Mord an Amy Lopez in Koblenz 1994
30.09.2025 um 16:59Hat jemand der ortskundigen, gerne auch bis zu 100km um Koblenz vergleichbare Delikte in Erinnerung?
Ja sicher, warum sollten Berichte von damals nicht hier in die Diskussion mit einfließen?brigittsche schrieb:Es ist also durchaus möglich, dass man sich einfach auf die damaligen Berichte stützt, an die ich mich erinnere. Und dass daher irgendwelche Äußerungen aus alten Zeitungsartikeln die Runde machen, die dadurch aber auch nicht wahrer werden....
Wenn sie vorher eingecheckt gewesen wäre, würde ich sagen, sie war in dem Raum. War aber nicht eingecheckt.ErnstHellfritz schrieb:Denn wenn sie diesen Raum gekannt hätte, wäre sie erst recht nicht hingegangen. Da war ja nichts! Was soll sie da?
Natürlich kann man darüber diskutieren, es ist nur eben nicht automatisch richtig weil es mal in der Zeitung stand. Und nicht alles, was (angeblich) der Vater gesagt hat, ist richtig weil es der Vater sagt.Philipp54 schrieb:Ja sicher, warum sollten Berichte von damals nicht hier in die Diskussion mit einfließen?
Ich bin da, ehrlich gesagt, hin und hergerissen. Einerseits stimmte ich Dir zu, aber wer dieses Treppenhaus und/oder den Bereich um den Asterweg damals gekannt hat, der wird sagen: "Nein, da würde ich als junge Frau nicht einfach so mit einem Fremden reingehen!" Mal abgesehen von der Frage, ob eine US-Touristin hinter so einem Siffloch irgendeine Sehenswürdigkeit erwarten würde.sallomaeander schrieb:Ich unterstelle einfach einmal, dass unter jungen Leuten nicht sofort Misstrauen und der Gedanke an eine drohende Gewalttat das Denken bestimmt. Man ist neugierig, möchte interessante Leute kennenlernen, etwas Interessantes erleben, und vielleicht ist es dem Täter ja gelungen, sympathisch und vertrauenswürdig zu wirken. Wenn er dann vielleicht noch angab, als Einheimischer besonders spannende oder nicht im offiziellen Reiseführer vermerkte Sehenswürdigkeiten zeigen zu können, muss da nicht sofort Vorsicht oder Misstrauen geherrscht haben.
Mir liegt der Zeitungsbericht vor. Er liegt hinter einer Paywall.brigittsche schrieb:Und, weiteres Problem: Nach den Forenregeln müssen Belege über das Netz allgemein zugänglich sein, was leider auf die damaligen Zeitungsberichte nicht zutrifft. Selbst wenn ich meine diesbezügliche Sammlung noch hätte (ist leider bei einem Umzug abhanden gekommen) könnte ich sie hier nicht zitieren.
Das ist natürlich richtig.brigittsche schrieb:Natürlich kann man darüber diskutieren, es ist nur eben nicht automatisch richtig weil es mal in der Zeitung stand. Und nicht alles, was (angeblich) der Vater gesagt hat, ist richtig weil es der Vater sagt.
Ja, diese Möglichkeit ist definitiv nicht auszuschließen.Philipp54 schrieb:Von Jemanden, den sie vorher kennengelernt hat.
Und ich kann nur sagen, was ich bereits oben geschrieben habe: Wenn schon in keinem deutschen Fachbuch dieses Zimmer erwähnt wird, wie soll es dann in irgendeinem amerikanischen Reiseführer genannt werden? Das hat halt keine Grundlage, egal wie oft der Vater und/oder ein Schreiberling der Lokalzeitung das behaupten.Philipp54 schrieb:Ich kenne das nur als "Gerücht" und bin sicher, dass die Kripo dem nachgegangen ist.
Doch wahrscheinlich auch dem Privatdetektiv, den der Vater organisiert hat ?
Eine Verabredung halte ich für ausgeschlossen. Sie hat doch nach dem Weg nach oben und nicht nach dem Asterzimmer gefragt. Und wenn sie mit jemandem verabredet gewesen wäre, warum läuft sie dann erst einmal in der Gegend rum?duval schrieb:Ok, es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder hatte sie dort eine Verabredung und jemand hat sie gezielt dorthin gelockt.
Und mein Favorit ist, dass sie bereits vom Felsenweg aus mit Gewalt/Drohungen dorthin gezwungen wurde.duval schrieb:Eine weitere Möglichkeit wäre, dass sie unterwegs zufällig auf jemanden traf, der sie überzeugte, mitzukommen, um ihr dort etwas zu zeigen.
Es wird doch aber auf fast allen Zeichnungen drauf sein?brigittsche schrieb:Ich kenne die Literatur zur Festung Koblenz recht genau und in keiner Publikation bis 1994 ist dieses Zimmer als solches erwähnt oder der Weg dahin beschrieben.
Das heißt, laut dieser Theorie konnte der Täter davon ausgehen, dass er für zufällig vorbeikommende Leute gar nicht auffällt.brigittsche schrieb:Und mein Favorit ist, dass sie bereits vom Felsenweg aus mit Gewalt/Drohungen dorthin gezwungen wurde.
Ahn-Dung schrieb:wird
Das Arbeitszimmer war quasi das Hauptquartier von General von Aster.Ahn-Dung schrieb:Es wird doch aber auf fast allen Zeichnungen drauf sein?Das Zimmer hat doch einen militärischer Zweck, vorgelagerter Turm, oder nicht.
Nein, das ist der absolute Außenbereich, das ist auf den älteren Plänen nur ganz summarisch eingetragen.Ahn-Dung schrieb:s wird doch aber auf fast allen Zeichnungen drauf sein?
Das Zimmer hat doch einen militärischer Zweck, vorgelagerter Turm, oder nicht.
Und dann stelle ich mir vor, dass dieses Zimmer bzw. der Asterturm auch auf hunderten Gemälden zu sehen sein wird.
Vielleicht auf tausenden Fotos aus der Nachkriegszeit.
Ja, und was sagt das jetzt aus? Wir reden hier über einen Fall aus dem Jahr 1994. Das war vor mehr als 30 Jahren, und da gab es bekanntlich noch kein Wikipedia.ClearWater schrieb:Wenn man sich für die Geschichte von Ehrenbreitstein interessiert, es gibt Wikipedia auch in den USA, darin wird der General Aster erwähnt, weil er für die Ausführung die Festung zu sichern verantwortlich war, auch, dass er dort ein Zimmer hatte mit Schreibtisch,
das bewußte Zimmer, in dem der Mord von Amy geschah.
Ich schrieb, jemand, der den mutmaßlichen Täter kennt, würde ihn auf dem Phantombild erkennen oder zumindestens eine Ähnlichkeit assoziieren.brigittsche schrieb:TonyPetrocelli schrieb:
Ich finde, das Bild ist sehr gelungen und jemand, der den Täter kennt, würde ihn sicher auf dem Phantombild erkennen.
Das kann man aber auch nicht wissen. Mag ja sein, dass das Bild "gelungen" wirkt, aber ob es dem Täter wirklich ähnlich sieht, weiß doch niemand.
Das wird wohl anhand der Zeugenaussagen erstellt worden sein. Ich hatte auf den Seiten vorher eine Auflistung von den Zeitangaben mit Sichtungen gepostet, es gab mehrere Zeugensichtungen laut den hier geposteten Filmbeiträgen und Aussagen der Ermittlerin.brigittsche schrieb:Wir wissen nichts darüber, auf welcher Aussage das beruht. Wenn es z. B. so wäre, dass jemand aus einem fahrenden Auto heraus gesehen hat, wie Amy am Straßenrand mit diesem Mann sprach, dann kann sich jeder selbst überlegen, wie viel man dann sieht und wie zuverlässig so eine Beschreibung ist, selbst wenn der Zeuge sich alle Mühe gibt.
Es wurde in allen Beiträgen von einem Zeitfenster gesprochen, Zeugenaussagen wurden mit Zeiten angegeben usw. Ich habe diese mal aufgelistet.
gegen 8.00 Uhr hat Amy das Hotel verlassen
zwischen 8.30Uhr und 9.00 Uhr gab es Zeugensichtungen, die Amy an der Uferstraße gesehen haben
kurz vor 9.00 Uhr gab es eine Zeugensichtung auf dem Gehweg an der B42
8.50 Uhr wurde Amy auf dem Felsenweg gesehen
8.50 Uhr wird als letzte lebende Sichtung angegeben
8.50 Uhr gesuchter Zeuge wird ebenfalls auf dem Felsenweg gesehen
9.15 Uhr wird als mögliche Uhrzeit angegeben, das Amy ihrem mutmaßlichem Mörder auf dem Felsenweg begegnet sein könnte
9.00 Uhr bis 10.15 Uhr wird als Tatzeitpunkt angegeben
9.30 Uhr kommt ein Bediensteter, der rauf auf die Festung geht, am Asterzimmer vorbei
9.30 Uhr ca. kommen ein Lehrer und ein Azubi von der Festung runter, am Asterzimmer vorbei
10.00 Uhr/ 10.15 Uhr wird die Leiche durch zwei Jugendliche im Asterzimmer gefunden
Das stimmt , andererseits könnte es eine mögliche Sichtung eventuell auch untermauern "der sieht aus wie Max Mustermann, den habe ich doch damals am Aufgang/auf dem Felsenweg gesehen"brigittsche schrieb:Und der Nachteil von einem Phantombild ist auch, dass es andererseits wieder Leute ausschließen kann. Also wenn jemand denkt, dass er/sie jemanden weiß, der möglicherweise häufiger in der besagten Gegend unterwegs war und Frauen angesprochen hat, diese Person aber dem Phantombild nicht ähnlich sieht, dann kann es dazu führen, dass es hei0t: "Ja, hm, nee, der X hat sich ja schon öfter da rumgetrieben, aber der sah doch ganz anders aus, das kann der dann ja nicht gewesen sein...."
Von daher kann ich mir schon vorstellen, dass man sich, vor allem im Hinblick auf die lange zurückliegende Zeit, entscheidet, so ein Phantombild erstmal nicht mehr zu zeigen. Damit sozusagen "unvoreingenommene" Hinweise eingehen, die man dann ja immer noch mit dem Phantombild abgleichen kann.
Natürlich hat er sich verändert. Ich persönlich finde, der "gesuchte Zeuge" hat eine auffällige Beschreibung, hellblonde, sehr kurzgeschnittene Haare, eng am Kopf anliegend, 1,80 m groß, sehr schlank, insbesondere diese hellblonden, eng am Kopf anliegenden Haare. Daran erinnert man sich auch Jahre später. Ich weiß als Beispiel heute noch, das ein Klassenkamerad sich die Haarspitzen "wasserstoffblond" gefärbt hat und Campinos Frisur, also "ungekämmt", damals trug. Ich gehe bei der Täterbeschreibung ebenfalls von blondierten Haaren aus. Wenn jemand den gesuchten Zeugen kennt, kann er sich meines Erachtens auch heute noch an so eine Frisur/Haarfarbe erinnern.brigittsche schrieb:In 30 Jahren hat sich auch ein Täter, selbst wenn er damals wirklich so ausgesehen hat, sicher verändert. Und möglicherweise können sich Zeugen eben auch nicht mehr so genau daran erinnern, wie die Person, die sie im Sinne haben, damals aussah. Da kann ein Phantombild auch eher nachteilig sein.
Ich glaube schon, das die XY Beiträge genau und nach bestem Wissen erstellt werden. Sie haben es nicht gezeigt, aus welchen Gründen auch immer, ich persönlich hätte es gezeigt, damit hätte man ein breites Publikum ansprechen können. Der damals mit dem Phantombild gesuchte Zeuge hat sich nie gemeldet, im heutigen Beitrag wird ein mutmaßlicher Täter optisch so im XY Beitrag dargestellt, auch das wird Gründe haben, die wir nicht kennen.schwarzwaldi schrieb:TonyPetrocelli schrieb:
Zu der Diskussion bezüglich Phantombild - Darstellung mutmaßlicher Täter im XY Beitrag wundert mich, das man in dem Beitrag das Phantombild nicht gezeigt hat. Ich finde, das Bild ist sehr gelungen und jemand, der den Täter kennt, würde ihn sicher auf dem Phantombild erkennen.
Ich habe mich auch schon gefragt worin die Bedeutung besteht, dass das Phantombild nicht mehr erwähnt wird aber der Mann am Felsenweg genauso aussieht. Vielleicht doch ein Hinweis auf Genauigkeit der xy filme. 😉
Das unterstellt aber eben, dass das Phantombild dem Täter auch wirklich ähnlich sieht. Und das muss nicht der Fall sein. Wenn das Phantombild dem Täter nicht ähnlich sieht, werden ihn selbst seine Eltern und Geschwister nicht erkennen.TonyPetrocelli schrieb:Ich schrieb, jemand, der den mutmaßlichen Täter kennt, würde ihn auf dem Phantombild erkennen oder zumindestens eine Ähnlichkeit assoziieren.
Ich hatte ja hier darüber geschrieben, dass die EB heute per DNA-Typisierung überprüfen können, ob der als Zeuge gesuchte junge Mann vom Äußeren und vom Lebensalter her als Täter infrage kommt.TonyPetrocelli schrieb:Meiner Meinung nach hätten sie es bei XY zeigen sollen, zumal der gesuchte Zeuge in den anderen Filmbeiträgen als "wichtiger Zeuge" genannt wurde und er sich bis zum heutigen Tag nicht bei der Polizei gemeldet hat als Zeuge.
Vom Felsenweg aus, über den eingehäusten und etwas unkomfortablen Treppenabstieg auf den Aster-Weg und von dort noch den kurzen Pfad zum Aster-Zimmer unter Gewalt und Drohungen?brigittsche schrieb:Und mein Favorit ist, dass sie bereits vom Felsenweg aus mit Gewalt/Drohungen dorthin gezwungen wurde.