Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Strongbow schrieb:Avalluna schrieb:
und Zugang zu Onlineseiten, wo man sich auch gefälschte Pässe/Unterlagen organisieren kann.
Warum sollte sie ihren Pass fälschen müssen

Es ging mir eher darum, nicht zurückverfolgen zu können, welche Grenzen sie passiert hat, vor allem bezüglich Flugreisen (falls dies die Idee gewesen wäre).

Es liegt in der Natur des Menschen und speziell auch hier, wo der Vater mitliest, dass man Scarlett nur gute Eigenschaften zuschreibt. So entsteht aber keine Möglichkeit, geeignete Rückschlüsse zu ziehen. Auch die EB sind darauf angewiesen, ein umfassendes Bild von Opfern zu erhalten, um einschätzen zu können, wie sich diese verhalten. Das liegt uns hier aber nicht vor. Wir wissen z.B. nicht, ob sich Scarlett schnell verliebte und dann spontane Entschlüsse fällte, die später vielleicht keinen Bestand hatten, oder ob sie lange brauchte, dann aber sehr beständig war. Das ist nur ein Aspekt von ganz vielen, der ein stimmiges Bild von ihr geben würde, und der ihr Handeln dann deuten lässt.

Ganz viel von dem, was hier charakterlich vermutet wird, kann eine völlig falsche Grundlage sein.

Cytherea schrieb:die Haltung von Katzen entscheiden und gleichzeitig ständig auf Achse zu sein - klingt vielleicht spießig, aber für mich ist das ein Widerspruch.

Für mich ist das kein Widerspruch. Katzen sind recht selbständig, im Gegensatz zu Hunden. Ich finde diese Spekulationen um die Lebensumstände etwas unglücklich. Hier werden Hypothesen aufgestellt, die in meinen Augen zu viele Zusatzannahmen, die wir nicht überprüfen können, voraussetzen. Da denke ich, dass Einfachere ist hier das Naheliegendere.

Eine Frage, an die freiwilligen Helfer, Sucher, Wanderer vor Ort :
Könnte man mit einer Drohne evtl ganz strukturiert, jeden Abhang der Etappe 6 abfliegen? Sicher würde das viel Zeit in Anspruch nehmen und man bräuchte eine technisch wirklich gute Drohne, die man entsprechend programmieren kann.
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass die Familie von Scarlett die Anschaffung solch einer Drohne finanzieren würde.
Was meint ihr? Ihr kennt die Strecke am besten...

@Cytherea
Alles korrekt, nur der Hinweis, ich meine nur das bei jedem(!) Menschen, wenn man ihn nur ausgiebig filetiert, solche wie Du sie nennst "Widersprüche" auftauchen. Alles eine Frage der Hartnäckigkeit und Interpretation, kein explizites Alleinstellungsmerkmal von Scarlett.

Stejofra schrieb:Stejofra
um 21:33
beschäftigt
Eine Frage, an die freiwilligen Helfer, Sucher, Wanderer vor Ort :
Könnte man mit einer Drohne evtl ganz strukturiert, jeden Abhang der Etappe 6 abfliegen? Sicher würde das viel Zeit in Anspruch nehmen und man bräuchte eine technisch wirklich gute Drohne, die man entsprechend programmieren kann.
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass die Familie von Scarlett die Anschaffung solch einer Drohne finanzieren würde.
Was meint ihr? Ihr kennt die Strecke am besten...

Du weißt aber um welche Gegend es sich handelt und Drohnflüge absolut untersagt sind dort ?
Ausserdem wurde an markanten Stellen mit Drohnflüge gesucht und das auch von den Behörden.

deim0s schrieb:Ich finde diese Spekulationen um die Lebensumstände etwas unglücklich. Hier werden Hypothesen aufgestellt, die in meinen Augen zu viele Zusatzannahmen, die wir nicht überprüfen können, voraussetzen. Da denke ich, dass Einfachere ist hier das Naheliegendere.

Ich finde das ganz und gar nicht unglücklich. Auch besitzt die Hypothese (Abtauchen) keine Zusatzannahme (die nicht überprüfbar ist). Was ist denn bei Dir das Einfachere bzw. naheliegender? Unfall? Mord? Suizid? Aber kein Abtauchen? Das Einfachere bzw. Naheliegendere ist auch Spekulation anhand keiner Hinweispunkte. Und ich denke die Möglichkeit eines Abtauchens von Scarlett liest sich für die Familie hier besser als das Einfachere bzw. Naheliegendere.

Hexelchen schrieb:Ausserdem wurde an markanten Stellen mit Drohnflüge gesucht und das auch von den Behörden.

Das wäre mir neu. Habe ich keine Info drüber gelesen das mit Drohnen gesucht wurde. Der Waldwanderweg ist so dicht das man nichts erkennen würde.

Cyrus114 schrieb:Wenn die Sichtung in Wehr stimmt, dann kann sie die lange Tour nicht gemacht haben. 4 Hunde haben eine Spur von Todtmoos zum Ibacher Kreuz gefunden. Ich denke nicht, dass 4 Hunde irren. Sie muss also nach den Telefonaten zum Ibacher Kreuz gewandert sein. Vielleicht wollte sie nur noch eine kleine Wanderung machen und eigentlich zurück nach Todtmoos, denn von dort fährt ein Bus nach Wehr. Ziemlich oft sogar lt. den aktuellen Ferienbusfahrplänen des Landkreises Waldshut. Ich nehme an, das war damals auch so.

Nun verliert sich aber die Spur beim Ibacher Kreuz. Ich habe keinen Bus von dort nach Wehr gefunden. Wenn es damals auch keinen gab, dann muss sie bei jemandem im Auto nach Wehr mitgefahren sein. Sofern die Sichtung in Wehr stimmt. In dem Fall wäre sie also bereits am Nachmittag mit jemandem mitgefahren.

Ok, aber dann ist sie nach nicht mal drei Kilometern Wanderung von Todtmoos zum Ibacher Kreuz freiwillig zu jemandem ins Auto gestiegen, um nach Wehr zu fahren? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie nach den paar Metern ihre Wanderung quasi abgebrochen hat. Und auch die Sichtung in Wehr ist für mich ziemlich unwahrscheinlich, wie sollte sie von dort verschwinden?
Vielleicht hat sie am Ibacher Kreuz eine Rast eingelegt, und auch ihre Einkäufe angebrochen? Dabei könnte sie dann bspw. überwältigt worden sein.

Ich schliesse nach wie vor nicht aus, dass sie unglücklicherweise im Zusammenhang mit einem Verbrechen zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen sein kann.
Zu wenig bzw. überhaupt nicht wird als möglicher Grund für ein Einsteigen ins Auto einer fremden oder flüchtig bekannten Person in Betracht gezogen, dass der Täter an die Hilfsbereitschaft des potentiellen Opfers appelliert haben könnte, um es in seine Gewalt zu bringen.
So könnte der Täter einen medizinischen Notfall oder eine Autopanne vorgetäuscht haben oder sie gefragt haben, ob sie ihm für einen wichtigen Anruf kurz ihr Handy leiht, oder er hätte sie um eine Wegbeschreibung bitten können - alles Gründe, eine hilfsbereite Person zum nahen Herantreten an ein Auto, sogar zum freiwilligen Einsteigen zu bewegen. Einer Verabredung oder auch nur vorherigen Bekanntschaft der Beteiligten hätte es dazu nicht bedurft.
Das ist natürlich auch nur spekulativ, so wie im Grunde fast alles, weil zu wenig gesicherte Fakten vorhanden sind.
Ich finde aber, man sollte diese Möglichkeit nicht ausser Acht lassen. Für Zeugen hätte sich eine solche Situation ganz unverfänglich dargestellt, nichts was unbedingt im Gedächtnis hängenbleibt. Was auch immer geschehen ist: Man kann nur hoffen, durch XY melden sich doch noch Leute mit Beobachtungen von Relevanz.

MicPe schrieb:Nach außen zeigen sich Menschen die den Suizid wählen nach außen als fröhlich, glücklich und erfüllt. Im inneren aber sieht es leer, dunkel und kalt aus

Was übrigens auch nur psychologisches Hallbwissen ist. Den meisten Suiziden liegt eone manifeste psychiatrische Diagnose zugrunde:

Die Mehrheit der Menschen, die durch Suizid versterben, haben an einer psychiatrischen Erkrankung gelitten (90 %), am häufigsten an einer Depression (> 50 %). Daneben sind Schizophrenie und Suchterkrankungen ebenfalls mit einem erhöhten Suizidrisiko verbunden.

Quelle: https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/depression-in-verschiedenen-facetten/suizidalitaet

Menschen, die an einer schweren Depression leiden, sind schwer krank. Sie können sich phasenweise auch mal besser fühlen, vor allem, wenn sie mediikamentös gut eingestelllt sind. Jeder Angehörige eines depressiven Menschen weiß aber, dass diese Menschen nicht nach außen "fröhlich, glücklich und erfüllt" wirken. Das Zusammenleben mit einem psychisch kranken/depressiven Menschen ist sehr anstrengend und erfordert viel Geduld und Kraft. Die Frau von Robert Enke z.B. wusste von den Depressionen ihres Mannes. Sie dachte nur, er würde sich in guter Behandlung befinden. Leider kenne auch ich drei Menschem, die sich das Leben genommen haben. Alle drei hatten Aufenthalte in einer psychiatrischen Klinik hinter sich. Natürlich erkennt man dies nicht unbedingt bei einem Zufallstreffen beim Bäcker, wenn man sonst nichts miteinander zu tun hat. Mir ist es aber wichtig, die o.g. stark vereinfachte Darstellung so nicht stehen zu lassen.

Wie es um Sc Seeleleben bestellt war, wissen wir nicht. Rastlosigkeit kann auch ein Symptom sein, vor einer Melancholie zu fliehen.
Nur noch zu reisen, muss im übrigen auch finanziert werden. Kann sein, dass die Eltern das getan haben (Studium/Lebensunterhalt finanzieren/ Wohnung zahlen, Katzen versorgen, Reisen finanzieren), weil sie die Hoffnung hatten, dass Sc dann die Kurve bekommt hin zu mehr Stabilität. Vielleicht hatte sie aber auch einen Nebenjob und hat alles selbst gestemmt. Alles das ist reine Spekulation und zeigt nur, dass wir sehr wenig über sie wissen. Als Familie würde ich private Infos auch nur sehr sparsam an die Öffentlichkeit geben. Es geht hier ja auch um Sc Persönlichkeitsrechte.

Zur Faktenlage: Es wurde ja schon daauf hingewiesen, dass man Suizidopfer in der Regel findet. Ich würde diese Hythese hier auch insofern unter ferner liefen betrachten. Auch das Abtauchen unter Berücksichtigung der doch wohl guten Beziehung zur Mutter. Bleiben Unfall oder Verbrechen- es muss ja nicht immer die unwahrscheinlichste Variante zutreffen. Oft ist es nunmal auch das naheliegende. Und ich finde leider beides letztere naheliegend., ohne jetzt nochmal alle Hinweise durchkauen zu wollen.

@MicPe
Scarlett wollte vermutlich nach China gehen um der Beziehung eine Chance zu geben. Anders wäre es nicht möglich gewesen zusammen zu sein.
In China heiratet man relativ schnell. Es ist unüblich wechselnde voreheliche Beziehungen zu haben. Wenn man mit einem Mann zusammenkommen will und wenn er eine Chance haben soll auszureisen, ist es nur über Heirat möglich.
Deshalb hat sie wahrscheinlich das Arbeiten dort geplant um die Beziehung zu vertiefen.

@MicPe Ganz so sehe ich das auch. Bezüglich der Familie denke ich im Grunde genommen, dass keine noch so schreckliche Mutmaßung und Idee, die hier kommt, nicht schon tausend Mal in den allerschlimmsten Albträumen der Familie auftauchte und das hier Mitlesen wahrscheinlich oft schwierig ist, aber unterm Strich wahrscheinlich mehr Erleichterung bringt, dass sich hier wildfremde Menschen Sorgen machen, mitdenken, Anteil nehmen. Nach zwei Jahren wird es für die engste Familie im Umfeld schwierig. Man selbst als Angehöriger dreht sich fast nur um dieses eine Thema, für die anderen (ArbeitskollegInnen, Bekannte, Freunde) dreht sich das Leben doch weiter und man findet sicher nicht mehr ständig das Gegenüber mit dem man all diese Gedanken immer und immer wieder drehen und wenden kann. Da kann es (auch, sicher nicht nur) heilsam sein, hier von vielen Menschen zu lesen, die sich über viele Monate schon immer wieder mit der Thematik beschäftigen und ebenfalls dran bleiben.

@Emsig

hieß es von Scarletts Tante nicht das sie dort leben wollte? Nun ja, muss dann ja nicht nun für immer und ewig dann so sein.

@Cytherea

Du hast ebenfalls meine volle Zustimmung. Egal welcher Gedankengang auch immer, so denke ich ist die Familie für jede Mithilfe und Anteilnahme sehr dankbar. „Egal“ jetzt was ist Spekulation, was ist völliger Blödsinn, ich denke das nicht alleine sein hilft hier schon enorm.

TimStruppi schrieb:Das wäre mir neu. Habe ich keine Info drüber gelesen das mit Drohnen gesucht wurde. Der Waldwanderweg ist so dicht das man nichts erkennen würde.

Dann ist das eben nicht so und alle wo seit nun mehr fast 2 Jahren intensiv alles auseinanderglabustern dumm.
Sorry, aber so kommt es einfach in den letzten Tagen rüber.

Nur zwei Fragen zu dem so heiß diskutierten Abtauchen.

Welchen vernünftigen Grund sollte ein Mensch haben plötzlich unterzutauchen,
- der volljährig ist, damit auf niemanden mehr hören muss
- der eine eigene Wohnnung besitzt,
- dazu allein lebt und damit Sein Leben, was er tut oder lässt eh schon weitestgehend selbst bestimmt. Das offenbar sogar noch in Akzeptanz und mit Zustimmung der Eltern.
Noch dazu, wo der potentielle Freund weit weg "eingesperrt" in einem Land sitzt, welches alles genau überwacht.

Sollte es um den gehen, wäre ein Abtauchen wohl kaum erforderlich. Handynummer und/oder WhattsApp Name geändert und das Problem wäre gelöst. Sollte Ihr klar geworden sein, dass Sie dabei war in eines der "größten Gefängnisse" der Welt freiwillig zu ziehen.

Verstehe eh nicht, dass gerade Sie, die Ihre Freiheit offenbar über alles liebt, auf die Idee kommen kann, in ein solches Land ziehen zu wollen. Das erschließt sich mir leider nicht.

Will Sie dennoch auf Biegen und Brechen einen kompletten Neuanfang haben, dann frage ich mich, was spricht dagegen, sich nach dem dann ja erfolgreichen Absetzen, davon müssen/können wir dann ja wohl inzwischen ausgehen, sich bei den Behörden zu melden???

Nach deutschem Recht würde die Polizei, wenn Sie das wünschen würde, selbst den Eltern lediglich mitteilen, dass Sie definitiv lebt, aber nicht wo. Damit wäre deren größte Qual beendet, alle Suchaktionen hätte eingestellt werden können und alles wäre erledigt.

Vielleicht sieht Sie die Gefahr gar nicht. Aber auch das Risiko/die Gefahr dass bei Suchaktionen in zum Teil wirklich schwierigem Terrain noch jemand zu Schaden kommen oder gar getötet werden könnte, wäre damit erledigt

Denke wenn schon untertauchen, wäre dies eine saubere Art, welche auch zu Scarlett eher passen würde.