Nick Frischke in Kapstadt verschollen

RSarau schrieb:Dann Gefahr zu laufen, Nick überlebt und könne aussagen, meiner Meinung nach eher unwahrscheinlich

Das denke ich auch überhaupt nicht.
Warum sollten sie ihr Opfer laufen lassen, aus welchem Grund? Ein vorbestrafter TV wegen versuchten Mordes und mehrfachen Raubes?

NicNic schrieb:Ein anderer User meinte jedoch das auf die 5 Verdächtigen zu beziehen

Hallo und Willkommen im Thema, es wäre nett, wenn du User benennen oder zitieren könntest über die du schreibst, damit man auch nachvollziehen kann, was gemeint ist.

Kommen hier Leute aus Berlin? Vielleicht könnte man einen friedlichen Gedenkmarsch auch in Berlin machen? Solidarität mit der Familie zeigen?

Mich stört, dass sich unsere Regierung mit dem Fall überhaupt nicht auseinanderzusetzen scheint und hierhin gehend auch wenig gemacht wird, also zum Beispiel Druck ausüben auf die Behörden dort, Bericht zu erstatten über die täglichen Ermittlungen in Nicks Fall. Ich glaube, wenn man da eine einflussreichere Instanz hätte, die denen da unten auf die Finger guckt - immerhin ist Nick deutscher Staatsbürger - würde die Polizei da unten vielleicht auch mehr machen?

Bin auch der Meinung dass man da vom Auswärtigen Amt/Außenministerium eine Stellungnahme erwarten dürfte. Bzw Druck zu machen. Die Arbeit vor Ort scheint ja mittlerweile schleifend zu sein. Aber wahrscheinlich spielen da wieder iwelche Diplomatischen Beziehungen mit rein.

Vesuv schrieb:Kommen hier Leute aus Berlin? Vielleicht könnte man einen friedlichen Gedenkmarsch auch in Berlin machen? Solidarität mit der Familie zeigen?

Aus der Region, aber das geht für mich persönlich zu weit.

Ansonsten lest euch mal die Bewertungen der Botschaft Südafrikas in Berlin durch, das tat ich früher mal aus anderen Gründen. So langsam wie die Mühlen dort mahlen sollen wird da niemand Interesse haben, sich zügig einzubringen. Ansonsten hat das Auswärtige Amt auch andere Dinge zu tun und dann ist Nick leider nicht der einzige, der im Ausland unter die Räder gerät.

h182 schrieb:Bin auch der Meinung dass man da vom Auswärtigen Amt/Außenministerium eine Stellungnahme erwarten dürfte. Bzw Druck zu machen. Die Arbeit vor Ort scheint ja mittlerweile schleifend zu sein. Aber wahrscheinlich spielen da wieder iwelche Diplomatischen Beziehungen mit rein.

Herr Peschke könnte als Diplomat und Botschafter Unterstützung anfordern. Nach Absprache mit den südafrikanischen Behörden. Gegen eine Hundestaffel werden die nichts haben.

CurlySue_ schrieb:So langsam wie die Mühlen dort mahlen sollen wird da niemand Interesse haben, sich zügig einzubringen. Ansonsten hat das Auswärtige Amt auch andere Dinge zu tun und dann ist Nick leider nicht der einzige, der im Ausland unter die Räder gerät.

So furchtbar es ist, ich bin auch dieser Meinung. Als Einzelfall gesehen ist es natürlich für die Angehörigen sehr schlimm. Aber wenn man sich überlegt, wieviele deutsche Staatsbürger in anderen Ländern umkommen (ob durch Unfall oder auch Tötungsdelikt), da wird es kaum möglich sein, da jedes Mal zu intervenieren, leider. Wünschen würde ich mir auch mehr Unterstützung für Betroffene, aber ich befürchte, da wird nicht viel bis nichts passieren.

Leider lässt solch ein trauriger Vermisstenfall weit, weit weg von Deutschland, von zu Hause, viel Raum für teilweise - ja - auch hilflose Gedanken, es gibt wenig Greifbares, da bleibt vielleicht manchmal einfach nur die Hoffnung oder radikale Akzeptanz.
Letzteres ist glaube ich noch zu früh für die Familie und doch, wäre es vermutlich das Heilsamste.

Viel Raum bedeutet wenig Halt, diesen sucht man dann verzweifelt im Außen, in sämtliche Richtungen.
Umso trauriger ist es, dass bis Mai nun erst einmal nichts passiert und dieser Raum bleibt.

tommy77blau schrieb:Da hätte er vermutlich nur seine Wertsachen verloren. Der Guide kommt von dort, kann viel besser mit den Kriminellen kommunizieren und deeskalieren.

Zwar hypothetisch, aber vermutlich wäre es überhaupt nicht zu einem Übergriff gekommen. Die Guides sind oft gut vernetzt, einheimisch, kennen jede Ecke und viele Leute. Deshalb werden sie auch in Ruhe gelassen. Deshalb ist es auch möglich, mit Guides Favelas zu besuchen, was sonst viel zu gefährlich wäre.

Garza schrieb:Zwar hypothetisch, aber vermutlich wäre es überhaupt nicht zu einem Übergriff gekommen. Die Guides sind oft gut vernetzt, einheimisch, kennen jede Ecke und viele Leute. Deshalb werden sie auch in Ruhe gelassen. Deshalb ist es auch möglich, mit Guides Favelas zu besuchen, was sonst viel zu gefährlich wäre.

Genau. Ich war mit Guide in mehreren Townships in Kapstadt und es ist nichts passiert. Würde ich dennoch nicht mehr machen, aber aus moralischen Gründen, Stichwort Menschenzoo.

Ich schrieb hier zu Beginn der Diskussion über einen Bekannten von mir: Sie sind im Rahmen einer geführten Tour zu Zehnt mit drei (!) lokalen Guides, die Gewehre trugen, auf den Karbonkelberg rauf. Sie würden es ebenfalls nicht mehr machen, weil sie sich aufgrund der vielen Menschen, die in ungesicherten Unterkünften auf dem gesamten Berg verstreut gelebt haben, sehr unwohl und unsicher gefühlt haben.

Mari123 schrieb:mkkk diese Gefahren lauern auf allen Bergen in und um Kapstadt. Es gibt überall Schilder, die ganz klar darauf hinweisen, dass es gefährlich ist und dass man nur in Gruppen gehen soll. Die Stadt wird sicher keine Kameras überall aufstellen! Du gehst auf eigene Gefahr…

Wobei auch das Wandern in Gruppen keine 100%ige Sicherheit vor bewaffneten Überfallen bietet, aber es erhöht eventuell die Hemmschwelle den Touristen tödliche Gewalt anzutun.

Garza schrieb:Zwar hypothetisch, aber vermutlich wäre es überhaupt nicht zu einem Übergriff gekommen. Die Guides sind oft gut vernetzt, einheimisch, kennen jede Ecke und viele Leute. Deshalb werden sie auch in Ruhe gelassen. Deshalb ist es auch möglich, mit Guides Favelas zu besuchen, was sonst viel zu gefährlich wäre.

Ja, das könnte so sein. Die Guides bieten bestimmt einen gewissen Schutz vor räuberischen Übergriffen.

Gibt es in der Gegend um den Karbonkelberg auch touristische Touren mit bewaffnetem Sicherheitspersonal? Wobei sich die Frage stellt, ob man unter diesen Umständen überhaupt noch eine Wandertour genießen könnte.

Garza schrieb:Zwar hypothetisch, aber vermutlich wäre es überhaupt nicht zu einem Übergriff gekommen.

Einer der bekanntesten Guides aus dem Ort sagte in einem RTL Interview, dass er auch selber davon ausgeht, dass Banden ihm nichts tun würden, wenn er mit Touristen unterwegs ist, da er Ortsbekannt ist und vermitteln kann, und er in all den Jahren wo er als Guide aktiv war nie angegriffen wurde. Er sagte auch, dass man zb auch niemals zu zweit wandern sollte, weil das auch gefährlich ist. Passiert einem etwas, und der andere holt hilfe, ist dieser auch wieder allein, passiert dem dann auch was, hat man zwei vermisste Personen. Daher rät er zb auch dazu nur in größeren Gruppen zu wandern, ab 4 aufwärts, eher mehr. Ich weiß natürlich nicht, ob der Guide den Nick einen Tag zuvor genommen hatte diese Regeln auch befolgt hat.

Guides sind da unten wohl auch keine 100%ige Sicherheit. Habe just einen Reisebericht auf TripAdvisor gelesen, wo ein Paar in Johannesburg trotzdem am hellichten Tag überfallen und ausgeraubt wurde. Der Guide stand beim Überfall nur daneben und hat null unternommen. Der Polizei sagte er, es wäre zu gefährlich gewesen da einzugreifen. Manche Guides tragen deshalb auch Gewehre bei sich.

Reineke schrieb:Guides sind da unten wohl auch keine 100%ige Sicherheit.

Ich denke auch. Selbst wenn Nick mit einem Guide an diesem Tage unterwegs gewesen wäre, hätte eventuell Gleiches passieren können, wobei meiner Meinung nach es dann vielleicht "nur" bei einem Überfall geblieben wäre. Auf zwei ein zu stechen, da gehört dann ja noch sicherlich etwas mehr dazu.

CurlySue_ schrieb:Ich schrieb hier zu Beginn der Diskussion über einen Bekannten von mir: Sie sind im Rahmen einer geführten Tour zu Zehnt mit drei (!) lokalen Guides, die Gewehre trugen, auf den Karbonkelberg rauf. Sie würden es ebenfalls nicht mehr machen, weil sie sich aufgrund der vielen Menschen, die in ungesicherten Unterkünften auf dem gesamten Berg verstreut gelebt haben, sehr unwohl und unsicher gefühlt haben.

Mir wäre es, ehrlich gesagt, peinlich gewesen, ich hätte mich geschämt.

Hier ist noch ein interessanter Artikel (zwar von 2018) über die Gefahren am Tafelberg.
Noch einmal ist zu betonen, dass es keinesfalls "normal" ist, dass Wanderer, Mountainbiker etc nach ihrer Route - zB auf dem Rückweg durch die Slums etc - angegriffen werden, diese Kriminellen lauern tatsächlich auf den Wegen!
https://www.climbing.co.za/2018/10/warning-regarding-violent-crime-on-table-mountain-and-peninsula-hiking-areas/#comments

Nicht umsonst sind solche Schilder aufgestellt:
Original anzeigen (0,5 MB)
https://www.climbing.co.za/2018/10/warning-regarding-violent-crime-on-table-mountain-and-peninsula-hiking-areas/#comments

Es gibt anscheinend nun erstmals einen Bericht darüber, dass Nick in der Nähe von Duiker Island von einem Späher für mutmaßliche Wilderer gesehen wurde, dieser soll Nick ein Stück weit zum Sentinel begleitet haben:

TimesLIVE erhielt Informationen, dass ein Späher für mutmaßliche Wilderer in der Gegend – dies ist ein bekanntes Wilderergebiet – sah, wie Frischke nach Duiker Island ging, ihn aber schnell zurück zum Sattel des Weges eskortierte. Der Spotter sagte, Frischke sei bei guter Gesundheit gewesen, als er ihn dort zurückgelassen habe.

Wie uns bereits bekannt ist:

Wir können dann seine genauen Bewegungen bis zur letzten bekannten Verschwörung 30 Minuten später um 14.36 Uhr verfolgen.

Eine interessante Abbildung dazu:
Original anzeigen (0,6 MB)
https://www.timeslive.co.za/news/south-africa/2023-03-15-watch-mapping-tourists-final-steps-one-month-after-he-went-missing-in-cape-town/
Tatsächlich ist hier abgebildet, dass Nick von der Bayview Road direkt zu Duiker Island gegangen sein soll.
Einen Beleg dazu gibt es allerdings nicht oder ist in diesem Artikel nicht ersichtlich.

Zu den uns bekannten Bewegungen der App:

Plötzlich werden drei sporadische Linien in die App eingefügt – eine gerade Linie zurück zum Beginn des Trails, dann eine zurück zum Sentinel Peak und dann zurück zum Start. Dies ist die letzte Eingabe in die App. Und einige glauben, dass dies der Zeitpunkt war, an dem er angegriffen worden sein könnte.

Interessant finde ich die Abbildung und die Aussage eines Spähers als Zeuge.

https://www.timeslive.co.za/news/south-africa/2023-03-15-watch-mapping-tourists-final-steps-one-month-after-he-went-missing-in-cape-town/

Und hier das Ganze noch einmal in Form eines Videos:
https://www.timeslive.co.za/video/

Danke für den Artikel. Interessant!

Ich frage mich aber, warum man jetzt erst diese Information des Spähers bekommt, bzw. die Aussage vorliegt. Vielleicht hat die Polizei es auch bewusst zurück gehalten?!

Stumpf schrieb:von einem Späher

Könnte natürlich jetzt die Hoffnung aufleben lassen, dass noch mehr Menschen Nick entlang der Route gesehen haben könnten.

Was ich mich aber ständig frage - vielleicht hat jmd von euch eine Erklärung dafür - warum sagt der Einwohner in dem Bericht von RTL: "Jeder weiß wer es war, aber niemand sagt etwas, sie haben Angst."
Kann man daraus schließen, dass sie den Überfall gesehen haben oder es nur mutmaßen, weil diese Täter eben schon polizeibekannt sind?

Quelle zum besagten Video: https://www.rtl.de/cms/nick-frischke-22-in-kapstadt-vermisst-suche-wurde-eingestellt-hat-die-suedafrikanische-polizei-zu-wenig-getan-5033457.html

Es ist so traurig, dass der Späher nicht in der Nähe war, als Nick überfallen wurde. Aber wenigstens gerät es nicht in Vergessenheit und es kommen doch noch immer neue Informationen ans Licht.

RSarau schrieb:Ich frage mich aber, warum man jetzt erst diese Information des Spähers bekommt, bzw. die Aussage vorliegt.

Diese Aussage war mir bekannt, jedoch aus Quellen, die hier nicht erwähnt werden dürfen, nun erstmalig als "Zeitungsartikel" sozusagen.

RSarau schrieb:Kann man daraus schließen, dass sie den Überfall gesehen haben oder es nur mutmaßen, weil diese Täter eben schon polizeibekannt sind?

Ich hab das so verstanden, dass diese Männer in Hangberg berühmt berüchtigt sind, Gangs und ihre Mitglieder sind denke ich bekannt, aber vermutlich auch dafür, Zeugen schnell "abzustrafen", deswegen sagt man nichts, aus Angst um sein eigenes Leben, meine Vermutung.

In dem Video wird auch dieser Schlenker erwähnt und nachgegangen, ich finde diesen nach wie vor sehr ungewöhnlich, es geht dabei um ca zwanzig Meter, warum sollte er diesen Schlenker in unwegsames Gelände gehen, der nicht zur Route gehörte?
Ich könnte mir vorstellen, dass dort etwas passiert ist und auch, dass diese Gangs sich auf den Wegen/bei den Sehenswürdigkeiten aufhalten, um Touristen abzufangen, die haben doch Zeit..
Vielleicht haben die Kriminellen dort in diesem Schlenker gehockt, Nick zu sich gerufen und dann ist etwas passiert..

Stumpf schrieb:Ich hab das so verstanden, dass diese Männer in Hangberg berühmt berüchtigt sind,

Ja stimmt, das kann natürlich so gemeint gewesen sein.

Stumpf schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass dort etwas passiert ist

Gut möglich, oder Nick hat versucht, den Kriminellen dort aus zu weichen, vielleicht kamen sie auf ihn zu...

Nachdem ich mir das Video dazu angeschaut habe, denke ich auch eher mehr, dass Nick dort das Schreckliche zugestoßen ist.

RSarau schrieb:Gut möglich, oder Nick hat versucht, den Kriminellen dort aus zu weichen, vielleicht kamen sie auf ihn zu...

Ja, das könnte ich mir auch vorstellen, vielleicht wollte er ausweichen?

Zu anfangs nun, wenn der Zeuge ihn bis zum Fuße des Sentinels begleitet hat, ist Nick vielleicht tatsächlich erst weiter oben etwas zugestoßen (oder auch nach wie vor auf dem Rückweg).

Der Weg wurde ihm ja angezeigt, er ging diesem nach anfänglichen Schwierigkeiten nach, um dann später einen ca zwanzig Meter langen Umweg abseits des Weges zu gehen? Warum?
Kurz danach ist das Signal weg.