TonyPetrocelli schrieb:Ich finde, das Bild ist sehr gelungen und jemand, der den Täter kennt, würde ihn sicher auf dem Phantombild erkennen.
Das kann man aber auch nicht wissen. Mag ja sein, dass das Bild "gelungen" wirkt, aber ob es dem Täter wirklich ähnlich sieht, weiß doch niemand.
Wir wissen nichts darüber, auf welcher Aussage das beruht. Wenn es z. B. so wäre, dass jemand aus einem fahrenden Auto heraus gesehen hat, wie Amy am Straßenrand mit diesem Mann sprach, dann kann sich jeder selbst überlegen, wie viel man dann sieht und wie zuverlässig so eine Beschreibung ist, selbst wenn der Zeuge sich alle Mühe gibt.
Und der Nachteil von einem Phantombild ist auch, dass es andererseits wieder Leute ausschließen kann. Also wenn jemand denkt, dass er/sie jemanden weiß, der möglicherweise häufiger in der besagten Gegend unterwegs war und Frauen angesprochen hat, diese Person aber dem Phantombild nicht ähnlich sieht, dann kann es dazu führen, dass es hei0t: "Ja, hm, nee, der X hat sich ja schon öfter da rumgetrieben, aber der sah doch ganz anders aus, das kann der dann ja nicht gewesen sein...."
Von daher kann ich mir schon vorstellen, dass man sich, vor allem im Hinblick auf die lange zurückliegende Zeit, entscheidet, so ein Phantombild erstmal nicht mehr zu zeigen. Damit sozusagen "unvoreingenommene" Hinweise eingehen, die man dann ja immer noch mit dem Phantombild abgleichen kann.
In 30 Jahren hat sich auch ein Täter, selbst wenn er damals wirklich so ausgesehen hat, sicher verändert. Und möglicherweise können sich Zeugen eben auch nicht mehr so genau daran erinnern, wie die Person, die sie im Sinne haben, damals aussah. Da kann ein Phantombild auch eher nachteilig sein.