Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

K41P schrieb:Naja, für einen Suizid gibt es allerdings ebenso keine Hinweise bis auf wage Vermutungen. Und kein Abschiedsbrief, keine Nachricht etc. Das erscheint mir doch mindestens genauso unplausibel.

Aber warum spricht es dafür, dass man sie nicht gefunden hat? Wenn sie sich selbst getötet hat muss sie doch auch irgendwo gefunden werden. Nach einer erfolgreichen Selbsttötung kann man die Leiche ja auch nicht mehr verschwinden lassen.

Kein Abschiedsbrief und ein Verkriechen in den Wald spräche auch für ein gewisses Schuldgefühl den Angehörigen gegenüber. Nur 60% hinterlassen überhaupt einen Abschiedsbrief.

Wenn sich Scarlett ein paar Kilometer vom Weg weg bewegt hat in ein unwegsames Gelände, um dort evtl. ihre letzten Stunden zu verbringen, wie sollte sie dann gefunden werden? Wegen eines vermuteten Unfalls wurde sicher nur rechts und links der Wege gesucht.

Klar ist es nur eine Vermutung. Aber die Möglichkeit eies Suizides sollte zumindest gleichberechtigt neben den Vermutungen stehen, sie könnte freiwillig verschwunden sein, Opfer eines Verbrechens geworden oder verunglückt sein.

Momomo schrieb:Nur 60% hinterlassen überhaupt einen Abschiedsbrief.

Wenn sich Scarlett ein paar Kilometer vom Weg weg bewegt hat in ein unwegsames Gelände, um dort evtl. ihre letzten Stunden zu verbringen, wie sollte sie dann gefunden werden? Wegen eines vermuteten Unfalls wurde sicher nur rechts und links der Wege gesucht.

Klar ist es nur eine Vermutung. Aber die Möglichkeit eies Suizides sollte zumindest gleichberechtigt neben den Vermutungen stehen, sie könnte freiwillig verschwunden sein, Opfer eines Verbrechens geworden oder verunglückt sein.

Ich habe einige Bekannte/Freunde, die sich auf die unterschiedlichsten Weisen suizidiert haben, und kein einziger hat einen Abschiedsbrief hinterlassen. Und um sich zu suizidieren, braucht es eines Hilfsmittels, auf welche Art und Weise man es macht. Und die müsste S. dann ja mitgeführt haben. Es sei denn, sie hätte sich einfach von einem Felsen gestürzt, mit der Unwägbarkeit, dass so ein Sturz aber nicht tödlich gewesen wäre.

Es wurde nicht nur rechts und links der Wege gesucht. Man ist ja auch mitten rein in unwegsames Gelände, wo man im Normalfall überhaupt nicht läuft. Und dann ist da noch der große rote Rucksack. Der löst sich zumindest anfangs auch nicht in Wohlgefallen auf.

CorvusCorax schrieb:Es wurde nicht nur rechts und links der Wege gesucht. Man ist ja auch mitten rein in unwegsames Gelände, wo man im Normalfall überhaupt nicht läuft. Und dann ist da noch der große rote Rucksack. Der löst sich zumindest anfangs auch nicht in Wohlgefallen auf.

Da fällt mir der vermisste Mann aus Lörrach-Brombach ein. Ist auch erst nach ca. einem Jahr in einer Höhle nahe Todtnau gefunden worden. Da schien es sich auch um einen Suizid gehandelt zu haben.
Kein Abschiedsbrief und offenbar extra versteckt, um nicht (so schnell) gefunden zu werden.

@Empyria

Details zu dem Mann in der Höhle sind ja keine bekannt. Und im Falle eines Suizids muß man sich auch nicht zwingend verstecken, wenn man eine todsichere Methode wählt. Und sarkastisch ausgedrückt kann es einem dann doch eh wurscht sein, ob man gefunden wird oder nicht, man hat es dann doch eh hinter sich.

CorvusCorax schrieb:Details zu dem Mann in der Höhle sind ja keine bekannt.

Weil die Medien bei Suiziden keine Details bekannt geben, aus Angst vor Nachahmungstaten.
Es wurde nur berichtet, dass kein Fremdverschulden vorlag. Typisch bei Suiziden.
Zu 100% weiß man es natürlich nicht.

Ich kann mir durchaus einen Suizid vorstellen, aber wie passt das damit zusammen, dass Scarlett während der Wanderung fröhliche Fotos bei Instagram gepostet hat?
Um eine heile Welt vorzutäuschen?

Wir reden hier über eine bildhübsche junge Frau die vorhatte die Welt zu erkunden.
So jemand bringt sich doch nicht um,sorry.
Und das sich Corona so lange hinzieht,konnte damals niemand erahnen.

Empyria schrieb:Scarlett während der Wanderung fröhliche Fotos bei Instagram gepostet hat?

Sie hat doch während der Wanderung keine Fotos bei Instagram gepostet oder habe ich etwas verpasst?

Ich glaube absolut nicht an einen Suizid, sie hatte ja Pläne.

gast99 schrieb:Wir reden hier über eine bildhübsche junge Frau die vorhatte die Welt zu erkunden.
So jemand bringt sich doch nicht um,sorry.

Stimmt das machen nur Häßliche, Alte oder Stubenhocker.

Aber mal davon abgesehen: warum sollte man daraus, dass sie noch nicht gefunden wurde schließen, dass ein Verbrechen oder ein Suizid vorliegt?

Es ist nun mal so, dass der Bereich riesengroß, das Gelände mitunter schwer oder gar nicht einsehbar- und keiner weiß, wo sie genau entlang gelaufen ist.

Sie wollte offiziell Wandern gehen, daher die Unfalltheorie. Solange sie nicht gefunden wird, bleiben alle Möglichkeiten offen. Jeder hat bei der Ursache ihres Verschwindens eben seine eigene Theorie.

JosephConrad schrieb:Es ist nun mal so, dass der Bereich riesengroß, das Gelände mitunter schwer oder gar nicht einsehbar- und keiner weiß, wo sie genau entlang gelaufen ist.

Wenn ich aber E1 bis E5 schon hab,dann macht man E6 auch noch fertig,vorallem hatte sie es ja am Vortag angekündigt.
Handy war zuletzt in der Funkzelle Todtmoos und ab Au ist Funkloch und dahinter Funkzelle Wehr.
Und bis Au ist Waldautobahn.
Also ich glaube eher weniger an einen Unfall.

gast99 schrieb:Und bis Au ist Waldautobahn.
Also ich glaube eher weniger an einen Unfall.

Es gibt auf diesem Streckenabschnitt verschiedene Möglichkeiten zum verlassen des ursprünglich geplanten E6. Dafür kann es viele verschiedene Gründe geben, angefangen von einem besonderen Ort für ein Insta Foto oder bis zu einem absichtlichen wählen einer anderen Route, weil ihr diese von jemandem empfohlen wurde.

CorvusCorax schrieb:Ich habe einige Bekannte/Freunde, die sich auf die unterschiedlichsten Weisen suizidiert haben, und kein einziger hat einen Abschiedsbrief hinterlassen.

Ich kenne solche Fälle auch, aber da gab es im Vorfeld oder hinterher immer Anzeichen dafür.
Entweder eine Erkrankung/ Depression, Schulden usw.

Empyria schrieb:Ich kann mir durchaus einen Suizid vorstellen, aber wie passt das damit zusammen, dass Scarlett während der Wanderung fröhliche Fotos bei Instagram gepostet hat?
Um eine heile Welt vorzutäuschen?

S. hat Fotos von der Tour weder auf Insta oder FB gepostet. Du meinst wahrscheinlich die Fotos aus der Wutachschlucht und Asia, die im Umlauf sind.

Und Fotos sind immer nur Fotos, eine Momentaufnahme. Da lacht jemand in die Kamera und was im Kopf vorgeht sieht man nicht.
Zwei meiner Freundinnen haben vor ihrem Suizid ihren Männern noch Essen gekocht und einen ganz normalen Tagesablauf hingelegt und dann haben sie sich umgebracht. Also vom fröhlich sein und sich "normal" benehmen, kann man nicht darauf schliessen, ob sich jemand nicht doch in den nächsten Stunden suizidiert.

lucyvanpelt schrieb:Ich kenne solche Fälle auch, aber da gab es im Vorfeld oder hinterher immer Anzeichen dafür.
Entweder eine Erkrankung/ Depression, Schulden usw.

Natürlich gibt es Anzeichen. Aber man muß sie auch sehen. Nur wollen Angehörige das oft nicht und verdrängen das. Nach dem Motto, das wird schon wieder, so ne kleine depressive Phase, das gibt sich. Früher nannte man es manisch-depressiv, heute heißt es bipolare Störung. Die Phasen wechseln von absolut gut drauf, hyperaktiv, laufend auf der Rolle, um dann im nächsten Moment in ein tiefes schwarzes Loch zu fallen.

CorvusCorax schrieb:Nach dem Motto, das wird schon wieder, so ne kleine depressive Phase, das gibt sich. Früher nannte man es manisch-depressiv, heute heißt es bipolare Störung. Die Phasen wechseln von absolut gut drauf, hyperaktiv, laufend auf der Rolle, um dann im nächsten Moment in ein tiefes schwarzes Loch zu fallen.

Genau das meine ich, wenn es keinerlei Zeichen bei Scarlett in dieser Richtung gab, kann man denke ich zumindest eine Depression höchstwahrscheinlich ausschließen.
Ich erinnere da nur an den Fall Birgit Ameis.
Ihre Familie und Freunde waren auch über 5 Jahren überzeugt davon,daß es keine Anzeichen für einen Selbstmord gab und behielten am Ende Recht.
Aber hier im Forum wurde die Selbstmordtheorie mit teilweise haarsträubenden Argumenten vertreten bis die Polizei ihre Überreste nach der langen Zeit fand und ein Gewaltverbrechen feststellte.

CorvusCorax schrieb:S. hat Fotos von der Tour weder auf Insta oder FB gepostet. Du meinst wahrscheinlich die Fotos aus der Wutachschlucht und Asia, die im Umlauf sind.

Ja genau. Ich ging immer davon aus, dass die von Instagram sind. Ich selbst war nie auf ihrem Instagram Account.

CorvusCorax schrieb:Und Fotos sind immer nur Fotos, eine Momentaufnahme. Da lacht jemand in die Kamera und was im Kopf vorgeht sieht man nicht.
Zwei meiner Freundinnen haben vor ihrem Suizid ihren Männern noch Essen gekocht und einen ganz normalen Tagesablauf hingelegt und dann haben sie sich umgebracht. Also vom fröhlich sein und sich "normal" benehmen, kann man nicht darauf schliessen, ob sich jemand nicht doch in den nächsten Stunden suizidiert.

Ganz genau. Wann immer ich von Suizid hörte, kam es für alle Angehörigen meist vollkommen unerwartet und scheinbar aus dem nichts.

Empyria schrieb:Ganz genau. Wann immer ich von Suizid hörte, kam es für alle Angehörigen meist vollkommen unerwartet und scheinbar aus dem nichts.

Es kommt ja aber nicht aus dem Nichts. Die Ausführung des Suizids schon, der kann quasi in einem völlig normalen Tagesablauf eingebaut sein, so wie ich es geschildert habe. Nur, der Weg dorthin zeichnet sich schon ab. Aber das Umfeld ignoriert es oft, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Oder manche haben einfach keine feinen Antennen dafür, WAS da zuvor passiert mit einem potenziellen Suizidenten.

CorvusCorax schrieb:Oder manche haben einfach keine feinen Antennen dafür, WAS da zuvor passiert mit einem potenziellen Suizidenten.

Die Anzeichen werden oft erst im Nachhinein klar.

@gast99 sehe das ähnlich wie du.Wer so viel Spaß am reisen und an Bewegung in der freien Natur hat,rein vom Bauchgefühl schließe ich Suizid aus.
Habe mal überlegt was für Möglichkeiten es gibt mal eine Zeitlang abzutauchen.
Eventuell auch eine spirituelle Auszeit zu nehmen.Und gleichzeitig die Welt zu sehen.
Nur mal als Gedankenspiel:
Anheuern auf einen Kreuzfahrtschiff vielleicht zur Kinderbetreuung.
In einem Ferienclub als Animateurin.
Reise Bloggerin, House oder Pet Sitting Job im Ausland. Als Helfer in einem spirituellen Zentrum mitarbeiten oft hat man dort Unterkunft und essen frei kann sogar Kurse belegen und am Gemeinschaftsleben teilnehmen.
Eintritt in eine religiöse Gruppe oder Institution da gibt es ja auch jede Menge Möglichkeiten dem weltlichen Leben zu entsagen dafür sein Seelenheil oder was auch immer im Glauben finden.
Wie die Aufnahme Bedingungen im einzelnen sind kann man je nach Interesse nachlesen.
Da Scarlett „ nur“ als vermisst gilt könnte sie sich theoretisch frei bewegen und zumindest im EU Bereich könnte man relativ unbehelligt seiner Wege gehen.Natürlich müsste man wenigstens über eine gewisse Summe Bargeld verfügen oder sich mit Gelegenheit's Jobs über Wasser halten.Falls man dazu noch sein Aussehen etwas verändert Haare färben, schneiden Brille andere Kleidung dazu die Person könnte mir gegenüberstehen ich würde sie nicht erkennen.

CorvusCorax schrieb:zeichnet sich schon ab. Aber das Umfeld ignoriert es oft, weil nicht sein kann, was nicht sein darf

Bei den suizidgefährdeten oder psychisch auffälligen Personen muss aber auch die Bereitschaft da sein, sich helfen zu lassen! Als Privatperson kannst du nicht rund um die Uhr auf andere aufpassen. Ich hatte jemanden mit "Nervenzusammenbruch" in der Familie. Derjenige hat seine Probleme zwar angesprochen, ging aber nicht auf die angebotenen Lösungen ein oder war beleidigt. Irgendwann dachten wir nur noch, "seine Probleme möchten wir haben. Dann hätten wir keine." Es war schwierig.
Jedenfalls haben wir am Nachmittag noch telefoniert. Da klang alles normal und in Ordnung. Und am Abend rief ein Freund an, dass wir schnell kommen und paar Sachen einpacken sollen. Der Verwandte will sich in die Klinik einweisen lassen! Ich war baff - aber auch froh, dass er selbst diesen Schritt getan hat.
Aber in Scarletts Fall?
Apropos Walgautobahn: Wie viele Wanderer hat man denn befragen können, die an dem Tag oder an den Folgetagen auf der regulären Route entlanggelaufen sind? 5, 20, 300?

Alpencolombo schrieb:Es soll, im laufe des Erfrierens zu einer Art Kältewahnsinn führen, dass sich die Menschen entkleiden,

Das stimmt. Passiert aber meist in Verbindung mit Alkoholkonsum.
Gemeint war wohl eine Unterkühlung mit Todesfolge. zB bei Bewegungsunfähigkei nach einem Unfall. Aktuell wurde das u.a. im Matej-Peris-Strang diskutiert.

Der Körper kommt in einen Schockzustand. Sinkt die Kerntemperatur nur um zwei Grad in den Bereich einer leichten Unterkühlung, dann treten Symptome wie Schwäche, Zittern und geistige Verwirrung auf.
Bei weiterer Abkühlung verschärfen sich diese Symptome. Sinkt die innere Temperatur auf 21 Grad, tritt der Tod ein.

Quelle: https://www.stern.de/panorama/wissen/erfrieren---was-passiert--wenn-ein-mensch-an-der-kaelte-stirbt-8562540.html

CorvusCorax schrieb:Und sarkastisch ausgedrückt kann es einem dann doch eh wurscht sein, ob man gefunden wird oder nicht, man hat es dann doch eh hinter sich.

Das Bedürfnis, sich sein Leben in Form eines Verschwindens von der Bildfläche zu nehmen, ist jetzt nicht so selten... Scham...paradoxer Wunsch des Offenhaltens...

Empyria schrieb:aber wie passt das damit zusammen, dass Scarlett während der Wanderung fröhliche Fotos bei Instagram gepostet hat?

Aufschlussreicher als die Photos wären die Aussagen derer, die sie auf der Wanderung getroffen haben. Suizidale Menschen sind nach ihrem Entschluss übrigens häufig erleichtert.