Vermisste Yolanda K. aus Leipzig tot aufgefunden

@Tritonus
Möglicherweise ist es bereits thematisiert worden, ich muss hier nochmal kurz nachhaken:

Tritonus schrieb:Leichenspürhunde reagieren auf menschlichen Leichengeruch,

Es wird Leichengeruch identifiziert, aber nicht mehr. Theoretisch hätte auch Person X dort vor längerer Zeit mal im Erdreich gelegen haben können, richtig?

Ja, aber es war (glaub ich) nur ein Hundi von Dreien der anschlug und das wurde als Fehler erklärt.

Zu der Veranstaltung in Halle @laikaaaaa

Das kann ich mir auch schwer vorstellen, dass sich da so wenig Leute für die Polizei gemeldet haben. Aber es wird wohl so sein.
Drei Jahre ist auch schon ne Zeit, gerade für junge Leute bzw Studenten.
Aber auffällig ist es schon.
Man klüngelt doch zusammen in der Studienzeit.
Vllt ist aber schlicht und ergreifend der Aufruf zu wenig wahrgenommen worden.

Papaya64 schrieb:Und Leichenhunde werden manchmal überschätzt

Man muss im Hinterkopf haben, dass eine Falschanzeige des Hundes bzw falsche Interpretation durch Hundeführer möglich ist.
Logisch dass man dann mehrere Hunde abfragt.

Ich denke immer noch darüber nach, dass die Eltern nun selbst aktiv (im Sinne der Belohnung) werden.
Ich habe den Vater bei seinen öffentlichen Auftritten immer als ziemlich gechillt wahrgenommen, dafür das seine Tochter verschwunden ist, wobei natürlich nicht jeder sein Inneres nach Aussen kehrt.

Ist verdammt schwer hier zu einer einigermaßen runden Einschätzung zu kommen.

Kp was hier vor sich geht. Trotz allem hoffe ich wieder, dass sie eventuell noch lebt.

LUMIR22 schrieb:Das kann ich mir auch schwer vorstellen, dass sich da so wenig Leute für die Polizei gemeldet haben. Aber es wird wohl so sein.
Drei Jahre ist auch schon ne Zeit, gerade für junge Leute bzw Studenten.
Aber auffällig ist es schon.
Man klüngelt doch zusammen in der Studienzeit.
Vllt ist aber schlicht und ergreifend der Aufruf zu wenig wahrgenommen worden.

Ich denke es wird sich einfach keiner gemeldet haben, weil niemand Yolanda gesehen hat. Weil sie eben nicht dort war.
Ich würde wahrscheinlich auch nicht zur Polizei gehen, nur um ihnen zu sagen, dass ich nichts weiss, mir nichts aufgefallen ist, und ich Yolanda nicht gesehen habe.
Umgekehrt hätten sich bestimmt Leute gemeldet, wenn sie dort wichtige Beobachtungen gemacht hätten.

Karajana schrieb:Ich denke es wird sich einfach keiner gemeldet haben, weil niemand Yolanda gesehen hat. Weil sie eben nicht dort war.

Ja, so wird es sein und ist auch schlüssig.

Ich hatte den falschen Gedanken, dass man sich melden sollte unabhängig ob man Y. gesehen hat, nur allein schon wenn man auf der Veranstaltung war.
Dem war nicht so.

Karajana schrieb:Die Personenspürhunde dagegen haben doch nur die Spur bis zum Ikea verfolgt, und verschiedene Haltestellen auf dem Weg dorthin angezeigt.

Nein, die Polizeisprecherin sagte im XY-Video ausdrücklich, dass Spürhunde Yolandas Spur an allen relevanten Haltestellen auch über den IKEA hinaus, also in Merseburg und Halle, sowie bis zum Neuwerk-Campus in Halle angezeigt haben, unabhängig von dem Leichenspürhund, der in der Baugrube auf dem Campus was erschnüffelt haben will.

Die Frage ist halt, ob es möglich ist, dass sich die Hunde an räumlich weit auseinander liegenden Orten gleich mehrfach irren können.

Snayder schrieb:Theoretisch hätte auch Person X dort vor längerer Zeit mal im Erdreich gelegen haben können, richtig?

Ja, genau so ist es. Während Mantrailer die Spur einer ganz bestimmten Person verfolgen. Leichenspürhunde sind schon ziemlich extrem, die können Jahre alte Spuren wahrnehmen und auch Spuren unter Wasser, man vergleiche dazu den Fall Kim Wall.

@Tritonus
Ja danke :) , über diese Leichensuchhunde habe ich schon einiges gesehen und gelesen. Nachdem ich die Frage gestellt hatte, ist mir das auch nochmal durch den Kopf gegangen. Gibt ja auch diese Archeo Dogs, die waren bei dem Grundstück von KWW im Einsatz.

Tritonus schrieb:Leichenspürhunde reagieren auf menschlichen Leichengeruch, aber nicht, wenn sich jemand nur verletzt hat.

Das ist so pauschal nicht richtig. Es gibt auch Leichenspürhunde, die Blut anzeigen.

Evil-Eve schrieb am 03.07.2022:Hier nochmals zusammengefasst:

1. Leichenspürhunde erschnüffeln AUSSCHLIEßLICH menschliche Verwesungsprozesse, keine tierischen. Ein vergammeltes halbes Hühnchen in der Baugrube interessiert sie nicht.

2. @infostream hat Recht, die Spürhunde erschnüffeln unter anderem Hautpartikel, Haare, Schweisspartikel in der Luft etc - was bedeutet, dass eine mitgeführte Handtasche nicht ausreichen würde um die Mantrailer auf der Spur zu halten.

3. Die Leichenspürhunde - welche wie @Nev82 richtig schreibt, einfach einen unspezifischen menschlichen Leichengeruch anzeigen, keinen induviduellen Geruch einer bestimmten toten Person - riechen nicht besonders tief in die Erde hinein, aber andersherum wird es interessant. Denn die Gase des Verwesungsprozesses kommen i.d.R. an die Oberfläche und werden dort von den Hunden erschnüffelt.

4. Leichenspürhunde reagieren auch auf Blut, wenn sie darauf ausgebildet wurden. @Nev82 hat kürzlich einen Link mit einem Fall hierzu eingestellt. Nicht alle Leichenspürhunde tun dies jedoch.

5. Warum die Hunde an Baustellen oft Probleme haben - auch ganz ohne die vielen Leichen der letzten 100 Jahre, die @Emsig hier vermutet - habe ich hier beschrieben. Beitrag von Evil-Eve (Seite 69)
Es gibt noch andere Gründe, aber das würde den Rahmen sprengen.

Evil-Eve schrieb am 03.07.2022:Ich persönlich empfinde den Einsatz von Leichenspürhunden auf Baustellen als eine der schwierigeren Aufgaben für das Spürhundeteam. Warum? Weil Bauarbeiter selbst sich oft und auch schwerer verletzen, blutige Schrammen und Hautabschürfungen sind eher die Regel als die Ausnahme. Das kann schwierig und verwirrend für die Hunde sein.

BigMäc schrieb am 03.07.2022:Die Hunde zeigen ja nicht nur Leichen / Leichenteile , sondern auch menschliches Blut , sonstige menschliche Flüssigkeiten und sogar DNA !!!! ( RESPEKT ! - ein Grund mehr für die Wichtigkeit dieser Hunde und - nebenbei bemerkt - vielleicht für Einige auch ein Anreiz , den Verein der Polizeihundefreunde zu unterstützen ! ) an , was bedeutet , sie hätten auch angezeigt , wenn da mal jemand in das besagte , angezeigte Eck uriniert hätte , oder , wie von mir bereits oben erwähnt , sich Peggy ( oder sonst jemand ) dort mal "das Knie aufgeschlagen " hätte.

Dazu kommt Folgendes :

Alles was in der Natur verwest , verändert sich ja unaufhaltsam ständig . Somit gibt es aber auch "Überschneidungsphasen" , d.h. wenn z.B. etwas Organisches zersetzt , kann es durchaus passieren , dass die Hunde deshalb anzeigen, weil die Suche gerade zu dem Zeitpunkt stattfand, in welchem das sich zersetzende organische Material in einer Phase ist , in der Teile der Geruchspartikel wie Teile von sich zersetzendem menschlichen Material riechen .

Somit würde der Hund aus seinem Erlernten korrekt anzeigen , es aber dennoch zu einer Fehlanzeige kommen."

Genaugenommen könnte auch jemand in die Grube uriniert, sich hinein übergeben, oder in ihr verletzt haben.
Je geringer die Menge des eingetragenen Materials ist, desto schneller baut sich die Komplettmenge natürlich ab, Witterung und Art des Untergrundes spielen ebenso eine Rolle.
Im Umkehrschluss bedeutet das, dass eine Leiche natürlich länger für die Hunde wahrnehmbar ist, als "eine Portion übergebener Pommes mit Bier", eine Urin Eintragung oder eine relativ kleine Bluteintragung durch eine Verletzung. (Hätte jemand dort eine größere Menge Blut verloren, sei es durch einen Arbeitsunfall, eine Schlägerei etc, wäre der auslösende Vorgang ja irgendwo vermerkt).
Ab einem bestimmten Zeitpunkt kann auch ein Leichensuchhund keine Spur mehr finden.
Deshalb und weil auch der Einsatz eines Bodenradars und die Auswertung der abgebildeten Bodenstrukturen nicht zwingend fehlerfrei sein muss fände ich den Kontrolleinsatz eines Archeologiehundes eine Massnahme, welche die Ergebnissicherheit nochmal erhöht, ohne dabei immense Kosten zu verursachen und ohne das Stück des Geländes zu verwüsten. Sollte so ein Einsatz zu keinem Fundergebnis führen, nähme es zumindest den Angehörigen einen Großteil Ungewissheit,was unter rein menschlichen Aspekten doch wünschenswert ist.

@Schlumsi
Danke für die detaillierte Darstellung! So genau wusste ich das natürlich nicht... :-) sehr interessant, wie kompliziert das eigentlich ist.

Karajana schrieb:Ich denke es wird sich einfach keiner gemeldet haben, weil niemand Yolanda gesehen hat. Weil sie eben nicht dort war.
Ich würde wahrscheinlich auch nicht zur Polizei gehen, nur um ihnen zu sagen, dass ich nichts weiss, mir nichts aufgefallen ist, und ich Yolanda nicht gesehen habe.

Das denke ich auch. Grundsätzlich vernimmt man auch keine Zeugen zu Tatsachen, die sie nicht bezeugen können. Also dass jemand nicht anwesend war z.B. Oder dass etwas nicht gehört wurde.

Bei den Hunden ist ja auch die Frage, wie weit herunter geht die Wahrnehmungstoleranz.

Erkennen die zb einen kleinen blutigen Hautfetzen, der bei einer Verletzung entstand und dann verwest ist, auch als Treffer?
Oder noch krasser: können die sogar einzelne verweste Hautschuppen anzeigen?

Der Hund kann ja nur anzeigen oder halt nicht anzeigen. Er kann aber bestimmt keine Abstufungen, wie oben genannt, anzeigen.

Alles weitere ist dann Interpretationssache des Hundeführers, oder wie seht ihr das?

bikini-apoll schrieb:Die Frage ist halt, ob es möglich ist, dass sich die Hunde an räumlich weit auseinander liegenden Orten gleich mehrfach irren können.

Das haben sie bei Maria B. Doch auch?!

Eigentlich dachte ich, dass ein Gutachter zum Thema Hundespur in diesem Mordfall gehört worden sein, aber ich finde es nicht.
Da ging es explizit um die Fehlerquote und das grandiose Überschätzen von Hunden. Ich meine, dass die Suchhunde einer Spur für 1 oder 2 Tage folgen können

LUMIR22 schrieb:Ich hatte den falschen Gedanken, dass man sich melden sollte unabhängig ob man Y. gesehen hat, nur allein schon wenn man auf der Veranstaltung war.

Das ist auch so, aber ich denke, dass sich viele denken, dass sie sich nicht melden müssen, wenn sie eh nichts beizutragen haben. So oder so spricht es dafür, dass sie niemand auf der Herbstsession gesehen hat. Ich denke auch nicht, dass sie dort war. Einerseits wüsste ich dann auch nicht, wann ihr etwas passiert sein sollte (höchstens auf dem Heimweg, aber dafür gibt es ja nun gar keine Hinweise) und andererseits hätte sie dann bestimmt versucht, die Freundin irgendwie zu erreichen. Sie hätte z.B. versuchen können, ihr Handy an der Uni zu laden oder vielleicht über das Handy von jemand anderem die Freundin zu kontaktieren (wenn man die Nummer nicht auswendig weiß, geht das ja auch z.B. über Instagram oder etwas in der Richtung). Und wenn sie jemanden um Hilfe gefragt hätte, dann könnte sich dieser vielleicht eher erinnern, dass er sie gesehen hat. Wenn die Hinweise der Spürhunde also stimmen, wird ihr wohl auf dem Weg zur Burg Giebichenstein oder vor Ort etwas geschehen sein.

Ahh, der Artikel zum Gutachten wurde wohl ans Blog aktualisiert.

Aus der Diskussion und derZitate ist allerdings zu entnehmen, dass so Mantrailing nach eimigen Stunden ins Reiche der Esoterik gehört:

Maria Baumer (Seite 311)

@Iva
Vielen Dank für den Link. Ich habe das mal zum Anlass genommen, mich, so gut es in der Kürze mit meinem laienhaften Gemüt geht, zu informieren. Offenbar scheiden sich beim Mantrailing bezüglich des vertretbaren Maximal-Alters einer Spur die Expert:innen-Geister. Einige sprechen von maximal 36 Stunden, andere halten mehrere Monate für möglich.

Wie auch immer, ich halte mich bei der Thematik weiterhin an die Einschätzung der Leute, die das besser berteilen können, als ich. Wir haben mit @Evil-Eve ja eine Expertin hier im Thread, die sich dazu bereits geäußert hat:

Evil-Eve schrieb am 03.07.2022:Die Arbeit mit Spürhunden ist erfolgreich, die Quoten sehr gut - sonst würden sie nicht eingesetzt.

https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/spurdertaeter/audio-spur-taeter-yolanda-klug-vermisst-scientology100.html (Archiv-Version vom 04.11.2022)

Neuer Podcastbeitrag zur aktuellen Entwicklung.

lottilott schrieb:Neuer Podcastbeitrag zur aktuellen Entwicklung.

Der Podcast ist drei geteilt. Zuerst wird der Fall nochmal zusammengefasst und zwei Zeugen erwähnt. Der eine will sie bei einer Unterhaltung mit einem Mann und Trameinstieg gesehen haben, der andere die Brücke beim Ikea überqueren und in einen Wagen mit Esslinger Kennzeichen einsteigen. Dann - Teil 2 sehr ausführlich - wird die Scientology und deren Praktiken dargestellt. Am Ende ein abschließendes Gespräch mit der Kriminologin Bettina Götz: Warum wurde das Handy ausgeschaltet und nochmal das Thema Scientology.

@Dancingfool
Danke für die kurze Zusammenfassung! In diesen Podcast wird auch noch einmal auf die sog. Rehabilitation Project Force (RPF) - Umerziehungslager - eingegangen und warum die Hunde die Geruchsspur an den Haltestelle aufgenommen haben (weil Yolanda diese in der Vergangenheit mehrfach benutzte). Sehr interessant und wirklich zu empfehlen.

Eine interessante Info aus dem Podcast fand ich, dass die Polizei bei Yolandas Ohnmachtsanfall zuvor bei der Wanderung, von Vortäuschung ausging. Mit der Begründung, sie hätte evtl ihren Stiefvater treffen wollen.
Ohne weitere Infos hört sich das ziemlich absurd an. Kann sie ihren Stiefvater nicht jederzeit treffen, ohne eine hilflose Lage vorzutäuschen, alle in Aufruhr zu versetzen, und noch Steuergelder für eine gross angelegte Suche zu verschwenden?
Warum macht man sowas?
Dieser Stiefvater soll letztes Jahr Selbstmord begangen haben.
Kann sich da jemand einen Reim drauf machen?

Interessant fand ich auch, dass man die neuen Zeugenhinweise offenbar so ernst nahm, da beide, sowohl die Frau, die sie an der Haltestelle gesehen haben will, als auch der Zeuge bei Ikea Yolandas Kleidung identisch unabhängig voneinander beschreiben konnten.
Die Ermittler werden von der WG sicher grob Informationen zu Yolandas Kleidung bekommen haben, und konnten sicherlich eingrenzen was in ihrem Schrank letztendlich fehlte.
Veröffentlicht wurde in diese Richtung ja nichts.
Das macht die Hinweise nach so langer Zeit natürlich glaubwürdiger.