Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Conocida schrieb:dann sind es nun 5 Haupttheorien.

Das ist keine Haupttheorie, höchstens eine weit hergeholte Hypothese ähnlich dem Hungerast.

Suizid? Schliesse ich aus. Warum dann auf der letzten Etappe?

Enterprise1701 schrieb:Suizid? Schliesse ich aus. Warum dann auf der letzten Etappe?

Ich schließe das auch aus, aber aus anderen Gründen als der, das der dann auf der letzten Etappe gewesen wäre. A. Lubitz hat auch erst den Rückflug genutzt.

Ich will nochmal auf das Erinnerungsvermögen zu sprechen kommen. Zunächst einmal muss man ja erst einmal wissen, dass jemand gesucht wird. Da ist das Spektrum von XY nun sicher hilfreich, denn so manch' einer wird vielleicht gedacht habe: Oh, Schluchtensteig, da war ich doch. Das schaue ich mir an. Daher bin ich über XY sehr froh, obwohl da einiges nicht ganz geschickt verpackt wurde. Aber vielleicht meldet sich der Osteopath ja oder jemand anderes. Letztlich geht es ja nur darum, dass man die Route präzisiert und damit neue Ansätze gewinnt.

Mir geht es so, dass ich mich weniger an flüchtig gesehene Gesichter erinnern kann als an sonstige Äusserlichkeiten oder Begebenheiten. Als Scarlet im Schwarzwald war, war ich am Watzmann und da bin ich auf einen jungen, sportlichen Mann getroffen, der orangefarbene Running-Schuhe an hatte. Wäre er vermisst, könnte ich haargenau die Stelle beschreiben, wo ich ihn gesehen habe. Das Gesicht könnte ich nicht mehr beschreiben.

Ein weiteres Beispiel ist die Tätersichtung bei Carolin Gruber am Kaiserstuhl. Eine Zeugin empfand eine Situation seltsam, aber konnte sich nicht mehr an das Gesicht erinnern. Da hat die POL einen Hypnotiseur eingesetzt, damit man in den tiefsten Hirnwindungen der Zeugin noch was rausholen konnte. Erfolgreich wohlgemerkt.

Es gibt viele Möglichkeiten, die von manchen Seiten belächelt werden, aber durchaus zielführend sein können.

Ich wiederhole mich, die POL geht mit ihrem Kenntnisstand (der sicher etwas umfangreicher ist, als unserer) davon aus, dass Scarlett auf die E6 gegangen ist. Solange es keine handfesten Gegenbeweise gibt, sollte das zu den Grundlagen gehören.

MarieHuana schrieb:Ich wiederhole mich, die POL geht mit ihrem Kenntnisstand (der sicher etwas umfangreicher ist, als unserer) davon aus, dass Scarlett auf die E6 gegangen ist. Solange es keine handfesten Gegenbeweise gibt, sollte das zu den Grundlage gehören.

Welcher Kenntnisstand, sprich welche Indizien, die wir nicht kennen, können das denn sein? Immerhin hat die Polizei zu Beginn auch den GESAMTEN Schluchtensteig absuchen lassen.

Also müssten Indizien später dazu gekommen sein, die nicht veröffentlicht wurden. Immerhin gab es ja die Zeugensichtung, am Wanderparkplatz! Passt das noch mit der Todtmooser Funkzelle überein? Oder war da kein Empfang? Ich kann dazu keine valide Aussage finden bzw. habe sie überlesen.

deim0s schrieb:Wanderparkplatz! Passt das noch mit der Todtmooser Funkzelle überein? Oder war da kein Empfang?

Es war dort kein Empfang. Daher ist das möglich, solange sie nicht bis Wehr gegangen ist, also in eine andere Funkzelle mit Empfang.

Enterprise1701 schrieb:Suizid? Schliesse ich aus. Warum dann auf der letzten Etappe?

Mir ist auch nichts bekannt das in diese Richtung weisen würde und ich bin auch kein Verfechter dieser Theorie. Andere Fälle zeigen jedoch, dass das nichts heißen muss. Suizide kommen für die Angehörigen oft vollkommen unerwartet.

deim0s schrieb:Welcher Kenntnisstand, sprich welche Indizien, die wir nicht kennen, können das denn sein? Immerhin hat die Polizei zu Beginn auch den GESAMTEN Schluchtensteig absuchen lassen.

Also müssten Indizien später dazu gekommen sein, die nicht veröffentlicht wurden. Immerhin gab es ja die Zeugensichtung, am Wanderparkplatz! Passt das noch mit der Todtmooser Funkzelle überein? Oder war da kein Empfang? Ich kann dazu keine valide Aussage finden bzw. habe sie überlesen.

Wir wissen, dass mehrere Zeugen befragt wurden, aber dazu gibt es keine detaillierten Veröffentlichungen. Warum auch? Noch ist es ein Vermisstenfall mit offenem Ausgang.

Nochmal: der Handyempfang im Wehratal (selbst in Todtmoos) ist/war grottenschlecht. Zwischen Au & Parkplatz ist Funkloch - definitiv.

MarieHuana schrieb:Ich wiederhole mich, die POL geht mit ihrem Kenntnisstand (der sicher etwas umfangreicher ist, als unserer) davon aus, dass Scarlett auf die E6 gegangen ist. Solange es keine handfesten Gegenbeweise gibt, sollte das zu den Grundlagen gehören.

Auf die E6 mag sie gegangen sein, aber wir waren uns doch auch ziemlich einig, nach allem was bisher vorliegt, dass sie nicht viel weiter wie bis Au gekommen sein kann.
So da wäre:
1. Handy war in der Todtmooser Funkzelle bis abends eingeloggt. Die Funkzelle deckt in südlicher Richtung gerade noch Au ab.
2. Die 17Uhr-Whatsapp (zwei Haken Zustellung mit ?), für die das Handy an gewesen sein musste plus Internet brauchte.
3. Das Handy hat sich gegen 17:45/18:45 ausgeloggt und sich auch nie mehr wo anders eingeloggt.

Es klingt jetzt härter als es gemeint ist - aber letztendlich ist Suizid oder Unfall zunächst einmal "egal". In beiden Fällen ist sie so verunglückt, dass man ihren Körper seit 2 Jahren nicht gefunden hat. Und das ist das absolut tragische, vor allem für die Verwandten und Freunde.

Ich denke auch, dass sich der Fall erst überhaupt auflösen lässt, wenn man ihn findet (oder bei einem Geständnis, was mit ihm passiert ist). Und es besteht eine durchaus vorstellbare Wahrscheinlichkeit, dass sich der Fall nie aufklärt. Das muss man bei aller Hoffnung sagen.

Was wir hier machen, ist letztendlich immer Spekulation. Wenn sie und der Rucksack an einer Stelle liegen, die noch nie betreten wurde und auch die nächsten 100 Jahre nicht betreten wird, dann wird auch ein Unfall nie aufgeklärt werden. Bei einem Mord ist es schon wahrscheinlicher - denn jeder Mordfall hat eine menschliche Komponente, die auflösbar ist. Aber auch da kann es sein, dass sie für immer verschollen bleibt.

Man kann nur hoffen.

Ich weiß, wir drehen uns im Kreis und wir brauchen valide neue Informationen, um weiter zu kommen.

Mir geht dennoch nicht aus dem Kopf, dass die Spur zum IK durch die Hunde als "naja, auch Hunde irren sich mal" abgetan wird, obwohl die Hunde von der Hütte als auch der EDEKA-Hund eine Spur dorthin aufgenommen haben. Die Spur vom EDEKA zum IK kann doch gar nicht eine Rückwärtsspur sein. Es gab ja den Kreuzpunkt, an dem die Hunde nicht weiter zum EDEKA gelaufen sind, sondern dann direkt weiter zum IK, da diese Spur frischer war als die zum EDEKA, was ja den Tatsachen entsprach. WIE können das die Hunde dann doch gut unterscheiden, wenn doch die Spur zum IK keiner Bedeutung beigemessen wird, da Rückwärtsspur?

Es tut mir leid, das geht nicht in meinen Kopf.

MarieHuana schrieb:Ich wiederhole mich, die POL geht mit ihrem Kenntnisstand (der sicher etwas umfangreicher ist, als unserer) davon aus, dass Scarlett auf die E6 gegangen ist. Solange es keine handfesten Gegenbeweise gibt, sollte das zu den Grundlagen gehören.

Im Xy-Beitrag wird das nicht gesagt. Dort wird nach dem Videotelefonat mit Joey gesagt:
"Was in den folgenden Stunden geschieht bleibt bis heute rätselhaft. Ist Scarlett den Schluchtensteig weitergegangen? Wenn ja, verliert sich zwischen Todtmoos und Wehr ihre Spur."

Auch der Polizist, der später zu Wort kommt, lässt alles offen.

Empyria schrieb:Auch der Polizist, der später zu Wort kommt, lässt alles offen.

Das ist ja nachvollziehbar, dass man alles offen lässt, da man Zeugen nicht in eine bestimmte Richtung orchestrieren will. Auch insgesamt muss jeglicher Spielraum für das Folgeszenario offen bleiben. Gesetzt den Fall es gibt klare Indizien für ein Verbrechen, dann ist das Zurückhalten von Informationen Usus.

Ich hoffe immer noch, daß Scarlett gefunden wird und dieser Alptraum endet. Aber ich könnte es mir auch so vorstellen: Irgendwo stand, daß S zweimal an einem Ort übernachtet hat (Kirchberghütte). Warum? Wollte Sie jemanden, den sie traf, aus dem Weg gehen. Wollte sie dieser Person Vorsprung lassen, da sie ein ungutes Gefühl hatte? Warum die Trödelei im EDEKA, warum hatte sie speziell dieses Ziel Tags zuvor gegoogelt? Den Einkauf hätte sie auch anderswo erledigen können. Fühlte sie sich beobachtet? Hat sie daher beschlossen, eine andere Route zu nehmen oder gar abzubrechen? Das Telefonat mit ihrem Freund, der meinte, daß es ihr nicht gut gehen würde. Und wieder die besagte Timeline. Es passt einfach nicht. Einen Unfall oder Suizid schliesse ich aus. Freiwilliges Verschwinden auch. Ich denke, daß jemand auf ihren Spuren war.

Enterprise1701 schrieb:Suizid? Schliesse ich aus. Warum dann auf der letzten Etappe?

An einen Selbstmord glaube ich nach den bisherigen Erkenntnissen auch nicht. Jedoch warum sollte sie sich, wenn überhaupt, nicht auf der E6 selbst ermordet haben? Ob auf E1 bis E6 das kann man doch daran nicht fest machen wann sich jemand selbst das Leben nimmt.

CorvusCorax schrieb:Auf die E6 mag sie gegangen sein, aber wir waren uns doch auch ziemlich einig, nach allem was bisher vorliegt, dass sie nicht viel weiter wie bis Au gekommen sein kann.
So da wäre:
1. Handy war in der Todtmooser Funkzelle bis abends eingeloggt. Die Funkzelle deckt in südlicher Richtung gerade noch Au ab.
2. Die 17Uhr-Whatsapp (zwei Haken Zustellung mit ?), für die das Handy an gewesen sein musste plus Internet brauchte.
3. Das Handy hat sich gegen 17:45/18:45 ausgeloggt und sich auch nie mehr wo anders eingeloggt.

Genau das folgt auf die Grundlage E6, dass hier Foristen wie Maleski (?) vor langer Zeit die Funkdetails zum Besten gab, die Timeline anhand des Marschtempos erstellt wurde und sonstige Details. Du, Corvus, natürlich auch mit Deinen Karten und Fotos... da war viel brauchbares dabei. Aber uns obliegt nunmal nicht, Zeugen zu suchen und zu befragen.

@ariella
- Die zweite Übenachtung in der Kirchberghütte in Todtmoos war in keiner Weise ungewöhnlich. Nach der ersten Übernachtung dort musste sie vormittags mit dem Bus nach St.Blasien zurück fahren, um die Etappe nach Todtmoos zu laufen. Da brauchte sie keinen Rucksack mitschleppen. Vermutlich war die Hütte günstig, und sie musste nicht im Zelt schlafen, sondern hatte ein besseres Bett.
- Es war für sie normal, dass sie sich vormittags Zeit ließ und erst später losmarschierte.
- Sie hat nach einem Supermarkt gesucht, weil sie Wasser, Kekse etc. kaufen wollte. Ein Supermarkt hat wohl am meisten Auswahl.

Mir geht auch die Spur zum IK nicht aus dem Kopf. Ich kann mir gut vorstellen, dass S das Ende des Steigs aufgrund der späten Startzeit, dem vergleichsweise doch wenigem Proviant vertagt hat, einen Tag hätte sie dazu ja noch Luft gehabt.

Die Hundespur am IK endet auf einem Parkplatz soweit ich das richtig verstanden habe. Wo kann man von dort aus hingehen? Gibt es eine Abkürzung zurück zum Schluchtensteig? Oder ein anderes Ausflugsziel?
Vorausgesetzt den Fall, dass sie nicht in ein Auto am besagten Parkplatz eingestiegen ist.

Da man hier ja immer wieder Empfang usw diskutiert möchte ich nun meine eigene Erfahrung mal mitteilen.

Man kann dies gar nicht so genau sagen und feststellen, es ist nämlich komplett unterschiedlich gewesen. Selbst wenn 2 das gleiche Handy und Anbieter hatte ging bei einem nichts und der andere konnte sogar Bilder verschicken.
Dann hatte man an manchen Stellen mit D1-D2 null und O2 ging aber oder umgekehrt.
Ich kann es mir nicht erklären aber war halt so.
Meine eigene Erfahrung vor Ort.