Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

deim0s schrieb:Eine Erklärung dafür gibt es aber nicht. Ich akzeptiere eine, die dann auch die Spur Wehrabrücke logisch mit einschließt. Z.b. die eingesetzten Hunde IK waren kurz vor der Rente und nicht die Besten und die in Richtung Wanderparkplatz standen "mitten im Berufsleben und waren auch früher schon sehr erfolgreich". Irgendwie sowas. Aber es gibt ja so gar keine Anhaltspunkte für die Irrelevanz. Es waren vier Hunde von zwei unterschiedlichen Stellen aus. UND KEINER IST ZUR E6 gelaufen.

So sehe ich das auch. Ggfs haben es sich EB anfangs etwas zu leicht gemacht. Die drei Wanderer haben vermutlich ausgesagt, dass sie E6 antreten wollte. Auch in den privaten Nachrichten hat sie nie ausdrücklich gesagt, dass sie das nicht tun will (wobei sie m.E. auch nie ausdrücklich gesagt hat, morgen bzw. heute gehe ich also E6 , super, meine letzte Etappe, und hoffe, dass ich dann da und da übernachten kann, toll, dann gibt es Donnerstag abend einen Grund zum Feiern).

Aus Richtung St. Blasien kam sie am Vortag. Da wurde dann vielleicht angenommen, dass die Hunde eine Rückwärtsspur aufgegriffen haben, denn es machte erstmal keinen Sinn, dass sie in dieser Richtung unterwegs gewesen sein könnte. Abgesucht wurden aber beide Etappen und das IK liegt an E5. Suchtrupps waren da also unterwegs. Und insofern hat Stronbwo recht, wir wissen nicht, was in den Akten steht, was dort so eindeutig auf ein Antreten von E6 hinweist, was letztlich aber gar nicht eindeutig sein kann, sonst würde es nicht heissen "Ihre Spur verliert sich in Todtmoos". Ich kann mir einseitiges oder fehlerhaftes Handeln der EB ganz gut vorstellen. Bei erwachsenen Personen heisst es ja im Regelfall auch immer zusätzlich "Volljährige Personen können gehen, wohin sie wollen, auch abtauchen etc. Erstmal schauen, ob sich nicht noch etwas tut. Trotzdem kann man und wird man die Umgebung der letzten Sichtung absuchen".

Andererseits frage ich mich, was denn Anhaltspunkte für ein Verbrechen sein könnten bzw. müssten, wenn eine Person vermisst wird, damit in diese Richtung ermittelt wird. Eine Person verschwindet. Reicht das nicht für Ermittlungen in alle Richtungen?

Bin selber viel wandernd unterwegs. Man kann im Allgäu wie auch im Schwarzwald tödlich verunglücken, mit viel Pech, ja, aber es ist nicht die Eiger Nordwand. Die Hänge sind steil, aber nicht senkrecht, beim Fall bleibst Du im Regelfall irgendwo hängen, im Winter müsste der Rucksack sichtbar werden etc. D.h. automatisch von einem Unfall auszugehen, finde ich sehr merkwürdig. Im Schwarzwald, bei einer alleinwandernden vermissten jungen Frau, würde ich doch zumindest 50:50 Unfall vs. Verbrechen vermuten. Zusätzlich zu Abtauchen oder Suizid. Wie gesagt, welche Anhaltspunkte hätten die EB denn gerne, damit bei einem Verschwinden ein Verbrechen in Erwägung gezogen werden kann? Muss es Zeugen dafür geben, die sie in ein Auto haben einsteigen sehen? Wäre nicht auch die Spur zum IK, die dort abrupt endet, ein Hinweis auf einen möglichen Weitertransport in einem Fahrzeug?

In einer Handyhülle haben viele Ihr Geld untergebracht oder Karten. Manche Märkte bieten auch eine Zahlfunktion an, übers Handy.

Wiederum andere haben einfach so Ihr Handy in der Hand. Also ich weiß echt nicht was daran komisch sein sollte, dann bin ich einer der seltsamsten Menschen der Welt. Ich habe mein Handy beim Einkaufen immer in der Hand. Ganz egal ob ich eine Handtasche oder Bauchtasche bei mir trage.... Und ich sehe ständig Menschen beim Einkaufen die das genauso machen.

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Wäre Sie im Stausee, hätte man Sie gefunden oder Ihren Rucksack. Das Wasser wurde dort abgelassen! Zum Zeitpunkt des Verschwindens war es aber nicht bekannt das dass Wasser abgelassen wird !

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Das jemand Scarlett geschnappt hat am Parkplatz, unvorstellbar: es sind dort so oft andere Wanderer die dort gemütlich Ihre Pause machen, bevor es auf die andere Seite geht. Viele Motorrad Fahrer sind unterwegs, aber auch per Radel sind oft Menschen unterwegs. Und man muss stets damit Rechnen, das jemand vorbei kommt, vorbei fährt. Und der Hagenmattgraben also von oben nach unten ist von der Brücke nicht wirklich einsehbar. Also muss man damit Rechnen das jemand geradewegs auf den Parkplatz zuläuft. Und man gesehen werden würde.

Daher könnte ich mir nur Vorstellen das Sie wenn überhaupt freiwillig irgendwo eingestiegen wäre: aber warum wäre für mich unerklärlich!

Weil sollte Sie Ihr Handy verloren haben, wird Scarlett es mit Sicherheit nicht erst da festgestellt haben! Man schaut ja auch auf die Uhr. Macht Fotos.

Grollie schrieb:D.h. automatisch von einem Unfall auszugehen, finde ich sehr merkwürdig.

Ich finde es sehr merkwürdig, Verbrechen ODER Unfall auszuschliessen.

Beides ist möglich.

SaKra schrieb:s) Und 2. gibt es mehrere Zeitungsartikel über eine Frau die in ein schwarzes Auto gelockt wurde und sich nur durch einen Sprung aus den fahrenden Wagen retten konnte. Beide Geschehnisse müssen nichts miteinander zu tun haben aber haben eventuell etwas mit dem Verschwinden von Scarlett zu tun. Besonders letzteres schreit doch geradezu danach dass ihr exakt jenes passiert sein könnte. Ich frage mich wieso diese Geschehnisse geradezu ignoriert werden? Es werden so abenteuerliche Geschichten erdacht und bis ins kleinste Detail auseinander genommen aber etwas das geradezu danach schreit die Lösung zu sein, wird fast überhaupt nicht beachtet. Das würde so vieles erklären, wenn sie an besagtem Parkplatz in eben jenes Auto gelockt worden wäre. Das kann doch kein Zufall sein das so etwas genau in dieser Zeit passiert ist und jemand der etwas derartiges einmal versucht, versucht es doch sicher ein weiteres Mal würde ich denken.

Ich kann @SaKra hier nur zustimmen. Es ist ja wohl Fakt das sich dort zu der Zeit ein Exhibitionist herumgetrieben hat. Und diese Typen sind bestimmt nicht immer so harmlos wie sie oft dargestellt werden. Nur die Hose öffnen ist manchmal erst der Anfang bevor Schlimmeres passiert.
Deswegen verstehe ich auch nicht, warum einige hier ein Verbrechen völlig ausschließen. Man kann schneller verschwinden als man sich das überhaupt vorstellen kann. Und falls Scarlett schon beobachtet wurde, dann ergibt sich auch leider meistens eine Gelegenheit.
Hier wurde doch von einer “ Wanderautobahn“ bis Todtmoos Au geredet. Besteht da eine Möglichkeit jemand mit dem Auto abzupassen ?

Retsiemfoh schrieb:Hier wurde doch von einer “ Wanderautobahn“ bis Todtmoos Au geredet. Besteht da eine Möglichkeit jemand mit dem Auto abzupassen ?

Ein Verbrechen kann nicht ausgeschlossen werden, aber es gibt keinen einzigen Hinweis darauf, dass eines stattgefunden hätte. Und du kannst dort jemand mit dem Auto abpassen. Ja. Mit der Möglichkeit, dabei gesehen zu werden. Und das hat keiner. Eine reine Spekulation reicht da nicht... außer man hätte irgendwo Gegenstände von ihr gefunden. Es gibt aber NICHTS.

Grollie schrieb:Bin selber viel wandernd unterwegs. Man kann im Allgäu wie auch im Schwarzwald tödlich verunglücken, mit viel Pech, ja, aber es ist nicht die Eiger Nordwand. Die Hänge sind steil, aber nicht senkrecht, beim Fall bleibst Du im Regelfall irgendwo hängen, im Winter müsste der Rucksack sichtbar werden etc. D.h. automatisch von einem Unfall auszugehen, finde ich sehr merkwürdig. Im Schwarzwald, bei einer alleinwandernden vermissten jungen Frau, würde ich doch zumindest 50:50 Unfall vs. Verbrechen vermuten. Zusätzlich zu Abtauchen oder Suizid. Wie gesagt, welche Anhaltspunkte hätten die EB denn gerne, damit bei einem Verschwinden ein Verbrechen in Erwägung gezogen werden kann?

Aber gerade die E5 und E6 sind Etappen, die als "schwierig" eingestuft sind, daher liegt in meinen Augen völlig legitim die Annahme eines Sturzes nahe. Ein Verbrechen ist denke ich unwahrscheinlicher, als wenn sie durch die Lüneburger Heide gewandert wäre.

deim0s schrieb:Aber gerade die E5 und E6 sind Etappen, die als "schwierig" eingestuft sind, daher liegt in meinen Augen völlig legitim die Annahme eines Sturzes nahe. Ein Verbrechen ist denke ich unwahrscheinlicher, als wenn sie durch die Lüneburger Heide gewandert wäre.

Das ist genau der Punkt. Es gibt dort so viele Stellen, wo man wirklich verschwinden kann, natürlich trotzdem unwahrscheinlich, aber möglich, und nie ein Pilzesammler, Jäger oder Förster jemals hinkommt, dass bei Nichtauffinden ihres Körpers niemals ein Unfall ausgeschlossen werden kann.

@Strongbow: Alles richtig, was die EB angeht. Und auch im Hinblick auf Persönlichkeitsrechte etc.

Ich frage mich eben nur, was ein Anhaltspunkt wäre, (auch!) in Richtung Verbrechen zu ermitteln bei dem Verschwinden einer volljährigen Person. Muß da wirklich jemand sehen, wie ein Zustieg in ein Auto erfolgt o.ä.? Ich würde ungekehrt denken: So lange niemand etwas weiss oder gesehen hat, kann ein Verbrechen nicht ausgeschlossen werden und man ermittelt gleichermaßen in alle Richtungen.

PalomaPicasso schrieb:es sind dort so oft andere Wanderer die dort gemütlich Ihre Pause machen, bevor es auf die andere Seite geht.

Vor kurzem war ich ca. 150 km auf dem Fernwanderweg und Prädikatswanderweg Goldsteig unterwegs, Oberpfälzer Streckenabschnitt. Dieser Steig wird als sehr beliebt und viel begangen beschrieben.
Auf diesen 150 km habe ich sage und schreibe nur 6 Wanderer mit großem Rucksack getroffen. Klar, an besonders schönen Abschnitten waren auch Tagesausflügler/-wanderer unterwegs, z.B. im Waldnaabtal, Burg Weißenstein oder Steinerne Wand. Aber sonst war ich über viele Kilometer total einsam unterwegs, trotz Pfingstferien und idealem Wanderwetter.
Deshalb kann ich immer gar nicht glauben, dass ausgerechnet im Wehratal viele Wanderer unterwegs gewesen sein sollten.

Aber ich denke ja sowieso, dass sie untergetaucht ist.

Strongbow schrieb:Ein Verbrechen kann nicht ausgeschlossen werden, aber es gibt keinen einzigen Hinweis darauf, dass eines stattgefunden hätte. Und du kannst dort jemand mit dem Auto abpassen. Ja. Mit der Möglichkeit, dabei gesehen zu werden. Und das hat keiner. Eine reine Spekulation reicht da nicht... außer man hätte irgendwo Gegenstände von ihr gefunden. Es gibt aber NICHTS.

Natürlich ist es Spekulation. Aber auch Abtauchen, Suizid, Absturz ist bisher Spekulation wofür es bis jetzt keine Anhaltspunkte gibt. Und auch in Wohngebieten wird nicht immer alles gesehen. Scarlett kann sich nicht in Luft aufgelöst haben. Es ist und bleibt ein Rätsel.

Ich finde, es macht wenig Sinn, totzudiskutieren, ob jetzt Unfall oder Verbrechen wahrscheinlicher ist.

Beides ist in Anbetracht der Umstände wahrscheinlich.

Ob die Wahrscheinlichkeiten jetzt 50% zu 50% oder 70% zu 30% stehen, lässt sich mit Worten kaum eroieren.

Banken & Versicherungen haben genau für solche Unabwägbarkeiten im Rahmen des Risk Managements Datenbanken mit vergangenen Ereignissen, aus denen man die Wahrscheinlichkeiten für ein Gegenwartsereignis berechnen kann.


Die Polizei evaluiert solche Datenbanken hinsichtlich Verbrechen sicherlich nicht so mathematisch-gründlich, die tun das im Rahmen menschlicher Erfahrungswerte.


Und Fakt ist, die Polizei schliesst bis jetzt weder Unfall noch Verbrechen aus.
Daran sollten wir uns hier im Forum auch orientieren.

Retsiemfoh schrieb:Natürlich ist es Spekulation. Aber auch Abtauchen, Suizid, Absturz ist bisher Spekulation wofür es bis jetzt keine Anhaltspunkte gibt. Und auch in Wohngebieten wird nicht immer alles gesehen. Scarlett kann sich nicht in Luft aufgelöst haben. Es ist und bleibt ein Rätsel.

Für Rätsel sind die EB aber prinzipiell nicht zuständig. Und natürlich hat sie sich nicht in Luft aufgelöst. Und der Anhaltspunkt "Unfall" ensteht aus dem Wissen über das Terrain. Darum hat man ja auch mehrere Tage Suchmannschaften losgeschickt. Irgendwann macht das aber keinen Sinn mehr, weil es bei der Spekulation "Unfall" da nur noch um Leichenbergung gehen würde. Deshalb auch private Initiativen. Ich verstehe ja die Hilflosigkeit, die ist bei mir auch vorhanden - aber du kannst eben nicht einfach ins Blaue ermitteln. Es ist das geschehen, was geschehen muss: du musst auf Zeugen hoffen, die sich melden. Oder das ein Suchtrupp irgendwann Erfolg hat.

Wie gesagt, Sinn würde machen, gleichermaßen in alle Richtungen zu ermitteln. Ich hatte nicht den Eindruck, dass das hier so war. Sondern dass einseitig in Richtung Unfall ermittelt wurde. Und erscheint kurzsichtig, denn es kann ja nicht sein, dass in der Vorstellung der EB ein Verschwinden im Schwazrwald= Wandern= Unfall bedeuten muss. Mir fehlt einfach das Ermitteln in alle Richtungen. Konkrete Anhaltspunkte für ein Verbrechen gibt es ebenso wenig wie für einen Unfall. Das tut sich nichts. Eher spricht noch die Spur, die am IK endet, für ein Verschwinden per Auto.

Strongbow schrieb:t "Unfall" ensteht aus dem Wissen über das Terrain. Darum hat man ja auch mehrere Tage Suchmannschaften losgeschickt. Irgendwann macht das aber keinen Sinn mehr, weil es bei der Spekulation "Unfall" da nur noch um Leichenbergung gehen würde. Deshalb auch private Initiativen. Ich verstehe ja die Hilflosigkeit, die ist bei mir auch vorhanden - aber du kannst eben nicht einfach ins Blaue ermitteln. Es ist das geschehen, was geschehen muss: du musst auf Zeugen hoffen, die sich melden. Oder das ein Suchtrupp irgendwann Erfolg hat.

Da gebe ich Dir natürlich Recht. Mir ging es nur darum das ein Verbrechen nun mal nicht völlig abwegig ist. Wenn man aber überhaupt nicht weiß wo man ansetzen soll und nicht die geringsten Hinweise hat, tja was soll man da machen.