Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

UTAC schrieb:Im Telefonat mit ihrer Mutter am Tag vor der Tour hat sie aber ihre Absicht bekundet, nach Wehr zu wandern.

Das war eine Whatsapp-Nachricht: "Laufe morgen die letzte Etappe". Es war aber nicht der einzige Hinweis auf ihr Vorhaben. Zudem hat sie den 3 jungen Männern gesagt, dass sie morgen die letzte Etappe laufen will und sie hat ihrem Freund Joey gesagt, dass sie ihn am Abend aus Wehr anrufen wird.

Mal ein kleines Fazit: Der Fall Scarlett hat mch stark berührt und tut es noch immer. Unwillkürlich drängen sich Fragen auf, wie man als alleinwandernde Frau sich und andere vor so einer traurigen Situation schützen kann.

Einen Wanderunfall kann es immer geben und man hofft dann, dass man schnell gefunden wird.
Wichtig erscheint mir, dass jmd anders deutlich weiß, wo man wandern will und welche Strecke man geht. Falls man das ändert, per SMS Bescheid geben. Und gerade bei Wegen, die schwierig sind, auf der Markierung bleiben. (Damit will ich in keiner Weise andeuten, dass Scarlet das nicht getan hat, im Gegenteil, ich gehe davon aus, dass sie als erfahrene Wanderin genau so gehandelt hat)

Man kann immer auf den falschen Menschen treffen und das in einer Situation, wo man Hilfe braucht. Ein bisschen Sicherheit kann bieten, wenn man in ein fremdes Auto steigt, das Kennzeichen im Vorfeld an eine vertraute Person simsen. Oder einer Person in der Nähe Bescheid zu geben, falls kein Netz ist, o.ä. Und auf jeden Fall das Handy zuvor aufladen.

UTAC schrieb:Ein bisschen Sicherheit kann bieten, wenn man in ein fremdes Auto steigt, das Kennzeichen im Vorfeld an eine vertraute Person simsen.

Wenn sich das als allgemeine Regel vor einer Mitfahrgelegenheit einbürgerte, gäbe es mit Sicherheit einen enormen Schwund an Verbrechen an Anhalterinnen und Anhaltern. Zu der Zeit, als das Mitfahren "per Anhalter" aufkam, gab es diese Möglichkeit längst noch nicht. Heute wäre das Sekundensache. Man könnte bereits klicken (und eventuell sogar schon abschicken), während der Wagen sich nähert. Man erkennt ja leicht vorher, wenn jemand bereit ist, einen mitzunehmen. Bei einem Fahrer, der nicht bereit ist, sein Nummernschild fotografieren zu lassen, DARF man nicht einsteigen.

UTAC schrieb:Man kann immer auf den falschen Menschen treffen und das in einer Situation, wo man Hilfe braucht. Ein bisschen Sicherheit kann bieten, wenn man in ein fremdes Auto steigt, das Kennzeichen im Vorfeld an eine vertraute Person simsen. Oder einer Person in der Nähe Bescheid zu geben, falls kein Netz ist, o.ä. Und auf jeden Fall das Handy zuvor aufladen.

Wie macht man das, wenn man kein Netz hat? Und wie gibt man einer Person Bescheid, wenn keine in der Nähe ist und/oder man als Touri/Wanderer keinen Menschen vor Ort kennt?

CorvusCorax schrieb:Wie macht man das, wenn man kein Netz hat? Und wie gibt man einer Person Bescheid, wenn keine in der Nähe ist und/oder man als Touri/Wanderer keinen Menschen vor Ort kennt?

Ich gehe durchaus auch alleine Wandern, aber ich bin so ein "Vorplaner". Ich kann dir ziemlich genau sagen, wann ich loslaufe, wie lange ich brauche. Ich instruiere meinen Mann. Wenn der beruflich eingespannt ist, jemanden anderen. Also sehr detailliert: Ich plane dort zu parken, dort in den Trail einzusteigen, diese Runde zu laufen. Etc.

man muss unterscheiden, ob mein kein Netz für Internet oder Telefonier hat. War schon öfters im Schwarzwald und hatte zu 99% Telefonnetz. Dadurch funktionieren immer SMS (auch wenn das einige nicht mehr kennen)

Angenommen Scarlett hätte den ausgeschilderten Wanderweg genommen, hätte man Scarlett mit Sicherheit gefunden, angenommen Sie wäre verunfallt, ja die Gebiete sind weitläufig. Aber die direkten Orte wo man abstürzen kann, am Wegesrand, Schlucht wurden ja immer und immer wieder abgesucht sogar drüber hinaus. Entweder hat die Vermisste einen anderen Weg eingeschlagen z.b. in unwegsamen Gelände, nicht ausgeschilderte Wege, und liegt irgendwo oder aber Sie befindet sich überhaupt nicht mehr im Schwarzwald.

CorvusCorax schrieb:Wie macht man das, wenn man kein Netz hat? Und wie gibt man einer Person Bescheid, wenn keine in der Nähe ist und/oder man als Touri/Wanderer keinen Menschen vor Ort kennt?

Es gibt keine Sicherheit für alle Eventualitäten. Dies mal vorausgeschickt. Aber: Die Situation, dass man in ein fremdes Auto einsteigt, ist ja da gegeben, wo der Wanderweg auf eine Straße trifft. Häufig befindet sich dort ein Parkplatz und oft einige Häuser. Ist kein Netz vorhanden, kann man beispielsweise eine Notiz bei einem geparkten Auto hinterlassen oder bei einem Haus klingeln oder den Briefkasten nutzen. Klingt zwar paranoid, aber im Fall Scarlett würde dies im Fall eines Verbrechens weiterhelfen. Und ehrlich: Fände ich eine solche Notiz bei mir im Briefkasten, könnte ich das realistisch einordnen.

@CorvusCorax: eine Frage hätte ich noch zu der 6. Etappe. Sind einzelne Abschnitte auf der markierten Strecke so schwer, dass man auf Nimmerwiedersehen abstürzen kann?

@UTAC

Ehrlich gesagt, habe ich noch nie gehört, dass Wanderer in fremden Briefkästen Notizen für den Notfall hinterlassen. Da hätte ich als Wanderin zu viel Angst, meine Notiz würde nicht ernstgenommen oder schlimmstenfalls erst nach Wochen oder Monaten gefunden werden. Wenn ich Pech habe, ist der Haus- und Briefkastenbesitzer gerade im Urlaub und hat der Post einen Nachsendeauftrag erteilt, so dass niemand in den Briefkasten schaut, in den ich meine Notiz eingeworfen habe.

UTAC schrieb:Ist kein Netz vorhanden, kann man beispielsweise eine Notiz bei einem geparkten Auto hinterlassen oder bei einem Haus klingeln oder den Briefkasten nutzen.

Und was stünde dann auf so einer Notiz?
Ich frage nur, da sie je nach Ausführlichkeit einer solchen Notiz genauso in Schwierigkeiten hätte kommen können, sofern sie das große Pech hatte dem genau falschen Kandidaten die Notizen in den Briefkasten zu werfen oder ans Auto zu stecken.

lemystere schrieb:Ehrlich gesagt, habe ich noch nie gehört, dass Wanderer in fremden Briefkästen Notizen für den Notfall hinterlassen

Das höre ich auch zum ersten Mal. Bei Mr würde es schon daran scheitern, das ich beim Wandern weder Stift noch Papier an mir hätte.

lemystere schrieb:Ehrlich gesagt, habe ich noch nie gehört, dass Wanderer in fremden Briefkästen Notizen für den Notfall hinterlassen.

Ich auch nicht. Aber immerhin ist es besser als blind in eine Falle zu laufen.

F.Einstoff schrieb:Das höre ich auch zum ersten Mal. Bei Mr würde es schon daran scheitern, das ich beim Wandern weder Stift noch Papier an mir hätte.

Das gehört aber zur Grundausstattung;) Nimmt im Rucksack auch net viel Platz weg

Niilanaya schrieb:Und was stünde dann auf so einer Notiz?

Nur für den Notfall: Mein Name ist...., bin in das auto xy gestiegen. danke Name

MissMary schrieb:Ich gehe durchaus auch alleine Wandern, aber ich bin so ein "Vorplaner". Ich kann dir ziemlich genau sagen, wann ich loslaufe, wie lange ich brauche. Ich instruiere meinen Mann. Wenn der beruflich eingespannt ist, jemanden anderen. Also sehr detailliert: Ich plane dort zu parken, dort in den Trail einzusteigen, diese Runde zu laufen. Etc.

Was möchtest du uns mit deinem Beitrag eigentlich sagen? Und was hat das mit dem Fall zu tun? Erwartest du vllt ein Lob, weil du deiner Meinung nach alles richtig machst? Planen kann man eine Wanderung bis ins letzte Detail, aber wenn man outdoor unterwegs ist, wird es immer "Überraschungen" geben. Und das ist auch gut so. Eine Wanderung hat mit Freiheit/Abenteuer zu tun. In deinem Fall ist das leider nicht mehr gegeben, weil du dich zu sehr einengst, weil du zu ängstlich bist. Eine 100 %ige Sicherheit wird es sowieso nie geben.

UTAC schrieb:Nur für den Notfall: Mein Name ist...., bin in das auto xy gestiegen. danke Name

Und wie soll das in der Praxis ablaufen?
Der Autofahrer hält an und ich sage "Hallo, ich muss nur schnell ihr Kennzeichen auf einen Zettel aufschreiben und ihn in den nächsten Briefkasten den ich finde einwerfen, für den Fall dass sie mich vergewaltigen und/oder ermorden wollen?“
Da würde ich entgegnen:"Vielleicht gehst du doch besser zu Fuß."

UTAC schrieb:Nur für den Notfall: Mein Name ist...., bin in das auto xy gestiegen. danke Name

Woher weiß dann der Zettelfinder, ob der Notfall eingetreten ist oder nicht?

UTAC schrieb:Aber: Die Situation, dass man in ein fremdes Auto einsteigt, ist ja da gegeben, wo der Wanderweg auf eine Straße trifft. Häufig befindet sich dort ein Parkplatz und oft einige Häuser. Ist kein Netz vorhanden, kann man beispielsweise eine Notiz bei einem geparkten Auto hinterlassen oder bei einem Haus klingeln oder den Briefkasten nutzen. Klingt zwar paranoid, aber im Fall Scarlett würde dies im Fall eines Verbrechens weiterhelfen. Und ehrlich: Fände ich eine solche Notiz bei mir im Briefkasten, könnte ich das realistisch einordnen.

Bei mir laufen auch Wanderer am Haus vorbei; also ich wüßte nicht, was ich von einer Notiz im Briefkasten halten würde. Oder wenn ich am Wanderparkplatz im Wehratal parke und finde eine Notiz unterm Scheibenwischer. Das würde allenfalls interessant, wenn dann der Notizzettelschreiber tatsächlich verschwindet, wie eben S.

Wenn man die Strecke Todtmoos → Wehr nimmt, dann könnte sie beim Edeka, beim Kurpark, oder mitten in Todtmoos, oder oben bei der Reha-Klinik in ein Auto gestiegen sein.
Dann bei Schwarzenbach, wo der Weiherweg in die Ortsstraße einmündet, oder mitten in Schwarzenbach.
Vor Au auf Höhe Zumkeller Säge. Oder oben an der Bergstraße vor dem Großen Hirsch. Oder in Au an der Infotafel an der L148 , bevor es wieder in den Wald geht.
An der alten Wehrabrücke/Wanderparkplatz im Wehratal an der L148.
Am Parkplatz Wehrastausee in Wehr.

UTAC schrieb:@CorvusCorax: eine Frage hätte ich noch zu der 6. Etappe. Sind einzelne Abschnitte auf der markierten Strecke so schwer, dass man auf Nimmerwiedersehen abstürzen kann?

Ich kann ja nun nicht für alle Läufer sprechen, aber für mich persönlich ist die 6. Etappe weder gefährlich, noch extrem schwierig oder anstrengend. Und beim ost-/westseitigen Steig handelt es sich doch nicht um hochalpine Steige/Grate, wo man senkrecht in bodenlose Tiefe fallen könnte. Wenn man sich normal auf dem Steig bewegt, dann weiß ich nicht, welche Kapriolen man anstellen müßte, um dort die Halden runter zu fallen, und wenn, dann würde man irgendwann liegen bleiben an Gehölzen, Felsen.

CorvusCorax schrieb:Dann bei Schwarzenbach, wo der Weiherweg in die Ortsstraße einmündet, oder mitten in Schwarzenbach.

Könnte sie nicht auch in Schwarzenbach in ein Haus gegangen sein das sie dann nicht mehr verlassen konnte?
Vielleicht unter Vorwand hineingelockt oder sie selbst hat gefragt, ob sie ihr möglicherweise leeres Handy nur schnell für den Notfall um einige Prozent aufladen darf und betrat dann das Haus.

Könnte Scarlett zwischen Reha Klinik Und Schwarzenbach von einem Auto angefahren worden sein, hat deshalb dort die Brille verloren und wurde dann (verletzt oder vielleicht auch bewusstlos) in ein nah gelegenes Haus entführt?

Noch etwas:
Die Theorie des vorsätzlichen Anfahrens kursiert ja schon länger. Was wenn jemand Scarlett aus Versehen angefahren hat, Scarlett dabei tödlich verletzt wurde und der Fahrer dies vertuschen wollte? So wie man es ständig in Filmen sieht. Der Fahrer könnte telefoniert und deshalb große Angst gehabt haben, dass er ins Gefängnis muss.