Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

@AnnCarola
@adolphesax

Weder möchte ich hören, dass ich ein „toller Hecht“ bin, noch irgendwelche Belehrungen. Ist ja mein Ding 😉

Es ging mir eher darum darauf hinzuweisen, dass die hier aufgestellten Vermutungen sehr subjektiv und spekulativ sind, da man nicht von sich auf andere schließen kann. Eben weder über Proviant-Gewohnheiten, noch Schrittgeschwindigkeiten.
Meine Gewohnheiten sind natürlich ebenso subjektiv und sagen selbsredend nichts über Scarlett aus. Ob das jetzt jemand für unverantwortlich hält oder nicht, war der einzige Punkt den mein Post aussagt: Nicht jeder Mensch braucht bei 22 km Proviant. Nicht mehr, nicht weniger.

Ich frage mich eh, was das bringen soll, dass hier schon gefühlte 200 Seiten über ihren Proviant diskutiert wird. Hat das bisher irgendwas gebracht? Fakt ist, sie ist nun mal zum Edeka um diese drei (?) Dinge zu kaufen.

Wir wissen nicht, ob sie ausreichend gefrühstückt hat, sich dort vielleicht noch etwas mitgenommen hat oder ob sie vielleicht von den vergangenen Tagen noch was zu essen dabei hatte, zB Nüsse oder einen Apfel, den sie zuvor noch nicht gegessen hat. Sie hat sich zumindest ausreichend versorgt gefühlt.

Am wahrscheinlichsten ist immer noch, dass sie unglücklich gestürzt ist oder eben doch ein Verbrechen. Aber in beiden Fällen spielt es doch keine Rolle ob sie Kekse, oder was auch immer, dabei hatte.

Maifalter schrieb:Ich frage mich eh, was das bringen soll, dass hier schon gefühlte 200 Seiten über ihren Proviant diskutiert wird. Hat das bisher irgendwas gebracht? Fakt ist, sie ist nun mal zum Edeka um diese drei (?) Dinge zu kaufen

Sicher ist es letztendlich wurscht, was sie an Proviant dabei hatte. Es ging lediglich um eine Erklärung, warum man diesen Extraweg bis ans südliche Ortsende zum Edeka auf sich nimmt, um diese unspektakulären drei Sachen zu kaufen, weil es eben dergleichen auch in der Bäckerei direkt im Ort gegeben hätte.
Wahrscheinlich ist sie einfach nur gerne gelaufen.

@CorvusCorax
Vielleicht wollte sie eben auch noch unbedingt die beiden Telefonate führen und wollte das nicht direkt auf der Wanderung machen, weil a) evtl zu schlechter Empfang b) beim wandern telefonieren und facetimen irgendwie komisch ist.

Maifalter schrieb:Vielleicht wollte sie eben auch noch unbedingt die beiden Telefonate führen und wollte das nicht direkt auf der Wanderung machen, weil a) evtl zu schlechter Empfan

Der Empfang war aber gerade unten beim Kurpark grottenmäßig schlecht, was viele bestätigt haben.

@angellost: Ja, subjektiv. Aber dann ist dir vielleicht jetzt doch aufgefallen, dass du mit deinen Wandergewohnheiten zu einer Minderheit gehörst. So von wegen Wahrscheinlichkeiten - natürlich können wir alle nur spekulieren.

@Fat-Juergen
Und das belegst du jetzt genau wodurch?

@CorvusCorax
Das konnte sie aber zuvor eigentlich nicht wissen, oder? Und weiß man, ob ihre Telefonate qualitativ schlecht waren?

@Maifalter
Hätte sie die nicht vor der Kirchberghütte führen können?

@angellost Wiviele Wanderer schaffen wohl 44 km mal eben ohne Proviant? Nicht viele, schätze ich. Nur weil du solche Leistungen schaffst (vermutlich bist du anderweitig sportlich aktiv, läufst, radelst etc), gilt das nicht genauso für die meisten Wanderer.
Ich hoffe, dass niemand nachmacht, was du vorschlägst. Wenigstens dabei haben sollte man etwas.

@Thordis
Keine Ahnung, vielleicht war sie mit ihrem Freund in China zu einer gewissen Uhrzeit verabredet und musste noch Zeit überbrücken...?

Thordis schrieb:Wiviele Wanderer schaffen wohl 44 km mal eben ohne Proviant? Nicht viele, schätze ich

@Thordis
Ich bin kein geübter Wanderer, aber 4-5 Stunden schaffe ich auch ohne Rast. Aber ich gehöre auch eher zu den Menschen, die nicht alle 10 Minuten was Trinken, rauchen oder aus Klo und nicht alle 2 Stunden was essen müssen.
Aber aus meinem Bekanntenkreis weiss ich, das es auch Leute gibt, die sich bei "Wanderungen" (bzw eher Spaziergängen) von gerade mal 2 oder 3 Stunden schon vorher ausgiebig Gedanken machen, was sie denn im Notfall alles zum Essen und Trinken dabei haben und ob das wohl auch reicht.
Da ist halt jeder verschieden und es lässt sich da nichts verallgemeinern.

Zur Bäckerei/Konditorei:

Ich würds nicht für ganz ausgeschlossen halten - sie hatte ja ein Faible für soziale Netzwerke - dass sie kurz die Onlinebewertungen gecheckt hat, was gibt es vor Ort, um ein wenig Proviant zu besorgen, und sich dann gegen die Bäckerei Z. entschieden hat, die letzten auf tripadvisor für den fraglichen Zeitraum waren für die Bäckerei nicht durchgängig positiv, evtl. hat das einen Einfluß gehabt, im ersten Pandemieherbst?

Abgesehen davon, glaub ich auch, dass einen diese Frage nicht weiterbringt. Ich glaube, 22 km waren für sie keine wirkliche STrecke und deswegen geht man eben nochmal 2 km Umweg am Anfang, nur um den Kleinkram zu holen. Sie hatte noch genug Zeit.

F.Einstoff schrieb:Ich bin kein geübter Wanderer, aber 4-5 Stunden schaffe ich auch ohne Rast.

Es kommt immer aufs Gelände an. Es ist halt ein Riesenunterschied, ob man den Heidschnuckenweg oder den Venediger Höhenweg wandert.

Mit den Mahlzeiten ist es wie man sich gewöhnt hat.
Ein gutes Frühstück kann schon bis am Abend reichen wenn dann noch ne kleine Zwischenmahlzeit dazu kommt sowieso.
Dann wieder ein ordentliches Abendessen sollte reichen.

Ein ziel vor Augen setzt dann nochmal energie frei.

Das trinken ist da wichtiger.

Zudem ist die Etappe doch viel im Wald wo es sowieso etwas kühler ist und die Strecke führt insgesamt bergab.

Ist meiner Meinung nach wesentlich leichter zu bewältigen als Etappe 1 wo das Ziel Blumberg 350 m höher als der Start in Stühlingen liegt

@wutachflühe

Da gehe ich voll und ganz mit. Meine Freundin und ich machen regelmäßig am Wochenende eine längere Wanderung und fast jedes Jahr auch eine Wanderwoche.
Während ich, vernünftig oder nicht, nie frühstücke, zu Mittag eine belegte Stulle esse, dafür am Abend eine richtige Mahlzeit einnehme, frühstückt meine Freundin opulent, isst Mittag auch deutlich mehr als ich und begnügt sich abends mit einem Apfel und einem Joghurt. Schlapp gemacht hat noch keine von uns.
Daher finde ich es auch müßig darüber zu spekulieren, ob die Ernährungsgewohnheiten von Scarlett zu ihrem Verschwinden beigetragen haben könnten.
Obwohl ich die Begebenheiten am Schluchtensteig leider nicht kenne, tendiere ich nach wie vor zu einem tragischen Unfall. Die Bilder, welche hier gepostet würden, zeugen doch teilweise von einem sehr unubersichtlichen Gelände. Ich halte es schon für möglich, dass sie dort irgendwo liegt und trotz ihres auffälligen Rucksacks noch nicht entdeckt wurde.
An der Verbrechenstheorie stört mich vor allem, dass ich mir nicht vorstellen kann, wie man auf einem belebten Wanderweg am helllichten Tag, eine junge Frau mitsamt ihres besagten Rucksacks völlig geräuschlos überwältigen und auf Nimmerwiedersehen verschwinden lassen kann.
Aber natürlich gibt es nichts, was es nicht gibt.
Ich hoffe von Herzen, dass sich das Ganze über kurz oder lang aufklärt, damit die Familie einen Abschluss finden kann.

Kann meiner Vorschreiberin nur zustimmen. Gerade in Anbetracht der “spektakulär” inszenierten Fotos auf ihren Social Media-Accounts vermute ich, dass ihr ein Unfall passiert ist, als sie ein neues Foto schiessen wollte.
Tragisch, dass Likes so wichtig sind.

Da wird wieder wild spekuliert mit Tendenz "selbst schuld". Naja. Dass eine junge Frau samt Rucksack auf einem mehr oder weniger belebten Wanderweg komplett verschwindet, ist in der Tat schwer vorstellbar. Aber da es nunmal geschehen ist: Doch eher bewusst, durch einen Täter, der daran Interesse hatte, als unbewusst und zufällig.

Könnte aufgrund des Todesermittlungsverfahrens nicht endlich xy einen Bericht über Scarlett ausstrahlen? Es ist schrecklich, dass immer mehr Zeit vergeht. Die Erinnerungen der Leute verblassen doch total. Ich werde es nie verstehen, dass so etwas nicht zeitnah passiert!

Was mich auch interessieren würde: Da es ja nun dieses Verfahren gibt, wäre das nicht Berechtigung genug, die Passagierlisten der umliegenden Flughäfen zu kontrollieren? Es geht ja einfach auch um ein mgl. Ausschlußverfahren?

Fat-Juergen schrieb:Dass eine junge Frau samt Rucksack auf einem mehr oder weniger belebten Wanderweg komplett verschwindet, ist in der Tat schwer vorstellbar. Aber da es nunmal geschehen ist: Doch eher bewusst, durch einen Täter, der daran Interesse hatte, als unbewusst und zufällig.

Du jonglierst mit Wahrscheinlichkeiten? Gut, kann ich auch: Die Zahl schwerer Wanderunfälle übersteigt die Zahl von Mord/Totschlag/Entführung auf Wanderungen u.ä. um ein Vielfaches. Eine Statistik habe ich hierzu nicht, nur die Erfahrung aus meiner örtlichen Bergwacht: Sie hat pro Jahr zwischen 30 bis 40 Einsätze, mit Todesfolge pro Jahr so 1 oder 2 Fälle. Auf meine Frage an die älteren Bergwachtler, wieviele Einsätze im Zusammenhang mit vermuteten oder nachgewiesenen Verbrechen es gab: Seit 40 Jahren nicht ein einziger Fall bekannt.

@Fat-Juergen

Dein "selbst schuld" in Bezug auf meinen Beitrag möchte ich heftigst von mir weisen.
Ich schließe mich nur vollumfänglich der Meinung von @frankysinatra an, dass ein Unfall mMn eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit aufweist, als ein Verbrechen.
So oder so: eine furchtbar tragische Geschichte.