Das wäre aber deshalb riskant gewesen, da man genau feststellen könnte, wann das Handy vom Netz ging, und die Suche sich dann auf diesen Ort und die genaue Zeit konzentriert hätte. So bleibt es bei vagen Sichtungen und Vermutungen von wann und wo sie verschwunden ist.

@Kielius
Bei xy wird gesagt, dass sie im Bus saß und bei Ikea ausstieg. Hunde erschnüffelten ihre Spur am Ikea Eingangsbereich. Man weiß nicht ob sie reinging. Von dort nimmt man an, dass sie den nächsten Bus zur Hochschule nahm, da Hunde auf dem Campus ihre Spur erschnüffelten.

Emsig schrieb:@Kielius
Bei xy wird gesagt, dass sie im Bus saß und bei Ikea ausstieg. Hunde erschnüffelten ihre Spur am Ikea Eingangsbereich. Man weiß nicht ob sie reinging. Von dort nimmt man an, dass sie den nächsten Bus zur Hochschule nahm, da Hunde auf dem Campus ihre Spur erschnüffelten.

Spuren kann man bewusst legen.
Ich frage mich....
Wenn die Hunde sie dort in Halle am Campus erschnüffelt haben, warum wird dort nicht gebuddelt?
Ist die Spur doch nicht eindeutig genug?

skp schrieb:Ist die Spur doch nicht eindeutig genug?

Die Spur war nicht nur nicht eindeutig genug, sondern sie wurde abgeklärt und konnte verworfen werden.
Erst einmal war es nur einer von drei Suchhunden, der seinem Führer signalisierte, dass er eine Spur von YK erschnüffelt hätte. (Das lässt übrigens einiges erahnen über die Zuverlässigkeit und die Eindeutigkeit dessen, was Suchhunde ihren Führern anzeigen.)
Weitere Untersuchungen mit Erdsonden und einer Vielzahl von Bohrlöcher ergaben, dass die Überreste von YK nicht in der zugeschütteten Baugrube liegen. Deshalb machte es keinen Sinn, dort zu buddeln.
Das ist alles weiter oben schon diskutiert worden.
Beitrag von bikini-apoll (Seite 77)